Geräte mit Schuko Stecker u. Metallgehäuse unter Spannung

Diskutiere Geräte mit Schuko Stecker u. Metallgehäuse unter Spannung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich bin gelernter Heizungsbauer und in eine Wohnung gezogen bei der die elektrische Installation am 02.09.1966 in Betrieb...
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Sledge

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Hallo zusammen,

ich bin gelernter Heizungsbauer und in eine Wohnung gezogen bei der die elektrische Installation am 02.09.1966 in Betrieb genommen wurde..... Ich möchte Euch zwar nicht mit Fragen langweilen die vermutlich schon 1000 mal gestellt wurden, aber ich bräuchte jetzt wirklich mal euren fachmännischen Rat.

Es fing damit an dass ich die Spülmaschine ausgeräumt habe und gleichzeitig den Wasserhahn berührte und mit Verlaub... tierisch eine GESCHEUERT bekam. :shock: Wenn man den Phasenprüfer an das Gehäuse der Spülmaschine hält glimmt dieser. Wenn ich mein Multimeter auf Wechselspannung schalte liegen zwischen Wasserleitung und Spülmaschine 110 bis 160 Volt an.... das Problem besteht auch am Kühlschrank etc.... es tritt aber nur bei diesem einen Stromkreis auf. Ich möchte betonen, dass in der gesamten Wohnung kein Schutzleiter verlegt ist. Es gibt auch keine Erdungsschiene im Hausanschlussraum.

Meine Fragen:

Was ist hier der Fehler? Warum ist in diesem einen Stromkreis alles mit Metallgehäuse und Schuko Stecker unter Spannung? Ich bekomme nur einen Schlag wenn ich mich Erde.

Wie gefährlich ist diese Spannung für mich?

Was kann ich einem Elektriker sagen? Ich möchte, dass das entschärft wird.. die ganze Hausinstallation wird der sehr sparsamer Vermieter niemals erneuern. Wir brauchen eine sparsame und sichere Lösung.

PS: Kann es sein, dass hier eine klassiche Nullung eingebaut werden kann?

Gruß Stefan
 
PS: Kann es sein, dass hier eine klassiche Nullung eingebaut werden kann?


Eine KN wird wohl vorhanden sein und evtl auch das Problem


Was dein Vermieter will ist völlig egal

Ein MM ist aber hier kein passendes Messgerät bei deinem Messaufbau. Es kann auch gut sein das die KN net richtig aufgebaut wurde und der Schutzleiterkontakt der Steckdosen gar net aufgelegt ist


Messe mal direkt an der Steckdose vom GS
L-N
N-PE
L-PE

dann sehen wir weiter
 
Auch wenn ein Multimeter kein passendes Werkzeug ist, darf zwischen GS und Wasserleitung bzw. Kühlschrank und Wasserleitung keine Spannung anliegen.
Vermutlich ist die Steckdose gar nicht geerdet bzw. der PE unterbrochen.
Das ist lebensgefährlich!
Hier ist der Vermieter gefordert, dass sofort instandsetzen zu lassen.
 
Es gibt hier höchstwahrscheinlich keinen PE.

Die Anlage freischalten. Dem Vermieter mitteilen das die Anlage nicht betrieben werden und falls er keinen Elektriker mit Fristsetzung gerufen hat den Schaden beseitigen lassen und die Rechnung bezahlen. Die Rechnungsentgelte und gegebenenfalls Verdienstausfälle erstatten lassen.
 
Das ist auch sehr oft nur die Wandfarbe auf den Schutzkontakten der Steckdose, die eine Verbindung des PE unmöglich macht.
Wenn er in der Steckdose nicht angeschlossen ist (auch keine Brücke) dann ist das natürlich ein grober Sicherheitsmangel, der behoben werden muss.
 
bigdie schrieb:
Das ist auch sehr oft nur die Wandfarbe auf den Schutzkontakten der Steckdose, die eine Verbindung des PE unmöglich macht.
Und das gleich an mehreren Steckdosen und dann noch an beiden Schutzleiterkontakten?
 
Das ist auch sehr oft nur die Wandfarbe auf den Schutzkontakten der Steckdose, die eine Verbindung des PE unmöglich macht.
Wenn er in der Steckdose nicht angeschlossen ist (auch keine Brücke) dann ist das natürlich ein grober Sicherheitsmangel, der behoben werden muss.

Das Du das aus der Entfernung prüfen kannst, halte ich für sehr unserios!!
 
Hallo.

Vielen Dank für die vielen Antworten. Was wäre denn das richtige Messgerät? Das könnte ich mir ja dann mal zulegen.

Meine Messung an der Steckdose ergab:

L-N = 237 Volt
N-PE= 131 Volt
L-PE= 104 Volt

Es ist keine Farbe auf dem Anschluss der Schutzkontakte.

Was sagen Euch diese Werte?
 
Diese Werte sagen eindeutig, dass der PE fehlt!
 
Das hatte ich befürchtet. Könnte man in der Steckdose eine klassische Null einbauen? Wenn ich das richtig verstanden habe, würde dann der PE mit der Null verbunden.

Allerdings habe ich im Forum gelesen, dass das auch sehr gefährlich werden kann wenn N mal unterbrochen wird....
 
Die Gefahr eines unterbrochenen PEN liegt darin, dass die Gehäuse von SK I-Geräten unter Netzspannung stehen - nicht wesentlich tragischer als jetzt um es mal so zu sagen.

Die Kernfrage lautet erst einmal, Ist es ein TN-C-System oder ist es einfach Pfusch oder Defekt? Und von welchem Gerät kommt die Spannung? Vermutlich ist noch mehr defekt in der Anlage!
 
Die klassische Nullung ist bis 1973 leider üblich gewesen und führt immer wieder zu massiven Problemen.

hier wird allerdings nicht der PE mit dem N verbunden sondern es kommen in der Steckdose nur 2 Adern an, der L und der PEN.
Der PEN ist im Endeffekt der PE und N auf einer Leitung.
wird dieser PEN unterbrochen oder auch nur schlecht leitend stehen geerdete Gehäuse beim Einschalten unter Spannung. ( so wie in Deinem Fall)
Nebenbei können massive Schäden an vernetzten Systemen entstehen (PC, Drucker, etc), da hier nicht verhinderbare Ausgleichsströme über geerdete Verbindungen fließen.
In Deinem Fall ist dieser PEN vermutlich durch lose Klemmen nicht mehr richtig verbunden

Eigentümern solcher Anlagen kann man nur dringend die generelle Sanierung dieser empfehlen.
 
Hallo zusammen!

Ich bin der Sache jetzt nochmal auf den Grund gegangen. Im betroffenen Stromkreis gibt es eine Steckdose bei der der PE intakt ist. Diese befindet sich noch im originalen Zustand von 1966. Ich habe dort folgende Werte gemessen:

L-PE= 232V
L-N= 232V
N-PE= 0 Volt

In dieser Dose kommt nur L und N (PEN) an. Bei N wurde die Ader weiter abisoliert und auch mit den Schutzkontakten der Steckdose verbunden.


Nun zurück zur Problemsteckdose. Dort ist L N und PE angeschlossen. Aber PE endet defenitiv in der Verteilerdose die diese Steckdose versorgt. Das habe ich geprüft und bin mir absolut sicher. Es ist auch sicher, dass diese Dose irgendwann nachgerüstet wurde, da diese sich in einer modernen Hohlraumdose befindet die es 1966 noch nicht gab.

Man Frage an Euch: Sollte ich bei der problematischen Steckdose zwischen PE und N eine Brücke herstellen? Damit wäre doch die Lebensgefahr gebannt?
 
elektroblitzer schrieb:
Das ist auch sehr oft nur die Wandfarbe auf den Schutzkontakten der Steckdose, die eine Verbindung des PE unmöglich macht.
Wenn er in der Steckdose nicht angeschlossen ist (auch keine Brücke) dann ist das natürlich ein grober Sicherheitsmangel, der behoben werden muss.

Das Du das aus der Entfernung prüfen kannst, halte ich für sehr unserios!!
Was ist daran unseriös, die Möglichkeiten aufzuzeigen? Immer noch besser diese Möglichkeiten, die ich in der Praxis schon oft gesehen habe, auszuschließen als gleich nach dem Elektriker zu rufen, der dir dann die Schutzkontakte sauber macht, und für die 10min Arbeit 100€ mit An und Abfahrt kassiert oder? Immerhin ist das etwas, was jeder Laie prüfen kann.
 
Sledge schrieb:
Hallo zusammen!

Ich bin der Sache jetzt nochmal auf den Grund gegangen. Im betroffenen Stromkreis gibt es eine Steckdose bei der der PE intakt ist. Diese befindet sich noch im originalen Zustand von 1966. Ich habe dort folgende Werte gemessen:

L-PE= 232V
L-N= 232V
N-PE= 0 Volt

In dieser Dose kommt nur L und N (PEN) an. Bei N wurde die Ader weiter abisoliert und auch mit den Schutzkontakten der Steckdose verbunden.


Nun zurück zur Problemsteckdose. Dort ist L N und PE angeschlossen. Aber PE endet defenitiv in der Verteilerdose die diese Steckdose versorgt. Das habe ich geprüft und bin mir absolut sicher. Es ist auch sicher, dass diese Dose irgendwann nachgerüstet wurde, da diese sich in einer modernen Hohlraumdose befindet die es 1966 noch nicht gab.

Man Frage an Euch: Sollte ich bei der problematischen Steckdose zwischen PE und N eine Brücke herstellen? Damit wäre doch die Lebensgefahr gebannt?
Du solltest dich an deinen Vermieter wenden, das ist eindeutig Pfusch, weil zu der Zeit, als es Hohlwanddosen gab keine klassische Nullung mehr erlaubt war, und demzufolge diese Erweiterung der Anlage so nicht hätte gemacht werden dürfen.
 
Technisch richtig wäre es gewesen, an der Stelle wo die neue Zuleitung zu der Steckdose anfängt den PE und den N an den PEN anzuschließen.

Diese Lösung wäre Normtechnisch zwar korrekt gewesen, aber dennoch bedenklich.
Die Leitung hätte bis zum Verteiler durch gezogen werden müssen.
 
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