Aareen schrieb:
Aus der Sicht eines Kundendiensttechnikers gilt:
Normale Haushaltsspülmaschinen sollten an Kaltwasser angeschlossen sein. Bei Warmwasseranschluss gibt's Schlechteres Reinigungs und Tronknungsergebnis.
Vor allem neuere Geräte haben damit Probleme.
Es sei denn das Gerät besitzt einen Warmwasseranschluss.
mfg
Die Sicht des Kundendiensttechnikers kann ich nicht nachvollziehen. In meinen Augen ist das ein Unkenruf, die stumpfe Nachplapperei der Bedienungsanleitung oder gar "haben wir immer so gemacht, hat immer so funktioniert, der Chef hat auch nichts anderes gesagt".
Aus Sicht eines Technikers, der das mal wirklich ausprobiert hat, sage ich folgendes: Ich betreibe eine Siemens SN48P560DE, die KEINEN expliziten Warm- oder Kaltwasseranschluss inne hat, sondern nur einen ganz banalen "Frischwasseranschluss". Die Laufzeit des meistgenutzten Programms hat sich nach Anschluss an die Warmwasserleitung um etwa eine halbe Stunde verkürzt. Und jetzt kommt das total verblüffende: Das Geschirr ist tatsächlich sauber. Na sowas!?
Seien wir doch mal ehrlich: Ein elektrischer Heizstab ist ein technisches Element, das wohl nur geringfügig optimiert werden kann. Zum einen ist der Versuch, die bei der Arbeitsleistung auftretende Abwärme zu reduzieren ein totaler Witz, über den sich Technikphilosophen totlachen könnten. Zum anderen kennt ein einfacher Heizstab in Spül- und Waschmaschine nur zwei Stufen: "Aus" und "Blitzkrieg". Die Schaltzustände werden anhand der Wassertemperatur geregelt. Fertig ist das Geheimnis.
Wirklich optimiert wird seit Jahren die Steuerung, die Wärmeisolierung und die Übergabe der Wärmeenergie von gebrauchtem zu frischem Wasser (beim Übergang von Spülgängen). Und eben diese Wärmeübergabe, die nun mal ganz einfach Zeit benötigt (=> Wärmediffusion), ist der Grund dafür, weshalb eine moderne Spülmaschine mehr Zeit zum Durchlauf des Programms benötigt, wie die Uralt-Maschine vont Oma Hilde. Die Zeiten zum eigentlichen Spülen und trocknen sind davon unberührt.
Ich meine, es schon erwähnt zu haben, aber nochmal deutlich: Wer seine Warmwasserleitung mit mehr als fünzig Grad Celsius beschickt, der ist entweder doof, hat einen schwerwiegenden Defekt an der Anlage, der nicht anders angegangen kann oder will (=> Arbeit mit niedrigem Betriebsdruck) oder betreibt ein Fernwärmenetz.
Die Pauschalaussage "mit Warmwasser versorgte Spülmaschine spült schlechter" ist mit Sicherheit dummes Zeug. Die Argumentationskette hat Aareen mal schön weggelassen - wer braucht schon Begründungen, wenn's stramme Geradeaus-Aussagen auch tun.
Auch meine Waschmaschien (Siemens WP 91231) kennt aus der Betriebsanleitung keinen Warmwasseranschluss. Und obwohl die Maschine urig alt ist, erkennt sie jedes mal wieder, dass das Wasser bedeutend schneller Gebrauchstemperatur erreicht hat und springt in der Restdaueranzeige nach unten (Anstatt 115 Minuten Laufdauer am Beginn des Waschgangs ist die Maschine nach 83 Minuten fertig).
Der Vorlauf wird mit 45°C Solltemperatur beschickt. In der Waschmaschine sind immer (immer!) Restmengen an Wasser vom vorigen Waschgang, die die Temperatur im Bottich herabsetzen. Zudem nehmen Wäsche, Trommel, Bottich und Technik auch noch Wärmeenergie auf, so dass der Waschgangs mit Temperaturen zwischen 33°C und 36°C (Ja, ich hab's gemessen) beginnt. Und 6°C mehr, als auf dem Wäschezettel angegeben, das verkraftet ein Wäschestück schon mal (Wenn nicht, dann bitte nicht am Körper tragen.)
Was Octavian allerdings sagt, ist ebenso richtig, wie unfraglich: Wenn der Vorlauf schon mit hohen Betriebskosten beschickt wird, macht der Anschluss von Wasch- und Spülmaschine an den Vorlauf keinen Sinn. Aber die Einrüstung eines Elektroboilers oder DLE vor die Waschmaschine hat hier auch niemand vorgeschlagen. Das absurde Ideen grober Quatsch sind, dürfte aber auch einleuchten. An der Stelle will ich mich mal selbst zitieren und verweise auf die erste Antwort im gesamten Thread:
AgentBRD schrieb:
Jeder hier wird bestätigen, dass "Heizen" mit Strom eher eine schlechte Idee ist. Und das gilt eben auch für die Wassererwärmung im inneren von Elektrogeräten.