Grundlagenfrage: Definition von Sicherheit nach VDE

Diskutiere Grundlagenfrage: Definition von Sicherheit nach VDE im Forum Ersatzstromanlagen (Notstrom) im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, als Nicht-EFK bin ich derzeit schon mehrmals über Vorgaben der VDE gestolpert, die ich nicht verstehe. Also weniger aus...
Das IT Netz ist das Netz mit der VERSORGUNGSSICHERHEIT, da es mit einem Fehler noch weiter Betrieben werden kann ohne erhebliche Gefahren zu bedeuten.
Sorry, ich verstehs nicht. Ich will das Netz nicht mit Erstfehler betreiben, sondern bereits beim Erstfehler abschalten. Wo besteht hier mit Isolationsüberwachung eine geringere Sicherheit als im TN-Netz mit RCD? Ich kanns mir logisch echt nicht erklären.
 
Sorry, ich verstehs nicht. Ich will das Netz nicht mit Erstfehler betreiben, sondern bereits beim Erstfehler abschalten. Wo besteht hier mit Isolationsüberwachung eine geringere Sicherheit als im TN-Netz mit RCD? Ich kanns mir logisch echt nicht erklären.

Du mußt bestimmen, was zur Abschaltung führen muß.

Leprechaun
 
Die Bestimmung ist ja möglich: bei einem gemessenen Iso-Widerstand von unter 6kOhm würde ein Fehlerstrom von 30mA fließen, bei einem ausreichend kleinen System.
Von mir aus schaltet die Anlage bei 100kOhm schon ab.

Vergleich: ein Hochvolt-Elektrofahrzeug ist ja auch nix anderes. Mächtiger DC-Generator (Batterie) und mehrere Geräte (Motoren, Klimakompressoren, Heizgeräte) in einem IT-Netz dran. Fällt der Isowiderstand ab, wird das Fahrzeug stillgelegt. Sowas befindet sich in der Hand völliger Laien und nicht mal der TÜV kontrolliert die Hochvolt-Anlage.
 
Sorry, ich verstehs nicht. Ich will das Netz nicht mit Erstfehler betreiben, sondern bereits beim Erstfehler abschalten. Wo besteht hier mit Isolationsüberwachung eine geringere Sicherheit als im TN-Netz mit RCD? Ich kanns mir logisch echt nicht erklären.
Dazu müsste man den Erstfehler genau definieren, was das für einem bei einer mobilen Anlagen ist. Bei stationären Anlagen wird quasi der Erstfehler mit der Erdung des Sternpunktes bewusst herbeigeführt - wenn auch historisch bedingt
 
Vergleich: ein Hochvolt-Elektrofahrzeug ist ja auch nix anderes. Mächtiger DC-Generator (Batterie) und mehrere Geräte (Motoren, Klimakompressoren, Heizgeräte) in einem IT-Netz dran. Fällt der Isowiderstand ab, wird das Fahrzeug stillgelegt. Sowas befindet sich in der Hand völliger Laien und nicht mal der TÜV kontrolliert die Hochvolt-Anlage.
Das wäre ein Thema für sich. Da werden jetzt Millionen von E-Fahrzeugen in den Markt gedrückt, ohne sich Gedanken über die Auswirkungen zu machen.
Wer sollte denn diese Anlagen prüfen außer ein technischer Überwachungsverein bei der Regeluntersuchung? Beim Fahrzeug ist zumindest geregelt, dass dieses alle 3 / 2 Jahre vorgestellt werden muss.
Bei stationären Photovoltaik-Anlagen, evtl mit noch mit Speichersystemen, werden doch nur die größeren regelmäßig gewartet, bei den jetzt zahlreich installierten kleinenHome-Anlagen wird es wohl nicht der Fall sein, einmal installiert - läuft bis zum ersten ernsthaften Defekt. Bei den Feuerungsanlagen ist es geregelt, dass da einer regelmäßig vorbeikommt, dass fehlt da völlig, da es ein unabhängiges Kontrollwesen in dem Bereich nicht gibt.

Der TÜV (z.B) wird sich auf solche Prüfungen vorbereiten müssen, irgendeiner muss das ja prüfen.
Auch wir Feuerwehren werden da ja ins Ungewisse geschubst. Bis jetzt hatten wir noch kein Fall, aber zu Mindestens schon mal eine Software, die uns anzeigt, wo wir schneiden dürfen. Da kann man nicht mehr so wie früher einfach drauf los. Auch beim Brand eines solchen Fahrzeuges wissen wir in Wirklichkeit nicht, was man da macht. Einfach Wasser rauf?
Letztens hatten ein Hallenbrand mit Verpackungsmaterial, wo eine Seite mit Photovoltaik vollgeflasterst war. Was machst du? Zum Glück leitet Brunnen- / Leitungswasser schlecht Strom, aber was ist, wenn wir an einen Tümpel oder Fliessgewässer ranmüssen. Gerade die landwirtschaftlichen Gebäude stehen verstreut in der Landschaft herum, da sieht es mit Wasser seit 2018 schlecht aus. Eigentlich wissen wir diesbezüglich gar nichts.
Und Entsorgung wird auch noch ein Thema werden, was angefasst werden muss!
 
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Da gebe ich Dir recht, technische Überwachung wäre zumindest bei den stationären Systemen angebracht. Mit den mobilen hab ich ab und zu zu tun und die haben schon bemerkenswerte Vorkehrungen inkl. Manipulationsschutz. Also da kann man nicht mal versuchen, die Sicherungssysteme zu verändern, ohne dass das Fahrzeug seine Stromkreise abschaltet. Bzw. wenn es kritisch wird, sogar per Sprengsicherung trennt.

Von daher denke ich schon, dass die Kombination IT-Netz mit dem Anspruch an Ausfallsicherheit wie beim TN-Netz (Erstfehler darf abschalten) zu einem höheren Sicherheitsniveau führen muss. Natürlich vorausgesetzt, die Anlage ist hinreichend klein. Habe bisher keine plausible Erklärung oder ein Beispiel gehört, warum das nicht so sein sollte.
 
Erst mal mußt Du für Deine Anlage ermitteln welcher Isolationswiderstand schon ohne jegliche Fehler auftritt.
vielleicht erzeugen deine Geräte oder die Leitungen an sich ja schon 30mA Fehlerstrom im ungestörten Zustand.
Da hilft es dann wenig den Widerstand von 6kOhm ein zu stellen.
 
Ein Netz mit 6 kOhm Isolationswiderstand ist klipp und klar unzulässig ! Egal ob TN oder TT oder IT ! Und nebenbei auch ein TN-S-Netz funktioniert ohne Erdung des Schutzleiters. Sofern der Fehlerstrom über den Schutzleiter zurück zur Spannungsquelle fließen kann. Überlege mal warum Vögel auf Freileitungen ohne jegliche Beeinträchtigungen sitzen können ! ( Gilt nur für Freileitungen bis ca 30 kV ) Auf einer 360kV Leitung wirst du nie nen Vogel sitzen sehen!
 
so warum?
Gibt durchaus Geräte die hohe Ableitströme erzeugen also im Endeffekt diesen Widerstand absenken. Deswegen besteht noch lang kein Defekt, in geerdeten Netzen kann bei so was kein 30mA FI eingesetzt werden, im IT Netz hast Du dann einen verringerten Isolationswiderstand.
 
Ein Netz mit 6 kOhm Isolationswiderstand ist klipp und klar unzulässig ! Egal ob TN oder TT oder IT ! Und nebenbei auch ein TN-S-Netz funktioniert ohne Erdung des Schutzleiters. Sofern der Fehlerstrom über den Schutzleiter zurück zur Spannungsquelle fließen kann. Überlege mal warum Vögel auf Freileitungen ohne jegliche Beeinträchtigungen sitzen können ! ( Gilt nur für Freileitungen bis ca 30 kV ) Auf einer 360kV Leitung wirst du nie nen Vogel sitzen sehen!

Koronaentladungen an den Leiterseilen sorgen ab 60KV dafür das den Vögeln es zu unangenehm wird, darauf zu sitzen. Und deshalb sitzen die Vögel auf solchen Masten auf dem Erdungs/Blitzschutzteil oben an der Spitze.

Und falls mal so ein Vogel selbst einen Erdschluss erzeugt, weil er Kontakt von Phase zu PE hat wird er gut gegrillt :)
 
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