H07RN-F 5G10 auch unter Putz möglich?

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sommerling

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Da die Suche nichts passendes gefunden hat bitte um Hilfe.

Für einen Baustromanschluss für den Neubau eines EFH hat uns der Architekt einen Baustromkasten mit einer 30 m langen Zuleitung mit H07RN-F 5G10 aufs Auge gedrückt. Das Kabel mussten wir kaufen, der Kasten ist geliehen.

Da ich den Strom selbst verlegen will, dachte ich, ich könnte dieses Kabel für die Zuleitung vom Zählerschrank zu den Unterverteilungen benutzen. Leider ist in den bisher gefundenen Spezikifaktionen darüber nichts zu finden. Kann ich also dieses Kabel auch unter Putz verlegen (1 x ca. 6 m im UG, 1 x ca. 9 m im EG und einmal ca. 13 m bis ins OG? Normalerweise hätte ich das handelsübliche NYM-J 5G10 verwendet.

Vielen Dank im voraus.

sommerling
 
hallo,
eine Rückfrage bei einem Hersteller von Leitungen ergab, keine Flexiblen Leitungen Unterputz verlegen.
 
Und dann hättest du für den Rest der Bauphase keinen Strom mehr?
 
H07RN-F darf nur in Rohr unter Putz verlegt werden, nicht Direkt. Allerdings solltest du über den Querschnitt noch einmal nachdenken ... Das wäre so verlegt maximal mit 50A vorzusichern, ggf. sogar weniger. Die wäre nur zulässig, wenn es eine Verteilung direkt am Zähler gibt, die bis 63A Strombelastbarkeit ausgelegt ist und dann von dort mit Vorsicherungen weitere Unterverteiler versorgt werden.
 
Danke für Eure Antworten. Ich werde dann wohl doch auf NYM-J umsteigen und versuchen dieses Kabel nach der Bauphase wiedeer zu verkaufen.

@ ego1: Der Hinweis war gut, da wir im Normalfall wirklich keinen Strom mehr auf dem Bau hätten. Da aber sehr viel in Eigenregie gemacht werden soll, wird ersteinmal das UG provisorische einzugsfertig gemacht und dann erst die weiteren Etagen ausgebaut.

Nochmal Dank von sommerling
 
Nimm für die Zuleitungen NYY-J das ist billiger als NYM-J
Bei 16mm² bei NYY mehrdrähtig bestellen, das ist standardmäßig erst ab 25mm² mehrdrähtig.

flexible Leitungen dürfen nach DIN-VDE nicht fest verlegt werden, warum auch immer.
 
Octavian1977 schrieb:
flexible Leitungen dürfen nach DIN-VDE nicht fest verlegt werden, warum auch immer.

Wo soll das genau stehen?
 
Gibt es eigentlich irgendwo eine Tabelle, in der die Bezeichnungen von allen oder allen gängigen Kabeln mit dazugehörigen Erläuterungen stehen? Wir sind gerade auch auf der Suche nach einem Verlängeungskabel, aber da werden einem die Bezeichnungen (H05VV-F, H05RR-F)um die Ohren gehauen, dass es nur eine Freude ist. Auch bei den "normalen" Kabel (NYM, NYY usw.) wäre eine übersichtliche Hilfe gut.

danke sommerling
 
Ich hab n Poster von unserem Großhändler für die Azubis als Übersicht und das dazugehörige "Handbuch" ... Aber nix spontanes.

Auf der Baustelle kannst du mit H05VV-F und H05RR-F eh nichts anfangen, es läuft in DE eigentlich alles auf 2 Leitungstypen hinaus: H07RN-F und H07BQ-F. Das Österreichische K35 AT-N07 ist in DE nicht zugelassen, aber technisch auch denkbar (bis der BG-Prüfer n schlechten Tag hat). Für ganz harte Situationen (Also im rauen Tiefbau) kann NSSHÖU notwendig werden (Schweineteuer).

Die Leitungsbezeichnungen haben aber natürlich einen Sinn. Harmonisierte Leitungen nach VDE 0281/0282 folgen einem 9-Stellen-Schema:

1234-56789

1. Grundtyp
H: Harmonisierter Typ
A: nationaler Typ

2. Nennspannung
01: 100V
03: 300/300V
05: 300/500V
07: 450/750V
11: 600/1000V

3. Isolierwerkstoff
V: PVC
V2: PVC (90°C)
V3: PVC, kältebeständig
B: EPR
Q: PE
R: Gummi
S: Silikonkautschuk
X: VPE

4. Mantelwerkstoff
V: PVC
V2: PVC (90°C)
V3: PVC, kältebeständig
V5: PVC, Ölbeständig
R: Gummi
N: Chloroprenkautschuk
J: Glasfasergeflecht
T: Textilgeflecht
Q: Polyurethan

5. Besonderheiten
C4: Schirmgeflecht
H: Flachleitung, teilbar
H2: Flachleitung, nicht teilbar
H6: Flachleitung, nicht teilbar für Aufzüge
H8: Spiralleitung

6. Leiterart
U: eindrähtig
R: mehrdrähtig
K: feindrähtig (fest verlegt)
F: feindrähtig (flexibel)
H: feinstdrähtig
Y: Lahnlitze
D: feindrähtiger Leiter für Schweißleitungen
E: feinstdrähtiger Leiter für Schweißleitungen

7. Aderzahl

8. Schutzleiter
X: ohne Schutzleiter
G: mit Schutzleiter

9. Leitungsquerschnitt

Ergebnis wäre dann z.B. ein H07RN-F5G10 wie du es für deinen Baustrom hast ;)

Das gibt es natürlich auch für die Starkstromkabel und -leitungen nach VDE 0250 (Darunter fällt NYY oder NYM u.a. ...) - vielleicht schreib ich die Liste heute Abend auch nochmal ...
 
Wenn ich mich recht entsinne war das aus der VDE 0100-520, hab das erst letzte Woche gelesen, die Grund dafür hab ich allerdings nicht herausfinden können.
 
Flexible Leitungen sollten nicht fest verlegt werden, weil ihre mechanische Belastbarkeit geringer ist als die von Leitungen für die feste Verlegung. Es gibt bei bestimmten Leitungstypen Ausnahmen für den Fall das ein fest installiertes Gerät angeschlossen werden soll oder die Leitung gegen mechanische Beanspruchung geschützt wird. Zur Frage, ob flexible Leitungen auch unter Putz gelegt werden können, findet man in den einschlägigen Normen (siehe DIN VDE 0298-3) gar keine Aussage. Man könnte den Hersteller der Leitung fragen, oder auf Material ausweichen, das sich bei der Verlegung unter Putz bewährt hat.
 
Ich habe Anlagen im Einsatz, die aus nahezu nichts anderem als H07RN-F bestehen - schau Dich mal in der Industrie oder im Gewerbe um - Die sind Jahrzehnte lang im Außenbereich ungeschützt fest verlegt (Auf Kabelbahn/in Rohr/an Stahlseil) im Einsatz ... Die Angaben der Hersteller sind recht eindeutig -> in Rohr, Nicht direkt in/unter Putz, Fest verlegt: Ja.

Zugelassen bis 1000 V (0,6/1 kV) Wechselspannung für geschützte feste Verlegung
Anordnungen aus einadrigen Gummischlauchleitungen H07RN-F können für kurzschluss- und erdschlusssichere Verlegungen nach VDE 0100 Teil 520 verwendet werden
Quelle: http://www.lappkabel.de/produkte/anschl ... 7rn-f.html
 
Fest steht aber auch, das eine Gummiisolierte Leitung nicht so eine lange Lebenserwartung hat wie z.B. eine mit PVC Isolation.

Völlig auseinanderbröckelnde Gummischlauchleitungen hat sicher jeder schon mal gesehen, ein NYM aus den 50er Jahren ist meist noch wie neu, wenn geschützt verlegt.
 
60 Jahre altes NYM, dass intensiv genutzt wurde, bröckelt auch bei der kleinsten Bewegung auseinander, im Endeffekt hält es länger als NYIF, aber zerlegt sich dann auf die selbe Art ... Wenn da 60 Jahre lang nur 15 Watt drüber liefen und das nie warm wurde, ist das natürlich was anderes. Jeder Kunststoff trocknet aus.

Wenn das H07RN-F (oder jede andere zugelassene Leitung) in passendes Rohr verlegt wird, kann man es auch einfach bei Bedarf rausziehen und neues rein - und wenn das dann mal nach 40 Jahren fällig wird, wer weiss, was dann sonst noch alles neu muss ...
 
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