Selbst wenn 1,5mm² Cu in der vorhandenen Verlegeart bis 16A belastet werden dürften (was bei 25°C Umgebungstemperatur in Einzelverlegung quasi immer der Fall ist, nicht aber bei allen Verlegearten und 30°C Umgebungstemperatur oder zu beachtender Häufung von Leitungen), wären immer noch die Abschaltbedingungen (die u.a von dem Vorwiderstand der Erdung abhängig sind) und der Spannungsfall zu beachten.
Unter theoretischen Bedingungen macht man dies in der Planungsphase über die Leitungslänge des Stromkreises fest und setzt ggf. Erfahrungswerte als Vorwiderstand an, sofern die Erdung/der Netzanschluss noch nicht besteht.
Im üblichen Maß wird die max. Absicherung eher vom Spannungsfall als von den Abschaltbedingungen begrenzt. Bei einer Länge von max. 15m vom Verteiler kann man zu 90% davon ausgehen, dass der Stromkreis bis 16A abgesichert werden darf. Bis 18,1m sinkt diese Wahrscheinlichkeit rapide gern 0%. Die Leitung mit 13A absichern zu dürfen, dürfte zu 90% bis zu einer Länge von 18,6m der Fall sein. Bis max. 22,3m gilt wie oben: Wir sind ganz schnell bei 0% Wahrscheinlichkeit. Mit 10A abgesichert werden darf ein Wechselstromkreis bis ca. 29m, wobei wir uns nur bis ca. 24,15m auf der sichereren Seite bewegen.
Und selbst nach all der theoretischen Planung muss ein Installateur im nachhinein durch Messung belegen, dass seine Annahmen in der Praxis den Tatsachen entsprechen.
Bei bestehenden Stromkreisen ist es indes kein Problem Schleifen- und Netzinnenwiderstand direkt zu messen und damit die max. Absicherung in Bezug auf Spannungsfall und Abschaltbedingungen festzusetzen - die Verlegeart muss bekannt sein und die übliche Raumtemperatur - im Wohnungsbau beschränkt der Spannungsfall aber wie gesagt i.d.R. am stärksten... Für manche Bereiche, wie die Küche/Hausarbeitsraum, kann aber die Häufung noch stärker überwiegen wenn alle dorthin verlegten Stromkreise gebündelt verlegt wurden.