HAK 35A Erweiterung HV mit UV

[oehm]

Hallo zusammen,
lese schon seit einiger Zeit hier im Forum mit und habe hier auch schon so manche hilfreiche Info bekommen können. Ich bin gelernter Energieelektroniker, habe dann als Elektroinstallateur gearbeitet, den Elektrotechniker gemacht und dann noch ein Studium Mechatronik drangehängt
Jetzt bietet sich mir folgende Ausgangssituation:
Ein HV ist mit HAK 35A versorgt und von der HV gehen bis jetzt auch alle Zuleitungen zu den einzelnen Räumen ab.
Jetzt soll eine neue UV im 1. OG nachgerüstet werden. Fakt ist, dass in der HV kein SLS oder Ähnliches vor oder nach dem Zähler montiert ist. Verlegeart Zuleitung UV: B2; Leitungslänge ca. 15-20m; 5x16mm2 NYM-J schon verfügbar;
Normalerweise würde man ja z.B. einen DO2 Lasttrenner in der HV montieren und dann entsprechend in der UV FIs und LSS.
Bei der geringen Dimensionierung des HAK mit 35A NH- Sicherungen, gestaltet sich das aber bzgl. der Selektivität nicht ganz einfach. Da könnte man dann in der HV als Absicherung der Leitung der UV nur 20A hernehmen. Oder ich nehme einen Lasttrenner ohne Sicherungseinsätze, sodass die Leitung mit 35A im HAK abgesichert ist und habe dann in der UV entsprechend meine Fis und LSS. Wie sollte man das in der Regel angehen?
Die fertig errichtete Anlage wird nach Abschluss der Arbeiten von einem beim EVU eingetragen Meisterbetrieb gemessen und ein entsprechendes Abnahmeprotokoll erstellt.
Ich danke Euch jetzt schonmal für eure Mühe. Möglicherweise habe ich notwendige Angaben unterschlage. Diese reiche ich aber gerne nach
Gruß
Jonas

 

[T.Paul]

In aller Regel ist bei 400V~ eff. auch ein 25A gG / gL Einsatz Selektiv zu einem 35A-Einsatz gleicher Klasse.

 

[leerbua]

...
Die fertig errichtete Anlage wird nach Abschluss der Arbeiten von einem beim EVU eingetragen Meisterbetrieb gemessen und ein entsprechendes Abnahmeprotokoll erstellt.
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Spricht irgendwas dagegen dies im Vorfeld mit dem abnehmenden (und letztlich damit haftenden) Betrieb abzuklären?

 

[oehm]

Danke schonmal für die Antworten.
@T.Paul: woher leitet sich das ab?
@leerbua: Dagegen spricht, dass Ostern ist und ich Zeit für ne Planung habe. Aber klar kann ich da nachfragen. Hätte jetzt erwartet, dass der Sachverhalt in der Praxis häufiger vorkommt und routinierte Elektriker da sofort wissen wie man es lösen könnte. Außerdem schadet es ja nicht sich mehrere Meinungen einzuholen.

 

[T.Paul]

woher leitet sich das ab?

Aus den Strom/Zeit-Auslösekennlinien und dem zu erwartenden Kurzschlussstrom ... Vor allem muss man bei den Kennlinien auch mal einen Blick auf den Titel und die zugrunde gelegte Spannung werfen - Die meisten sind auf 500V normiert.

Hätte jetzt erwartet, dass der Sachverhalt in der Praxis häufiger vorkommt

Hier in Hamburg z.B. überhaupt nicht, da du kleinere Hausanschlüsse als 63A nur in Kleingartenanlagen finden wirst ...

 

[oehm]

Das ist ein guter Punkt mit der zugrunde gelegten Spannung der Kennlinie mit 500V. Das könnte so tatsächlich funktionieren.
Die entsprechende Wohnung ist zum einen auf dem Land und zum anderen auch schon etwas älter :? Daher vermutlich der 35A HAK. Jetzt bin ich trotzdem noch am überlegen, ob ich mir die Vorsicherung für die UV nicht einfach spare und in der HV einfach einen Hauptschalter montiere. Die 5x16mm2 sind mit der 35A Absicherung im HAK ja erstmal abgesichert. Wäre nur die Frage ob in dem Fall die TAB etwas anderes vorschreibt

 

[Octavian1977]

Ich würde auf die Vorsicherung verzichten und nur 63A Lasttrennschalter vorsehen.
3x35A sollte man schon für eine UV in der Wohnung vorsehen.
Die TAB sieht keine Absicherung nach dem Zähler vor.

Möglichkeit zwei wäre eine Erhöhung des Hausanschlußes auf 3x63A vor zu sehen und dann entsprechend Absicherungen der einzelnen Verteilungen vor zu nehmen.

 

[oehm]

Vielen Dank für die Rückmeldung. Also das wird jetzt wahrscheinlich auch so gemacht. Ein 63A Lasttrenner oder je nach Querschnitt des HAK entsprechend höher absichern und dann 35A neozed vor die UV.