Hauptverteiler Handlungsbedarf?

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eliwan

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Hallo,
ich hab den Zählerschrank (BJ 1980) unseres erworbenen Altbaus angeschaut und frage Euch Experten ob es akuten Handlungsbedarf bzgl. Austausch von Betriebsmitteln z.B. Vorzählersicherung etc. gibt. Ab dem Haupt- bzw. einfachen Trennschalter geht es mit jeweils 5x6mm zu den RCDs (40/0,03A) in den UVs. Müsste auch die Zuleitung zu UVs nicht anders abgesichert werden?

Herzlichen Dank für Euren hilfreichen Hinweise.

MfG Eliwan

Gesamtsituation (Skizze):
https://www.imagebanana.com/s/910/hKssBa6f.html

HAK:
https://www.imagebanana.com/s/910/h6bF75Wm.html

Zählervorsicherungen:
https://www.imagebanana.com/s/910/hnGV4c5w.html

Hauptschalter:
https://www.imagebanana.com/s/910/fYpTa908.html
 
Das kann so nicht einfach gesagt werden. Dazu muss bekannt sein welche Verlegeart vorliegt. Grob gesagt kann ich nur sagen bei 35 A Vorsicherung sind die 6mm² schon arg auf Kante genäht!
 
Leitungen sind überwiegend in Leerrohren (als Mantel- oder einzelne Aderleitungen) verlegt. UV-Zuleitung 5x6 mm z.B. als NYM-J.
Müssten die NH-Vorsicherungen nicht ehestmöglich in SLS getauscht werden?
 
Einen Handlungsbedarf kann man nur ermitteln wenn man die Anlage in Ihrer Gesamtheit untersucht und Messungen durchführt.
Den Zeichnungen nach handelt es sich um ein TT System.
Ob die Vorsicherung nun NHs sind oder ein SLS ist völlig egal.
Der einzige Vorteil des SLS ist, daß der Laie hier auch ein Wieder einschalten vornehmen kann und bei Auslösen keine Ersatzsicherungen benötigt werden.

Das 5x6mm2 könnte für 35A größer ausgelegt sein, aber man könnte hier auch auf 25A NH umstellen sofern keine DLHs verbaut sind.
180 waren durchaus noch Leitungsschutzschalter Typen H und L üblich, diese sollten dringlich ersetzt werden. Sollte es Stromkreise ohne FI 30mA geben sollte man das nachrüsten.
Weiterhin kann man sich die Nachrüstung von Überspannungsschutz überlegen.
 
Ja, wir haben hier ein TT-System.

" ... Der einzige Vorteil des SLS ist, dass der Laie hier auch ein Wiedereinschalten vornehmen kann ..".
Bin im Moment nicht vor Ort: Aber der Zähler-Vorsicherungsbereich ist m.E. plombiert und daher für Schaltvorgänge nicht zugänglich, oder?

" ... 1980 waren durchaus noch Leitungsschutzschalter Typen H und L üblich ...".

Richtig. Die alten 16 A LS waren vom Typ H und wurden bereits getauscht in Typ B. Ebenso der alte FI mit 25/0,5 A.
Ein DLH ist nicht vorhanden, demzufolge könnte man auf 25A NH umstellen.
Auf der anderen Seite plane ich ja eine neue zusätzliche UV (für Anbau) mit 5x10mm Zuleitung. Dort soll zukunftssicher auch eine leistungsstarke E-Lade-Station mit eingeplant werden.
 
Der Vorzählerbereich ist plombiert aber nicht die Schalter eines SLS, zumindest solange der Versorger nicht den Strom sperrt ;)

Anstatt die NHs zu tauschen macht dann eher Sinn dort ein Feld an zu reihen und dort mehrere Sicherungslasttrennschalter unter zu bringen an denen man die Verteilungen separat abschalten und absichern kann.
Für 63A Verteilungen nur Trennschalter zur Wahrung der Selektivität zur Vorsicherung.

Soll die Verteilung für 63A Drehstrom ausgelegt werden? Dann wird 10mm2 etwas knapp, eher 16mm2 je nach Leitungslänge auch noch mehr. Der richtige Querschnitt wäre mit Hilfe von Rechungen zu ermitteln.

Dringlich sollte man wirklich an einer elektrischen Anlage Messtechnische Prüfungen regelmäßig durchführen.
Insbesondere in einem TT Netz in dem der Erder eine Schwachstelle der Schutzmaßnahme ist, da es ja nur den einen gibt.
 
Apropos Erder:
Für die neue UV im neuen Anbau geht leider nur noch 1x10 mm durchs Leerrohr. Der neue Fundamenterder unter dem Anbau soll ja noch an die HV im Altbau angeschlossen werden. Nun frage ich mich, ob der Anschlusspunkt neuer Erder besser an PAS (Alternative 2) oder an PE-Verteilerschiene (Alternative 1) angeschlossen werden soll. Verlegetechnisch wäre oben einfacher für mich!

https://www.imagebanana.com/s/911/luYYEbqX.html
 
Der Potentialausgleich ist neben dem PE ein separater Teil der elektrischen Anlage.
Es ist immer von Vorteil den Potentialausgleich weitläufig zu vermaschen.

Bei möglicher Demontage der Verteilung und sei es nur zeitweise wird keinem der dann unterbrochene PA auffallen.
Nur weil der PE zufälligerweise gerade die gleiche Dimension aufweist sollte man diesen nicht als PA misbrauchen, auch wenn der PA im Anbau natürlich an den PE des Unterverteilers an zu schließen wäre. Also bei Versionen gleichzeitig durchführen.
Der PA müsste meines Wissens nach auch 16mm² betragen, da es sich nicht um die Einbindung eines einzelnen Bauteiles in den PA sondern die Generelle Vermaschung des Hauptpotentialausgleiches handelt.

Ob 10mm² für die Zuleitung zur UV ausreicht ist zudem auch noch nicht hinreichend geklärt worden.
 
Hallo Octavian! Danke für Deine Beiträge. Leider verstehe ich Deine letzte Antwort nicht ganz. Meine Frage war nach Anschlusspunkt (Alternative 1 oder 2 ?) meiner 1x16 Leitung, die vom Banderder des neuen Anbaus kommt.
Zur neuen UV in meinem Anbau soll eine neue NYM-J 5x10 Leitung abgehend vom im Bild gezeigten Hauptverteiler gehen, deren PE mit der vorhanden PE-Schiene im oberen Bereich des Zählerschranks verbunden werden soll. Die Frage ist ob daran auch gleich die neue Erderverbindung 1x16 (vgl. Alternative 1) anschließbar wäre oder nur unten an der PAS.
 
Hallo,
Erder sind direkt mit 16mm² zu verbinden: HES - HES (Haupterdungsschiene). An die HES können dann die Verteilungen angeschlossen werden.
 
Bei mir gibt es nur die eine Potenzialausgleichsschiene (=HES ?) unterhalb des Zählerschranks (= Hauptverteiler). Daran soll die 1x16-Leitung angeschlossen werden, die am Ende mit dem Fundamenterder-Abschluss (Rundstahl) vom Anbau kommend verschraubt ist.. Oder eben soll wenn zulässig die 1x16 gleich oben an der PE-Schiene verbunden werden, weil es über die Decke kommend kürzer und einfacher wäre.
 
Die Verbindung zum Potentialausgleich sollte immer so kurz wie möglich sein. Deshalb wäre es sehr Sinnvoll an der Verbindugnsstelle des Neuen Erders zur 1x16mm² Leitung eine zweite PAS zu setzen.
zwischen den beiden PAS dann die Verbinung mit 1x16mm².

Wenn ich es richtig verstanden haben ist der Erder (somit dann auch die zweite PAS)des Anbaus auch in der Nähe des neuen Schaltkastens.
Der Schutzleiter des Schaltkastens wird dann direkt auf die nächstgelegene PAS verbunden.
 
eliwan schrieb:
Oder eben soll wenn zulässig die 1x16 gleich oben an der PE-Schiene verbunden werden, weil es über die Decke kommend kürzer und einfacher wäre.
Die Verbindung zum neuen Erder hat an der PE-Schiene im Zählerschrank nichts zu suchen.
 
@Octavian:
Verbindungsstelle des neuen Erders ist weit weg vom geplanten neuen UV-Kasten (ca. 15 m) des Anbaus, aber sehr nahe am HV/Zählerschrank des Altbaus (über kürzesten Weg der Kellerdecke ca. 2,5 m an PE-Schiene, ca. 3,5 m runter zur einzigen PAS)

@werner_1:
mag nicht üblich sein, aber vielleicht technisch sinnvoller?
 
Die Verbindung des PA untereinander ist immer ausschließlich über PA Leitungen und niemals über Schutzleiter!

Ob das so üblich ist weiß ich nicht, auf jeden Fall ist es nur so richtig und steht so in der Norm. Eine Verbindung über den PE ist technisch auf keinen Fall sinnvoll

Das der PE an den PA auf kürzestem Wege an zu binden ist, um einen vermaschten PA zu erhalten ist dabei noch nicht berücksichtigt.
 
Danke für Eure Bemühungen... verstehe gerade aber nicht ganz: was sind PA-Leitungen? Ist dass meine 1x16 Zuleitung zur PAS? Vielleicht könntet Ihr mal die entsprechende DIN-Stelle posten, um das in Ruhe mal nachzulesen.
 
Danke für den Link. Dortige Situation gilt für TN-System. Ich habe hier aber ein TT-System, in dem es keine PA-Verbindung vom HAK zur HES gibt, sondern die PE-Schutzleitung von der FE-Anschlussfahne kommend über die HES direkt in den Hauptverteiler zur PE-Schiene führt.
 
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