Hausanschluss für Doppelhaushälfte

Diskutiere Hausanschluss für Doppelhaushälfte im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, wir nennen seit kurzem eine Doppelhaushälfte aus den Dreißigern unser Eigen. Eine Freileitung führt zu einem Hausanschlusskasten in genau...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
U

uwe

Beiträge
7
Hallo,
wir nennen seit kurzem eine Doppelhaushälfte aus den Dreißigern unser Eigen. Eine Freileitung führt zu einem Hausanschlusskasten in genau unserer Hälfte, der wohl ´93 erneuert worden ist. Von da führt ein etwas vorsintflutliches Kabel in die Nachbarhälfte und wir wollen den Boden ausbauen

Und nun zu den Fragen:

Dieses olle Kabel einzupacken und mit der Dämmung zu verstecken erscheint mir wenig Vertrauen erweckend. Ich habe mir sagen lassen, der Stromversorger müsse Jedem einen extra Anschluss legen.

Kann ich das vom Stromanbieter einfach fordern?

Muss der Nachbarn das tun und kostet ihn das Geld (den ich nicht jetzt schon ärgern möchte)?


Würde die Geschichte einfacher, wenn ich ob der Aussicht aus dem neuen Giebelfensterchen lieber einen Erdanschluss wöllte (und kann ich den überhaupt ohne weiteres bekommen)?

Viele Grüße
uwe
 
Hallo Uwe,

erstmal Willkommen im Forum !
uwe schrieb:
Dieses olle Kabel einzupacken und mit der Dämmung zu verstecken erscheint mir wenig Vertrauen erweckend.
Nein, definitiv darfst du das Kabel/die Leitung nicht mit Dämmwolle bedecken oder sonst Änderungen vornehmen. Da die Leitung gedämmt weniger Wärme abgeben kann, bestände dann möglicherweise Brandgefahr durch Überlastung !

Würde die Geschichte einfacher, wenn ich ob der Aussicht aus dem neuen Giebelfensterchen lieber einen Erdanschluss wöllte (und kann ich den überhaupt ohne weiteres bekommen)?

Das bedeutet einen erheblichen Aufwand wegen Grabungsarbeiten, Umklemmarbeiten, etc. , heißt, wenn die Anlage in einem ordnungsgemäßen Zustand ist, wird das EVU nichts verändern wollen, höchstens bei finaziellem Entgegenkommen deinerseits.

Das Beste ist, beim EVU telefonisch anzufragen, ob der Anschluss umgerüstet werden könnte.
Wo wohnst du denn? Wie heißt dein Energieversorgungsunternehmen ?
 
uwe schrieb:
Ich habe mir sagen lassen, der Stromversorger müsse Jedem einen extra Anschluss legen.

Das ist nicht ganz richtig. Doppelhäuser dürfen auch einen gemeinsamen Anschluß haben. Das gilt aber eh nur bei Neubau. Bei allem Bestehenden gilt im Prinzip Bestandsschutz.

Kann ich das vom Stromanbieter einfach fordern?

Nein.

Muss der Nachbarn das tun und kostet ihn das Geld (den ich nicht jetzt schon ärgern möchte)?

Er muß gar nichts, so er nicht will. Und kosten tut es ihm auf jeden Fall etwas.

Würde die Geschichte einfacher, wenn ich ob der Aussicht aus dem neuen Giebelfensterchen lieber einen Erdanschluss wöllte (und kann ich den überhaupt ohne weiteres bekommen)?

Im Prinzip ja, aber hinsichtlich Aufwand und Kosten mußt du dein EVU fragen.

MfG
 
Moin,

bringe doch bei Deinem EVU mal das Thema Münsterland im Winter 2005 ins Gespräch und das Du beim nächsten Wintereinbruch nicht im Kaltem sitzen möchtest.

Gruß

Poldi
 
Hm, so ganz schlau werde ich noch nicht.

Einerseits darf ich die alten Leitungen nicht mit Dämmung einpacken. Andereseits kann ich keinen verdonnern etwas zu tun. Habe ich das so richtig verstanden? Daran kann doch kein Dachausbau scheitern.

Gemeinsame Hausanschlüsse heute gibt es wohl wirklich auch heute. Aber ich habe die Sicherung des Nachbarn im Haus (kann natürlich auch von Vorteil sein) und eine Strippe quer durch meinen Dachboden, die nicht mal als Wäscheleine taugt.

Offiziell weiß ich nicht, dass da noch ´ne Sicherung drin ist. Böserweise könnte ich ja die alte Strippe kappen, um meinen Boden ausbauen zu können.

Denn ENSO (ehemals ESAG - Energie Sachsen Ost) hat sofern möglich sicher nichts gegen einen neuen Erdkabelanschluss, aber den werden sie mir nicht schenken, eigetlich will ich doch aber nur meinen Boden ausbauen und fürchte mich ein wenig vor dem Kabel, das aussieht als hätte es schon bei Metropolis mitgespielt, auch wenn dieser Streifen genau genommen 10 Jahre früher entstand.

Nun ja, jedenfalls wollte ich hier fragen bevor ich mich auf verbale Schlachten mit der Gebührenabteilung des EVU oder meinem Nachbarn einlasse.

Vielleicht hat ja nochh jemand einen Tip für mich.

uwe
 
uwe schrieb:
Einerseits darf ich die alten Leitungen nicht mit Dämmung einpacken.

Das kann man so pauschal nicht sagen, sondern kommt speziell auf die bei dir verlegte Leitung an. Es kann gut sein, das diese Leitung auf Grund der Wärmeabgabe nicht in Dämmung verlegt werden darf. das hängt von Typ und Querschnitt der Adern ab. Und solange das nicht von einem Fachmann geklärt ist, würde ich es so lassen, wie es ist.

Andereseits kann ich keinen verdonnern etwas zu tun. Habe ich das so richtig verstanden?

Nein. Ab dem Abzweig vom Niederspannungsnetz muß der Betreiber der Anlage für die Kosten aufkommen, wenn er etwas geändert haben möchte. Das ist in der Regel der Hauseigentümer.

Daran kann doch kein Dachausbau scheitern.

Das kommt auf das nötige Kleingeld an. Unter Umständen übernimmt das EVU sogar einen Teil, wenn dadurch Altlasten beseitigt werden und für die ein Vorteil entsteht. Eine Anspruch auf kostenlose Umverlegung hast du jedoch nicht.

Gemeinsame Hausanschlüsse heute gibt es wohl wirklich auch heute.

Grundsätzlich ja und wenn vorhanden haben diese Bestandsschutz. Allerdings habe ich mir mal die aktuelle TAB deines EVU reingezogen und da steht, dass jedes Haus mit seperater Hausnummer einen eigenen Hausanschluß erhalten muß. Das gilt zwar für Neuanlagen, dein EVU wird es aber bestimmt begrüßen, wenn bei euch der zeitgeist Einzug hält.

Nun ja, jedenfalls wollte ich hier fragen bevor ich mich auf verbale Schlachten mit der Gebührenabteilung des EVU oder meinem Nachbarn einlasse.

Ganz umsonst wird es auch nicht werden. Hängt der Zähler vom Nachbarn auch bei dir? Wie ist denn die Hauptleitung verteilt? Wo sitzt dein Zähler? Vieleicht reicht schon das Verlegen einer neuen Hauptleitung zum Nachbarn. Falls die Hauptsicherung fällt, kann der Nachbar ohne dein Zutun überhaupt was machen lassen? Ich würde mal einen örtlichen Elektrobetrieb die Situation schildern. Im Endeffekt müßte das ganze sowieso von einem eingetregenem Elektriker beim EVU beauftragt werden oder er führt die Arbeiten mit Genehmigung des EVU in Eigenverantwortung durch.

http://www.esag.de/wwii/home.nsf/Ressourcen/DCE95E66E451D96CC1256D66004BEB6D/$file/TAB2000[1].pdf
http://www.esag.de/wwii/home.nsf/Re...file/Allgemeine_Bedingungen_Netzanschluss.pdf

MfG
 
Moin,

unter bestimmten Umständen wird es wohl auch bei euch auch noch Neubauten gegeben, die einen gemeinsamen Hausanschluß bekommen.

Aber Du willst das Kabel / Strippe einfach kappen, dann besorge Dir bitte Lichtbogenfeste Kleidung damit Dir nichts passiert, weil den Sicherungskasten darfst Du nicht öffnen, da verplompt oder etwa nicht?

Nein, mit dem Thema sollte nicht spaßig umgegangen werden, einfach eine Leitung durchzuschneiden die noch Spannung führt ist


lebensgefährlich!!!!!



Also sprich mit dem Elektriker Deines Vertrauens, Deinem Nachbarn und Deinem EVU.

Gruß

Poldi
 
O.K., die Arbeitskleidung ist besorgt, Weihnachten sollte mein Nachbar ja Kerzen im Hause haben... Keine Angst, ich bleibe sauber. Aber schon mal vielen Dank für die Hinweise und die komfortablen Links für einen Elektroblindfisch.

Der Zählerkasten sitzt im Keller, weshalb ein potentieller Neuanschluss aus der Tiefe sogar recht praktisch wäre. Wo er beim Nachbarn sitzt, das weiß ich noch nicht, dürfte ja aber für mich uninteressant sein.

Jedenfalls reicht mir vorerst das Kabel und die Sicherung in der "ominösen Kiste" auf dem Boden. Ja, und irgendwie sollte mein Nachbar ein wirkliches Problem haben, wenn die Sicherung fällt und ich nicht da bin. Armer Kerl.

Jetzt werde ich mir die pdf´s auf Hochglanz drucken und statt der Weihnachtsgeschichte unter den Baum legen. Mal sehen, wieviel ich verstehe.

uwe
 
uwe schrieb:
Jedenfalls reicht mir vorerst das Kabel und die Sicherung in der "ominösen Kiste" auf dem Boden. Ja, und irgendwie sollte mein Nachbar ein wirkliches Problem haben, wenn die Sicherung fällt und ich nicht da bin. Armer Kerl.

Und wie verzweigen sich die Leitungen, sprich deine Hauptleitung in den Keller und die zum Nachbarn? Die kommen doch nicht beide aus dem Hausanschlußkasten. Das mit dem Erdkabel wird schon gehen, allerdings müssen dann Kabel vom nächsten Mast aus verlegt werden, oder ihr stellt euch einen neuen Mast vor das Haus, von dem dann die Kabel abgehen. Das muß dann mit dem EVU abgeklärt werden und ihr werdet auf jeden Fall mit zur Kasse gebeten.

Jetzt werde ich mir die pdf´s auf Hochglanz drucken und statt der Weihnachtsgeschichte unter den Baum legen. Mal sehen, wieviel ich verstehe.

Lohnt nicht, da dich das meiste eh nicht betrifft. Speicher es lieber auf dem PC ab und druck nur das aus, was für dich wichtig ist.

MfG
 
Moin,

wenn bei Dir der Zähler im Keller hängt und bei Deinem Nachbarn eventuell auch dann könntet ihr auch gemeinsam einen Hausanschluß in den Keller beantragen. Natürlich jeder seinen eigenen und die Tiefbauarbeiten auf eurem Grundstück macht ihr selber, damit könnt ihr noch ein paar Euro sparen. Eventuell steht ja auch der Mast in eurem Garten und ihr könnt direkt bis dorthin buddeln.
Wenn die Strecke nicht zu weit ist, könnte die Sache an einem Samstag und einer Kiste Bier für zwei Personen erledigt sein, wenns weiter weg ist ein Minibagger kostet im Maschinenverleih vielleicht 100,00€ bis 150,00€. Ist immer noch günstiger als eine Firma buddeln zu lassen.
Also sprich mit dem Elektriker Deines Vertrauens, Deinem Nachbarn und Deinem EVU.


Gruß

Poldi
 
... Die kommen doch nicht beide aus dem Hausanschlußkasten.

Doch, da hängt eine "Box" innen an unserer Wand aus der beide Leitungen für die Häuser zu den jeweiligen Verteilungen gehen. Weder Nachbar noch EVU können im Falle eines Problems beim Nachbarn irgendwas an der Hauptsicherung tun, wenn wir nicht zu Hause sind.

uwe
 
Diese Box ist aber in der Regel nicht der HAK mit den Hauptsicherungen drin, sondern ein nachgeschalteter, sogenannter Hauptleitungsabzweig. Es gibt aber auch Fälle, wo wirklich nur ein Kasten vorhanden ist, meist diverse Blech- oder Gußkästen und die Hauptleitung gleich nach den Sicherungen aufgeteilt wird.
Egal wie, die Situation ist recht ungünstig und sollte nach Möglichkeit abgeändert werden. Wäre denn viel "Erdarbeit" nötig?

MfG
 
Moin,

es gibt auch HAK für zwei Steigeleitungen, diese sind sogar um HAK´s erweiterbar, so das noch mehr Steigeleitungen angeklemmt werden können. Mach doch mal ein Bild von der Situation. Evtl. können wir dann besser helfen oder einen Rat geben.

Gruß

Poldi
 
Also dann hoffe ich jetzt mal, dass dieses Bild hier auch auftaucht und dass noch irgendjemand nach so langer Zeit sich erinnert. Es ging um meinen komischen Hausanschlusskasten. Offeriert dieses schöne Bild neue Erkenntnisse?
uwe
 
Hallo! Lange nichts gehört? :wink:
Also dieses Bild offeriert eher zu einer Anwandlung des Grauens. Das kann doch nicht ernst gemeint sein? :shock:
So, wie es aussieht, kommt die mittlere Weitung durch die Wand, die rechte ist deine hauptleitung und die .... (finde keinen richtigen ausdruck für diesen Murks) ist die, welche zum Nachbarn geht. Auf jeden Fall ist diese Leitung nicht ordnungsgemäß befestigt und besitzt ein nicht unerhebliches Gefahrenpotenzial. Das sollte umgehend behoben werden und betrifft weiterhin auch deine Hauptleitung. In einer Doppelhaushälfte darf zwar grundsätzlich nur ein Hausanschluß bestehen, doch muß dieser dann allgemein zugänglich sein. Unabhängig vom Bestandsschutz bist du zumindest berechtigt, zu verlangen, dass der gegenwärtige Zustand abgeändert wird. Das einzige Problem werden die anfallenden Kosten sein, die vom EVU nicht in voller Höhe übernommen werden.
Wo steht denn der Mast? Kann man von da nicht ein Erdkabel verlegen?

MfG
 
Hallo,

diesmal bin ich wieder etwas schneller mit meiner Antwort. Der nächstgelegene Mast steht günstigerweise auf der anderen Straßenseite. Aber, soviel habe ich schon herausbekommen, dieses Jahr soll die Straße neu asphaltiert werden. Vielleicht lässt sich das günstig verbinden.

Und mein Nachbar; nun mittlerweile haben wir ihm unsere Sorgen mitgeteilt. Ich glaube er war nicht hellauf begeistert, scheint aber mit sich reden zu lassen.
Ach so, das Dingsda, was sich in den Vordergrund drängelt ist halt seine Zuleitung, die Richtung entgegengesetztem Giebel geht.

Uwe
 
uwe schrieb:
Der nächstgelegene Mast steht günstigerweise auf der anderen Straßenseite. Aber, soviel habe ich schon herausbekommen, dieses Jahr soll die Straße neu asphaltiert werden. Vielleicht lässt sich das günstig verbinden.

Dann würde ich das aber schon Monate, am besten Jahre vorher beim Netzbetreiber beantragen. :wink:
Die haben manchmal merkwürdeige Laufzeiten.
Durch die Straße gilt Schutzrohr und mindestens 80cm tief. Da sollte zumindest auch die Tiefbaufirma Bescheid wissen. Wenn es sich nicht um eine grundhafte Sanierung handelt, ist es erfahrungsgemäß besser, das kurz vorher zu machen und nur provisorisch zu verschließen. Da spart man sich die Wiederherstellung der Oberfläche. Unmittelbar mit dem Straßenbau gibt es meist Probleme, wenn es die ausführende Firma nicht selbst macht.

MfG
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Hausanschluss für Doppelhaushälfte
Zurück
Oben