Hausverteilung

Diskutiere Hausverteilung im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Voraus: Ich lebe in Thailand und baue ein Einfamilienhaus. Das Haus wird von einem Bauunternehmer, der wohl sein Handwerk versteht, gebaut. Die...
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sloeffert

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Voraus:
Ich lebe in Thailand und baue ein Einfamilienhaus. Das Haus wird von einem Bauunternehmer, der wohl sein Handwerk versteht, gebaut. Die Wasser- und Elektroinstallationen werden von einem Installateur/Elektriker (in TH ist das immer ein und dieselbe Person) ausgeführt. Aus gutem Grund wird auf meinem Bau jedoch nichts gemacht, das ich nicht verstehe oder bei dem ich mich nicht bei jemand, der etwas davon versteht, rückversichert habe.

Gegeben:
L1 und N vom Stromversorger (Freileitung), Erdung bauseits (Tiefenerder). Zähler ist auf der Straße 15(45)A, vor der Zuleitung zum Haus. Alle Leitungen werden in starre PVC-Lehrrohre eingezogen. Weg vom Zähler zum Verteilerschrank, ca. 40m (im PVC-Rohr, in der Erde)

Erweiterungsmöglichkeit:
L1, L2, L3 und N vom Stromversorger (da muss ich aber z.Zt. ca drei km Leitung selbst bezahlen – also wohl eher Zukunftsmusik).

Meine Planung:
Ich verlege schon jetzt vier Leitungen (L1/L2/L3/N) vom Zähler zum Verteilerschrank (je 25mm2 [evtl. 35mm2] Kupfer). L1/L2/L3 schließe ich am Zähler zusammen, sodass ich sie dann bei der tatsächlichen späteren Umstellung auf Dreiphasenwechselstrom nur am Zähler einzeln anzuschließen brauche. Für die Verbraucher habe ich folgende Querschnitte vorgesehen: Licht/Steckdosen/Ventilatoren/Waschmaschine/Kühlschrank/TV/PC/Wasseraufbereitung 2,5mm2, bestimmte Steckdosen 4,0mm2, Herd 4,0mm2, Durchlauferhitzer/Klimaanlage 6mm2.
(z.B. bei 6mm2 Kupferleitung, 32A Sicherung, max. Leitungslänge 10,83m, max. Leistung Klimaanlage 7.040 Watt, bei 220V und 1,5% Spanungsverlust)

Ich habe so an die 40 Stromkreise/Einzelsicherungen geplant und möchte vier FI-Schalter.
Reihe 3: L3 mit FI3 und dahinter Einzelsicherungen
Reihe 2: L2 mit FI2 und dahinter Einzelsicherungen
Reihe 1: L1 mit FI1 und dahinter Einzelsicherungen
Die Verbraucher habe ich so verteilt, dass sowohl die Nennleistung der Endverbraucher (d.h. alle möglichen Verbraucher auf Maximalleistung) als auch die wahrscheinliche (tatsächliche) Leistungsaufnahme über alle drei Phasen gleichverteilt ist.
Reihe 0: L1/L2/L3 mit FI0 für Elektroherd (3 x 1-phasig, drei in eins), Klimaanlage (1-phasig) und Durchlauferhitzer (1-phasig).

Meine Fragen:
Was kommt, vom Zähler aus gesehen, zuerst: der Überspannungsschutz oder die Hauptsicherung?
Habe ich hier ein TT-Netz?
Sollen die FI nur als RCD oder besser gleich als RCBO vorgesehen werden?
Wenn ich den Überspannungsschutz (SPD?) gleich als TT (3+1) installiere, dann brauche ich später nichts mehr ändern, oder?
Ich brauche aber dann auch noch einen Überspannungsschutz für das Telefon, das Internet und das Kabelfernsehen, denn die sind ja auch alle in Freileitungen verlegt, oder?
Gegen einen Blitzschlag in die Erdung (von außen) kann ich mich dann wie sichern? Ich habe zwei getrennte Erdungssysteme, Tiefenerder ca. 30m voneinander entfernt, kann ich die dann über zwei SPD quasi gegeneinander absichern?
Wie funktioniert ein Überspannungsschutz – quasi wie ein erster Verbraucher, der bei Überspannung anspringt (sehr leitungsfähig wird) und den Stromstoß gegen Erde ableitet?

Ich nehme auch gerne Empfehlungen für ein Lehrbuch entgegen. Mir ist bewusst, dass wenn ich auch nur zwei Großverbraucher gleichzeitig einschalte, die Sicherungen fliegen.
Nur mal so nebenbei: Ich lebe hier in einem Haus ohne Erdung und habe meinen PC, etc. mit einer 4mm Leitung und einer 1,5m langen verkupferten Stahlstange = „Tiefenerdung“, die ich in das Blumenbeet geschlagen habe, selbst geerdet.
http://s17.postimage.org/sitc98cd7/Visio_Stromverteilung_vsd.jpg
[/url]
 
Nur ganz kurz, kam grad ein Auftrag rein. Du musst in Thailand von nem TT ausgehen bzw. es aus Sicherheitsgründen so behandeln.
Ob Du RCDs oder RCBOs verwendest ist Geschmackssache. Ich würd vorziehen RCD und LS zu trennen - Aber jeder wie er mag ...
 
sloeffert schrieb:
L1 und N vom Stromversorger (Freileitung), Erdung bauseits (Tiefenerder). Zähler ist auf der Straße 15(45)A, vor der Zuleitung zum Haus.

[...]

Ich verlege schon jetzt vier Leitungen (L1/L2/L3/N) vom Zähler zum Verteilerschrank (je 25mm2 [evtl. 35mm2] Kupfer). L1/L2/L3 schließe ich am Zähler zusammen, sodass ich sie dann bei der tatsächlichen späteren Umstellung auf Dreiphasenwechselstrom nur am Zähler einzeln anzuschließen brauche. Für die Verbraucher habe ich folgende Querschnitte vorgesehen: Licht/Steckdosen/Ventilatoren/Waschmaschine/Kühlschrank/TV/PC/Wasseraufbereitung 2,5mm2, bestimmte Steckdosen 4,0mm2, Herd 4,0mm2, Durchlauferhitzer/Klimaanlage 6mm2.
(z.B. bei 6mm2 Kupferleitung, 32A Sicherung, max. Leitungslänge 10,83m, max. Leistung Klimaanlage 7.040 Watt, bei 220V und 1,5% Spanungsverlust)

Ich habe so an die 40 Stromkreise/Einzelsicherungen geplant und möchte vier FI-Schalter.

Da kriege ich Bauchschmerzen. Das passt irgendwo nicht.

Lutz
 
sloeffert schrieb:
Habe ich hier ein TT-Netz?

Kannst ja mal bei Netzbetreiber nachfragen :lol: Oder hier nachlesen...

Nein, im Ernst, ich schließ mich Uli an. In Thailand haben entweder alle Kabel diesselbe Farbe oder zumindest beliebige Farben, auf die man sich nicht unbedingt verlassen sollte. Wenn da ein Monteur in Deinem Trafohäuschen mal die Leiter falsch auflegt, weil er L und N selbst nicht auseinander halten kann, dann gute Nacht, falls Du zuhause ein TN-C aufgebaut hast...
 
79616363 schrieb:
Du musst in Thailand von nem TT...
... RCDs oder RCBOs ... Geschmackssache. Ich würd vorziehen RCD und LS zu trennen

Vielen Dank, das war eine hilfreiche Antwort. Ich würde mich freuen, wenn Du später meine anderen Fragen auch noch so gut beantworten könntest.
 

Da kriege ich Bauchschmerzen. Das passt irgendwo nicht.

Geht es bitte etwas genauer? Mir ist bewusst, dass ich eine teure Verteilung, für Strom, der mir (jetzt noch) nicht zur Verfügung steht, aufbaue. Das macht dem Elektriker Arbeit und mich kostet es Geld. Aber ist es falsch?
 
Und noch mal ganz kurz :lol: Guck wegen dem Blitzschutz/Überspannungsschutz bitte mal bei <a href="http://www.dehn.de" target="dehn">Dehn</a> vorbei - Die haben mal richtig Ahnung (sind aber auch nicht billig).
Phoenix und glaub auch Wago bieten das etwas günstiger an.
Aber egal für was Du dich entscheidest, bitte nicht mischen - Das kann sich vertragen, muss aber nicht.

Und ja klar, denk an die Zukunft. Leg alles rein was mal gebraucht werden könnte - Das ist jetzt noch einfach, aber wenn man's braucht und nicht da ist, dann beißt man sich in den Allerwertesten.

Viele Grüße,

Uli und die Megamausen
 
sloeffert schrieb:
Meine Fragen:
Was kommt, vom Zähler aus gesehen, zuerst: der Überspannungsschutz oder die Hauptsicherung?

Überspannungsschutz ist ein komplexes Thema, bei dem in der Regel der Einsatz mehrerer aufeinander abgestimmter Komponenten erforderlich ist. Einen guten Einstieg, um sich näher zu informieren bietet der Hersteller Dehn, siehe hier. Ein Typ-I-Ableiter sollte möglichst unmittelbar hinter der Hausanschlusssicherung installiert werden.

sloeffert schrieb:
Sollen die FI nur als RCD oder besser gleich als RCBO vorgesehen werden?

RCBO sind (zumindest hier in Deutschland) erheblich teurer und brauchen mehr Platz als vergleichbare Lösungen mit getrennten FIs und LSS. Andererseits bieten sie natürlich den Vorteil einer höheren Versogungssicherheit, da bei einem Fehler immer nur ein Stromkreis ausfällt.

sloeffert schrieb:
Gegen einen Blitzschlag in die Erdung (von außen) kann ich mich dann wie sichern?

Blitzschutz ist mindestens ebenso komplex wie Überspannungsschutz. Auch hier findest Du bei Dehn einiges an Information.

sloeffert schrieb:
Ich habe zwei getrennte Erdungssysteme, Tiefenerder ca. 30m voneinander entfernt, kann ich die dann über zwei SPD quasi gegeneinander absichern?

Die beiden Erder sollten zur Vermeidung gefährlicher Schrittspannungen über einen blitzstromtragfähigen Potentialausgleichsleiter miteinander verbunden werden.

sloeffert schrieb:
Wie funktioniert ein Überspannungsschutz

Indem alle Leiter mit der Erdung kurzgeschlossen werden und somit auf dasselbe Potential gehoben werden.

35mm² als Hauszuleitung kommt mir im Übrigen ein bisschen übertrieben vor. Wie weit ist denn die Strecke vom Zähler bis zur Hauptverteilung im Haus? Wie ist der Zähler vorgesichert? Danach richtet sich nämlich auch die mögliche Höhe einer weiteren Vorsicherung für die RCDs in der Verteilung.
 
sloeffert schrieb:
Meine Planung:
Ich verlege schon jetzt vier Leitungen (L1/L2/L3/N) vom Zähler zum Verteilerschrank (je 25mm2 [evtl. 35mm2] Kupfer). L1/L2/L3 schließe ich am Zähler zusammen, sodass ich sie dann bei der tatsächlichen späteren Umstellung auf Dreiphasenwechselstrom nur am Zähler einzeln anzuschließen brauche.

sloeffert schrieb:
Reihe 0: L1/L2/L3 mit FI0 für Elektroherd (3 x 1-phasig, drei in eins),

Das geht so nicht.
'Echte' Drejhstromverbraucher können gar nciht betrieben werden und 'unechte' Drehstromvebrraucher wie E-Herde überlasten bei diesem konstrukt den N-Leiter - da sich wegen der fehleneden Phasenverschiebung die Strömme nicht mehr im N-Leiter aufheben sondern sich sogar summieren.
 
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