Heizungssteuerung - Umwälzpumpe schalten über Relais/Schütz

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tstening

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Hallo zusammen,

ich möchte meine Fußbodenheizung mit dem Homematic IP Fußbodenheizungsaktor steuern. Dieser Aktor hat auch einen Ausgang für die Umwälzpumpe der Fußbodenheizung und liefert dort 24 Volt DC.

Die Umwälzpumpe, eine Wilo Pico 25/1-4 mit maximal 20 Watt, soll darüber angesteuert werden. Ich benötige also ein 3-poliges Relais oder ein Schütz, welches Steuerseitig 24V DC (konstant) akzeptiert und dann bei anliegender Steuerspannung den Stromkreis für die Pumpe schließt.

Meine Idee ist nun folgende:

Im Erdgeschoss wird der Aktor in der Nähe der Stellantriebe montiert. Von dort geht eine zweiadrige Niederspannungsleitung (24 Volt) in den Keller in Richtung Umwälzpumpe. In der Nähe der Pumpe hänge ich einen kleinen Verteilerkasten auf (Schutzklasse IP55 mit eingebauter Hutschiene, 1 reihig, für 5 Automaten). In den Kasten kommt ein Relais/Schütz und ein zusätzlicher Sicherungsautomat (16A). Die Niederspannungsleitung wird am Steuereingang des Relais/Schütz angeschlossen und die Pumpe am Lastausgang. Die 230 V aus dem Hausstromnetz werden natürlich ebenfalls über die Sicherung mit dem Relais/Schütz verbunden.

Ist dieser Aufbau so korrekt zu Ende gedacht?

Welches Relais bzw. welches Schütz kann ich dafür verwenden? Ich habe bei Conrad beispielsweise das hier gefunden: https://www.conrad.de/de/siemens-si...016-1bb41-1-schliesser-s00-24-vdc-502384.html
Oder schieße ich damit über das Ziel hinaus und was "kleineres" würde reichen? Wenn ja, welches?

Was benötige ich außer Kabel denn noch für Zubehör? Können die Sicherung und beispielsweise das oben genannte Schütz direkt auf die Hutschiene montiert werden?

Viele Grüße
Tobias
 
Hallo Lutz,

im Haustechnikdialog-Forum und auch anderen Foren habe ich mich schon bewegt bzw. gelesen. Mir ist jetzt nicht direkt etwas aufgefallen, was mein Vorhaben ad-absurdum führen würde!? Vielleicht übersehe ich aber auch noch etwas grundlegendes? Auch wenn das jetzt etwas OT wird, hier kurz der Ist-Zustand:

Das Haus ist BJ 1984. Im EG (100 qm) liegt eine Fußbodenheizung, die in 8 Zonen aufgeteilt ist (keine weiteren Heizkörper vorhanden, auch nicht im Bad):

Küche, Flur, Wohnen 1, Wohnen 2, Essen, Bad, Arbeitszimmer, Gäste WC

Bisher findet keinerlei Steuerung statt, d.h. im Esszimmer, Gäste WC oder Küche wird grundsätzlich geheizt, auch wenn man das nicht möchte. Besser wäre es doch, wenn man mit Thermostaten die Raumtemperatur misst und bei erreichen derselben, die Kreisläufe entsprechend schließt bzw. bei unterschreiten wieder öffnet. Dann wird im Esszimmer, welches nur alle Jubeljahre mal genutzt wird (meine Mutter bewohnt das Haus mittlerweile alleine) oder im Gäste WC nur dann voll geheizt, wenn man dort die Temperatur am Wandthermostat hochstellt.

Der Heizkreisverteiler ist ein Heimeier Dynacon Eclipse, der eine Durchflussregelung hat. Abstellen eines Kreislaufes, erzeugt also keine größere Duchflussmenge in den anderen Heizkreisläufen.

Mit dem Fußbodenheizungsaktor und entsprechenden Wandthermostaten, möchte ich die Heizkreisläufe öffnen/schließen lassen, je nach Bedarf.

Was die Pumpe angeht: Die Pumpe muss genau dann nicht mehr Laufen, wenn alle Kreisläufe zu sind. Deshalb hat der Aktor wohl die Pumpensteuerung mit an Board. Und da ich die Geschichte mal ausprobieren möchte, habe ich hier die Frage gestellt.

Bin ich nun vollkommen auf dem Holzweg? :?

Grüße
Tobias :D
 
Nach dem schnellen Durchlesen, scheint das so sinnvoll und OK zu sein.
Einzig der Sicherungsautomat (LSS) ist überflüssig. Du willst die 230V aus dem "Hausstromnetz" nehmen. Dieses ist wahrscheinlich schon mit einem B16A gesichert. 2 LSS hintereinander machen keinen Sinn, weil im Störfall zufälligerweise einer von beiden auslöst.
 
Re: Heizungssteurung - Umwälzpumpe schalten über Relais/Schü

tstening schrieb:
Hallo zusammen,

ich möchte meine Fußbodenheizung mit dem Homematic IP Fußbodenheizungsaktor steuern. Dieser Aktor hat auch einen Ausgang für die Umwälzpumpe der Fußbodenheizung und liefert dort 24 Volt DC.

Die Umwälzpumpe, eine Wilo Pico 25/1-4 mit maximal 20 Watt, soll darüber angesteuert werden. Ich benötige also ein 3-poliges Relais oder ein Schütz, welches Steuerseitig 24V DC (konstant) akzeptiert und dann bei anliegender Steuerspannung den Stromkreis für die Pumpe schließt.

Warum ein 3-poliges (Drehstrom)Relais/Schuetz? Die Pumpe wird doch wohl mit 230V AC betrieben?

tstening schrieb:
Meine Idee ist nun folgende:

Im Erdgeschoss wird der Aktor in der Nähe der Stellantriebe montiert. Von dort geht eine zweiadrige Niederspannungsleitung (24 Volt) in den Keller in Richtung Umwälzpumpe. In der Nähe der Pumpe hänge ich einen kleinen Verteilerkasten auf (Schutzklasse IP55 mit eingebauter Hutschiene, 1 reihig, für 5 Automaten). In den Kasten kommt ein Relais/Schütz und ein zusätzlicher Sicherungsautomat (16A).

Der Sicherungsautomat ist vermutlich ueberfluessig, siehe Erlaeuterung von werner_1...

tstening schrieb:
Die Niederspannungsleitung wird am Steuereingang des Relais/Schütz angeschlossen und die Pumpe am Lastausgang. Die 230 V aus dem Hausstromnetz werden natürlich ebenfalls über die Sicherung mit dem Relais/Schütz verbunden.

Ist dieser Aufbau so korrekt zu Ende gedacht?

Im Prinzip schon...

Zur Auswahl Schuetz/Relais siehe oben...Vermutlich waere ein Koppelrelais Finder 24V ausreichend.

tstening schrieb:
Was benötige ich außer Kabel denn noch für Zubehör? Können die Sicherung und beispielsweise das oben genannte Schütz direkt auf die Hutschiene montiert werden?

Eine Notfall-Handschaltung wuerde ich vorsehen. Kalte Heizungen sind nicht jedermanns Sache...
 
werner_1 schrieb:
Einzig der Sicherungsautomat (LSS) ist überflüssig. Du willst die 230V aus dem "Hausstromnetz" nehmen. Dieses ist wahrscheinlich schon mit einem B16A gesichert. 2 LSS hintereinander machen keinen Sinn, weil im Störfall zufälligerweise einer von beiden auslöst.

Ja, das Hausstromnetz ist natürlich schon gesichert. Sehe also ein, dass der zusätzliche Sicherungsautomat unnötig ist.

Ein Bekannter meinte eben so nebenbei, dass ich auf jeden Fall einen 1-poligen Ausschalter oder besser noch einen 3-poligen Hauptschalter im Verteilerkasten vorsehen soll. Da er keinen Grund nannte (er ist schon wieder offline), fällt mir eigentlich nur der Verbrauch des Schütz ein, den man im Sommer sparen könnte, wenn ich ihn vom 230 V-Netz trenne.

karo28 schrieb:
Warum ein 3-poliges (Drehstrom)Relais/Schuetz? Die Pumpe wird doch wohl mit 230V AC betrieben?

Ja, die Pumpe wird mit 230V AC betrieben. Stimmt, da lag ich falsch. Welches Relais/Schütz ist denn für meinen Zweck empfehlenswert? Könnt ihr mir hier ein bestimmtes direkt empfehlen?

karo28 schrieb:
Eine Notfall-Handschaltung wuerde ich vorsehen. Kalte Heizungen sind nicht jedermanns Sache...

Guter Einwand. In dem Fall muss ich idealerweise schon bei den Stellantrieben anfangen und welche mit NO (normally open) nehmen und nicht normally closed, denn wenn die Steuerung ausfällt, wären die Heizkreisläufe ohne Strom erstmal zu.

Und dazu müsste sich dann auch eine Handschaltung für die Pumpe gesellen. Vorschläge, wie man solch eine Schaltung in einem Verteilerkasten sicher umsetzt?

Grüße
Tobias
 
tstening schrieb:
Und dazu müsste sich dann auch eine Handschaltung für die Pumpe gesellen. Vorschläge, wie man solch eine Schaltung in einem Verteilerkasten sicher umsetzt?

Hager SFL116 o.glw. als Hand/Automatikumschalter vor dem Relaiskontakt, der die Pumpe schaltet?
 
karo28 schrieb:
Hager SFL116 o.glw. als Hand/Automatikumschalter vor dem Relaiskontakt, der die Pumpe schaltet?

Vielen Dank, werde mir das Dingen mal ansehen.

Grüße
Tobias
 
Klar doch bei Netzausfall ist es egal ob deine Ventile offen oder zu sind. Ohne Strom läuft weder die Heizung noch die Pumpe! Bei Ventilen die ohne Spannung offen sind benötigst du eine Spannung um diese zu schließen. Nun rate mal was häufiger vorkommt offene oder geschlossene Ventile? Nebenbei kannst du bei Ausfall der Steuerung mit einem Schalter auch die Steuerung umgehen und die Pumpe einschalten sowie die Ventile öffnen.
 
Wenn ich davon ausgehe, dass in der Heizperiode, die Stellantriebe häufiger zu, als offen sind, dann ist normally closed wohl der richtige Ansatz. In der Nachtabsenkung dürften sie ja auch üblicherweise zu sein.

Einen zusätzlichen Schalter einzubauen, der alle Antriebe bei Bedarf öffnet, wäre sogar anderweitig sehr sinnvoll, nämlich dann, wenn die Fußbodenheizung gespült werden muss. Ansonsten müsste man die Stellantriebe vorher demontieren.

So langsam entwickelt sich ein Bild vor meinem Auge und ich sehe, dass ich die Sache noch nicht fertig durchdacht habe.

Vielen Dank für die Anregungen hier. :D

Grüße
Tobias
 
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Das Bild sollte sich nicht nur vor deinen Augen entwickeln, sondern auf einem Blatt Papier als sinnvolle Planung ... :wink:

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Also bei einer Fußbodenheizung sollten die Ventile eigentlich immer offen sein. Die Temperaturreglung erledigt normalerweise die vernünftig eingestellte Heizkurve des Mischers. Und wenn die Berechnung der Rohre im Fußboden nicht 0815 gemacht wurde, stellen sich auch in jedem Raum die gewünschten Temperaturen ein. Eine zusätzliche Steuermöglichkeit braucht man eigentlich nur für Räume, die nur selten benutzt werden. Für eine zusätzliche Regelung ist eine Fußbodenheizung eigentlich eh zu träge und Ventil auf/zu erhöht auch den Verschleiß durch das ständige Ausdehnen und zusammenziehen der Rohre und bringt außerdem auch oft Knackgeräusche mit sich.
 
Ist denn die Fußbodenheizung auch von 1984?
Dann bringt Dir eine wie von Dir gedachte Regelung nur Probleme.
Fußbodenheizungen dieses Alters benötigen durchaus 2 Tage um auf Temperatur zu kommen.
Somit ist dise für eine einzelne Regelung viel zu träge.
 
Warum sollte eine FBH von 1984 anders regieren, wenn sie aus den gleichen Materialien gleich aufgebaut ist wie heutige?
Im Gegenteil: Aufgrund der damals schlechteren Gebäudeisolierung wurden die FBH mit höherer Vorlauftemperatur gefahren. Ich kenne beides aus eigenen Wohnungen und traue mir zu, das zu bewerten.
 
Naja heute gibt es welche, wo sehr wenig Material erhitzt werden muss. Diese sind dann nicht so träge. Die Vorlauftemperatur steuer doch der Mischer, und wenn du das haus nachträglich isolierst, veränderst du einfach die Regelkurve.
 
Früher wurden Fußbodenheizungen viel tiefer in den Estrich eingelegt, somit muß viel mehr Estrichmasse aufgeheizt werden und das Ganze wird extrem viel träger.

aktuelle Fußbodenheizungen benötigen 1-2 Stunden um auf zu heizen, alte Modelle bis zu 2 TAGE!
 
Die "alten Modelle" gibt es auch neu. Ich hab mal eine Hochregallagerhalle installiert mit Fußbodenheizung. Da gab es keine Isolierung nach unten ins Erdreich und 15cm Beton über den Heizungsrohren. Da konntest du eine Woche heizen ohne das oben zu merken.
 
Für was sollte das gut sein?
Sollte da die Wärme von einer Kältemaschine vernichtet werden?
 
Dabei geht keine Wärme verloren. Und der Beton muss so dick sein, wegen der Hochregale
 
Octavian1977 schrieb:
Früher wurden Fußbodenheizungen viel tiefer in den Estrich eingelegt, somit muß viel mehr Estrichmasse aufgeheizt werden und das Ganze wird extrem viel träger.
FBHs liegen üblicherweise auf der Wärmedämmung und somit unten im Estrich. Ich habe noch keine gesehen, die mitten im Estrich verlegt wurden (von irgendwelchen "Spezialheizböden" mal abgesehen). Ich würde das gern mal sehen, wenn Estrichleger und Heizungsbauer gemeinsam versuchen, die sperrigen Kunststoffrohre in die Mitte des Estrichs zu bekommen.
 
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Thema: Heizungssteuerung - Umwälzpumpe schalten über Relais/Schütz
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