Es ist immer das Gleiche mit Leuten wie torrent oder elektrodödel. Die kapieren nur die Hälfte, installieren nach veraltetem Wissen und wenn dann doch mal ein Neuuser vernünftig ist, und diesen eingefahrenen und gefährlichen Unsinn nicht mitmachen will, wird versucht, die eigene Einstellung durch Halbwahrheiten und völlig unkorrekte Aussagen zu retten...
- Waschmaschinen bis 6kg sind heutzutage meist für den Betrieb mit 10A-LS ausgelegt und oft sogar für B10! B16 zu nehmen, ist also nicht nur aus funktiontechnischen Gründen völliger Quatsch, sondern auch sicherheitstechnisch kritisch, weil diese mit Auslöseströmen von teilweise nicht unter 23,2A bei Überlast gravierende Nachteile haben und Schukosteckdosen nicht richtig schützen. Und weil man nicht weiß, ob nicht mal jemand eine ältere Maschine anschleppt, baut man dafür eben C13 ein - das ist überhaupt kein Problem! Lediglich für die Trocknersteckdose Macht ein B16 noch Sinn - wenn möglich sollte man hier allerdings K16 einbauen, um den Schutzbereich der Steckdose nicht zu übersteigen!
Dass andere LS als B-LS verboten wären, ist natürlich auch falsch und jeder, der sich halbwegs auskennt, wird das auch erkennen: ein C10 entspricht vom Kurzschlußauslöser her ziemlich genau einem B16. Lediglich die Überlastauslöser sind natürlich unterschiedlich. Die verschiedenen LS-Charakteristiken gibt es nicht, um sie sich ins Regal zu stellen, sondern um da eingesetzt zu werden, wo es sinnvoll ist.
Und Bezüglich "B16 ist Standard und wird es immer bleiben": H16 war vor 30 Jahren ebenfalls mal Standard und niemand außer einigen als "Sicherheitsfanatiker" verschrienen Menschen hatte Bedenken, diese massenweise einzusetzen. Heute weiß jeder halbwegs versierte Techniker um die enorme Gefahr dieser LS uns auch wenn B16 nicht so gefährlich ist, wird man wahrscheinlich auch in einigen Jahren oder Jahrzehnten andere Charakteritiken haben, die die Anlagenteile besser schützen, als A, B und C (D lass ich mal raus, weil diese Überlasttoleranz im Einsatzbereich von D nicht allzu tragisch ist), so wie heute schon K und R/Z.
- Ein B10 schaltet bei Überlast nicht vor 11,3A (~2600 W bei 230V) ab - spätestens bei 14,5A (~3335W), in der Regel bei 12,5A (~2875W).
Die magnetische Schnellauslösung (hohe Einschaltströme oder Kurzschluss) schaltet nicht vor 30A ab und spätestens bei 50A. beim C10 sind es 50 bis 100A
- Ein B13 schaltet nicht vor 14,69A (~3379W) ab, spätestens bei 18,85A (~4336W) und im Schnitt bei 16,8A (~3864W). Die Schnellauslösung erfolgt ab 39A und nicht vor 65A. Beim C13 sind es 65 bis 130A.
- Ein B16 schaltet nicht vor 18,1A (~4163W) ab, spätestens bei 23,2A (~5336W) und im Schnitt bei 20,6A (~4738W). Die Schnellauslösung erfolgt von 48A bis 80A. Beim C16 von 80A bis 160A
Anhand dieser Daten wollen wir das Beispiel mit dem Rechner und dem Staubsauger mal durchgehen: Neben wir mal ganz großzügig an, wir haben einen Leistungsstarken Rechner mit 750W-Netzteil und einen Staubsauger ohne Einschaltstrombegrenzung oder Softstart mit 2,3kW. Der Staubsauger ziehe das 5-fache des Nennstromes, der Rechner etwa das 15-fache. Dies wären etwa 50A für den Sauger und ca. 50A für den Rechner. gehen wir zusätzlich von einer ständigen Last von 200W.
Nun sehen wir uns zunächst einmal den Schnellauslöser an, wenn Rechner und Dauerlast aktiv sind und der Sauger eingeschaltet wird: Wir haben 0,87A für die Dauerlast und 3,26A für den Rechner, zusammen 4,13A. Wird der Sauger eingeschaltet, wirken also 50A + 4,13A = 54,13A auf den Schnellauslöser des LS ein. ein B10 würde hier auslösen. Ein B13 würde hier evtl. auch auslösen. Ein B16 könnte allerdings auch auslösen, ebenso wie C10. ein C13 allerdings würde nicht auslösen, genauso wie ein K10!
Nun zur Überlastauslöserfrage: Zusammen haben wir eine Last von 14,13A. Hierbei würde ein B10/C10/K10 auslösen. Ein K13 könnte auslösen. B13 und C13 aber würde mit Sicherheit nicht auslösen Da die Ausgangssituation bei einer modernen Installation auch zunehmend unwahrscheinlich ist (erstens braucht der Rechner nur manchmal die volle Leistung, zudem haben moderne Staubsauger Einschaltstrombegrenzer, man hat mehrere stromkreise, auf die man die Last aufteilt, mindestens aber eine separate Laststeckdose pro Raum und eine Steckdose pro Raum, die am gemeinsamen Lichtstromkreis hängt).
Das beudetet: Heutzutage sollte man pro Raum mindestens zwei getrennte Steckdosenstromkreise vorsehen: Einenmit B13 oder C13 für Lasten und eine Steckdose, die an dem allgemeinen, mit C10 abgesicherten Lichtstromkreis hängt und für Sauger oder ähnliches benutzt werden kann. Besser ist es allerdings, den Lichtstromkreis so zu lassen und stattdessen entweder einen Drehstromkreis aufzuteilen und so drei Steckdosenkreise pro Raum zu haben oder neben dem Laststeckdosenkreis noch einen EDV-Steckdosenkreis zu installieren. Bei Beachtung dieses Konzepts kann es schonmal garnicht zu der oben geschilderten Situation kommen. Und selbst wenn diese eintritt, würde ein C13 nicht und ein B13 wahrscheinlich nicht auslösen.
Und an alle die, welche 1-2 separate Steckdosen pro Raum für Übertrieben halten: Eine separate Steckdose ist auch heutzutage nicht übertrieben, sondern Standard moderner Installation. Und angesichts desse, dass eine Elektroanlage ind er Regel nicht vor einer Laufzeit von 30 Jahren saniert werden wird, schadet es nicht, dieser eine gewisse Zukunftssicherheit zu geben und zumindest zwei Steckdosen pro Raum zzgl. einem gemeinsamen Lichtstromkreis zu installieren.
@Norman: Hier eine Erklärung zu den verschiedenen LS-Typen: Es gibt folgende Typen:
1-polig
1+N
2-polig
3-polig
3+N
4-polig
Die Typen 1-/2-/3-/4-polig haben 1, 2, 3 oder 4 elektrisch voneinander unabhängige Auslöser, die aber über das Schaltschloss mechanisch verbunden sind. Dies bedeutet: Wird an einer Strombahn (also an einem Pol) eine Überlast oder ein zu hoher Eisnchaltstrom/Kurzschluss gemessen, wird allpolig getrennt - also alle anderen pole werden mitausgelöst. Wird an mehreren oder allen Polen Übderlast oder Kurzschluss detektiert, passiert das gleiche. alle kontakte schalten synchron - keiner ist verzögert oder voreilend.
Die Typen 1+N / 3+N haben 1 bzw. 3 elektrisch voneinander unabhängige Auslöser, die über das Schaltschloss mechanisch gekoppelt sind. Außerdem ist an das Schaltschloss ein schaltender Kontakt gekoppelt, der über keinen Auslöser verfügt und voreilend sowie verzögert schaltet. Das bedeutet:
wird an einem oder mehreren poln, die einen Auslöser haben, eine Überlast oder Kurzschluss detektiert, werden alle Pole inkl. dem nur-schaltenden Pol getrennt. Entsteht an dem nur-schaltenden Pol Überlast oder Kurzschluss passiert nichts.
Der Unterschied zu den anderen Typen ist neben dem einen Pol der als nur-schaltend ausgeführt ist, die voreilende und verzögerte Schaltung dieses Pols. Das heißt, dass dieser Pol beim Einschalten des LS VOR allen anderen Kontakt hat und beim Ausschalten erst NACH allen anderen trennt.
Beim 1+N ist dies unnötig, beim 3+N aber nicht, da beim Ausfall des Neutralleiters die N-Referenz fehlt und die Lasten der 3 Außenleiter jeweils in Reihe zueinander geschaltet sind. Dadurch kann eine Sternpunktverschiebung entstehen und die Spannung an den drei Außenleitern und dem N-pol kann zwischen 0 und 400V schwanken. Da bei LS im gegensatz zu Leistungsschaltern keine schnelle Schaltung garantiert ist, sollte man die vierpoligen Typen nur für solche Kreise einsetzen, in denen die Lasten garantiert symmetrisch sind - wo also die Lasten zwischen L1-N, L2-N und L3-N alle gleich sind, also z.B. 10A, 10A und 10A.
Anders ist es bei Wechselstromkreisen mit moderner Nullung (3-adrige Ausführung als TNS). Hier macht eine kurzzeitige N-Unterbrechung garnichts und da ein gesicherter N besser ist, als ein geschaltetet, ist der Einsatz von 2-poligen LS dem von 1+N vorzuziehen. Dennoch ist 1+N immernoch deutlich besser, als 1-polig. Allerdings kosten 2-polige LS erheblich mehr, als einpolige und auch mehr als 1+N, welche wiederum deutlich teurer als 1-polige sind.
Spielt das Kostenargument keine Rolle oder kommt man günstig und ordenliche 2-polige LS, sind diese die idealen LS zur Absicherung von Wechselstromkreisen. Diese als B10/C10/K10/B13/C13 oder K13 stellen die beste Absicherung für universal-Schukosteckdosen und Lichtstromkreise dar, die man sich nur vorstellen kann. Eine Anlage mit 2-poliger Absicherung für Wechselstromkreise und 3+N für Drehstromkreise sowie einem oder mehreren selektiven 300mA-Haupt-FI, der/die dem/den Hauptsträngen vorgeschaltet ist, sowie vielen normalen 30mA-Endstromkreis-FI-Schaltern, kompletter Überspannungsschutz bilden die G4rundpfeiler für beste und modernste Installationstechnik, deren Sicherheit und Komfort durch den Einsatz von Leistungsschaltern statt Schmelzsicherungen und Sicherheitsrelais und einer automatischen Umschaltung auf Generator bei Stromausfall noch gesteigert werden kann. eine bessere Basis für Hausautomation, Computeranlagen oder auch ganz normale Haustechnik kann man sich garnicht vorstellen.
Aber auch nur der Einsatz von LS, die den N mitsichern (Wechselstrom) oder mitschalten (Drehstrom) erhöht die Sicherheit und Funktionalität erheblich. Ich habe vor einigerzeit über 100 neue, hochwertige 2-polige LS von moeller (Serie FAZ) ersteigern können (für einen lächerlichen Preis von 1,50 Euro pro Stück - scheinbar, weil die meisten Leute damit nichts anzufangen wissen - gekauft. Solltest du auch mal ein derartiges Angebot sehen, schlag zu! Eine bessere Investition gibts kaum!
MfG; Fenta