Herdanschluss. 11,15kW - 5x1,5mm² - 3x16A - ausreichend?

Diskutiere Herdanschluss. 11,15kW - 5x1,5mm² - 3x16A - ausreichend? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich plane eine Neuanschaffung in der Küche und möchte den alten Herd (Ofen + Kochfeld) gegen einen Backofen und autarkes Kochfeld...
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grobi601

Guest
Hallo,

ich plane eine Neuanschaffung in der Küche und möchte den alten Herd (Ofen + Kochfeld) gegen einen Backofen und autarkes Kochfeld tauschen.

Ich wohne in einer Mietwohnung und wollte vor dem Kauf klären, ob das mit der aktuellen Installation überhaupt möglich ist.
Den Herd möchte ich nicht selbst anschließen. Habe zwar Elektrotechnik / Automatisierung studiert, arbeite aber nur mit Klein- und Kleinstspannungen. Also eher ein gefährliches Halbwissen und nur wenig Praxiserfahrung mit allem was mehr als 48 Volt hat.

Was ich mir aber zutraue und bereits gemacht habe ist den alten Herd und das Kochfeld auszubauen und zu messen, ob die neuen Geräte mechanisch passen. Dabei habe ich auch gleich mal in die Anschlussdose vom Herd geschaut. Vorher frei geschaltet und auf Spannung geprüft.


Vorgefunden habe ich:
  • - Herdanschlussdose für Aufputz mit 3-Phasen, N und PE. 1,5mm starr CU
  • - ca. 10m Leitungslänge von der Herdanschlussdose zum Sicherungskasten im Flur
  • - Drei 16A B Leitungsschutzschalter. (Die Stege sind nicht miteinander verbunden)
  • - Der Kasten wurde vor ca. 7 Jahren komplett erneuert, die Kabel wurden bei der Installation der Küche vor ca. 20 Jahren unter Putz verlegt
  • - Der verbaute Herd und das Kochfeld haben eine maximale Anschlussleistung von 7,65kW + 3,5kW = 11,15kW

Das neue autarke Kochfeld das ich bestellen würde, hat eine Leistung von 7,4kW, der Backofen 3,65kW. Das sind in Summe 11,05kW.

Wenn ich das mal eben überschlage entspricht das ca. 48A. Wenn das gleichmäßig auf drei Phasen verteilt wird, wären das 16A pro Phase.
Da wird einem auch klar warum die Standard Kochfelder und Backöfen alle ähnliche Leistungen haben.

Nun zur Frage:
  • Ich habe den Beitrag "Titel: E-Herd Elektroherd Herd" gelesen und dort steht:

    "Ein solches Drehstromverbrauchsmittelist z. B. auch der Elektro-Herd, so dass diese Forderung schon seit mehr als 30 Jahren besteht. Bei einem fest angeschlossenen Elektro-Herd müssen also die drei Einzelautomaten mit einem Steg mechanisch gekoppelt oder ein dreipoliger Automat verwendet werden"

    1. Ist das nachzurüsten / muss das geändert werden?
  • 2. reichen die 5x1,5mm²
  • 3. Sollte hier noch etwas beachtet werden?
  • 4. Was ist mit dem möglichen Summenstrom über den Neutralleiter?


Ich möchte vermeiden das erst bei Anlieferung festgestellt wird, dass für den Anschluss der neuen Geräte Änderungen an der Elektrik anstehen. Zu dem Zeitpunkt wollte ich die Altgeräte nämlich schon verschenkt haben. Ich habe keine Möglichkeit die Geräte unter zu stellen wenn da größere Arbeiten anstehen. Vielleicht kauf ich die dann auch gar nicht erst neu. Nur weil das vorher so angeschlossen war, muss das ja nicht richtig sein.

Vielen Dank im Voraus.
 
Prinzipiell ist auch der Anschluß der neuen Einrichtung möglich.
Du hast beim Herd einen aufgeteilten Drehstromanschluss. Bei Dir ist zu mindestens eine neue Herdanschlussdose fällig den du benötigst 2 Zugentlastungen.
Da es sich beim Herd um einen " Drehstromverbraucher" handelt ist eine gemeinsame Freischaltung erforderlich. Diese ist aber durch die 3 einzelnen Sicherungen nicht gegeben. Weiter im Text dir müsste aus dem Studium die Belastung des Neutrallleiters bei symmetrischer und unsymmetrischer Last klar sein. Notfalls noch mal nachlesen.
 
Wichtig ist , das wirklich Drehstrom anliegt. Das lässt sich feststellen, indem gemessen wird, ob zwischen allen Außenleitern je 400V anliegen.

Meiner meinung nach ist es nicht nötig, einen 3poligen Ls zu montieren.
 
Es wäre interessant zu wissen, ob die Herdanschlussdose über einen vorgeschalteten FI läuft.
Des öfteren wurde schon gepostet, dass in diesem Fall die geforderte allpolige Freischaltung der Anlage durch den FI-schalter gegeben ist.

Gruß H&O
 
Meiner meinung nach ist es nicht nötig, einen 3poligen Ls zu montieren.

Da es sich um mehrere 230V Geräte handelt braucht es keinen allpoligen LS-Schalter. So kann Mutti auf den anderen Platten weiterkochen, wenn eine defekt ist.

Das an-, ab- und umklemmen darf ja nur eine Elektrofachkraft durchführen und die ist auch die 5 Sicherheitsregeln geprüft oder hat einen AuS Schein.
 
Danke

Danke für die Zahlreichen Antworten.
Das mit der symmetrischen last habe ich nochmal nachgelesen, ist auch einleuchtend. Zudem müsste der N dann auch einen größeren Querschnitt haben.

Zwischen den Außen Leitern habe ich 400 Volt gemessen, dass passt also auch. Nachdem ich mir den Sicherungskasten angeschaut habe, war ich mir da nicht so sicher und hab nochmal nach gemessen.

Auch wenn es vielleicht blöd klingt und so gesehen auch kein Problem darstellt, aber den Rest lasse ich über den Anschlussservice machen. Sollte ja keine Überraschungen mehr geben und kostet dann nicht die Welt. Nochmal danke für die Hilfe.
 
Ein 3 pol. LSS ist normal nicht gefordert.
1,5mm² geht für 16A entspricht aber nicht mehr der Din, die einen Herdanschluss fordert, den man auch mit 20A absichern kann. Neu müsste also ein 2,5mm² verlegt werden.
 
Moin, moin!
Eine Mietwohnung?

Dann sollte man bedenken:
Gehört der alte Herd zur Wohnung kann er nicht einfach entsorgt werden!
Umbauten wie andere Sicherungen, neue Anschlußdose usw. müssen mit dem Eigentümer abgesprochen werden!

Ich bin da auch geschmeidig, es kann beim Auszug aber Ärger geben!

Mit freundlichen Grüßen
Dino
 
Prinzipiell entstehen durch den neuen Herd mit Ofen die gleichen Forderungen an die Anlage wie zuvor.
Außer den Tausch der Herddose gegen eine Doppeldose ist da nicht viel zu tun.

Ob die Anlage Mangelfrei ist, lässt sich aus der Ferne nicht sagen.
Typische Mängel sind:
1. 3 Sicherungen bei einer Anlage ohne Drehstrom = N überlastung.
2. fehlende 3 polige Sicherung.
Ein vorgelagerter FI entspricht nicht der 3poligen Abschalteinheit welche die VDE fordert.
Diese fordert nämlich keine Mögliche 3polige Abschaltung sondern den Zwang dazu. Alternative wäre ein schriftlicher Hinweis an allen Klemmdosen des Drehstromkreises auf das Vorhandensein mehrerer Sicherungen.
Genauer Text der VDE 0100-460 462.3:
Wenn ein Teil eines Betriebsmittels oder eine Umhüllung aktive Teile enthält, die mit mehr als einer Versorgung verbunden sind, muss ein Warnhinweis so angebracht sein, dass jede Person, die Zugang zu den aktiven Teilen hat, auf die Notwendigkeit der Trennung dieser Teile von den verschiedenen Versorgungen hingewiesen wird,
wenn nicht eine Verriegelungsvorrichtung besteht, die die Trennung aller betreffenden Stromkreise sicherstellt.

Beseitigung der Mängel ist Aufgabe des Vermieters.
 
Octavian1977 schrieb:
Genauer Text der VDE 0100-460 462.3:
... die mit mehr als einer Versorgung verbunden sind ...
wenn nicht eine Verriegelungsvorrichtung besteht, die die Trennung aller betreffenden Stromkreise sicherstellt.

Es liegt aber nur ein Stromkreis aus einer Versorgung vor und nicht mehrere Versorgungen!

Bei Aufteilung eines Drehstromkreises in Wechselstromkreise greift bzgl. der Schalteinrichtungen die DIN VDE 0100-520 Abschn. 528.1.2 - dies beinhaltet aber nicht das Trennen.

P.S. Für die auszugsweise Wiedergabe der DIN VDE-Normen bedarf es einer zugehörigen Genehmigung ...
 
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