Herdanschluß die 2.

Diskutiere Herdanschluß die 2. im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich muss einen Einbauherd anschliessen. Generell sieht das alles unproblematisch aus, aber mit Starkstrom weiss man ja nie. Aus der Wand...
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merdesign schrieb:
Es hat sich aber jetzt einiges geklärt, nachdem ich den gerade im Mietshaus anwesenden Elektriker so lange bequatscht habe, bis er sich das mal anguckte. Das Mietshaus ist sehr alt und verfügt nur über Wechselstrom. Anscheinend ist es bei diesen alten Häusern mit Wechselstrom gang und gebe, den Querschnitt zu erhöhen, damit mit 25A abgesichert werden kann. Jedenfalls sagte mir das der Elektriker, obwohl der schon wieder mit böhmischen Dörfern anfing...
Der hat aber seinen Beruf um einiges verfehlt!


Im übrigen würde ich das alles gerne machen lassen, da aber grundsätzlich jedes Handwerk schweineteuer ist, und ich mir das als gerade auf Jobsuche Befindender nicht ansatzweise leisten kann, muss ich halt selbst ran. In 10 Jahren sieht das vielleicht anders aus.

Ein gepflegtes Beerdigungsinstitut ist mit Sicherheit um einiges teurer als eine Facharbeiterstunde. Oder gilt hier auch "do it yourself"?
 
Letztendlich geht es um den Widerstand, der ist aber nunmal ungekehrt proportional zum Querschnitt.
Genau der Widerstand von Außenleiter und Schutzleiter zusammen, der sog. Schleifenwiderstand, ist aber wichtig wenn es darum geht das die Sicherung auch auslöst. Deine 25A-Schmelzsicherung brauch aber 250A um schnell (<0,2s) auszulösen. das bedeutet aber auch einen recht kleinen Schleifenwiderstand, sonst löst sie irgendwann aus, nur nicht sofort.
Desweiteren wäre hier die Frage der Klemmen, mit was für Klemmen ist der Herd in der Herdanschlussdose angeschlossen? Sind die für 25A zugelassen? Wenn nicht besteht die Gefahr das die zu warm werden und abbrennen.
Wenn du die Sicherung gegen eine mit 16A austauschst können eben nur 16A Strom fliessen -> weniger Strom -> weniger Wärme.

monty
 
Ich besorge mir die Tage ein Digitalkamera, dann mache ich Fotos. Vielleicht könnt ich dann mehr erkennen. Beschreiben will ich das alles nicht.

Und nochmals: ich habe kein Geld für einen Elektriker!!! Sonst wär ich nicht auf diesem Forum!
 
Lieber merdesign,

ich mache mir jetzt die Mühe, Dir Deine Fragen zu beantworten, verlange aber, daß Du die gutgemeinten Ratschläge hier beachtest!

Also,...

Der Cu-Draht ist nicht unendlich mit Strom belastbar, ab einer bestimmten Stromstärke wird er zu warm.
Vorab:
Spannung U ist vergleichbar mit Wasserdruck, angegeben in Volt
Strom I ist vergleichbar mit dem Durchfluß, angegeben in Ampere.
Das Produkt beider ist die Leistung in Watt.
Ohmsches Gesetz U = R*I, R ist der Widerstand.

Also nur wenn Spannung am Verbraucher, dann fließt Strom.
Eine Leitung, an der kein Verbraucher hängt, z.B. Steckdose ohne Gerät dran, kann zwar Spannung haben (Sicherung drin), aber es fließt kein Strom. Erst wenn Verbraucher dran, dann Strom.

Soweit 1 Semester Etechnik-Grundlagen in supersuperknapper Form....

Also weiter.

Der Drahtquerschnitt und die Drahtlänge bestimmen den Drahtwiderstand.
Wenn nun ein Strom drüberfließt, entsteht aufgrund des Widerstandes ein Spannungsverlust.
Hat der Draht z.B. 1Ohm Widerstand und fließt 1 Ampere, dann heißt das 1V Verlust.
Also, wenn am Anfang 230V drauf sind, mißt Du am anderen Ende noch 229V.
Ohmsche Gesetz U = R * I.

Jetzt verursacht der Spannungsfall von einem Volt gemeinsam mit dem fließenden Strom von einem Ampere eine Verlustleistung von 1 W.
U * I = P.
Verlustleistung deshalb, weil Du die vorne reinsteckst, hinten aber nicht nutzbar ankommt, sondern sich in Wärme umsetzt, Du verlierst sie einfach...

Durch die Wärmeumwandlung wird der Draht je nach Verlustleistung erwärmt.
Cu-Kabel und Leitungen dürfen max. 70°C erreichen, dann iss' Sense. Auch nimmt mit der Erwärmung der Widerstand des Drahtes zu, man hat quasi den doppelten, aufschaukelnden Effekt. :wink:

Heißt:
Für jeden Drahtquerschnitt gibt es bestimmte Strom-Maximalwerte, damit der Draht nicht über 70°C kommt.
Dann muß man noch beachten, daß ein Kabel oder eine Leitung, die vollständig im Putz liegt, die Verlustwärme besser ableitet, und daher etwas höher belastet werden kann.
Eine Leitung, die in Glaswolle verläuft, muß weniger belastet werden, weil schlechte Kühlung. Oder ein Kabel bei hoher Umgebungstemperatur...

Die VDE gibt eindeutige Grenzwerte vor, abhängig von der Verlegeart.
Jetzt geht natürlich noch die Länge in den Drahtwiderstand ein.
Je länger der Draht, desto höher der Widerstand, desto höher der Spannungsfall, desto höher die Verluste,...
Auch hier gibt es Grenzwerte.
Als Referenz dient ein Maximal-Spannungsfall von 3%.

Gut.
Die Sicherungen.
Nehmen wir mal, die hast eine Leitung mit Wechselstrom, also einer Phase.
Nehmen wir mal 3x1,5mm².
Verlegt direkt unter Putz. Leitungslänge im Rahmen, also rund 14m.
Lt. VDE belastbar mit maximal 18A bei rundherum rund 25°C.
Heißt: Absichern mit 18A.
Weil es aber keine 18A-Sicherung gibt, nimmt man die nächstkleinere erhältliche, also 16A.

Was macht die Sicherung im Fehlerfall?
Nehmen wir mal an im Kurzschluß zwischen Phase und Neutral, also bei Dir braun und blau.
Sie soll abschalten, aber in unter 0,4s, so die Vorschrift.

Nehmen wir nochmal das Ohmsche Gesetz.
Wenn Du einen Kurzschluß machst, dann hast Du einen Stromkreis, der aus folgenden Teilen besteht:

Quelle (Trafo, 230V), Leitungswiderstand hin zum Kurzschluß, Leitungswiderstand zurück bis zur Quelle.
Natürlich ist das ganze Spiel noch komplexer, aber lassen wir es mal so einfach zum Verständnis.
Also im Kurzschlußfall zählt der Widerstand des Stromkreises vom Trafo zum Kurzschlußort und wieder zurück.
Dieser Widerstand ist sehr klein.
Nehmen wir mal an, er wäre 1Ohm.
Bei 230 V fließen dann bei 1 Ohm: U/R =I = 230A.
Deswegen knallt ein Kurzschluß auch so toll, weil die Amperezahl so hoch ist!
Jetzt hat Deine Sicherung eine Kennlinie, je nach Typ schaltet sie bei einem bestimmten Kurzschlußstrom innerhalb von 0,4s ab.

Eine Schraubsicherung Typ gL braucht den fünffachen Nennstrom, um in 5 Sekunden abzuschalten, also bei 16A braucht sie 80A.
Ein Automat vom Typ B braucht den fünffachen Nennstrom, um in 0,4 Sekunden abzuschalten, also bei 16A ebenfalls 80A.
Du siehst Schraubsicherungen sind hier langsamer.

Wenn Du jetzt eine 25A-Sicherung (Schraubsicherung) hast, dann braucht diese 125A Kurschlußstrom, um in 5 Sek. abzuschalten.
Willst Du aber, daß sie in 0,4 Sekunden abschaltet, dann müssen es schon rund 200A sein.
Für den Kurschluß heißt das:
Bei 230 V darf der Widerstand der Leitung vom Trafo aus zur Kurschlußstelle und wieder zurück nicht mehr als 230V / 200A = 1,15 Ohm betragen.
Gerade bei Altbauten sieht es da aber anders aus!
Nehmen wir mal an, Du hättest 2 Ohm.
Dann kämst Du auf 115A Kurschlußstrom, Deine Schmelzsicherung löst nicht in 0,4 s aus sondern viel später.
Wenn Du einen Automaten hast, dann löst der auch nicht in 0,4 s aus, denn dafür bräuchte der B-Typ 5*25A = 125A.
Du kannst Dir sicher vorstellen, daß der 1,5mm²-Draht gut warm wird bei dieser Sache; wahrscheinlich so warm, daß die Isolierung beschädigt wird.
Auch wenn Du die Sicherung nach dem Kurzschluß wieder einschaltest und der Herd wieder läuft, so hat die Leitungsisolierung einen Schaden und es fließen kleine Ströme im Kabel zwischen den Drähten wegen der schlechten, beschädigten, überhitzten Isolierung.
Dauernd!
Dadurch entsteht eine innere Erwärmung, die zum Kabelbrand führt!

Also:

Leitungen immer entsprechend der Verlegeart und des Querschnittes absichern!

Beim "Stromern" geht es nicht in erster Linie darum, etwas zu bauen, was funktioniert, sondern man muß den Schutz der Personen und Gegenstände im Fehlerfall richtig dimensionieren, das ist die eigentliche Aufgabe der Elektriker.

Gänge es nur um "Funktion", dann kann man die Badsteckdose für den Fön auch direkt von der Freileitung holen, 230V hast Du dann.
Und Du kannst Dich fönen.
Aber im Fehlerfall?


Gruß,
Andreas
 
Wow. Ich muss das zwar erstmal alles begreifen (da in Physik nicht besonders gut), aber es klingt logisch.

Nehmen wir also mal an, der Querschnitt des Kabels zum Verbrauchsgerät (hier: Herd) liegt bei 3x1,5 qmm, die Länge ca. 14 m, geschätzt. Am Ausgang sind blau/braun zusammengeführt, ebenso schwarz/schwarz und separat der Schutzleiter. Bei der Sicherung handelt es sich um eine Asbach Schraubsicherung, und zwar eine vom ganz alten Schlag, die man nach jedem Kurzschluß auswechseln muss, da dann unbrauchbar. Sie hat den Wert 25A/500V.
Nehmen wir auch an, dass man das Unterputz-Kabel mit seinen 3x1,5 qmm nicht auswechseln kann, weil der Aufwand enorm wäre.

Der Herd wurde überbrückt, und zwar so, dass schwarz/schwarz auf braun gehen (also L1 & 2 auf L3, richtig?) , Null- und Schutzleiter separat. Diese 3x2,5 qmm wurden dann an die 3x1,5 qmm Unterputzkabel angeschlossen.

Welche Sicherung wäre hier jetzt von Vorteil? 16A? Es geht nur Schraubsicherungen.

Vielen Dank für diese ausführliche Betrachtung, keber. Ich weiss das sehr zu schätzen, muss mich aber noch mehr damit befassen, um das alles genauere zu verstehen. Das ist so, als würde ich Dir Photoshop und Freehand genau erklären wollen, das verstehst Du auch nicht mal eben so.

Viele Grüße,
Alexander
 
Hallo, merdesign!

Da ich selbst Elektrotechnik studiert habe, weiß ich eines selbst, man geht oft zu kompliziert an diese Dinge heran.
Besonders die Prof's neigen dazu, zu allgemein und zu mathematisch zu erklären, es wäre besser erst mal etwas real existierendes zu zeigen und dann die Theorie zu erläutern.
Ist aber ein didaktisches Problem.
Daher habe ich mich für Dich um gut verständliches Geschreibe bemüht.
Daher "Danke", daß es auch verständlich war!

Also, ganz einfach:

Wie Du den Herd anschließt, spielt für die Sicherung keine Rolle.
Du hast als Zuleitung nur 5x1,5², richtig?
Wobei nur der braune Draht auf der Sicherung liegt.
Also kannst Du nur 230V-Verbraucher anschließen.
Für Deinen Herd heißt das: An den Herdklemmen L1, L2, L3 brücken, N und PE separat.
Da 1,5mm² nur mit 18A belastbar ist, mußt Du die Sicherung gegen eine 16A tauschen.
Vermutlich hast Du einen DII-Typ als Sicherung, die bekommst Du als 16A.
Weil Dein Herd fest angeschlossen ist, also kein Stecker oder so, darfst Du auch mit Schraubsicherung absichern, weil für Festangeschlossenes die 5s-Regel gilt:
Sicherung muß bei Kurzschluß in 5s abschalten.
Bei Steckdosen gilt 0,4s, daher bei Steckdosen nur Leitungsschutzschalter, also "Automaten".
Natürlich müssen wie beschrieben die Widerstände stimmen, wegen des Kurzschlußstromes.
Also:
25A raus, 16A rein. Dann stimmt's!
Allerdings kannst Du dann nur maximal 2 Platten gleichzeitig betreiben!
Wenn Du den ganzen Herd voll betreiben willst, dann brauchst Du 3 Sicherungen à 16A, jeweils für braun, schwarz, schwarz.
Das geht auch mit Wechselstrom!
Es kommt also in Deinen Unterverteiler eine Phase an, auf dieser hängen dann alle weiteren Sicherungen, auch die 3 Herdsicherungen.
Bei Drehstrom ist das ja anders, da verteilt man die Einzelsicherungen auf die drei ankommenden Phasen.
Nachteil bei Wechselstrom:
Du hast jetzt drei Sicherungen für Deinen Herd mit je 16A.
Du schaltest den Herd voll ein, 4 Platten, Backofen...
Insgesamt zieht er so schätzungsweise 10kW.
Zwar halten die drei 16A Sicherungen dies aus, weil auf dem braunen, schwarzen, schwarzen Draht etwa ein Drittel, also 10kW/3 fließen, macht also 3,33kW pro Draht, oder 3,33kW / 230V = 14,47A, aber weil Du die drei Sicherungen auf einer Phase hast im Unterverteiler, fließen dann auf dieser 3*3,33kW, also 10kW, oder 10kW / 230V = 43,5A.
Ich denke nicht, daß Deine Hauptsicherung vor Deinem UV so stark ist!
Die fleigt dann nach einer gewissen Zeit und Du sitzt im Dunkeln!

Prinzip: ein ankommender Draht, dann alle anderen Sicherungen dran


Vorsicherung-------------------------------------------------
| | | | |

16A Herd, 16A Herd, 16A Herd, Licht, ...

Bei Drehstrom-Zuleitung sieht das anders aus:
Da fließen dann, wenn Du Deine Herdsicherungen auf je eine ankommende Phase gelegt hast, auch pro Phase nur die besagten 14,4A.

Selbst mit einer minimalen Vorsicherung des UV von 25A pro Phase ist immer noch genügend Reserve für weitere Verbraucher, wie Licht und Steckdosen, die ja dann auf anderen nachgeschalteten Sicherungen hängen.


Prinzip: drei ankommende Drähte, Sicherungen aufgeteilt

Vorsicherung-------------------------------------------
| | |

16A Herd, Licht,....
Vorsicherung-------------------------------------------
| | |

16A Herd, Spülmaschine,....

Vorsicherung-------------------------------------------
| | |

16A Herd, Trockner,.....

Du siehst, nur mit Drehstromzuleitung läßt sich was Sinnvolles schalten.
Daher, tausche die 25 gegen 16A und akzeptiere, daß Du nur zwei Platten gleichzeitig auf voller Lotte betreiben kannst.
Alles andere schaltet die Sicherung eh ab.
Und weil Dein Vormieter oder wer auch immer seinen Herd voll betreiben wollte, hat er halt 'ne 25er rein gemacht.
Aber ohne Rücksicht auf die totale Leitungsüberlastung und die entstehenden Gefahren! Absolut fahrlässig und strunzedumm!
Dafür gibt's bei mir eine auf die Nuß, solche Blödheit und Besserwisserei müßte bestraft werden!
Dreh die Sicherung mal raus.
Guck' mal, ob innen, dort wo der Fuß draufsitzt ein Porzellanring drin ist, der in der Mitte eine silberne Platte hat und außenrum einen bunten Ring.
Das Teil heißt Paßschraube und dient dazu zu vermeiden, daß jemand eine größere Sicherung als erlaubt einsetzt.
Sollte die drin sein, daß müßte sie in Deinem Fall einen gelben Ring haben.
Wenn sie fehlt, dann hat sie jemand herausgedreht, um 'ne größere Sicherung reinzubekommen.
Normalerweise müßte eine mit einem grauen Ring rein, die sind für 16A.
grau = 16A
gelb = 25A
schwarz = 35A

Gruß,
Andreas
 
Noch was hintendran:

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann sind braun/blau und schwarz/schwarz zusammengedreht und so an die Herdanschlußleitung angeschlossen.
Also aus der Wand kommen:
blau/braun zusammengedreht...schwarz/schwarz zusammengedreht und ein 1,5mm² Schutzleiter in grün/gelb.

Hat man gemacht, um "künstlich" den Drahtquerschnitt zu erhöhen.
-> 3mm², rechnerisch maximal 22A.
ist absolut nicht erlaubt!
Was Du tun könntest, ist nur einen schwarzen und den blauen Draht nehmen, die beiden anderen in die Dose drücken, vorher ne Klemme auf die Enden und blind liegen lassen.
Dann Herd anklemmen, wie gehabt, und 16A rein!
Das ist in Ordnung.
Lt. VDE muß in genullten Netzen wie bei Dir der PE-Querschnitt in diesen Leitungen gleich dem Außenleiter-Querschnitt sein.
Heißt, auch er müßte "3mm²" haben!
Also nix mit zusammendrehen...
Alte Elektriker-Masche, defacto übler Knupp!
Genauso wie:
Zweileiter-Netz, also nur Phase und Neutral (schwarz/blau oder früher schwarz/grau) aus alten Zeiten und dann den fehlenden Schutzleiter später als Einzeldraht NYM-J von Steckdose zu Steckdose über die Sockelleiste genagelt.
Spart einiges, klar, man kriegt mit dem Angeot auch sicher den Auftrag, ist aber gemeingefährlicher Unsinn und ähnelt der Installationsweise in Frankreich und Italien vor deren EU-Förderungen und Anpassungen.

Gruß,
Andreas,

der irgendwie den Eindruck hat, daß der nunmehr "europäische" Ostblock sich seine Installationen allesamt in D abguckt 8) .
Sehe in Polen nur: Hager, ABB, Merten, Geyer, TN-S, FI,...
Natürlich "öffentliche Neubauten", bei privat ist das eher:

Siemens Schuckert 1930 (Schlesien) , doswidanja, blitzbrizzel, russkiknall, blankhältbesserski....Automatski nix bekanntski
 
keber schrieb:
Zwar halten die drei 16A Sicherungen dies aus, weil auf dem braunen, schwarzen, schwarzen Draht etwa ein Drittel, also 10kW/3 fließen, macht also 3,33kW pro Draht, oder 3,33kW / 230V = 14,47A, aber weil Du die drei Sicherungen auf einer Phase hast im Unterverteiler, fließen dann auf dieser 3*3,33kW, also 10kW, oder 10kW / 230V = 43,5A.

In deinen Überlegungen hast du den Neutralleiter irgendwie total unterschlagen. Oder hab ichs nicht gefunden? Auf diesem sollen die 43,5A zurückfliessen?
mal schnell die Feuerwehr bestellen! :wink:
 
Hallo, friendsbs!

Ja, habe ihn ausgelassen, um merdesign die Sicherungssache plausibel zu machen.
Klar, im Wechselstrom-Fall fließt über den N soviel zurück, wie über den ankommenden L gezogen wird.
Also, wenn 45A ankommen, gehen über den N auch 45 zurück.
Da aber in aller Regel im N keine "Sicherungen" sind, ist dies eine Querschnittsgeschichte.

Bei Drehstrom sieht dies anders aus.
Durch die Phasenverschiebung von 120° untereinander muß man die Phasenströme geometrisch addieren, oder besser: komplex errechnen.
Man wird feststellen, daß bei "normaler" Netzbelastung der Neutralleiterstrom maximal so hoch ist, wie der höchste Außenleiterstrom.
Sollten die drei Phasen sogar gleichmäßig belastet sein, also symmetrisch, dann ist der Neutralleiterstrom sogar Null :p .
Daher wird ja in großen Industriebetrieben auch Hauptzuleitungs-Kabel verwendet, wo der N einen kleineren Querschnitt hat als die L.
Grund:
Viele symmetrische Verbraucher wie Drehstrommotoren, wenige Wechselstromverbraucher.
Bei EDV-Netzen sieht das anders aus:
Wegen der Schaltnetzteile entstehen Oberschwingungen, die Ströme verursachen, die im N nicht kompensierbar sind, es können dann im N die dreifachen Ströme wie in einem L fließen.
Deswegen ist schon in so manchem Bürokomplex der N abgefackelt!
Und keiner wußte lange Zeit, warum, weshalb, wieso!
Aber dafür gibt's ja Filter :)
 
Puh. Ich freue mich über Deine erläuterungen, keber, bin aber gerade *leicht* überfordert :D Prinizipiell kann ich einiges nachvollziehen, kann aber dennoch die Fülle Deiner Angaben gerade nicht kompensieren.

Deshalb nur einige Anmerkungen:

Guck' mal, ob innen, dort wo der Fuß draufsitzt ein Porzellanring drin ist, der in der Mitte eine silberne Platte hat und außenrum einen bunten Ring.
Das Teil heißt Paßschraube und dient dazu zu vermeiden, daß jemand eine größere Sicherung als erlaubt einsetzt.
Sollte die drin sein, daß müßte sie in Deinem Fall einen gelben Ring haben.

Stimmt, obwohl der gelbe Ring kaum wahrzunehmen ist. Sehr dünn und schon ziemlich verblichen. Eher so ein dreckig gelber Farbton. Dann kann ich da ja gar keine 16A Schraubsicherung einsetzen, mm?

Noch was: der Sicherungskasten verfügt, bis auf eine automatische, nur über die Schraubsicherungen nach altem Stil, d.g. ein Kurzschluß und ich kann die Sicherung innen wegschmeissen. Überhaupt ist mir der ganze Stromkreis in der Wohnung suspekt, denn teilweise ist es so, dass, wenn ich einen Sicherung rausdrehe (sagen wir mal für die Steckdosen im Wohnzimmer), dann kann es sein, dass einige Steckdosen in diesem Raum noch Strom haben, andere nicht. Ich muss noch einen Plan anlegen, damit ich weiss, welche Sicherung für welches Licht und für welche Steckdosen herausgedreht werden muss. Es scheint hier keinen konkreten Plan gegeben zu haben.

Wie schlimm ist das?

Wie kann ich jetzt die 25A Sicherung gegen eine 16A austauschen? Ich müsste doch theoretisch auch die Paßschraube ändern...?
 
Eine kleinere Sicherung kannst du auf jeden Fall in die 25A Passchraube reinmachen. Einen Austausch der Passchraube empfehle ich dir in Ermangelung des passenden Werkzeuges nicht. Höchstens von nem Fachmann machen lassen. Hab heute im Baumarkt gesehen: es gibt sie noch, die Automaten mit E27-Sockel. Würde mir welche wenigstens für die Licht und Steckdosenstromkreise beschaffen.
Was mich wundert, ist das tatsächlich eine Passchraube im Sicherungssockel vorhanden ist. Ich hab da schon ein kleines Vermögen an Pfennigstücken in den Schraubkappen gefunden.
 
merdesign schrieb:
Stimmt, obwohl der gelbe Ring kaum wahrzunehmen ist. Sehr dünn und schon ziemlich verblichen. Eher so ein dreckig gelber Farbton. Dann kann ich da ja gar keine 16A Schraubsicherung einsetzen, mm?

Kleinere schon, bloß größere nicht.

Noch was: der Sicherungskasten verfügt, bis auf eine automatische, nur über die Schraubsicherungen nach altem Stil, d.g. ein Kurzschluß und ich kann die Sicherung innen wegschmeissen.

Das ist Sinn der Sache bei einer Schmelzsicherung. Abhilfe schaft ein Leitungsschutzschalter. Die gibt es auch noch mit E27-Sockel, so, wie du es ja bereits schon bei einem Stromkreis hast.

Ich muss noch einen Plan anlegen, damit ich weiss, welche Sicherung für welches Licht und für welche Steckdosen herausgedreht werden muss. Es scheint hier keinen konkreten Plan gegeben zu haben.

Eventuell wurde mal umgebaut oder nachgerüstet und dabei die ursprünglichen Stromkreise etwas durcheinandergebracht. Egal, wie, einen solchen Plan sollte man sich unbedingt erstellen, damit man im bedarfsfall auch sofort weiß, welchen Stromkreis man abschalten muß.

Wie schlimm ist das?

Schlimm ist das nicht unbedingt, aber man sollte sich unbedingt Klarheit verschaffen, was welcher Stromkreis bis ins Detail versorgt.

MfG
 
Herdanschluss

Hallo,

ich habe eine Ausbildung in der Nachrichtentechnik und studiere E-Technik. Nur zur Info. ;)

Ich habe jedoch noch nie einen Herd angeschlossen. Deswegen führe ich das Thema mal weiter. Ich weiß was Drehstrom ist und habe auch das entsprechende Werkzeug zur Verfügung. Nun zu meinem Problem:

Der Herd den ich anschließen will, verfügt über 5x 2,5 mm² Querschnitt (logisch).

Beschriftet ist am Herd N, PE, L1, L2 und L3.

Blau kommt auf N, PE kommt auf Grün-Gelb. Das ist klar. Aber was ist mit den Phasen? Am Sicherungskasten ist schwarz zwischen Grün-Gelb und Blau liegt auf einer Sicherung. Braun liegt auf einer Sicherung und der andere schwarze ebenfalls.

Woher weiß ich welcher am Herd der L1, L2 und der L3 ist? Ich habe gelernt, dass der Schwarze neben Grün-Gelb und Blau der L1 ist, der braune der L2 und der andere schwarze der L3.

Kann etwas passieren, wenn ich L1, L2 und L3 vertausche? Da ein Herd kein Motor ist, müsste die Phasenlage eigentlich egal sein, oder?

Sorry, aber die Frage kommt von einem Dünnstromer, der in der Ausbildung und Studium wenig mit Drehstrom in Berührung kommt.
 
Kann etwas passieren, wenn ich L1, L2 und L3 vertausche? Da ein Herd kein Motor ist, müsste die Phasenlage eigentlich egal sein, oder?

Für die Funktion des Herdes unerheblich, also kein Problem.

Trotzdem sollte es so sein das bei ausgeschalteter
(rausgedrehter) Sicherung L1 auch am Herd L1 weg ist.
Ebenso entsprechend die anderen Außenleiter.

Woher weiß ich welcher am Herd der L1, L2 und der L3 ist? Ich habe gelernt, dass der Schwarze neben Grün-Gelb und Blau der L1 ist, der braune der L2 und der andere schwarze der L3

Ja , kann man so auszählen. Oder besser ausmessen.

Bei neueren Kabeln und Leitungen hast du keine 2 Schwarzen Adern mehr. Hier hast du bei einem 5 adrigen Kabel schwarz braun grau blau grüngelb.
 
edi schrieb:
Trotzdem sollte es so sein das bei ausgeschalteter
(rausgedrehter) Sicherung L1 auch am Herd L1 weg ist.
Ebenso entsprechend die anderen Außenleiter.

Danke für deine Antwort. Das kann ich ja hinterher messen.
 
edi schrieb:
[Bei neueren Kabeln und Leitungen hast du keine 2 Schwarzen Adern mehr. Hier hast du bei einem 5 adrigen Kabel schwarz braun grau blau grüngelb.

Womit wir wieder beim Thema Farben sind. :D
Verbindlich ist da zwar noch nichts festgelegt, aber persönlich bin ich ein konsequenter braun-L1-Verfechter, schwarz dann L2 und grau L3, so, wie auch die Reihenfolge der Anordnung ist. Eine fünfadrige Leitung, alt (sw-br-sw > L1,L2,L3)auf neu, verbinde ich auch so, also schwarz1 auf braun, braun auf schwarz und schwarz2 auf grau. :wink:
Aber wie gesagt, da ist nichts verbindlich geregelt.

MfG
 
Hallo!

Du kannst Dir vom Elektriker zwei 16A-Automaten einbauen lassen. Die 5-adrige Zuleitung kann dann 2 getrennte Stromkreise führen: 2*Phase und 2*Neutralleiter und 1*Schutzleiter.Es muss dann halt z.B. der braune Draht als N-Leiter missbraucht werden. E-Herde haben gewöhnlich 2 galvanisch getrennte Kreise: 1.Kreis:
L(a)--> 1&3 N(a)-->5 ungerade Klemmennummern
2.Kreis: L(b)--->2 N(b)--->4 gerade Klemmennummern
Schutzerde ---> 6 . Es darf am E-Herd also nur noch eine Brücke zw. 1u.3 bleiben. Brücke 4-5 muss entfernt werden. ( Die Klemmenbezeichnung ist die bei E-Herden übliche , Du solltest dich trotzdem vorher mit einem Ohmmeter von der Richtigkeit überzeugen. Damit wäre das Problem mit dem zu schwachen Schutzleiter gelöst. Die Gesamtbelastbarkeit wäre auf 32 A erhöht (sofern der Rest der Anlage mitspielt). Aber das wird dein Elektriker entscheiden müssen, der Dir die beiden Automaten einbaut. Ein Aufkleber auf der Herddose, der auf die besondere Anschlussbelegung hinweist wäre nicht verkehrt, denn sonst kommt z.B. ein Nacmieter auf die Idee, die Brücke 4-5 in seinem Herd eingebaut zu lassen, und den N nur einmal anzuschliessen, aber beide Phasen zu benutzen, womit der N wieder überlastet werden könnte.

MfG: Norbert Oertgen.
 
Du kannst Dir vom Elektriker zwei 16A-Automaten einbauen lassen. Die 5-adrige Zuleitung kann dann 2 getrennte Stromkreise führen: 2*Phase und 2*Neutralleiter und 1*Schutzleiter.

Nach meiner Meinung nicht zulässig .
Neutralleiter müssen doch blau sein ........
 
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