Herdanschluss im Neubau - PFUSCH?

Diskutiere Herdanschluss im Neubau - PFUSCH? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich bin in eine Neubauwohnung gezogen. Ich bin gerade beim Aufbau der Küche und stehe vor einem Rätsel. VORWEG: Mir geht es hier ums...
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Piderman

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Hallo,

ich bin in eine Neubauwohnung gezogen. Ich bin gerade beim Aufbau der Küche und stehe vor einem Rätsel.

VORWEG: Mir geht es hier ums Verständnis. Ich möchte nicht das Wohnhaus abfackeln oder mich selbst grillen.

Also angeschlossen werden sollen ein autarkes Induktionskochfeld und ein Ofen.
Es ist jedoch nur eine Herdanschlussdose vorhanden, wobei alle drei Leiter (2,5 mm²) einzeln mit einer 16A Sicherung abgesichert sind.

Da keine weitere Steckdose verfügbar ist, sollen wohl Kochfeld wie auch Ofen da angeschlossen werden...

Ist das zulässig?
 
Es wäre ein dreipoliger Sicherungsautomat zu verwenden ansonsten sehe ich in der Beschreibung keinen Mangel.
 
Es wäre ein dreipoliger Sicherungsautomat zu verwenden ansonsten sehe ich in der Beschreibung keinen Mangel.

Einer, bei dem alle Phasen getrennt werden, wenn eine Sicherung auslöst?

Wie soll man dann Ofen und Kochfeld anschließen? Mittels "Powersplitter"? Oder baut der Elektriker eine Verteilerdose daneben?
 
Es gibt Herdanschlussdosen, an dem 2 abgehende Leitungen angeschlossen werden.

Das Innere der Herdanschlussdose bietet nur die Möglichkeit für den Anschluss eines 5 adrigen Kabels. Und es ist ja wahrscheinlich nicht zulässig, wenn ich auf L1 den Ofen hab und auf L2 und L3 das Kochfeld und dann zwei Kabel in der Klemme vom Nulleiter verschraube oder doch?
 
Leider sieht die Herdanschlussdose bei mir wie folgt aus: s. Anhang.

Ist es auch möglich/zulässig, eine Verteilerdose in ca 10 cm Entfernung anbauen zu lassen, wo man über Wagoklemmen Herd und Kochfeld anschließen lässt?
 

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Okay. Kann mir evtl jemand noch eine Verständnisfrage beantworten, bezogen auf den Anschluss? An L1, L2 und L3 liegen je 230V an. Abgesichert ist eine jeder Leiter mit 16A, was ja theoretisch 3680W pro Phase bedeutet. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass 3680W x 3 = 10,36kW Leistung über einen einzelnen 2,5 mm² Nullleiter laufen?
 
Nein. Google mal nach Phasenverschiebung.

 
Nein. Google mal nach Phasenverschiebung.


Tolles Video, ich danke dir! Hat fast alle meine Fragen dazu beantwortet! :)

Nur eine Sache ist mir nicht ganz klar: Wie wird der Phasenversatz um 120° erreicht?
Wenn am anderen Ende der Herdanschlussdose jetzt ein Generator stehen würde, wo die 3 Phasen direkt abgegriffen werden, würde ich das verstehen. Aber letztendlich entspringen doch bei der Hausinstallation die 3 Phasen der 5x2,5er Leitung einen "dicken Leiter" irgendwo in einem Verteiler in der Straße oder nicht? Im Video wurde das auch angesprochen, ist mir da aber nicht ganz klar geworden....
 
Der Generator steht im Kraftwerk und dort sind die 3 Leiterspulen um 120 Grad versetzt montiert. Dadurch entsteht auch die 120 Grad Phasenverschiebung und diese bleibt auch über die Trafos erhalten.
 
Es reicht vollkommen 3 einpolige LS-Schalter zu verwenden.
Sehe ich auch so.
Nur wenn der Backofen einen Stecker hat muss ein FI-Schalter sein.
Abzweigen von der HAD. lässt sich eine flexible Leitung mit einer Kupplung, Stecker von der Backofenleitung abschneiden, auf keinem Fall weil dann ist die Gewährleistung des Herstellers Futsch.
 
RCD würde ich immer einbauen,. Ich bezog mich nur auf 1 oder 3 Pol. LS-Schalter
Wenn ich einen Kombi-Herd mit Backofen und Kochfeld habe, dann benötige ich bei einem Festanschluss in TN-Netzen keinen RCD.
Gut man kann es zwar machen weil es in der UV. Verdrahtungstechnisch einfacher ist, aber es gibt keine Bestimmung darüber.
Auch ein 3-Poliger LSS, ja man kann es machen aber auch dort finde ich keine Quellen und Hinweise darüber dass es unbedingt sein muss.
Bei einzelne LSS hat man jedenfalls dem Vorteil ist zum Beispiel ein Kurzschluss im Backofen dann kann man das Kochfeld noch weiterhin nutzen aber bei einen 3-Poligen LSS geht nichts mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verdrahtungstechnisch einfacher ist, aber es gibt keine Bestimmung darüber.

Ein gemeinsames Schalten wäre dann erforderlich, wenn beim Abschalten einer einzelnen Phase ein gefährlicher Betriebszustand entstehen würde.
Das ist beim Elektroherd und Backofen nicht der Fall.
Wenn vom Drehstromkreis ein Wechselstromkreis abgetrennt wird (hier der Fall), ist jedoch eine Trenneinrichtung vorgeschrieben, die alle Außenleiter trennt.
Somit ist hier ein dreipoliger Leitungsschutzschalter einzusetzen, ansonsten beim Elektroherd nicht.

Die DIN VDE 0100-537 empfiehlt aber:
Mittel zum Trennen sollen vorzugsweise eine mehrpolige Schaltvorrichtung haben, die alle Außenleiter der zugeordneten Versorgung trennt, jedoch sind einpolige, nebeneinander angeordnete Geräte nicht ausgeschlossen.

Ich setze daher für Drehstromkreise immer eine dreipolige Trennvorrichtung (in Form des LS-Schalters).
 
dreipoliger Automat ist notwendig siehe Hierzu DIN-VDE 0100-460 Punkt 462.4
Nach dieser Norm ist eine Vorrichtung gefordert die ein gemeinsames abschalten aller Stromkreise
erzwingt die sich in einer gemeinsamen Umhüllung befinden.

Das hat nichts mit dem abgetrennten Wechselstromkreis zu tun.

Die von Dir zitierte Norm 0100-537 wurde am 1.6.1999 ersatzlos zurückgezogen.
 
DIN-VDE 0100-460 Punkt 462.4
Wenn elektrische Restenergie vorhanden ist, müssen geeignete Mittel zur Entladung vorgesehen werden.
Sofern relevant, ist ein Warnhinweis vorzusehen, welches auf die Entladezeit oder die notwendige Wartezeit vor Öffnen eines Verteilers hinweist.
ANMERKUNG Speichersysteme müssen nicht entladen werden, da sie als Stromquelle zu betrachten sind.

???


Die von Dir zitierte Norm 0100-537 wurde am 1.6.1999 ersatzlos zurückgezogen.

Sie wurde 1999-06 ausgegeben und 2018-06 zurückgezogen. Witzigerweise verweist DIN VDE 011-520 im Teil 521.8.2 aber immer noch auf diese zurückgezogene Norm.

Sinngemäß ist der Wunsch / die Empfehlung nun in DIN VDE 0100-530 Teil 537.2.6 enthalten, "vorzugsweise mehrpolig".

Die VDE-Normen sind ein elendiger Haufen durcheinander gewürfelter Normen, mit toten Verweisen, missverständlichen Regelungen und zigtausend "nationalen Ausnahmen".
 
Thema: Herdanschluss im Neubau - PFUSCH?
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