Hifi Upcycling mit DC Komponenten, Frage zur Erdung

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bixite

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Hallo zusammen,

ich baue alte Hifigeräte aus den 70ern um und mache sie für heute typischen Gebrauch tauglich. Beispiel: Ich nehme ein altes, kaputtes Kenwood Tape Deck und baue dort einen Verstäker mit Bluetooth, ein AC/DC Schaltnetzteil und in die Rückwand Lautsprecherausgänge ein.

Meine Situation: Das alte Hifigerät hat einen Netzstecker nur mit L und N (keine Erde). Im Gerät greife ich den Strom ab und schließe das Schaltnetzteil an (z.B. ein Mean Well RSP-320-36). Das Schaltnetzteil hat auch einen Masseeingang. Da ich im alten Gerät keine Masseleitung habe, schließe ich dort nichts an.

Funktionieren tut alles. Am Kenwood Tape Deck Gehäuse (aus Metall) hatte ich aber eben eine deutlich spürbare Spannung 2x hintereinander. Nicht schlimm - aber auch nicht angenehm.

Meine Frage: Habe ich ein Sicherheitsproblem? Wenn ja, was muss ich ändern? Wäre es ausreichend, den Masseeingang des Schaltnetzteils mit dem Gehäuse zu verbinden? Oder muss ich die ganze Stromzuleitung auf 3-adrig ändern (das wäre für manche Geräte recht aufwendig, insbesondere wenn 2-adrige Stecker verbaut sind).

Zusätzliche Frage: Ich habe auch Hifigeräte, die über ein 3-adriges Stromkabel verfügen. In diesem Fall schließe ich auch das Erdungskabel an das Schaltnetzteil an. Ist das ausreichend? Oder muss noch eine Verbindung der Erde zum Gehäuse des Hifigeräts hergestellt werden.

Anbei ein Foto, damit an sich das vorstellen kann. In dem Beispiel habe ich noch einen Ein-/Ausschalter verbaut.

Sorry, das ist meine erste Anfängerfrage hier und für erfahrene Kollegen sicher eher eine Trivialität.

20230315_001808.jpg
 
Hallo, es werden hier noch Hinweise kommen, bezüglich Prüfungen, CE-Kennzeichnung usw., weil du der Hersteller des Gerätes bist.
Wenn du ein Netzteil SKI mit PE-Anschluss einbaust, muss das Gerät auch eine 3-adrige Anschlussleitung haben. Die Gehäuse sind ja wahrscheinlich miteinander verschraubt.
Wenn irgendein altes Gerät ein Metallgehäuse hat, würde ich immer das Gehäuse an den PE anschließen; es sei denn, es ist als SKII-Gerät gekennzeichnet und du nimmst keine Umbauten vor.
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Mean Well Netzteile, die ich für die Verstärker verwende, sind alle geschlossen im Metallgehäuse zum Einbau und habe alle einen PE-Anschluss. Das Netzteil ist mit dem Gehäuse verschraubt, sitzt aber auf ein paar "Stelzen" aus Plastik. Trotzdem stellen die Schrauben eine Verbindung zwischen Schaltnetzteil und Gehäuseboden her. Ich werde trotzdem zusätzlich ein Erdekabel an den PE-Anschluss des Netzteils klemmen und mit dem Gehäuseboden verbinden.

ABER: Die Zuleitung von der Steckdose über den Eurostecker ist nach wie vor 2-adrig. Von der Steckdose bekomme ich daher keine Erde. Sollte ich eine 3-adrige Zuleitung brauche, müsste ich zusätzlich das 2-adrige Anschlusskabel durch ein 3-adriges Kabel ersetzen. Ist das erforderlich?

Viele Grüße
 
ABER: Die Zuleitung von der Steckdose über den Eurostecker ist nach wie vor 2-adrig. Von der Steckdose bekomme ich daher keine Erde. Sollte ich eine 3-adrige Zuleitung brauche, müsste ich zusätzlich das 2-adrige Anschlusskabel durch ein 3-adriges Kabel ersetzen. Ist das erforderlich?
Was soll der Quatsch?
Du benötigst bei dieser Konstellation einen Schutzleiteranschluss!
 
Sorry, ich arbeite mich in die Themen erst ein. Ich werde das Netzkabel durch eins mit PE ersetzen und die Erde am Schaltnetzteil und am Gehäuse anschließen. So passt es dann, richtig?
 
Und damit änderst du gleich auch die Schutzklasse des ursprünglichen Gerätes...
Das ist hier nicht so ganz trivial was Du da vor hast im Bezug auf den Schutz, Du solltest schon Ahnung davon haben was Schutzmaßnahmen hier für eine Bedeutung haben und diese richtig umsetzen können!
 
Danke für den Hinweis. Ich bin kein Profi und dankbar für die Hinweise und Ratschläge. Ich habe im Informatikstudium auch Elektrotechnik-Semester besucht. Das ist bei mir aber über 30 Jahre her (ich bin 56) und in meiner Jugend habe ich viel mehr gewerkelt, als in der Business-Zeit danach. Zusätzlich hat in der Zeit eine Menge Weiterentwicklung stattgefunden ...
Also: Mein vorhandenes Wissen ist etwas eingerostet und muss reaktiviert werden, zusätzlich muss ich viel Neues lernen und praktische Erfahrungen machen. Ich bin schon am Überlegen, ob und wie ich nebenbei eine Aus- bzw. Weiterbildung machen kann.

Gibt es eine empfehlenswertes Standardwerk für die Grundlagen mit Abdeckung der wesentlichen Themen und didaktisch gut aufbereitet (also ein gutes Ausbildungsbuch - sozusagen das Lieblingsbuch jedes Lehrlings in dem Bereich)?
 
Nunja das ist eher ein Bücherstapel+ die Ordner der dazugehörigen Norm.
Als Fachmann dann später ein aktuelles Tabellenbuch + Norm Ordner.
 
Was wäre ein guter Start?
Ich meine für meine Zwecke (Umbau alter Hifi-Geräte, Einbau von Schaltnetzteilen und fertigen Verstärker, Streamer, Bluetooth-Platinen. Bei der Stromversorgung werde ich besser auf die Sicherheit schauen - da muss ich mehr tun, als ich ursprünglich dachte!
Die meisten, anderen "Teile" der alten Geräte, die ich wiederverwenden will sind Lautsprecherbuchsen, Cinchbuchsen, interne Beleuchtung und VU-Meter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder du lässt einfach das Netzteil drin, was drinnen war oder du suchst dir ein Netzteil ohne PE. Die gibt es auch, auch Meanwell hat so etwas. Am Aller allerbesten, du hängst es extern dran wie beim Laptop, dann hast du keine Sicherheitsprobleme, denn auch beim simplen anlöten der Zuleitung an den Netzschalter kann man diverse Fehler machen in einem SK II Gerät
 
Danke für's Feedback. Die letzte Frage zielte eigentlich eher auf Lehrmaterial ab.
Das mit den externen Netzteilen wollte ich anfangs so machen - hätte ich vielleicht auch besser machen sollen. Ich wollte aber lieber die vorhandenen Netzkabel weiterverwenden. Jetzt habe ich die internen Netzteile schon (mehrere verbaut, 3 im Vorrat). Ich werde die Geräte jetzt mit Kaltgerätebuchsen umrüsten (und brauche dann natürlich ganz neue Kabel als Zuleitung). Dann habe ich PE. Die Netzteile in den alten Geräten sind typischerweise nicht für meine Zwecke geeignet oder - wie beim letzten AKAI Receiver - kaputt.
 
Du schreibst es und ich hab es schon das Problem! Ich habe den analogen Ausgang des Verstärkermoduls an alte, im Receiver vorhandene Cinch-Terminals gelötet (im Prinzip PreOuts oder SubOuts). An einen der beiden Kanäle habe ich zum Testen einen aktiven Subwoofer angeschlossen. Funktioniert(e) einwandfrei. ABER: Wenn das Gerät eingeschaltet ist und nicht spielt, ist jetzt schon 3x vorgekommen, dass der Subwoofer anspringt und ein lautes Rauschen von sich gibt => Brummschleife. Also gleich das nächste Problem um das ich mich kümmern muss. Die Rückwand ist aus Metall und ich gehe davon aus, dass die Cinch-Masse und das Gehäuse miteinander verbunden sind und so das Problem entsteht. Wie behebe ich das? Einbau neuer Cinchbuchsen, die keinen Kontakt zum Gehäuse haben? 20230429_144824.jpg
 
Vielen Dank - das sieht gut aus und löst das Problem gleich für beide Kanäle (derzeit habe ich nur einen Subwoofer angeschlossen). Ich fände trotzdem spannen zu wissen, ob und wie ich das Problem ursächlich und im Innenleben des Geräts beseitigen kann. Also die Frage, was genau in dem Massetrennfilter drinsteckt. Ich könnte so ein Ding doch auch intern verlöten, oder?
 
=> Brummschleife.
Das ist das Problem, wenn der Schutzleiter an den Gehäusen angeschlossen ist. Es gibt einen Grund, warum die Geräte früher einen Stromanschluss ohne Schutzleiter hatten.

Wenn du jetzt ein anderes Netzteil einbaust, musst du den Schutzleiter anschließen. Aus diesem Grund ist es besser, die defekten Netzteile in den Geräten zu reparieren oder externe Netzteile mit eigenem Gehäuse zu verwenden, die keine Schutzleiteranschluss haben.

Natürlich kannst du auch Massetrennfilter verwenden. Diese können aber einen Einfluss auf das Audiosignal haben.

Die alten internen Netzteile habe im Übrigen den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Schaltnetzeilen kaum HF-Störungen abgeben. Gerade bei einem Receiver macht dies Sinn, wenn eine Antenne angeschlossen ist, die nicht weit vom Receiver entfernt ist.


Gruß

Uwe
 
2x Masseverbindung zwischen 2 Geräten ergibt die Brummschleife und ändern kann man es nur mit einer galv Trennung. Und da man den PE nicht trennen darf, muss man die Audio Masse trennen. Und da gibt es im Prinzip 2 Möglichkeiten
1. Audioübertrager also im Prinzip ein Trafo. Nachteil kein linearer Frequenzgang.
2. Eine optische Trennung. die Led/Phototransistorkombination muss man aber auch linealisieren. Deswegen gibt es da spezielle Optokoppler mit einer LED, die 2 identische Phototransistoren beleuchtet einer davon dient als Rückkopplung für den Operationsverstärker um die Übertragung linear zu machen. Die Teile sind besser, brauchen aber ein Netzteil.
 
2x Masseverbindung zwischen 2 Geräten ergibt die Brummschleife und ändern kann man es nur mit einer galv Trennung. Und da man den PE nicht trennen darf, muss man die Audio Masse trennen.
Der TE hat aber auch noch die Möglichkeit, die alten im Gerät eingebauten Netzteile zu reparieren und weiter zu verwenden, denn dann sind die Geräte, wie ja auch vom Hersteller ursprünglich vorgesehen, wieder Schutzklasse II und somit braucht der PE nicht trennen, weil ja keine vorhanden ist.

Ich finde, wenn dies möglich ist, so ist das die beste Möglichkeit.


Gruß

Uwe
 
Brummschleifen sind aber auch da nicht ausgeschlossen. Hast du als Quelle einen PC, der hat einen PE. 2. Quelle Ferneher oder Spielkonsole. Fernseher SKI und wenn nicht, dann hat der eine geerdete Antenne und der Tuner hat die evtl auch. Die Möglichkeiten für eine Brummschleife sind also vielfältig. Und selbst ohne Pe haben Schaltnetzteile heute Y-Kondensatoren von L und N zug Gerätemasse und das kann dann auch brummen wenn man das mit einem geerdeten Gerät koppelt.
 
Thema: Hifi Upcycling mit DC Komponenten, Frage zur Erdung
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