Hilfe im Neubau

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Amenik

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Hallo zusammen, ich bin neu hier und hoffe auf nette und hilfreiche Kommentare.
Wir bauen dieses Jahr ein Einfamilien - Fertighaus (Holzständerbauweise) Die Elektrik machen wir da komplett selber. Hilfe dabei bekommen wir einmal von einem Familienmitglied, pensionierter Elektroingenieur und einem guten Freund, gerade frisch ausgelernter Elektriker. Soweit so gut. Jetzt haben wir nur folgendes Problem:

Frisch ausgelernter Elektriker sagt: Bei Holzständerbauweise alle Steckdosen mit 2,5 Quadrat bestromen und mit 16 A absichern. Einmal zukunftsorientierter und zum anderen um evtl Temperaturen in den Holzwänden zu vermeiden. Desweiteren müssten wir uns dann auch keine Sorgen machen, um etwas längere Kabelstrecken.

(Ausgenommen sind hier die Großverbraucher, die natürlich alle eine separate Leitung und Sicherung bekommen)

Pensionierter Elektroingenieur sagt: 1,5 Quadrat für Steckdosen reicht völlig aus und dann lieber mit 10 A absichern. Spart das Geld für das 2,5 Quadrat, ist trotzdem sicher und erspart einem die Qual in einer Hohlwanddose 2,5 Quadrat verdrahten zu müssen. Außerdem befürchtet er dass ein riesen Zählerschrank her müsste wenn man alles mit 2,5 Quadrat verlegt.

Ich bin echt am verzweifeln :(:( Der frisch ausgelernte Elektriker soll uns am Ende die Bude abnehmen.
Was nun?? Was sagt ihr dazu? Gibt es Erfahrungen mit 2,5 Quadrat? Vor- und Nachteile? Die Kosten sind für uns da nicht ganz so entscheidend. Das meiste an Material liegt schon im Keller.
 
Wiviele Häuser hat denn wohl der Ingenieur schon selber installiert?
 
Der Leitungsquerschnitt muss Berechnet werden da gibt ganz nette Tabellen im Internet grade im Holzhaus können 2,5mm² nötig werden da müsste ich aber selber nochmal nachrechnen.

Merken sollte man sich (sehr allgemein)
1,5mm² 16A Absicherung maximal 18,2m Leitungslänge
2,5mm² 16 Absicherung maximal 30,3m Leitungslänge

Persönlich bevorzuge ich
In der Küche sollte man schön 2,5mm² nehmen bei allen Steckdosen klemmt sich zwar blöd aber macht sinn da grade dort der Stromverbrauch am Größen ist auch eine Sinnvolle Aufteilung sollte gewählt werden. Heißt Wasserkocher und Toster und die Kaffeemaschine sollte nicht unbedingt auf einen Stromkreis sein.

Ein Elektroingenieur kann vielleicht die Theorie aber wie es in der Praxis gemacht wird weiß er vielleicht nicht
 
Wir bauen dieses Jahr ein Einfamilien - Fertighaus (Holzständerbauweise)

Man kann nicht einfach sagen, der oder der hat Recht. Schon gar nicht, wenn man nicht den genauen Aufbau des Hauses kennt.

Holzstaenderbau mit Daemmung und vorgesetzter Installationsebene (GK-Wand)? Leitungsfuehrung ueber RFB in die Vorwand? Dann habt ihr ja schon die Verlegeart... Umgebungstemperatur duerfte auch mit 25 Grad anzusetzen sein, dann steht der Leitungsdimensionierung doch nichts im Wege.

Leitungslaenge im Fertighaus wird kaum mal ueber 15-20m kommen. Last fuer die Steckdosen im Wohnbereich, Schlafzimmer, KiZi...duerfte auch nur einen Bruchteil der moeglichen 16A ausmachen, da erwaermt sich keine Leitung nennenswert. Wenn man die Leitungen natuerlich in eine gedaemmte Wand packt, dann sieht das wieder anders aus.

Ein Elektroingenieur kann vielleicht die Theorie aber wie es in der Praxis gemacht wird weiß er vielleicht nicht

Darf man fragen, wieviele Holzstaenderbauten du schon installiert hast?
 
Also wir haben KEINE Installationsebene. Siehe Anhang. Die Kabel liegen direkt in der Wand an der Dämmung.
 

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Ich würde mit 16 A absichern und mit 1?5 mm2 verdrahten wenn die Leitung nicht zu lang ist reicht das und glaub mir du willst es dir nicht antun mit 2?5 mm2 zu verdrahten Vorallem bei der modernen "Methode" ohne Abzweigdosen ist das eine qual
 
Das ist Verlegeart A2 Verlegung in wärmegedämmtem Wände

Laut Tabelle
dürfte mann eine 1,5mm² Leitung maximal mit 13A Belasten und Maximal mit 13A Absichern
Bei 2,5mm² wären es 17,5A maximale Belasten eine Absicherung darf also Höchstens 16A Betragen

Heißt in diesen Fall hatten wohl beide Reche
Sowohl der Ingenieur der sagte 1,5mm² nehmen und dann mit 10A Absichern und der Ausgelernte Elektriker der sagt 2,5mm² und dann mit 16A Absichern

Darf man fragen, wieviele Holzstaenderbauten du schon installiert hast?
Kann ich dir sagen, keine! In meiner Ausbildung durfte ich aber in Schicken Stahlbetonbauern Arbeiten da macht die Installation viel mehr Spaß :D Und jetzt Baue ich dir Hausanschlüsse und Zähler Ein :p
 
Vergesst bitte nicht dass solche Häuser AFDD-Brandschutzautomaten haben müssen.
Leitungsverlegung würde ich überwiegend unter den Estrichen machen und nicht alles in die Wände verlegen.
 
Die Außenwände sind natürlich noch etwas anders aufgebaut. Aber auch da haben wir KEINE Installationsebene.
 
Vergesst bitte nicht dass solche Häuser AFDD-Brandschutzautomaten haben müssen.
Leitungsverlegung würde ich überwiegend unter den Estrichen machen und nicht alles in die Wände verlegen.

Ja genau so ist es geplant. Alles über den Fußboden und dann nur rein in die steckdose(n) und wieder runter auf den Fußboden.
 
Ja genau so ist es geplant. Alles über den Fußboden und dann nur rein in die steckdose(n) und wieder runter auf den Fußboden.

Besonders im Holzhaus ist nicht alles so einfach wie es am Anfang scheint.
Diese Unterkonstruktion kann einem schon manchmal mächtig die Tour vermiesen.

2,5er ist für einen geübten Elektriker zu bewältigen, für den Ingenieur... Naja lassen wir das.

Die Mehrkosten dürften unerheblich sein... Das gute Gefühl wäre es mir jedenfalls wert.
Aber schonmal gut zu hören, dass ihr Brandschutzschalter verwendet.

Der frisch ausgelernte Elektriker soll uns am Ende die Bude abnehmen.
Vielleicht kann mich ja mal jemand aufklären wie so eine "Abnahme" genau ablaufen soll.

Die Inbetriebsetzungsanzeige muss ein ins Installateursverzeichnis eingetragener Meisterbetrieb machen.
Und der schreibt euch auch vor wie ihr zu installieren habt.

Wenn das der Freund mit seinem Meister zusammen macht, dann kann der Ingenieur erzählen bis er und seine unterdimensionierten Leitungen schwarz werden. Er muss dafür nicht gerade stehen.
Auch nicht der Geselle, sondern der Meister, der dafür unterschreibt.
Und wenn er das mitmacht, musser wirklich Vertrauen zu dem Jungen Kollegen haben.
 
..ist auch eine Sinnvolle Aufteilung sollte gewählt werden. Heißt Wasserkocher und Toster und die Kaffeemaschine sollte nicht unbedingt auf einen Stromkreis sein.
Was für eine Aussage! Das funktioniert bei schon über 30 Jahre. Kaffemaschine hat 800W, Toaster 1800W. Weder die Steckdose ist hin, noch laufe ich ständig zum Sicherungsschrank. Und neben dem Anderen hängt da auch noch die Mikro und der Wasserkocher dran. Etwas viel, läuft aber, wenn man nicht alles gleichzeitig betreibt.

Neben der momentanen Spitzenlast, spielt auch die Zeit eine erhebliche Rolle! In einem Cafe, wo die Kaffeemaschine permanet läuft und ständig zwei Scheiben Toast ausgeworfen werden, würde ich es auch so machen. Mit 10A-Dauerlast bekommt man die Steckdosen eher kaputt, als mit einer zweiminütigen 18A-Last. Wenn ich an diese 2-2½kW-Ölradiatoren denke, die früher häufiger in den Haushalten standen - da sahen die Steckdosen öfters mal nicht so gut aus.
Eine Küchensteckdose, wo ständig der Stecker gewechselt wird, ist schneller hin als eine, wo die Kaffeemaschiene ständig dran hängt. Einige räumen ihre Geräte nach dem Gebrauch immer wieder weg, andere haben eine Ecke mit Geräten stehen und kommen mit den Eingebauten nie aus. Und Steckdosenleisten in der Küche sind ja deswegen so beliebt, da die einen Schalter haben, der bei immer mehr Geräten eingespart wird.

Ein Elektroingenieur kann vielleicht die Theorie aber wie es in der Praxis gemacht wird weiß er vielleicht nicht
Auch so'ne Schwachsinnsaussage. Es gibt Studierte mit und ohne Praxiserfahrung, die irgendeinen praxisfernen Müll planen. Es gibt Elektriker mit und ohne Theoriewissen und einige, die in ihrem Berufsleben total abgestumpf sind und nur noch über ein Schmalspurdenken verfügen.
Warum werden 16A-Automaten eingebaut? Weil die billiger sind. Warum wir 1,5mm² NYM nackt auf dem Rohfurboden, wo sämtliche Handwerker drübertreten verlegt? Weil das billiger ist, NYY kostet mehr (auch in der Verarbeitung), Schutzrohr rüberziehen kostet zuviel Zeit und extra Geld. Und da laufen die Leitungen auch gehäuft unterm Estrichsyropor. So sieht die Praxis der Elektriker aus - völlig vorbei an sämtlichen Vorschriften und Empfehlungen.
Das man für alles in 2,5mm² einen riesigen Verteilerschrank benötig, ist auch solche sinnfreie Aussage.

10A reicht für normale Wohnräume völlig aus, es betreibt keiner mehr 2000W-Halogen-Deckenfluter und ein Fernseher, der noch mehr als 800W benötigt, gehört ins Museum.
Eher wird der Strombedarf noch weiter zurückgehen. Induktionskochfeld benötigt im Schnitt ⅔ der Energie eines Cerankochfeldes, da ist das Geld besser angelegt, will aber nicht jeder haben und dann wird noch ohne Deckel gekocht. Sinnvolle Nutzung der Mikrowelle spart noch mehr, will auch nicht jeder haben, wegen Stahlen etc.
In der Küche reichen 6 Stromkreise (3Herd/drei Rest) a16A völlig aus, man muss nicht jede Steckdose separat absichern.
WaMa 16A, selbst die WaMa und den Trocker kann man notfalls zusammen betreiben, wenn man sich einen moderneren mit Wärmepumpe holt - das Ding hat gerade 800W und die WaMa zieht gerade mal ~2300W, wenn die das Wasser aufheizt, danach um die 300-500W, wenn der Motor dreht.[/QUOTE]
 
Vergesst bitte nicht dass solche Häuser AFDD-Brandschutzautomaten haben müssen.

Muessen nicht. siehe Link hierzu: Praxishilfe zur Risiko- und Sicherheitsbewertung von Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen im Holzbau
Selbst die öffentliche Verwaltung bevorzugt eine Risikobewertung statt den Einbau des AFDD pauschal zu fordern.

Die Außenwände sind natürlich noch etwas anders aufgebaut. Aber auch da haben wir KEINE Installationsebene.

Dann viel Spass...das sind ideale Vorraussetzungen für Wärme-/Kälte-/Schallbrücken und Luftundichtigkeiten. Fehlt bloss noch ein möglichst dünner Wandaufbau für die Innenwände, dann wird die Installation richtig teuer. Da zahlt es sich dann aus, das man beim Wandaufbau gespart hat...
 
Mein Bruder hatte 2019 sein Holzhaus bauen lassen, dort wurden AFDD-s eingebaut.
Und da 12/19 diese Richtlinie überarbeitet wurde da war das Haus längst fertig gewesen.

Dein armer Bruder muss jetzt mehr Strom bezahlen :(
 
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