Hilfe ! Leitungsüberlastung durch neuen SLS ?

Diskutiere Hilfe ! Leitungsüberlastung durch neuen SLS ? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo ! Nach meiner FI-Aufrüstung in der Wohnung vor einigen Wochen jetzt ein absoluter Überschock: In unserem 3-Parteien Haus wurde der...
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Andre2006

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Hallo !

Nach meiner FI-Aufrüstung in der Wohnung vor einigen Wochen jetzt ein absoluter Überschock:

In unserem 3-Parteien Haus wurde der Hauptverteiler komplett ausgewechselt und u.a. SLS-Schalter eingebaut.

Folgendes Problem: meine Wohnung hat 2 Zuleitungen aus dem Keller und 2 Unterverteilung (1x Küche + Bad, 1x Rest), da das vormals 2 Wohnungen waren. Die Zuleitungen aus dem Keller sind jeweils 4x6mm² starr und waren bislang über je 3 x 35A Schmelzsicherungen abgesichert.

Jetzt aber finde ich im neuen Verteilerschrank nur noch 1 SLS (Hager HTS363E) der dann meine beiden Zuleitungen schaltet !

Meine 6mm² ist damit doch wohl viel zu hoch abgesichert, oder ???

Außerdem sind ja auch meine 2 40-A FIs stark gefährdet !!!

Ist das Pfusch in der Installation oder mache ich einen Denkfehler ?

Grüße
Andre2006
 
Andre2006 schrieb:
Meine 6mm² ist damit doch wohl viel zu hoch abgesichert, oder ???

Mit 63A, ja.

Außerdem sind ja auch meine 2 40-A FIs stark gefährdet !!!

Akut gefährdet sind sie erst, wenn 40A deutlich und dauerhaft überschritten werden. Aber du hast insofern recht, als das bei 63A Vorsicherung keine 40A-FI betrieben werden dürfen, es sei denn, die Summe des Nennstromes der nachgeschalteten Überstrom-Schutzorgane überschreitet nicht den Nennstrom des FI.

Ist das Pfusch in der Installation oder mache ich einen Denkfehler ?

Was sagen eure TAB? Unter Umständen schreibt euer VNB den Einsatz von 63A-SLS vor. Dann muß aber auch die nachfolgende Installation entsprechend angepaßt werden. Man könnte z.B. in den UV 35A-Neozed-Vorsicherungen einsetzen.

MfG


Grüße
Andre2006[/quote]
 
@hemapri:
Die Stadtwerke Düsseldorf verweisen auf die TAB2000, und darin finde ich nur folgendes:

"6.2.2 Überstromschutz und Trennvorrichtung für die Kundenanlage

(3) Für Wohnungen sind als Trennvorrichtungen für die Kundenanlage im unteren Anschlußraum
des Zählerplatzes SH-Schalter vorzugsweise mit 35 A Nennstrom einzusetzen. Bei
erhöhtem Leistungsbedarf können SH-Schalter bis 63 A Nennstrom eingesetzt werden."

Erhöhter Leistungsbedarf wäre mir nicht bekannt.

Die 63A Schalter sind übrigens für alle 4 Wohneinheiten verwendet worden. Den Abgangsleitungen nach zu urteilen, haben die anderen Mieter genau wie ich auch 4x6mm².

Eine zusätzliche Schmelzsicherung wäre aus Platzgründen in der UV (zumindest bei mir) nicht möglich - bei den anderen sieht es vermutlich ähnlich aus. Sinnvollerweise sollte wohl der 63A SLS gegen 35A getauscht werden, oder zusätzliche Schmelzsicherung oder 2. SLS irgendwo im Hauptschrank im Keller.

Schon ein starkes Stück, daß

a) man über so einen Umbau gar nicht informiert wird (Vermieter !!!)
b)der ausführende Elektriker sich nicht mal bei uns nach der Unterverteilung erkundigt
c) ich den Eindruck habe, daß die ganze Sache nicht mal technisch korrekt ausgeführt ist

Bei 6mm² dürfte doch NIEMALS ohne Zusatzabsicherung ein 63A SLS in Betrieb genommen werden, selbst wenn es die TAB fordern würden (was ja scheinbar nicht mal der Fall ist), oder ?

...
 
Andre2006 schrieb:
(3) Für Wohnungen sind als Trennvorrichtungen für die Kundenanlage im unteren Anschlußraum
des Zählerplatzes SH-Schalter vorzugsweise mit 35 A Nennstrom einzusetzen. Bei
erhöhtem Leistungsbedarf können SH-Schalter bis 63 A Nennstrom eingesetzt werden.

Na dann kann ja auch ein 35er rein.

Erhöhter Leistungsbedarf wäre mir nicht bekannt.

Erhöhter Leistungsbedarf besteht bei einer Wohnung in der Regel nur bei elektrischer Warmwasseraufbereitung.

Sinnvollerweise sollte wohl der 63A SLS gegen 35A getauscht werden, oder zusätzliche Schmelzsicherung oder 2. SLS irgendwo im Hauptschrank im Keller.

Ein 2. SLS ist absulut sinnfrei, weil Selektivität dann nicht mehr besteht. Entweder einen 35er SLS reinbauen oder die sache gleich richtig angehen und die 6er Leitung gegen eine stärkere tauschen, einschließlich der FI. Laut aktuellen TAB muß die Verteilung nämlich für 63A ausgelegt sein. Schönen Gruß an den Bsitzer.

MfG
 
Du schreibst, du hast 4x6mm, folglich also einen PEN.
Der dürfte eigendlich nicht mehr zulässig sein, weil ja durch die Umbauarbeiten der Bestandsschutz erloschen sein müsste.
 
Jesaja schrieb:
Du schreibst, du hast 4x6mm, folglich also einen PEN.
Der dürfte eigendlich nicht mehr zulässig sein, weil ja durch die Umbauarbeiten der Bestandsschutz erloschen sein müsste.

Den Begriff "Bestandsschutz" gibt es eigentlich nicht und wird der Einfachheit verwendet, wenn es um Installationen geht, die zwar heute nicht mehr den aktuellen bestimmungen entsprechen, zum Zeitpunkt ihrer Errichtung den damals geltenden aber entsprachen. Wenn dem so ist, so gibt es keine generelle Nachrüstpflicht für die bestehenden Anlagen, auch, wenn Änderungen vorgenommen werden. Hinsichtlich eines PEN bei einem Querschnitt von 6mm² besteht also auch keine generelle Pflicht zur Nachrüstung auf 10mm² oder mehr.
Der springende Punkt ist der Überlastschutz dieser Leitung, welcher mit 63A nicht mehr gegeben ist. Die ist bei einer Änderung auf jeden Fall zu berücksichtigen. Also sind entweder die SLS entsprechend zu wählen, eine extra Voraicherung für diese Leitung, einschließlich der FI, zu installieren, oder Leitung und FI zu wechseln, so dass sie für eine mögliche Stromlast von 63A geeignet sind.

MfG
 
Guten Abend
Ich bin der meinung ein 35Neozed Element würde der ganzen sache abhilfe beschaffen. Das einfach in die Hauptverteilung einbauen. damit ist dann zwar der sinn und zweck des SLS nicht mehr gegeben aber die Überlast hat sich somit erledigt.
Muß aber zugeben der tausch auf 35SLS wäre am aller sinnfollsten
 
Hallo,
35A dürfte da schon zu hoch sein. Bei 3 belasteten Adern und je nach Verlegeart müsste mit 25A abgesichert werden.
Aber wir haben ja den umgangssprachlichen "Bestandsschutz".... :wink:
 
Mokaka schrieb:
Hallo,
35A dürfte da schon zu hoch sein. Bei 3 belasteten Adern und je nach Verlegeart müsste mit 25A abgesichert werden.

Es sind 6mm², nicht 4! 35A passen schon, auch nach den heutigen Regeln, es sein denn, die Leitung liegt in Dämmung. Welche Tabelle hast du denn da zugrunde gelegt? Bei welcher Temperatur?

MfG
 
Mokaka schrieb:
Guckst Du DIN VDE 0298 Teil 4 bei 30C in isolierten Wänden (A) und im Rohr/Kanal (B2)

Eben, das ist hart an der Grenze. Wenn man von Verlegeart mal absieht und 25°C zugrunde legt dann kann man mit 35A noch gut leben. In der Praxis sehe ich da keine Bedenken. Daher hatte ich auch nach Verlegeart und Temperatur gefragt, denn prinzipiell hast du mit deiner Tabelle recht.
Die Leitung aber für 63A auszulegen, finde ich schon etwas fahrlässig.

MfG
 
@Hemapri: Stimme Dir in allen Punkten zu! Wollte nur darauf hinweisen, das selbst 35A schon stark an der Grenze liegen. :wink:

63A geht garnicht :evil:
 
Hallo !

Meine Vermieterin zuckt ganz unschuldig mit den Schultern ("63 was fürn Ding ??") ...

Morgen soll allerdings der Elektriker kommen, sodaß ich dann mal Klarheit schaffen kann.

Die Kabel liegen übrigens UP bzw. irgendwie "inwand" durchs Treppenhaus, also Verlegeart C, demnach wären max. 41A OK, also die alte Absicherung mit 35A goldrichtig.

Halte Euch auf dem Laufenden ...

Grüße
Andre2006
 
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