Hilfe Stromschlag

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tatin_sin

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KFZ Elektriker
Hallo zusammen,

mein Vater rief mich gestern Panisch an, er hat ein heftigen Stromschlag bekommen und klebte sehr lange dran fest

Klassische Nullung in der Wohnung

er wollte den Scartstecker in den Receiver stecken

in einer Hand den Scart Stecker und in der anderen Hand den Receiver ( Beides aus Metall)

hab ihn ins Krankenhaus gefahren und nach 4 Std konnten wir wieder nach Hause, er hatte kein Austritt oder Verbrennungen

Vermieter meldete sich nicht

hab mir mein Duspol geschnappt und nachgeschaut
der PEN hatte 120V

hat mein Vater daher nur 120 V abbekommen ?
das würde erklären das er so gut weg gekommen ist ?


Fazit

4 Steckdosen in der Wohnungen sind jetzt außer Betrieb

und alles hängt an einer Sicherung, und der Elektriker wird wohl Spaß haben die Unterbrechung zu finden

aber ist nicht unser Problem sind nur Froh das nis schlimmes Passiert ist, er war alleine zu Hause


ist das dann soweit richtig das er "Nur" 120V abbekommen hat ?

edit:
bei dem Vorfall ist die einizige 16 A Sicherung nicht rausgeflogen :(
lg
 
Ich erkenne jetzt nicht, wogegen du die 120V gemessen hast, von daher ist da keine Spekulation sinnvoll. Das man im Krankenhaus das EKG angeschlossen und die Herzfunktion geprüft hat, will ich mal blind hoffen, da es deiner Beschreibung fehlt ...

Das die Sicherung nicht ausgelöst hat, ist nicht verwunderlich - es ist normal. Es kommt über den Menschen kein Strom zustande, auch nicht zwischen 2 Außenleitern bei 400V, der groß genug wäre, diese Sicherung auszulösen. Darum werden in modernen Anlagen Fehlerstromschutzschalter eingebaut, die imstande sind Fehlerströme zu erkennen, die für einen Menschen gefährlich werden können, aber für die Überstrom- und Kurzschlusschutzeinrichtungen viel zu gering sind, um diese auszulösen. In einer Anlage mit Klassischer Nullung sind diese aber nicht integrierbar.
 
Hallo,

wieso ist ein FI in einer solchen Anlage nicht integrierbar?

mfG
Fragender
 
Weil man den PEN nicht abschalten darf, womit die Erdung der Klasse 1 Betriebsmittel unterbrochen wäre.
 
T.Paul schrieb:
Weil man den PEN nicht abschalten darf, womit die Erdung der Klasse 1 Betriebsmittel unterbrochen wäre.
Hallo,

aber das liese sich doch ganz einfach bewerkstelligen, in dem man einen FI einbaut, der den PEN nicht wegtrennt.

mfG
Fragender
 
aber das liese sich doch ganz einfach bewerkstelligen, in dem man einen FI einbaut, der den PEN nicht wegtrennt.


Gibt es nicht, Technisch nicht möglich
 
T.Paul schrieb:
Das man im Krankenhaus das EKG angeschlossen und die Herzfunktion geprüft hat, will ich mal blind hoffen, da es deiner Beschreibung fehlt ...
Das glaube ich nicht, denn Herzrhythmusstörungen, können bis zu 24 Stunden nach dem Stromschlag auftreten und tatin_sins Vater war nur 4 Stunden im Krankenhaus. Nach einem starken Stromschlag muss man eigentlich 24 Stunden unter Beobachtung bleiben.


Gruß

Uwe
 
so kenne ich es auch mit den 24 std

aber die frau sagte nach 2 std EKG

keine Austrittsstelle, keine wunden an den Fingern, oder ähnliches alles OK


und das beste ist

unter 400 V besteht keine große Gefahr da braucht man sich keine sorge machen das was mit dem Herzen usw ist

ich dachte ich höre nicht richtig
 
tatin_sin schrieb:
so kenne ich es auch mit den 24 std

aber die frau sagte nach 2 std EKG

keine Austrittsstelle, keine wunden an den Fingern, oder ähnliches alles OK
Ich habe ein bisschen recherchiert und es sieht wohl so aus, dass im Krankenhaus richtig gehandelt wurde: Klick mich, Seite 4


Gruß

Uwe
 
s-p-s schrieb:
aber das liese sich doch ganz einfach bewerkstelligen, in dem man einen FI einbaut, der den PEN nicht wegtrennt.


Gibt es nicht, Technisch nicht möglich


Wobei mir da sogar grade eine technisch realisierbare Lösung einfällt. Was spräche in einem solchen Fall gegen einen reinen Differenzstromwächter in Kombination mit einer separaten Schalteinrichtung mit angebautem Unterspannungs- oder Arbeitsstromauslöser, die vom Differenzstromwächter "getriggert" wird und nur einpolig abschaltet?

Die Forderung "PEN darf nicht geschaltet werden" ist damit erfüllt, auch wenn das Ganze vielleicht etwas "klobig" wird. Natürlich besteht weiterhin die Einschränkung, dass bei einem Isolationsfehler eines Gerätes oder gar PEN-Bruch die Auslösung leider Gottes erst erfolgt, wenn halt einer dranpackt, aber das ist doch deutlich besser, als effektiv gesehen überhaupt keine Möglichkeit des Personenschutzes zu haben?
 
Da verstehst Du aber dran falsch, dass es nicht Ziel der Normen ist, Bestandsanlagen mit Krüppel-Lösungen zu Teilerfolgen zu verhelfen, sondern möglichst den Stand der Technik zu formulieren, zu dem schlichtweg keine TN-C-Endstromkreise mehr gehören, die von der Pflicht zum RCD in dieser Form betroffen wären. Richtig ist hier also das viel größere Gefahrenpotential, den PEN, zu entfernen, als diese Anlage halbgar zu ertüchtigen.

Ich bin nur halb schwanger, weil das Kondom hatte nur ein Loch, es war ja da, ist halt keine Option, wenn es um Sicherheit geht.

Außerdem verkennst Du an der Problematik, dass man den PEN nicht wie den N isolieren kann, es entstehen also immer wieder irgendwo Ableitströme, die dann als Fehlerstrom erfasst würden und zur Auslösung führen. PEN am Gehäuse Schutzklasse I, Betriebsmittel auf dem Fußboden stehen -> PEN hier geerdet, es fließt ein Teilstrom hierüber ab. Kann man nicht verhindern. Funktioniert auch super an der an die Wand oder Decke angedübelten Decke ... es sind immer nur minimale Ströme, aber diese haben eben eine Summe X und damit ein hohes Fehlauslösepotential.
 
Natürlich ist das nicht das Ziel der Normen, daher steht ja auch in keiner, dass das jetzt bei Altanlagen so gemacht werden soll. Mir ging das nur eben grade spontan durch den Kopf, als ich "Geht nicht, weil gibt kein passendes Gerät dafür" gelesen habe.

Natürlich ist immer eine Ertüchtigung anzustreben, aber wir kennen es doch alle - das Haus ist frisch renoviert und gestrichen, und dann fällt dem Besitzer auf, oh, da sind ja noch die alten Leitungen drin, natürlich direkt eingeputzt... :roll:

Wäre halt schön, wenn es dann etwas gäbe, was zumindest ein kleines Bisschen Sicherheit verschafft, aber keine "Insellösung" wie FI-Steckdose oder -Zwischenstecker ist.

Das Problem mit dem Ableitstrom ist aber tatsächlich nicht von der Hand zu weisen, grade wenn dann womöglich noch ein Anschluss an die BK-Anlage oder dergleichen erfolgt, dann hat es sich vermutlich eh...
 
Weist Du wie oft ich das mit dem frisch renoviert höre? Ich denk mir bei Leuten, die dann anfangen zu basteln immer etwas in der Richtung "Dann holt halt mal eure Eier von eurer Frau ab" ... Warum soll ich denn bitte mit den Planungsfehlern des Eigentümers leben? Ich sag denen auch, dass ich für ihre Planungsmängel nichts kann, wenn ich son Gejammer höre ... Ist doch nicht meine Aufgabe, mich in die Tapeten-Abteilung des Baumarktes zu stellen und den Zeigefinger zu erheben ... :roll:
 
Weist Du wie oft ich das mit dem frisch renoviert höre?

Das versteht ich bis heute nicht, warum man nicht zuerst die Elektrik macht.

ABER: Bitte nicht nach dem Tapezieren das TN-C System mit 1,5 qmm Alu PEN drin lassen und den Verteiler erneuern wolle auf TNS Netz. Es gibt Dinge die funktionieren nicht. Das ist so wie das Pferd von hinten aufsatteln.
 
Bei klassischer Nullung würde ein empfindlicher FI immer wieder 'rausspringen. Warum?

Weil bei vielen Geräten der PE direkt am Gehäuse hängt. Wenn der nun mit N verbunden ist und der PE/N-Rückleiter einen Widerstand > 0 hat, dann liegt bei großem Laststrom eine kleine Spannung zwischen Gehäuse und Erde an und ein Teil des Stromes kann deswegen bei Kontakt zwischen Gehäuse und Erde abfließen.

Ich müsste eine Weile rechnen, um zu sagen, bis zu welche Empfindlichkeit ein FI das mitbekommt, aber ich würde trotzdem keinen einbauen, da dann Leute mit wenig Ahnung den Sicherungskasten öffnen, den FI sehen und denken, die Anlage sei Up-To-Date :roll:

Schreib lieber mal, wie genau du die 120V gemessen hast und dann alles neu machen.
 
MitjaStachowiak schrieb:
Ich müsste eine Weile rechnen, um zu sagen, bis zu welche Empfindlichkeit ein FI das mitbekommt, aber ich würde trotzdem keinen einbauen, ....
Da brauchst du nichts rechnen und kannst du nichts rechnen! Wie sollte das wohl schaltungstechnisch aussehen? :roll:
Du hast z.B. Heißwassergeräte dahinter, die auch über die Wasserleitung eine Erdverbindung haben.
 
Eine bestimmten Wert kann man dazu nicht angeben.
Je nach Güte der Erdverbindung von gehäusen kann das ständig vorkommen oder auch gar nicht.

Bei wirklichen Fehler löst der FI allerdings möglicherweise trotzdem nicht aus.

Klassische Nullung ist ein absoluter Problemfall der Elektrischen Installation, leider gibt es keine eindeutige Pflicht eine bestehende Anlage auf zu rüsten.

Bei einem solchen Problem ist Gefahr im Verzug.
Wenn der Vermieter nicht erreichbar ist hat hier der Mieter das Recht eine Behebung des Mangels bzw eine Beseitigung der Gefahr bei einem Fachbetrieb auf Kosten des Vermieters in Auftrag zu geben.
 
Najaa, wenn es um die normal erreichbaren Steckdosen im Haus geht, könnte man mit Wissen um Bodenbelag und typischer Weise eingesetzte Geräte ein paar Annahmen treffen...

Ich fragte eher, weil tatin_sin 120V gemessen haben will... Mit ein paar mehr Infos könnte man sich ein Bild machen, was da überhaupt passiert ist.
 
MitjaStachowiak schrieb:
Ich fragte eher, weil tatin_sin 120V gemessen haben will... Mit ein paar mehr Infos könnte man sich ein Bild machen, was da überhaupt passiert ist.
Was da passiert ist, ist ziemlich klar: Es gab eine PEN-Unterbrechung und damit lag die Person in Reihe mit irgendeinem Gerät an 230V. Da der Körper-Widerstand der Person wahrscheinlich größer war, als der des Duspols, betrug die Spannung wahrscheinlich auch mehr als 120V.
 
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