Holzständerbauweise Elektroinstallation

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pat182

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Hallo zusammen,

ich hätte mal eine Frage, wie die gängige Praxis in Deutschland aussieht bei der der Elektroinstallation eines Neubaus in Holzständerbauweise mit gedämmter Installationsebene.

Wir bauen demnächst ein EFH und ich mache die Elektroinstallation dafür selbst. Wird am Schluss durch eine Elektrofirma gemessen, geprüft und abgenommen. (bin selber gelernter Elektroniker Betriebstechnik)

Da ich mich nicht mit den gängigen Normen und Vorschriften auskenne, was die Elektroinstallation in Neubauten EFH in Holzständerbauweise angeht, würde ich euch gerne mal fragen, wie die Praxis so aussieht. Es sagt gefühlt jeder was anders.

Die erste Frage und für mich schon gleich die, bei der die Meinungen am weitesten auseinandergehen:

Welchen Querschnitt und Vorsicherung bei den Steckdosenkreisen?
Da die Leitung ja in der Dämmung in der Installationsebene verläuft, muss ich hier meines Erachtens mindestens ein 2,5mm2 wählen und besser mit nen B13 absichern? Wie wird das in der Praxis gemacht? Viele sagen hier, absichern mit B16 und 1,5mm2 reicht aus. (keine Leitung länger als 16m).

Ich muss dazu sagen, dass die zuständige Elektrofirma einen Verteilerschrank im Technikraum geplant hat, von der aus das ganze Haus verkabelt wird ( EG, OG). Wie verhält sich das dann hier mit Häufungen von Leitungen?
Und falls ihr euch fragt, warum ich nicht die Elektrofirma frage, welchen Querschnitt und Vorsicherung man nimmt, diese hat mir z.B. die B16A und 1,5mm2 empfohlen, weshalb ich verunsichert bin. Deshalb die Frage wie es in der Praxis bei euch aussieht.

Die zweite Frage wäre, brauche ich AFFDs nun zwingend, oder ist das seit 2019 nur noch mehr empfohlen?

Danke schon mal!
 
Wenn du 2.5mm2 verlegst kannst du meiner Meinung nach mit B16 absichern, AFDDs sind keine Pflicht soweit ich weiß, wenn dann würde sie fürs Schlafzimmer und für den Gang
( ist halt meistens der einzige Fluchtweg, und wenn der brennt wirds schwierig) vorsehen.
Grüße Strippenzieher_ nym3x1.5
 
Meinst du, dass das hier anders sein wird? :D

Die Absicherung nach Verlegearten sind doch genormt.
Ich weis nicht ob meine Tabellen noch aktuell sind aber dort steht:

Mantelleitung in Dämmung ist Verlegeart A2 - 3 belastete Adern.
1,5mm²: 13 A
2,5mm²: 16 A
4mm²: 20 A

Mantelleitung in Hohlwand (z.B. Trockenbau Installationsebene) ist Verlegeart B2 - 3 belastete Adern.
1,5mm²: 16 A
2,5mm²: 20 A
4mm²: 25 A

Und kommt es zu einer Häufung von hochbelasteten Leitungen, gibt es Richtlinien wie man das kompensiert.

Bei den Aussenwänden und Decken werden die Leitungen meist in Hohlräumen zwischen Dampfbremse und Gipskarton verlegt = B2. Trockenbau Zwischenwände werden aber meist aus Schallschutz und Brandschutzgründen mit Mineralwolle gestopft. Also legt man es am besten für A2 aus.
Der größte Verbraucher im Privatbereich ist vermutlich der Herd wo früher 4x bzw 5x 1,5mm² verlegt wurde, heute meist 5x2,5mm², wenn du es thermisch optimieren willst kannst du eine 5x4mm² verlegen. Es gibt angeblich sogar neuere Induktiv Herde die 20A Absicherung brauchen.
 
Ich würde die allgemeine Installation in 1,5mm² ausführen und mit 13A absichern. 2,5mm² ist handwerklich schwierig zu verarbeiten in all den Schalterdosen.

Spezialkreise für Waschen, Trockner, Geschirrspüler u. ähnliches in 2,5mm² und mit B16A.

Die E-Herd / Kochfeld - Leitungen in 5x4mm² finde ich auch eine gute Idee für die Zukunft.
 
2,5mm² ist handwerklich schwierig zu verarbeiten in all den Schalterdosen.

Ich habe bei mir nur die Lichtkreise mit 1,5mm² gemacht.
Steckdosen mit 2,5mm². Mit 60mm tiefen UP Dosen und den Wago Klemmen (wenn sich mehrere Leitungen treffen) gar kein Problem.
 
Ich habe bei mir nur die Lichtkreise mit 1,5mm² gemacht.
Steckdosen mit 2,5mm². Mit 60mm tiefen UP Dosen und den Wago Klemmen (wenn sich mehrere Leitungen treffen) gar kein Problem.

Das ist richtig. Reine Steckdosenkreise mit 2,5mm² zu machen ist in der Regel kein Problem.

Nicht mehr lustig zum Beispiel, in Lichtkreisen eine Kreuzschaltung mit 7x2,5 und 5x2,5 in tiefen Schalterdosen.
 
Das ist richtig. Reine Steckdosenkreise mit 2,5mm² zu machen ist in der Regel kein Problem.

Nicht mehr lustig zum Beispiel, in Lichtkreisen eine Kreuzschaltung mit 7x2,5 und 5x2,5 in tiefen Schalterdosen.

Also ich verwende für 16 A (bis auf wenige Ausnahmen ) eh 1.5 mm2

Und da ich Abzweigdosen verwende muss ich hinter dem schakter nichts klemmen
 
Das der @creativex ein Pfuscher vor dem Herrn und keine EFK ist hat er hier schon mehr als einmal bewiesen .
Und warum Steckdosenstromkreise nicht mit 2,5 mm² ausgeführt werden nur weil sich das schwerer verarbeiten lässt ist eine billige Ausrede. Lichtstromkreise mit 10 A absichern und in 1,5 mm² auszuführen ist auch kein Hexenwerk ! Die tiefen Dosen haben nicht umsonst den Platz da Wagoklemmen unterzubringen und so eben Abzweigdosen zu vermeiden. Zudem sind die Klemmen jederzeit durch Ausbau der Betriebsmittel zugänglich. Das trifft auf Abzweigdosen nicht zu denn die sind meist Überspachtelt oder mit Tapete überklebt !
 
Hm.
Nur weil jemand Abzweigdosen verwendet ist er doch kein Pfuscher. Wüsste nicht, dass diese Art der Installation irgendwo verboten währe. Mittlerweile eher unüblich,, aber durchaus legitim.

Und ich verstehe auch nicht, wenn je nach Verlegeart/Anzahl belasteter Adern 1.5mm² mit 16A abgesichert werden darf, man 2.5mm² verwenden sollte.
 
Und ich verstehe auch nicht, wenn je nach Verlegeart/Anzahl belasteter Adern 1.5mm² mit 16A abgesichert werden darf, man 2.5mm² verwenden sollte.

Ich auch nicht :D

1.5 mm² reicht im Haushalt locker aus ( bis auf Ausnahmen wie den Herd, ggf WA, GS ggf Tr ) und ich sehe auch kein Problem das mit 16A abzusichern. Eine Entsprechende Dauerlast ist im Häuslichen Bereich sowieso unüblich und slest wenn macht 1.5 mm² das mit da mache ich mir eher Sorgen um die Steckdose dass die das nicht erträgt.
 
Meine Meinung in Kürze:
entweder:
- 16A und 2,5mm², oder
- 13A und 1,5mm²

16A und 1,5mm² ist zwar laut Norm zulässig, aber auf Kotzgrenze dimensioniert: Bei 30°C Umgebungstemperatur schon nicht mehr normkonform!
Eine Entsprechende Dauerlast ist im Häuslichen Bereich sowieso unüblich[...]
Eben, deshalb ist eine Absicherung mit 13A (ggf. C-Charakteristik) auch vollkommen unproblematisch :)
 
Wem es Glücklich macht der setze 13 A LS ein ;D

Da ich diazed Benutze wäre das schwierig diese existieren nicht in 13 A
 
Da die Leitung ja in der Dämmung in der Installationsebene verläuft, muss ich hier meines Erachtens mindestens ein 2,5mm2 wählen und besser mit nen B13 absichern?

Steckdosenkreise mit 2,5mm² und B16A, Lichtkreise mit 1,5mm² und C10A passt hier auch.

Ich muss dazu sagen, dass die zuständige Elektrofirma einen Verteilerschrank im Technikraum geplant hat, von der aus das ganze Haus verkabelt wird ( EG, OG). Wie verhält sich das dann hier mit Häufungen von Leitungen?

Unkritisch, Häufung bedeutet "Anzahl der gleichzeitig belasteten Leitungen". (Wobei man bei Belastung den Nennstrom zugrunde legt) Das ist im EFH aber so gering, das man die Ausleitung aus dem Verteilerschrank schon aufgrund des kurzen Weges und der geringen Stromstärken vernachlässigen kann.

Und falls ihr euch fragt, warum ich nicht die Elektrofirma frage, welchen Querschnitt und Vorsicherung man nimmt, diese hat mir z.B. die B16A und 1,5mm2 empfohlen, weshalb ich verunsichert bin.

Ist sehr grenzwertig, aber eben auch bequem...

Die zweite Frage wäre, brauche ich AFFDs nun zwingend, oder ist das seit 2019 nur noch mehr empfohlen?

Es gibt vom AMEV eine schöne Exceltabelle zur Risikobewertung. Die kann man mit persönlichen Faktoren ausfüllen, und sich das Ergebnis anschauen. M.A. nach ist durch die Pflicht zum Einsatz von RCD mit 0,03A und die Rauchwarnmelderpflicht in Wohnungen schon ein Grossteil der Risiken wirkungsvoller abgedeckt, als ein AFDD das könnte.
 
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