Installation im Fachwerkhaus

Diskutiere Installation im Fachwerkhaus im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe einen teilweise über 200 Jahre alten Fachwerkbau geerbt. Die Innewände sind ca. 15cm stark (mit Putz). Der Putz ist Lehmputz...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
S

Stachel

Beiträge
40
Beruf
Betriebselektriker
Hallo,

ich habe einen teilweise über 200 Jahre alten Fachwerkbau geerbt. Die Innewände sind ca. 15cm stark (mit Putz). Der Putz ist Lehmputz und dabei sollte kein Gips für die Dosen verwendet werden. Mir stellt sich nun die Frage, ob es bei solch dünnen Wänden sinnvoll ist u. Putz zu verlegen bzw. Gerätedosen zu setzen. Die Leitungen könnte man vielleicht in den Putz legen, aber bei den Dosen habe ich meine Bedenken. Auch das Schlitzen im Mauerwerk (Sandsteingefache) macht mir Bauchschmerzen. Da ich die Decken abhänge kann ich hier meine Zuleitungen verlegen, aber dann bin ich mir unsicher, auch wegen der Holzbalken (Statik und Brandschutz). Gipskarton kommt nicht an die Wände, sondern nur neuer Putz.
Natürlich könnte ich Alles a. Putz verlegen, aber die optische Seite, naja.
Also, wenn jemand Vorschläge oder Ideen hat, wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Stachel
 
Eine optisch relativ unaufällige Instalaltionsmethode wäre der Sockelleistenkanal.
Hier z.B. von Tehalit (Gibt es natürlich auch von anderen Herstellern):
Sockelleistenkanal

So könntest du Steckdosen, Telefondosen usw. optisch unauffällig im ganzen Raum verteilen, ohne die Wände anzutasten.
Das hätte sogar den Vorteil, das du jederzeit problemlos Steckdosen versetzen, hinzufügen oder entfernen kannst. Wo keine Dosen sitzen, sieht der Kanal aus wie eine gewöhnliche Sockelleiste, nur die Steckdosen stehen etwas vor.

Zu den Schaltern: Hier wird es etwas trickreich. Es gibt sehr flache Aufputz-Schalter, die nicht viel mehr auftragen, als Unterputz-Schalter. Leider bist du in Sachen Design in dem Fall sehr viel weniger Auswahl als bei gewöhnlichen Schaltern :/
Die zuleitung würde ich in den Putz legen. Muss ja nur ein kurzes Stück bis in die Abgehängte Decke gehen, und senkrechte Schlitze sind nicht so problematisch wie waagerechte.
Sollte die Leitung zu dick bzw. der Putz zu flach sein, könntest du die Schalter mit 12V ansteuern. In diesem Fall könntest du deutlich dünnere leitungen verwenden. Allerdings würde das die Installation verteuern, da du noch einen Trafo und Relais oder eine Kleinsteuerung bräuchtest. Hätte aber wiederum den Vorteil, das du so ein paar nette Spielereien realisieren könntest ;)
 
Hallo zusammen,

es gibt Funksysteme da können die Schalter einfach geklebt oder aufgeschraubt werden. Keine Leitung und keine Dosen nötig. Sieht auch noch gut aus, sehr dünn.
Kostet nur etwas mehr.
Die Vorzüge von EnOcean easyfit sind unter anderem:
- batterielos, kabellos, wartungsfrei
- Aufputz-Montage ganz ohne Aufbaugehäuse
- Schalterprogramm-Rahmen liegt flach auf der Wand auf
http://www.enocean.com/de/enocean_module/ptm-250/



Für Steckdosen bleibt dann nur Dosen Fräsen oder Fußleistenkanl.

mfg sps
 
Stimmt, Funk... manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht... ;)

Übringens bringt Eltako ein Funksystem basierend auf EnOcean heraus, sieht sehr interessant aus :)
http://www.eltako.com/dwl/eltako_funk_highres.pdf

Andere Hersteller von Funk-Technik (Kein Anspruch auf Vollständigkeit):
Hager
Merten
Gira Berker Jung (Arbeiten mit dem gleichen System, sind also kompatibel miteinander)

Wobei Alle Systeme ihre speziellen Vor- und Nachteile haben.
 
OEmer schrieb:
Eine optisch relativ unaufällige Instalaltionsmethode wäre der Sockelleistenkanal

Gut und schön aber da wird es keine einzige annähernd grade Wand geben.

Lutz
 
Hallo zusammen,

bei den Schaltern ist wichtig das sie auf ein bestimmtes Maß passen. Da sind die Funkschalter gut, die passen immer. Keine Dose ... Wenn da ein Balken ist, OK kann ich sogar besser den Schalter anschrauben.
Somit die optisch gute Lösung.

Bei den Steckdosen kommt es in der Regel nicht auf 20cm an. Also kann mann einem Balken seitlich ausweichen. Und 4cm tief mit einer Bohrkrone ist bei diesen Wänden auch kein Problem. Ist ein Balken da, wird die Dose einfach etwas verschoben.
Und die wenigen mm für eine Leitung, da reicht es im Altbau schon aus, den Putz etwas abzumachen.

Warum hier kein Gips zum einsetzen der Dosen möchlich ist? Es gibt jedoch noch andere Baustoffe dafür. Womit wird die Wand verputzt? geht dieser Baustoff auch zum einbauen der Dosen?

mfg sps
 
Hallo,

erstmal vielen Dank für Eure antworten. Ihr habt mir weiter geholfen.
Das Nein zu Gips kommt daher, dass man es vermeiden sollte im Fachwerk Gips zu verwenden, da dieser sich negativ auf die physikalischen Eigenschaften auswirkt, das selbe gilt für alle Zementmörtel.
 
Übrigens, die Wand wird mit Lehmputz verputz und ich bin mir nicht sicher, ob der für das einbauen von Dosen geeignet ist. Auf jeden Fall verträgt sich der Lehmputz nicht gut mit Gips.
 
Hallo Stachel,

Selbst das bischen Gips für eine Dose macht so viel aus? Bauschaum ist nicht so gut bei der Wärmeabfuhr.
Das ist bei Dimmern wichtig.

Wie sieht deine Lösung denn aus?
Wir wollen ja Wissen wie es weiter geht.

mfg sps
 
Hallo,

zu 100% steht mein Plan noch nicht. Da die Installation nicht den Finanzrahmen sprengen soll
werde ich die Leitungen in den Putz legen und dort wo ich keine tiefen Dosen setzen dann die Schalter auf den Putz bzw. Balken setzen.Es gibt ein paar annehmbare Schalterprogramme von Jung, bei denen man Unterputzprogramme auf Aufputzkappen setzt, mit denen hat auch meine Freundin weniger Probleme (optisch) als ich die habe. Für die Steckdosen versuch ich die Leitungen in den Sockelleisten der Heizung zu verlegen oder ich verwende Klebekanal von Minimax, der ist nicht zu groß.

Mit freundlichen Grüßen

Stachel
 
die funklösungen hören sich ja nicht schlecht an. aber ich kann mir eig. nicht vorstellen mit einer dosenfräse wie z.b. der hilti DD100 das fachwerk in irgendeiner art und weise beschädigt wird.
man darf halt nicht mit der großen hilti te 75 nachhaun ;)
und ein fließenkleber oder schnellzement mit lehmmörtel gemischt macht dem lehmputz auch nichts!!!
 
Hallo EuGla,

so sehe ich das auch.
Die Funklösung sieht super aus, kostet nur einiges.
Dafür keine Leitungen im Putz ...
Normale Aufputzschalter sehen in der Wohnung nicht gut aus.

Es gibt möglicherweise dünne Schalter für Kleinspannung.Müßeste noch mal suchen.

Da reichen als Leitungen, die dünnen Klingel oder Telefonleitungen aus. Das sollte auch gehen.
 
servus sps,
ist auch eine gute lösung!
aber die wiederum einputzen? zudem hatte er ja erwähnt das er nicht so viel investieren will.
ich weiß nicht.
ich mein ein 3x1,5 oder 5x1,5 müsste doch bei einer 15 cm wand drin sein oder?
ich habe schon auf 10 cm "normale" installationen verbaut/installiert.
 
Ich habe vor einiger Zeit in einem 70er jahre Bau eine Steckose gemacht. Da konnte mann den Putz fast mit dem
Schraubenzieher einritzen. Und für Nym, reiche es auch nur den Putz abzumachen. Ohne Stemmen ...

Beim Fräsen ohne Schlag, auch in dünnen Wänden kein Problem mit den Dosen.

Im Altbau stören leider gelegendlich Balken das Dosen setzen. Ich sehe keine großen Probleme.


Wie dick ist den der Putz auf den Wänden?

mfg sps
 
s-p-s schrieb:
Es gibt möglicherweise dünne Schalter für Kleinspannung.Müßeste noch mal suchen.

Die gibt es definitiv, wie schon geschrieben aber auch für 230V.

Ich muß mal schauen, von welchem Hersteller wir das damals hatten, hat aber, wenn ich mich erinnere, nicht mehr als 1,5-2cm aufgetragen.
 
s-p-s schrieb:
Ich habe vor einiger Zeit in einem 70er jahre Bau eine Steckose gemacht. Da konnte mann den Putz fast mit dem
Schraubenzieher einritzen.

oh ja, wie ich es hasse :)
wenn du in die hilti den meissel nur einspannst fallen die wände schon um!
ok balken sind scheiße, wenn man dosen setzten will, aber bei der leitungsverlegung, wegen der abgehängten decke, sehe ich auch keine probleme!
 
Hallo,

nochmal danke für Eure Beiträge. Vor der Leitungsverlegung habe ich auch keine Bedenken mehr. Ansonsten habe ich beschlossen soweit es geht die Unterputzdosen zu setzen, das hat mir in diversen Bauten bis jetzt auch nie Angst gemacht. Es ist eben das Alter des Baues und die Stabilität des Gefaches um das ich mir Sorgen mache.
Ich werde Euch aber über meine Fortschritte unterrichten.

Mit freundlichen Grüßen

Stachel
 
mach das, mit dosenfräser, schlitzfräse und fließenflexkleber dürfte das auch kein problem machen.
 
Öhm, die Leitungen in die Kanäle der Heizungen legen??? Würd ich aber nicht machen! Es gibt so schöne Angebote von Tehalit und anderen. Sowas behebt das Problem. Auch ein schnöder Kabelkanal kann so angelegt werden, dass der erstens mal fast nicht auffällt und sogar fast so aussieht, als ob das so sein müsste. Hatte sogar kürzlich nen Kunden, der das als optische Aufwertung gesehen hat *g*
Wenn's irgendwie geht, dann ist optisch gesehen natürlich die UP-Lösung die gefälligste.
 
Also um die Stabilität der Holzkonstruktion würde ich mir nur gedanken machen wenn diese faul ist oder von Schädlingen befallen wäre. Holz ist sehr stabil.

Allerdings würde ich es trotzdem vermeiden Holzbalken anzubohren (Besonders für Dosen)

Wenn Du allerdings 15cm Putz innen hast kommst Du ja gar nicht auf das Holz.

Decke würde ich um wenige cm abhängen um die Leitungen darüber zu verlegen (Kabelpritsche)
Sollte die Decke allerdings so schon niedrig sein ist das nicht zu empfehlen.

Ich weiß nicht wie umfangreich Deine Renovierungsmaßnahmen ausfallen sollen aber wie wäre es den Putz an den Außenwänden zu entfernen, eine frei stehende RigipsHolzständerwand einzuziehen und gleich eine Schicht 035er Steinwolle dahinter um in Zukunft auch einiges an Heizenergie zu sparen? (Auch Schallschutz wird dann besser)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Installation im Fachwerkhaus
Zurück
Oben