Instandsetzungsvorschlag Blitzschutzfirma zur Vorbereitung PV

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Kimba

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Liebe Forumgemeinde,
ich bin neu hier und begrüße erstmal alle Forumteilnehmer recht herzlich !
Mein Anliegen: Plane Installation einer PV-Anlage auf EFH, Baujahr 1972, mit ca. 7kWp, nachgerüstet mit Blitzschutzanlage 2003. Bin selbst elektrotechnischer Laie mit "Halbwissen" (ich weiß: anstrengend für andere !;)) und habe mir Gedanken zur Integration des Blitzschutzes gemacht. Ich weiss....
  • ....§13 NAV... Ich habe nicht vor, selbst an der Blitzschutzanlage herumzubasteln !
  • Die PV-Anlage würde ich aber gerne mit Hilfe meines Elektrikers soweit wie möglich selbst installieren
  • Trennungsabstände können auf Grund der spärlichen Dachfläche nicht eingehalten werden (Suboptimale Direkterdungen nötig)
Ich habe daher zunächst meinen Elektriker mit der anstehenden Modernisierung der AC-Seite beauftragt. Dann habe ich die Blitzschutzfirma gebeten, die notwendigen Anpassungen der Anlage mit mir zu klären und ggf. vorzunehmen. Irgendwie bin ich mir aber nicht sicher, ob ich deren "Instandhaltungsvorschlag" vertrauen kann.
Nachdem ich mich über Wochen im hiesigen Forum zu dem Thema immer wieder belesen habe und sogar den DEHN-Blitzschutzplaner durchgeackert habe, sind mir zunehmend Zweifel gekommen.

Die LPS: 2003 errichtet nach VDEV 0185, mit 4 Tiefenerdern, an den 4 Hausecken an jeweils 1 Ableitung, ist wohl Erder Typ A, nicht miteinander verbunden (nur über die Fangeinrichtungen am Dach), es gibt nur 1 Verbindung eines einzelnen Erders zum Außenwasserhahn, der über den internen Potentialausgleich mit der HES verbunden ist, die wahrscheinlich zum Fundamenterder führt, der aber keine Anschlussfahnen sonst außen hat. Anlage wurde bisher alle 4 Jahre geprüft, angeblich immer ohne Beanstandungen, zuletzt 2020.

Auf meine Anfrage bei der Fa. zur PV-Vorbereitung kam ein freundlicher Monteur (BSFK ?), der mich über notwendige Verbindungen des Schienensystems und Aufrüstung von Fangstangen beriet (Das mit den nicht einzuhaltenden Trennungsabständen hatte ich mehrfach angesprochen !). Ein paar Fragen zu SPDs konnte/wollte er nicht beatworten (0.k. geht mich nichts an, bin keine Fachkraft.....), er wollte sich aber erkundigen.

Nachdem ich nichts hörte, habe ich nochmal nachgehakt und erhielt dann ohne weiteren Kommentar oder Beratung den "Instandsetzungsvorschlag"(angehängt), der für mich nur aussagt, dass ein paar Fangstangen zusätzlich installiert werden sollen.

Ist das so o.k.? - Reicht das, um die PV schon mal zu installieren ? Nach den immer wieder gelesenen "Gebetsmühlen" von "dipol" und seine Verweise auf die Notwendigkeit eines umfassenden Blitzschutzpotentialausgleichs mit Anpassung an die aktuell gültigen Normen z.B. DIN EN 62305-3, Beiblatt 5 ( und z.B. Verbindung der Erder) kann ich mir das nicht vorstellen. Aber vielleicht mache ich mir zu viel Gedanken und es passt alles, weil die Erderwiderstände ja gut sind (zw. 10 und 20 Ohm) und die Blitzschutzfirma weiss schon, was sie empfiehlt ??? - Bin ja nur Laie.....

Wie sollte ich weiter vorgehen ? Herzlichen Dank schon mal für Eure Anregungen !
Herzl Grüße
 
Hallo und Willkommen im Forum!

Nach 8 1/2 Stunden Autofahrt aus SH mit 47 km Umweg wegen gesperrtem Elbtunnel in den Wilden Süden bin ich noch etwas dösbaddelig:
Die LPS: 2003 errichtet nach VDEV 0185, mit 4 Tiefenerdern, an den 4 Hausecken an jeweils 1 Ableitung, ist wohl Erder Typ A, nicht miteinander verbunden (nur über die Fangeinrichtungen am Dach), es gibt nur 1 Verbindung eines einzelnen Erders zum Außenwasserhahn, der über den internen Potentialausgleich mit der HES verbunden ist, die wahrscheinlich zum Fundamenterder führt, der aber keine Anschlussfahnen sonst außen hat. Anlage wurde bisher alle 4 Jahre geprüft, angeblich immer ohne Beanstandungen, zuletzt 2020.
Bereits durch solide eigene Recherchen den Finger in die Wunden gelegt. :)

Da die Überbauung von LPS mit PV-Anlagen wesentliche Änderungen sind, muss ein Blitzschutzpotentialausgleich nach aktuellem Normenstand auch dann nachgerüstet werden, falls er vor der 2006er-Normenreihe entgegen meiner Erinnerung noch nicht gefordert war.
Nachdem ich nichts hörte, habe ich nochmal nachgehakt und erhielt dann ohne weiteren Kommentar oder Beratung den "Instandsetzungsvorschlag"(angehängt), der für mich nur aussagt, dass ein paar Fangstangen zusätzlich installiert werden sollen.
Wenn ich den Anhang real sehen kann, schaue ich ihn mir auch an. ;)
 
Sorry, ich dachte, der Snapshot wäre erkennbar, bin noch nicht so geübt in Foren, bei mir taucht der Anhang jetzt aber oben auf ???
 
Aus der Aufstellung ist nicht zu erkennen, wofür z. B. die 8 m "Oberleitung" verwendet werden sollen. Ob die drei Fangstangen mit 1 m Länge bei einem nicht getrennten Blitzschutzsystem sinnvoll sind oder Fangspitzen den gleichen Zweck erfüllen würden, kann bislang nicht beurteilt werden.

Die vier Dachrinnenklemmen lassen offen ob die Dachrinnen ebenso wie ein Regenfallrohr bislang nicht angeschlossen waren und das wäre kein Ruhmesblatt für den Erstersteller. Dass beabsichtigt ist die Modulträger gemäß dem Beiblatt 5 der DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) beidseitig mit dem LPS zu verbinden, ist so wenig erkennbar wie eine normkonforme Nachrüstung eines Blitzschutzpotentialausgleichs oder gar von SPD 1 Blitzstrom- und SPD 2 Überspannungsableitern für die Elektro- und Kommunikationsleitungen.

Das Angebot deutet stark auf einen Blitzschutzbauer aus der Dachdeckergilde ohne VNB-Elektrokonzession hin, dem für Inneren Blitzschutz die Arbeitsberechtigung gemäß NAV § 13 fehlt.

Bitte Fotos und Planansichten mit Maßketten in denen die PV-Generatoren und deren Leitungen eingezeichnet sind, ohne solche Basics kommen wir sonst nicht weiter.
 
Dipol, schon einmal besten Dank für Deine Hinweise !
Eigentlich handelt es sich um eine renommierte (?) ortsansässige Blitzschutzfirma, keinen Dachdeckerbetrieb. Dachrinnen und Fallrohre sind - soweit ich das beurteilen kann - schon alle ordnungsgemäß angeschlossen.

Ich habe mir mal erlaubt, 3 Planskizzen beizufügen.
1. Die erste Planskizze (Übersicht LPS Stand 2023) ist selbst gezeichnet und dem Ursprungsplan der BS-Firma nachempfunden, kein Original (ich will kein Urheberrecht verletzen) und die Anlage wurde zudem 2012 auch auf die eingezeichneten Anbauten erweitert.

2. Blatt 1 meines Dachanschlusskonzeptes ist ein Entwurf von mir selbst, wie ich mir als (inzw. etwas besser informierter) Laie die Dachanschlüsse im Bereich der Module vorstellen könnte. Diese ähnliche Skizze habe ich übrigens auch an den Betrieb weitergereicht mit der Bitte um Prüfung und Nachricht, ob der Aufbau sich aus fachlicher Sicht ähnlich gestalten könnte. Daraufhin das "Angebot". Übrigens bekam ich im mündlichen Gespräch mit dem Monteur vorher die Empfehlung, die Modulrahmen jedenfalls nicht mit der Firstleitung zu verbinden und er hat schon die möglichen zusätzlichen Fangstangen erwähnt....

3. Blatt 2 enthält meine Idee zum elektrischen Anschluss über GAK zum Wechselrichter mit Blitzschutzpotentialausgleich. Ich weiß, dass es mir gar nicht zusteht, hierzu als Laie eine Meinung zu haben oder gar selbst Hand anzulegen (§13 NAV....usw !). Aber zum einen will ich die Dinge gerne selbst verstehen, auch wenn ich es nicht selbst tun darf und zum anderen will ich auch wenigstens ein bischen beurteilen können, ob das ungefähr so passt, was andere da so installieren...., damit ich im Zweifelsfall in einem kompetenten Forum nachfragen kann.... :)

Deswegen, Dipol, wäre ich Dir ganz dankbar, wenn Du Deine Meinung auch zu meinem Anschlussplan äußerst, auch wenn Du natürlich Laien keine fachliche Beratung geben darfst, wie ich dies ja oft im Forum gelesen habe.
...Ich hoffe, es klappt diesmal mit den Dateien.....
schon mal herzlichen Dank!
 

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Dipol, schon einmal besten Dank für Deine Hinweise !
Eigentlich handelt es sich um eine renommierte (?) ortsansässige Blitzschutzfirma, keinen Dachdeckerbetrieb. Dachrinnen und Fallrohre sind - soweit ich das beurteilen kann - schon alle ordnungsgemäß angeschlossen.
Dann hat der potentielle Auftragnehmer entweder keine Lust den Blitzschutzpotentialausgleich nachzurüsten oder es gibt Nacschulungsbedarf.
Ich habe mir mal erlaubt, 3 Planskizzen beizufügen.
1. Die erste Planskizze (Übersicht LPS Stand 2023) ist selbst gezeichnet und dem Ursprungsplan der BS-Firma nachempfunden, kein Original (ich will kein Urheberrecht verletzen) und die Anlage wurde zudem 2012 auch auf die eingezeichneten Anbauten erweitert.
Ein "Bestandsschutz" des LPS für Erstellung nach bei Erstinstallation gültigen Normen liegt hier nicht vor und kann daher auch nicht erst durch eine früher übliche und wegen der damit verbundenen Nachteile heutzutage verpönte Direkterdungen der Antenne an LPS erloschen sein. In der gezeichneten Form kommt zum fehlenden Blitzschutzpotentialausgleich noch eine mangelhafte Antennenerdung hinzu.

Dass die Modulträger in der Zeichnung entsprechend dem Beiblatt 5 beidseitig angeschlossen sind, befreit nicht davon einen normkonformen Blitzschutzpotentialausgleich nachzurüsten. Auch bei einem normaktuellen LPS dürfte der Schutz gegen den elektrischen Schlag nicht nur darüber erfolgen.
2. Blatt 1 meines Dachanschlusskonzeptes ist ein Entwurf von mir selbst, wie ich mir als (inzw. etwas besser informierter) Laie die Dachanschlüsse im Bereich der Module vorstellen könnte. Diese ähnliche Skizze habe ich übrigens auch an den Betrieb weitergereicht mit der Bitte um Prüfung und Nachricht, ob der Aufbau sich aus fachlicher Sicht ähnlich gestalten könnte. Daraufhin das "Angebot". Übrigens bekam ich im mündlichen Gespräch mit dem Monteur vorher die Empfehlung, die Modulrahmen jedenfalls nicht mit der Firstleitung zu verbinden und er hat schon die möglichen zusätzlichen Fangstangen erwähnt....
BASICS: Wenn zwischen der Firstleitung und den PV-Rahmen nach IEC 62305-3 zu berechnende Trennungsabstände unterschritten werden, ist ohne Wenn und Aber zu brücken und normwidrige Bauchgefühlaussagen sind nicht relevant. :rolleyes:
3. Blatt 2 enthält meine Idee zum elektrischen Anschluss über GAK zum Wechselrichter mit Blitzschutzpotentialausgleich. Ich weiß, dass es mir gar nicht zusteht, hierzu als Laie eine Meinung zu haben oder gar selbst Hand anzulegen (§13 NAV....usw !).
Dass ich als Nicht-Starkstromer normwidrige Aussagen von EFK gelegentlich erkenne und eingrätsche, bedeutet nicht, dass ich solche Arbeiten selbst ausführen würde. Beteuerungen, dass kein DIY geplant sei, habe ich zu oft gehört um noch daran zu glauben, dass bei solchen Fragen auch immer eine EFK mit VNB-Konzession beauftragt ist. :)

Ab hier bin ich für drei Tage wegen Besuch von eltefa usw. ohnehin nur noch sporadisch online.
 
Alles klar, dann vielen Dank für die Hilfe bei der Suche nach einem gangbaren Weg.
Werde jetzt wohl meinen Elektriker fragen nach einer Empfehlung für eine anderen LPS-Betrieb.

Mein Verdacht ist, dass ich für die Firma nur ein unbedeutender kleiner Privatkunde bin, und im Büro dort kommt auf meine Anfrage reflexartig die Reaktion, das soll doch gleich der Monteur regeln, der ohnehin öfters zu den Messungen kommt. Die BSFKs sind mit den Aufträgen im Großkundenbereich beschäftigt, das braucht es für so was nicht.....
In der Antwort auf meine letzte Anfrage hieß es auch explizit: "....im Anhang erhalten Sie das Angebot von Herrn W."... (dem Monteur); das hat sich wahrscheinlich nie eine richtige BSFK angeschaut.

Aber nochmal als letzte Fragen, damit ich weiß, worauf ich achten muss, wer immer auch die Installation macht:

1. Die Erder müssen irgendwie miteinander mindestens auf Erdhöhe oder etwas tiefer verbunden werden, sehe ich das richtig ? Muss es dann auch einen vollständigen Ring ergeben oder würde es auch reichen Erder 1, 2 und 4 zu verbinden (sind alle jeweils in 9mtr. Tiefe) ?

2. Für einen Blitzschutzpotentialausgleich müsste diese Verbindung dann auf jeden Fall direkt mit der HES verbunden werden und nicht nur über den Wasserhahn, richtig ?

3. Ein Blitzschutzpotentialausgleich ist dann ausreichend, wenn (1) diese o.g. Verbindung zu den Erdern existiert, (2) eine PA-Verbindung mit 16mm2 von den Modulen über den GAK den Wechselrichter und die übrigen DC Geräte + AC-Seite intern verbindet und dann möglichst direkt zur HES geführt wird und (3) alle vorgegebenen SPDs installiert sind (AC-seitig, GAK und ggf. vor Wechselrichter + Daten- und TK-Leitungen). Ist das auch soweit richtig ? Noch was wichtiges vergessen ?

Sonst keine Details mehr, um den DIY-Verdacht zu vermeiden !

Beste Grüße
 
Pausengruß von der eltafa:

1. Die Erder müssen irgendwie miteinander mindestens auf Erdhöhe oder etwas tiefer verbunden werden, sehe ich das richtig ? Muss es dann auch einen vollständigen Ring ergeben oder würde es auch reichen Erder 1, 2 und 4 zu verbinden (sind alle jeweils in 9mtr. Tiefe) ?
Zuerst ist im Rahmen der überfälligen Revision zu prüfen ob die Tiefenerder bezüglich Abmessungen (Einbaitiefe mind. 2,5 m + 0,5 m Kopfversenkung) und Abstand zum Gebäude (mind. 1 m) normkonform sind und welchen Korrosionszustand die haben. Letzteres gilt inbesondere für den Bereich der Erddurchführung wo bei Rundleitern Erdeinführungestangen mit 16 mm Durchmesser gefordert sind.

Tiefenerder sind nicht so gut wie Fundament oder Ringerder, aber für Blitzschutzanlagen vorbehaltlich blitzstromtragfähigen Blitzschutzpotentialausgleich zulässig. Feuerverzinkte Erdeinführungestangen und Bandstähle müssen 0,3 m ober- und unterhalb des Erdaustritts mit Korrosionsschutzbinde versehen sein. Wenn die Messung des abgetrennten LPS zwischen den Ableitungen Durchgangswiderstände von 0,2 bis 1,0 Ohm und die der Erdausbreitungswiderstände der Einzelerder < 10 Ohm ergibt, muss nicht nachgebessert werden.
2. Für einen Blitzschutzpotentialausgleich müsste diese Verbindung dann auf jeden Fall direkt mit der HES verbunden werden und nicht nur über den Wasserhahn, richtig ?

3. Ein Blitzschutzpotentialausgleich ist dann ausreichend, wenn (1) diese o.g. Verbindung zu den Erdern existiert, (2) eine PA-Verbindung mit 16mm2 von den Modulen über den GAK den Wechselrichter und die übrigen DC Geräte + AC-Seite intern verbindet und dann möglichst direkt zur HES geführt wird und (3) alle vorgegebenen SPDs installiert sind (AC-seitig, GAK und ggf. vor Wechselrichter + Daten- und TK-Leitungen). Ist das auch soweit richtig ? Noch was wichtiges vergessen ?
Warum fragst du denn, wenn du schon alle Basics kennst? :)

Ersetze das irgenwie unter 1. gegen blitzstromtragfähig nach Klasse N = 50 kA oder besser Klasse H = 100 kA und dann sind auch die Prüfanforderungen für die Verbinder einschließlich MET/HES für Blitzschutzpotentialausgleich (Mit Zugklemmen!) erfüllt. Für 16 mm² Cu-Draht, der per se auch Blitzmonster der 200 kA-Kategorie übersteht, gibt es nur eine begrenzte Auswahl zertifizierter Verbinder und außer DEHN stellt die auch kein anderer Anbieter transparent online.

EDIT: Überflüssiges Wort gelöscht
 
Zuletzt bearbeitet:
Tiefenerder vom sind nicht so gut wie Fundament oder Ringerder, aber für Blitzschutzanlagen vorbehaltlich blitzstromtragfähigen Blitzschutzpotentialausgleich zulässig. Feuerverzinkte Erdeinführungestangen und Bandstähle müssen 0,3 m ober- und unterhalb des Erdaustritts mit Korrosionsschutzbinde versehen sein. Wenn die Messung des abgetrennten LPS zwischen den Ableitungen Durchgangswiderstände von 0,2 bis 1,0 Ohm und die der Erdausbreitungswiderstände der Einzelerder < 10 Ohm ergibt, muss nicht nachgebessert werden.

Ich nehme an , Du meinst Tiefenerder vom Typ A....
Ansonsten danke recht herzlich, jetzt mache ich mich mal auf die Suche...., aber jetzt weiß ich wirklich, welche Fragen ich einem (hoffentlich kompetenteren) Fachbetrieb stellen muss und worauf ich achten muss ! :)
 
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Hallo und Willkommen im Forum!

Nach 8 1/2 Stunden Autofahrt aus SH mit 47 km Umweg wegen gesperrtem Elbtunnel in den Wilden Süden bin ich noch etwas dösbaddelig:
Warum fährst du denn am Sonntag da nicht über die Elbbrücken?
Dann hat der potentielle Auftragnehmer entweder keine Lust den Blitzschutzpotentialausgleich nachzurüsten oder es gibt Nacschulungsbedarf.
Eher „und“. Das ist doch heutzutage der Normalfall! In der heutigen Ausbildung zum Waldorf-EFK lernen die Meisten doch außer Schlitzen und Klopfen nichts vom Blitzschutz. Mit Glück verirren die sich noch auf eine Yt-Seite, wo es um dieses Thema geht.
Tiefenerder vom sind nicht so gut wie Fundament oder Ringerder, aber für Blitzschutzanlagen vorbehaltlich blitzstromtragfähigen Blitzschutzpotentialausgleich zulässig.
Die Aussage gilt aber nur, wenn das Fundament im gewachsenen Boden liegt, was so gut wie nicht mehr vorkommt, da die Tiefbauer mit dem Entsorgen von Boden ein Riesengeld machen.
Wenn der Fundamenterder denn auch noch - da aus Geiz verzinkt - mit einer min. 5cm starken Betonunterdeckung im Fundament liegt, dann hat dieser bei den heutigen Betongüten irgendwann gar keine brauchbaren Werte mehr und wird nur noch vom PEN des Versorgers gestützt, da heutzutage nicht mal Regen mehr herankommt. Auch ein Tiefenerder von 3m ist ein Witz und viel zu kurz, der sollte immer bis zur Sohle der ersten Grundwasserschicht reichen, da diese großflächig in D in den letzten 20-30 Jahren ein paar Meter abgesackt ist. Je länger desto besser. Am Besten für den Erder, man hat ein Baugrundstück in einem Moorgebiet.
 
Ich nehme an , Du meinst Tiefenerder vom Typ A....
Klar doch, so sollte es ursprünglich lauten, hatte es dann vom Messetrubel abgelenkt nicht komplett gelöscht. :)
Warum fährst du denn am Sonntag da nicht über die Elbbrücken?
Weil sich dort am Vortag die Weltretter festgeklebt hatten.
Die Aussage gilt aber nur, wenn das Fundament im gewachsenen Boden liegt, was so gut wie nicht mehr vorkommt, da die Tiefbauer mit dem Entsorgen von Boden ein Riesengeld machen.
Beim TE spielt dein Dauerthema Bodenaustausch keine Rolle. Bei ihm wäre ein im Blitzschutzbau früher Ringsammelleitung genannter Ringerder in 1 m Abstand und in 0,5 m Tiefe die blitzschutztechnisch bessere Alternative mit Potentialsteuerung gewesen.

Erder vom Typ A oder B müssen erdfühlig eingebaut sein, ansonsten wäre der Begriff verfehlt.
Wenn der Fundamenterder denn auch noch - da aus Geiz verzinkt - mit einer min. 5cm starken Betonunterdeckung im Fundament liegt, dann hat dieser bei den heutigen Betongüten irgendwann gar keine brauchbaren Werte mehr und wird nur noch vom PEN des Versorgers gestützt, da heutzutage nicht mal Regen mehr herankommt.
Mit 5 cm Betondeckung ist seit 1994 auch unverzinkter Stahl für Fundamenterder normkonform aber auch das weicht vom Thema ab.
Auch ein Tiefenerder von 3m ist ein Witz und viel zu kurz, der sollte immer bis zur Sohle der ersten Grundwasserschicht reichen, da diese großflächig in D in den letzten 20-30 Jahren ein paar Meter abgesackt ist. Je länger desto besser. Am Besten für den Erder, man hat ein Baugrundstück in einem Moorgebiet.
Ob die 4 Tiefenerder an den Ableitungen die nach neueren Normen nur noch empfohlenen 9 m Mindestlänge und die ebenfalls nur noch empfohlenen max. 10 Ohm Erdausbreitungswiderstand jeweils einhalten, ist ohne Pläne und Messungen offen und noch zu ermitteln.

Schlauere nationale und internationale Experten als wir haben in der IEC 62305-3 festgelegt, dass in den Blitzschutzklassen III und IV an den Ableitungen 5 m lange Oberflächenerder in 0,5 m Tiefe oder halb so lange Tiefenerder + 0,5 m Kopftiefe genügen und so steht es - Gundwasserspiegel hin oder her und kein Witz - auch noch im letzten FDIS der IEC 62305-3.

Ohne Zugriff auf die DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) bleibt noch der DEHN Blitzplaner oder die nachstende Grafik aus meiner Folienkiste:

Folie40.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob die 4 Tiefenerder an den Ableitungen die nach neueren Normen nur noch empfohlenen 9 m Mindestlänge und die ebenfalls nur noch empfohlenen max. 10 Ohm Erdausbreitungswiderstand jeweils einhalten, ist ohne Pläne und Messungen offen und noch zu ermitteln.
Und - wie gedenkt man dies zu ermitteln?
 
Dipol schrieb:
Ob die 4 Tiefenerder an den Ableitungen die nach neueren Normen nur noch empfohlenen 9 m Mindestlänge und die ebenfalls nur noch empfohlenen max. 10 Ohm Erdausbreitungswiderstand jeweils einhalten, ist ohne Pläne und Messungen offen und noch zu ermitteln.
Und - wie gedenkt man dies zu ermitteln?
 
Ob die 4 Tiefenerder an den Ableitungen die nach neueren Normen nur noch empfohlenen 9 m Mindestlänge und die ebenfalls nur noch empfohlenen max. 10 Ohm Erdausbreitungswiderstand jeweils einhalten, ist ohne Pläne und Messungen offen und noch zu ermitteln.
Was hat es mit den "max 10 Ohm" auf sich ? Der Erdausbreitungswiderstand ist doch abhängig vom spezif. Erdwiderstand, also von u.U. stark unterschiedlichem Erdreich. Gelten die 10 Ohm generell für jeglichen Untergrund ? - was bedeuten würde, dieser Wert sollte immer erreicht werden, egal wie ?
 
UFF! 3 Tage eltefa-Messe haben mich gehörig geschlaucht, das habe ich früher leichter weggesteckt.

Der Erdausbreitungswiderstand ist doch abhängig vom spezif. Erdwiderstand, also von u.U. stark unterschiedlichem Erdreich.
Na klar doch!

Folie20.JPG

Gelten die 10 Ohm generell für jeglichen Untergrund ? - was bedeuten würde, dieser Wert sollte immer erreicht werden, egal wie ?
Dazu aus dem Kleinhuis Leitfaden Äußerer und Innerer Blitzschutz aus den 90er-Jahren.
Dipl.-Ing. (FH) Klaus Schulte schrieb:
9.3.2 Erdungswiderstand und Potentialausgleich

Im Sinne des Potentialausgeichs ist die Blitzschutz-Erdungsanlage auf möglichst kurzem Weg mit der Potentialausgleichsschiene zu verbinden. Bei einer Blitzschutzanlage mit umfassenden Blitzschutz-Potentialausgleich wird für die Erdung kein bestimmter Erdungswiderstand gefordert.
Zu Zeiten als bedingt noch getrennte Erder für Blitzschutzsysteme zulässig waren, hatte das erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Berechnung der Trennungsabstände.

Die 10 Ohm sind ebenso wie 9 m lange Tiefenerder in den Blitzschutznormen nur noch empfohlene Richtwerte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke für alle bisherigen Rückmeldungen, v.a. Dipol für seine ausführlichen Erläuterungen ! Ich möchte mich aber doch noch mal vergewissern: Ich habe inzwischen eine alternative Blitzschutz-Fachfirma gefunden mit einer "echten" BSFK. Der freundliche Betriebschef hat sich viel Zeit genommen und eine Planung für die Integration meiner PV-Anlage erstellt. Er schien mir sehr kompetent, soweit ich dies als Laie beurteilen kann, nur eine Unsicherheit ist für mich noch nicht ausgeräumt:
Kurze Zusf: Baujahr 2004, 4 Erder Typ A, 9m tief, bisher nicht verbunden, kein Blitzschutzpotentialausgleich. Erder 1,2 und 4 sollen nun direkt miteinander verbunden werden, Erder 2 und 4 jeweils mit direkter Verbindung zur HES, Erder 1 dazwischen. Ich habe den Vorschlag von meinem Berater in einem Schema zusammengefasst und angehängt.
Der (einzige) GAK ist nach diesem Vorschlag direkt nach Hauseintritt der Stringleitungen im Keller. Vom Dach bis dahin sind es ca.5-6m. Nach Meinung meines Beraters ist bei dieser Konstruktion keine zusätzliche PA Leitung von den Modulen zum GAK nötig, da alle Modulschienen ja über die Blitzstromableiter miteinander verbunden unmittelbar über Erder 4 an die Erdungsanlage angeschlossen werden (ca. 1m neben der Ableitung vom Dach), welche ja wiederum direkt mit der HES von beiden Seiten verbunden ist. Eventuelle Spannungseinträge in die Stringleitungen könnten zudem über den Typ 1 SPD im GAK abgeleitet werden.
Wenn dies so o.k. ist, dann glaube ich bin ich beruhigt.
Danke nochmal für die (hoffentlich letzte) Rückmeldung !
 
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Es fehlt wohl noch das Bild
Erder T3 ist lt. Plan nicht in den Blitzschutzpotentialausgleich einbezogen. Das ist nicht normkonform und wirkt sich abhängig von den Erdausbreitungswiderständen auch auf die Berechnung der Trennungsabstände negativ aus.

Ob die Traggestelle für die Modulträger beidseitig nach dem Beiblatt 5 der DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) miteinander und an allen Näherungen mit dem LPS oder daran angeklemmten metallischen Hausteilen verbunden sind, geht aus der Grafik nicht hervor.

Bei Dachantennen ist der Potentialausgleich allein über ein der Korrosion ausgesetztes LPS schon lange nicht mehr zulässig und ähnlich dazu ist für die Modulträger ein mit den PV-Leitungen möglichst eng zu verlegender Funktionserdungleiter gefordert. Dessen Querschnitt beträgt bei Einhaltung ausreichend isolierender Trennungsabstande mind. 6 mm² Cu, wo die TA dem Mantra "Mach das Dach voll" geopfert wurden ist mind. 16 mm² Cu gefordert.

Keine Funktionserdung wäre das das 2. nicht normkonforme Ausführungsdetail. Das als Kanal für die PV-Leitungen genutze Rohr sollte wie ursprünglich gezeichnet mit dem Blitzschutzpotentialausgleich verbunden bleiben. Wenn es nicht nur gesteckt sondern verlötet oder genietet ist, könnte es auch als Funktionserdungserdungsleiter genutzt werden. Das Anschlussdetail ist nicht ganz einfach, sollte aber von einer BSFK fachgerecht korrosionsverträglich gelöst werden können.
 
Danke Dipol, ich habe es befürchtet. Die 3. nicht normkonforme Aussage war wohl, dass die Modultrageschienen, auf der Seite der Kehle rechts nicht unbedingt mit dem im Blitzstromsystem eingebundenen Kehlblech verbunden werden müssen.
Auch wenn ich selbst nicht aus einem technischen Beruf komme, bin ich überzeugt, dass Normen ihren Sinn haben, aber wie soll ich das als Laie einer BSFK erklären ? Die wird denken "dann such Dir doch jemand anderen, Du Besserwisser" und wahrscheinlich habe ich dann die nächsten Jahre keine PV-Anlage....
Was ist von der Praxis her wirklich kritisch ?
1. Der Erder 3, der außen vor bleibt, da die Verbindung mit ihm sehr aufwändig wäre ? - Trennungsabstände werden eh nicht eingehalten !
2. Die unzureichende allseitige Verbindung der Module mit den Näherungen stelle ich mir auch selbst in aller Bescheidenheit als Laie kritisch vor bei Direkteinschlägen, ebenso wie eine fehlende zusätzliche Funktionserdung von den Modulschienen zum GAK. Ich vermute, dass geringfügige Potentialschwankungen bei den Ableitungen und leicht unterschiedliche Erderwiderstände (z.B. durch Korrosion, wie Du geschrieben hast), wenn die Erder als alleinige Funktionserdung missbraucht werden, bei Direkteinschlag große, gefährliche Potentialunterschiede verursachen können, ggf. mit Brandgefahr. Ist dies der Hintergrund der Normanpassung ?? Kleinere Potentialdifferenzen von Ferneinschlägen leitet doch der SPD Typ 1 im GAK ab !?
Irgendwo brauche ich noch ein paar schlagkräftige Argumente, außer der "Norm". Ich fürchte auch, einen anderen Fachbetrieb werde ich hier im lokalen Umfeld auch nicht mehr finden.
 
Thema: Instandsetzungsvorschlag Blitzschutzfirma zur Vorbereitung PV
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