Ist beim Auslösen der Testtaste am RCD der Strom weg?

Diskutiere Ist beim Auslösen der Testtaste am RCD der Strom weg? im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Gestern war ich bei meinem Vater zu Besuch. Mietwohnung in einem 6-Fam.-Haus. Elektrische Anlage wurde vor ca. 8 Jahren komplett neu erstellt...
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sommerling

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Gestern war ich bei meinem Vater zu Besuch. Mietwohnung in einem 6-Fam.-Haus. Elektrische Anlage wurde vor ca. 8 Jahren komplett neu erstellt.
Zuleitung zur UV in die Wohnung mit 5 x 10 mm². RCD mit 40A/0,030. Alles ordnungsgemäß mit LSS ausgestattet (Licht, Steckdosen, WM, TR alles seperat, E-Herd Drehstrom mi 3 LSS usw.).
Während des Gesprächs fragte ich meinen Vater, ob er schon jemals die Testtaste am RCD gedrückt hat. Dies verneinte er. Ich zeigte ihm darauf hin den RCD und bevor ich etwas sagen konnte, drückte er auch schon auf die Testtaste. Der Schalter löste aus und zu meinem Schreck geschah sonst nichts - absolut nichts. Es ging in der ganzen Wohnung kein Licht aus, sämtliche an Steckdosen hängenden Weihnachtsbeleuchtungen brannten unversehrt weiter. Eine Überprüfung der Rasierapparatsteckdose im Bad ergab volle Funktionsfähigkeit.

Leider habe ich mir jetzt nicht den genauen Typ des RCD aufgeschrieben. Deshalb meine Frage: Kann es sein, dass der RCD nach Drücken der T-Taste auslöst und trotzdem der Strom noch da ist? Wird da nur die Funktionsfähigkeit des Schalters getestet? Wenn ich bei mir die T-Taste drücke, ist der Strom weg.
 
Ist überhaupt irgendwas an den RCD angeschloßen?

Natürlich sollte er bei betätigung der Testtaste abschalten.
 
Da sollte mal eine Fachkraft nachschauen. Offensichtlich ist da etwas komplett falsch verdrahtet. Dass der RCD defekt ist, ist sehr unwahrscheinlich.
 
Der RCD kann auch mechanisch hängenbleiben, z. B. wenn die Kontakte durch einen Überstrom (Krzschluss) verscheißt sind.
Einen Verdrahtungsfehler kann ich nicht glauben, so dumm kann doch keiner sein den Strom am Schalter vorbeizuführen.
Gruß
 
Ich werde am Dienstag sofort bei der Wohnungsbaugesellschaft anrufen und ganz dringend einen Elektriker anfordern.

Da gibt es übrigens noch einen Punkt, den ich nicht akzeptieren kann. Im Keller ist ein riesengroßer Zählerschrank (für 6 Wohnungen und noch einen Zähler extra für Treppenhaus und allgemeine Kellerräume.

Nach jedem Zähler (Vorzählersicherung ist ein 35 A SLS-Schalter und wie bereits erwähnt alles nigel, nagel neu!) gibt es für jede Wohnung noch einmal 3 Sicherungen (alles B 16 A). 2 LSS sind für zwei Steckdosen in einer "Waschküche", wo jede Mietpartei eine Waschmaschine und einen Trockner aufstellen kann. Der 3. LSS geht in einen privaten Kellerraum für das dortige Licht und eine Steckdose! Vor und nach diesen LSS gibt es überhaupt keinen RCD. In den Kellern wird an dieser Steckdose gebohrt und gesägt, wie es jedem gefällt. Und im Waschraum steht auch nicht überall eine WM oder ein TR. Das dürfte doch auch nicht sein, oder?

Es handelt sich um eine Wohnanlage einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft mit, jetzt muss ich schätzen, mindestens 150 Wohnungen die alle in diesem Stil renoviert wurden. Das ware übrigens kein Feierabendhandwerker, sondern ein sogenannter Fachbetrieb.
 
Für alle laienzugänglichen Steckdosen (ob WM, Trockner oder sonst was) ist ein RCD erforderlich.
Oder sind es kombinierte RCD/LSS?
 
Bedeutet "Niegel Nagel Neu" nach 10.2010 errichtet oder erweitert? Netzform?

Nicht falsch verstehen, ich bin für Fehlerstromschutzschalter und ich bin auch für Normgerechte Installation - aber ich habe meine FIs auch selber nachgerüstet (Nach Absprache erweitert, inkl. Abnahme, es gab zuvor nur einen fürs Bad - völlig korrekterweise), weil es zum Errichtungszeitpunkt schlichtweg nicht gefordert war. Man kann nicht grundsätzlich eine Nachrüstung fordern, weil einem etwas nicht gefällt, dass korrekt errichtet wurde ... Oder man muss dann wenigstens eingestehen die Kosten selber zu tragen.
 
Erst ist die Anlage 8 Jahre alt, aufeinmal nigelnagelneu, ja was denn nun?
 
Vor 8 Jahren war der FI nur für Stromkreise in Bädern und Steckdosen von Außenanlagen vorgeschrieben.

eine Nachrüstung der Anlage auf den aktuellen Normenstand ist sicher sinnvoll (auch recht einfach), aber nicht Pflicht.

Eine elektrische Anlage muß nur dem zum Erstellungszeitraum gültigen Normen und Richtlinien entsprechen.
 
Entschuldigung für meine Wortwahl: Die Anlage ist 8 Jahre alt und sieht halt neu aus. Aber da ja auch die Badsteckdosen nicht über den RCD laufen ,ist ja so wie ich es hier lese trotzdem ein Fehler drin.

Und wenn der RCD vor 8 Jahren noch nicht vorgeschrieben war, ist die Steckdose im Keller in Ordnung (rein theoretisch, da ja "Altbestand" der zur Zeit der Erstellung normkonform war).

Ich bin kein Elektriker würde aber vom reinen aussehen der Anlage her auf TN-C-S tippen. Neben dem HAK gibt es eine Erdungsschiene. Ansonsten ist ja alles verdeckt und verplombt.

Seit wann ist denn der RCD für "alle" Steckdosen vorgeschrieben (10/2010?)
 
Die Netzform lässt sich von Außen nicht bestimmen, dazu müssen die Abdeckungen abgenommen werden und die Verdrahtung gesichtet werden.

Erdungsschiene hat auch ein TT Netz sowie ein IT Netz.
 
Für alle Steckdosen stimmt so auch nicht ganz.

Für alle laienbedienbaren Steckdosen bis 20A Nennstrom im Innenbereich und 32A im Außenbereich ist ein FI mit maximal 30mA Auslösestrom vorzusehen.

Regelung gilt seit 01.06.2007, mit Übergangszeit für alle zu diesem Zeitpunkt in Bau oder Planung befindlichen Anlagen bis zum 01.02.2009.

Ob Norm oder nicht gehört meines Erachtesn jeder Stromkreis sofern möglich über einen FI 30mA ganz besonders in Wohnungen.
Wenn schon ein FI vorhanden ist dann ist es eine leichigkeit diesen gleich so zu bauen, daß alle Stromkreise darüber gehen und nicht nur das Bad.
Das würde noch nicht mal Mehrkosten verursachen.
Richtigerweise setzt man heute 2 FIs um bei Fehler nicht alles dunkel zu haben.
 
Für alle Steckdosen stimmt so auch nicht ganz.

Für alle laienbedienbaren Steckdosen bis 20A Nennstrom im Innenbereich und 32A im Außenbereich ist ein FI mit maximal 30mA Auslösestrom vorzusehen.

Genau das wollte ich mit den Anführungszeichen um das "Alle" andeuten. :lol:
 
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