Ist die Leitungsführung an diesem Zählerschrank sinnvoll oder gaga?

Diskutiere Ist die Leitungsführung an diesem Zählerschrank sinnvoll oder gaga? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, als Laie stelle ich mir gerade die Frage, was der Sinn hinter dieser Installation eines Elektrofachbetriebs aus dem Jahr 2017...
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Hallo zusammen,

als Laie stelle ich mir gerade die Frage, was der Sinn hinter dieser Installation eines Elektrofachbetriebs aus dem Jahr 2017 ist.

Und zwar wurde oberhalb eines Abzweigkastens, der die Hauszuleitung aufnimmt und an zwei Zählerschränke verteilt, ein Kabelkanal 60x110 mm verlegt (s. nachfolgendes Bild mit Foto).

Einen Meter daneben wurde ein neuer Zählerschrank gesetzt. Dieser ist quasi nahtlos mit dem selben Kabelkanal oben verbunden (über den Anschlussraum oben).

Jetzt die Frage: Warum wurde die Anschlussleitung von dem Abzweigkasten nicht im Kabelkanal verlegt (Platz genug ist da noch vorhanden), sondern in einem starren Kunststoffrohr extra verlegt und von unten eingeführt?

Noch seltsamer: Die Erdungsleitung wurde ebenfalls nach unten aus dem Schrank ausgeführt, dann im Kunststoffrohr direkt am Schrank vorbei nach oben und dann in den Kabelkanal hinein, in welchem sie den Zählerschrank überquert, um dann in die PAS zu münden.

Gibt es einen elektrotechnischen Grund für diese "umwegige" Installation? (Einziger Grund, den ich mir vorstellen kann: diese Leitungen dürfen nur von unten in den Zählerschrank eingeführt werden und nicht von oben.)

Falls es da keine solche Vorschrift gibt, würde die Installation doch mehr Sinn ergeben, so wie ich sie im unteren Bild dargestellt oder nicht? (Zumindest sähe die Wand "aufgeräumter" aus, da weniger Leitungen zu sehen wären...)

1.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
"ungezählter Strom" darf nicht durch den oberen Anschlussraum, also nur von unten oder seitlich unten eingeführt werden.
Da so der standardmäßige Aufbau ist, wurde das bei dir auch so gemacht, obwohl bei dir der Zähler ja schon vor dem Abzweigkasten sitzt.
 
"ungezählter Strom" darf nicht durch den oberen Anschlussraum, also nur von unten oder seitlich unten eingeführt werden.
Da so der standardmäßige Aufbau ist, wurde das bei dir auch so gemacht, obwohl bei dir der Zähler ja schon vor dem Abzweigkasten sitzt.

Aha, danke für die Aufklärung. Jetzt ist es einleuchtend, dass die Zuleitung standardgemäß von unten eingeführt wurde.

Gibt es eine ähnliche Regel für die Erdungsleitung? Also, dass die den Schrank nur nach unten verlassen darf?
 
Wie kommt ihr eigentlich auf ungezählt?

Da ist eine Speisung eines Abzweigkasten mit Diazed Sicherungen.
 
Erinnere mich, dass der TE irgenwas von einem seltsamen Aufbau und Zählung im 1. Haus geschrieben hat.
 
>> Abzweigkastens, der die Hauszuleitung aufnimmt

Passt aber irgendwie nicht zum Foto mit den 6 runden Sicheurngen.
 
Passt aber irgendwie nicht zum Foto mit den 6 runden Sicheurngen.

Der Hensel Kasten sitzt irgendwie vor dem Zaehlerschrank, der Zaehlerschrank zaehlt aber nicht viel, weil es wohl nur eine Untermessung dort gibt, irgendwie wurde das ganze Konstrukt von einem Nachbarhaus versorgt und der TE stört sich an diversen optischen Ausführungen und Leitungsführungen. Das technische Tohuwabohu seiner ganzen Versorgung scheint ihm wenig anzuheben...aber ein Leitungskanal mitten auf der Wand ist ein Drama...naja.
 
Das technische Tohuwabohu seiner ganzen Versorgung scheint ihm wenig anzuheben...
Dem versuche ich sehr wohl auf den Grund zu gehen, z.B. hier: Anforderungen an Überspannungsschutz beim Gebäudeeintritt erfüllt?

Nichtsdestotrotz darf ich mich doch für diese Frage hier interessieren:

Noch seltsamer: Die Erdungsleitung wurde ebenfalls nach unten aus dem Schrank ausgeführt, dann im Kunststoffrohr direkt am Schrank vorbei nach oben und dann in den Kabelkanal hinein, in welchem sie den Zählerschrank überquert, um dann in die PAS zu münden.

Gibt es einen elektrotechnischen Grund für diese "umwegige" Installation? (Einziger Grund, den ich mir vorstellen kann: diese Leitungen dürfen nur von unten in den Zählerschrank eingeführt werden und nicht von oben.)

Weiß das vielleicht jemand hier? (Die Frage mit der Erdungsleitung wurde noch nicht beantwortet)
 
Du kannst davon ausgehen, dass die vorliegende Verdrahtung für den ausführenden Elektriker einfacher war und deshalb die Leitungsführung ist, wie sie ist, sonst hätte er es ander ausgeführt. Links die DiaZed-Verteilung wird ja wohl schon vor 2017 dort gesessen haben, ebenso war evtl die 5x10qmm Zu- oder Ableitung von diesen schon vorher vorhanden.
Du darfst von einem Elektriker nicht erwarten, dass er ein Ästeht ist der nach Schönheit arbeitet oder viel Hirnschmalz in Kundenanlagen steckt, sondern Zeitdruck im Nacken hat und schnell fertig werden muss.
 
Weiß das vielleicht jemand hier? (Die Frage mit der Erdungsleitung wurde noch nicht beantwortet)
Da die PE-Sammelschiene auch unten im Schrank ist, war es das Einfachste und Sinnvollste, die PE-Leitung auch unten einzuführen, anstatt sie durch den ganzen Zählerschrank zu ziehen.
 
Du kannst davon ausgehen, dass die vorliegende Verdrahtung für den ausführenden Elektriker einfacher war und deshalb die Leitungsführung ist, wie sie ist, sonst hätte er es ander ausgeführt. Links die DiaZed-Verteilung wird ja wohl schon vor 2017 dort gesessen haben, ebenso war evtl die 5x10qmm Zu- oder Ableitung von diesen schon vorher vorhanden.

Die DiaZed-Verteilung hat der Elektriker im selben Arbeitsauftrag 2017 neu gesetzt zusammen mit dem Zählerschrank, ebenso die Zuleitung von Verteilung zum Zählerschrank , ebenso wie auch den 60x110 Kabelkanal

Du darfst von einem Elektriker nicht erwarten, dass er ein Ästeht ist der nach Schönheit arbeitet oder viel Hirnschmalz in Kundenanlagen steckt, sondern Zeitdruck im Nacken hat und schnell fertig werden muss.

Der Arbeitsauftrag wurde nach Stundenlohn abgerechnet. Also genug Zeit zum Nachdenken...
 
Zuletzt bearbeitet:
Du darfst von einem Elektriker nicht erwarten, dass er ein Ästeht ist der nach Schönheit arbeitet oder viel Hirnschmalz in Kundenanlagen steckt, sondern Zeitdruck im Nacken hat und schnell fertig werden muss.
Wenn ich manche Leitungsführungen von Handwerkern sehe - nicht nur Elektriker -, kann einem nur schlecht werden. Dabei muss eine optisch ansprechende Verkabelung/Verrohrung nicht aufwendiger sein, sondern kann durchaus einfacher und preiswerter sein.
 
Wenn ich manche "Ausführungen" von Handwerkern sehe....., kann einem nur schlecht werden. Dabei muss eine optisch ansprechende Leitungsführung nicht aufwendiger sein, sondern kann durchaus einfacher und preiswerter sein.
Volle Zustimmung. Noch schlimmer finde ich, wenn diese Schlechtleistung hinterher schöngeredet wird. Besonderes die vom HKL-Gewerk sind da Spezialisten drinnen Ausreden zu finden oder deren Murks fachlich zu begründen. Was man da manchmal vor die Augen bekommt ist Sensationell.
Da werden denn schon mal zwei ungleiche Stücke von Gerüstbohlen genommen um ein Stahlausgußbecken im HWR von der Wand abzusetzen, Verkleiden darf den Murks ein anderer Ein ganzer Schwung Lüftungsrohre zusammen mit Heizungs- und Wasserleitungen an einem Fallrohr in der Ecke angestrapst, so dass dahinter Keiner mehr herankommt, dass luftdicht abdichten zu können. Im DG mehrfach aus der Abdichtungs- und Dämmebene geführt und erwarten dass der Trockenbauer dass hinterher einhaust - möglichst Winddicht. So ein geriffeltes Rohr bekommt man kaum richtig abgeklebt und schon gar nicht in der Ecke.
Genauso die Elektriker, die die Folie ohne Durchführung durchstoßen oder nicht fachgerecht abkleben, bauen da Schwachpunkte ein. Nicht abgedichtete Leerrohre von elek. Rolllädenkästen oder ins DG hoch, alles kritisch Punkte heutzutage, das tropft da richtig heraus.
Sparschalung mit 18mm Stärke (angeblich zugelassen - min. 22mm erforderlich) und Rigipsplatten dann mit 30er Rigipsschrauben angebracht. Die Spitzen schauen dann teilweise aus den Brettern und durch Luftdruckbewegung perforiert sich die Folie richtig, oder Dampfbremse scheuert sich an rauhen Material auf. Und dies alles erst nach gewisser Zeit.
Oder Innenwände die bis in die Sparren hineinlaufen, also nicht unter der Dampfbremse enden - unbeheizte und dichtgeklebte Dachböden alles Schwachpunkte, die einem nach einer gewissen Zeit auf die Füsse fallen. Durch die Wände zieht die (Bau-)feuchte hoch, im Winter hat man da denn einen Regenwald. Manchmal auch von Bauherren verursacht.

Wenn wir denn in so ein Bau im Winter unser Blow-Door-Lüfter einsetzen und mit der Wärmebildkamera herumlaufen, kommen diese ganzen Schwachpunkte hervor. Schuld bekommt den meist der Trockenbauer vom GÜ, obwohl andere geschludert haben.
 
Gibt es so etwas noch neu?

Dieser Hausanschluss ist etwas anders:
Siehe Anforderungen an Überspannungsschutz beim Gebäudeeintritt erfüllt? #43.

Meine Vermutung: Der ausführende Elektriker hat sich gedacht, wenn das 270 m lange Erdkabel mit Neozed 50A abgesichert ist, sollte man auch in der Fortfolge mit Schmelzsicherungen arbeiten. Ergo wurden am Ende des 270 m-Erdkabels die Diazed 50 A eingebaut. Wo da die Selektivität bleibt, ist allerdings fraglich.

Des weiteren wurden auch alle Unterverteilungen jeweils mit Neozed abgesichert. Ich vermute, dort wurden ebenso 50A gewählt.

Und ja, der Energieverteiler-Kasten mit Diazed ist neu (2017).
Hier gibt es den: Sicherungsgehäuse - HENSEL


Ob das alles Sinn macht, wurde in Anforderungen an Überspannungsschutz beim Gebäudeeintritt erfüllt? leider nicht beantwortet. Allerdings habe ich im Thread auch nicht direkt danach gefragt, sondern die Problematik hat sich aus der Diskussion heraus ergeben.
 
Die antwort ist ganz einfach: Nein, das ergibt keinen sinn.

Ein wesentlich günstigerer einfacher Verteiler mit einem Hutschienenzähler und geeigneter Klemme zum durchverbinden der Zu- und Ableitung hätte es auch getan.
 
Thema: Ist die Leitungsführung an diesem Zählerschrank sinnvoll oder gaga?
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