Kabelführung für nachträgliche Erdung Sat Anlage EFH

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mocio

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Hallo Zusammen,

habe mich in das Thema eingelesen und bräuchte nun einen Rat für die Umsetzung und den Verlauf der Erdungsleitung

Folgende Ausgangslage:

Wir haben uns ein Haus gekauft.
EFH Bj. 1998
Strom wird über einen Dachständer bezogen.
PAS bzw. HES im Keller (Hauswirtschaftsraum mit Gastherme) vorhanden.

Sat Anlage mit Inhaus Verkabelung (4 Räume) vorhanden, da kein Kabel-Fernsehen im Stadtteil verfügbar. Sat Schüssel + LNB haben wir bereits erneuert.
Hierbei habe ich festgestellt, dass die Schüssel weder eine Erdung hat noch ein PA vorhanden oder ein Überspannungsschutz eingesetzt ist.

Die Kabel kommen vom LNB laufen in den Dachboden und sind dort mit F Verbinder
an die jeweilige Leitung aus den jeweiligen Zimmern angeschlossen

War das damals so üblich? Alle hier bei uns haben eine Sat Anlage. Einige Häuser sind deutlich älter als unser Haus. Bei denen ist ebenfalls nichts von einer möglichen Erdung zu sehen.

Der Mast hat innen (im Dachboden) einen Anschluss für das Erdungskabel.
Kann ich das (16mm) dort anschließen und dann den Mast entlang nach oben über das Dach, die Hauswand entlang über den Keller an die Haus Erdung anschließen? Oder darf das Kabel nicht nach oben führen? Siehe Skizze 1.

Ich würde die Leitung (4 mm) ebenfalls an den dann geerdeten Mast legen. Passt das so?

Ich habe 3 Möglichkeiten wie ich das Erdungskabel verlegen könnte. Siehe Skizze 2

1. Vom Sat Mast nach unten bis zur Regenrinne (Kunststoff) diese bis zur nahegelegenen Eck entlang und dort die Hauswand nach unten. Alternativ könnte ich das Kabel auch in das Regenrohr legen. Von dort erneut die Hauswand entlang (an einer Steckdose vorbei) bis zum Kellerfenster. Allerdings müsste das Erdungskabel ca. 5 – 6 Meter neben der Stromleitung für unsere Ladesäule 11 kW entlanglaufen. Hätte den Vorteil, dass ich mit den Kabelkanal könnte

2. Vom Sat Mast nach unten bis zur Regenrinne (Kunststoff) diese bis zur entfernteren Ecke entlang und dort die Hauswand nach unten. Alternativ könnte ich das Kabel auch in das Regenrohr legen. Von dort erneut die Hauswand entlang bis zum Kellerfenster. Allerdings würde das Erdungskabel so an einer Steckdose mit Angesteckten Geräten vorbeilaufen. Leitung lässt sich hier gut verstecken.

3. Vom Sat Mast nach ober zum Giebel. Von dort diesen Entlang die Schräge runter bis zum Regenrohr und dort die Hauswand nach unten. Alternativ könnte ich das Kabel auch in das Regenrohr legen. Dort Entlang laufen die Leitungen sowie die Erdung der PV Anlage. Das würde für mich am wenigsten Aufwand bedeuten, da hier die Kabelkanäle bereits vorhanden wären sofern das so möglich ist. Auch hier müsste die Leitung außen die Auswandentlang bis zum Kellerfenster. Von dort dann durch den gesamten Keller vorbei an Wasserleitungen, Stromleitungen (Licht Keller) und der Gasleitung bis zur PAS.

4. Vom Mast nach unten zur Regenrinne. Von dort 1-2 Meter nach rechts (höhe Kellerfenster). Ab hier die Hauswandentlang (Kabelkanal müsste verlegt werden) bis zum Kellerfenster. Das würde die Außendarstellung am meisten beeinflussen.

Bei Variante 1 + 2 + 4 würde die Leitung durch das Gitter vom Schacht und Kellerfenster (beides aus Metall) in den Keller geführt werden. Bei Variante 3 nur am Gitter vorbei und durch eine Kernbohrung in den Keller.

Bei Variante 1 + 2 + 4 Befindet sich die PAS auf der anderen Seite des Raumes. Hier kann die Leitung entweder an der Decke entlang. Kreuzt jedoch die Gasleitung und Stromleitungen (Licht Keller). Alternativ könnte ich die Leitung am Boden entlang der Wand verlegen. An der Wand ist wo die Leitung vorbeiführen würde ist unsere Gastherme angebracht. Diese hängt bei 120 Cm Höhe.

Kann ich die Leitung grundsätzlich einfach so über das Dach verlegen ob gibt es auch hier etwas zu beachten? Hält die Leitung die Temperaturen welche sich auf dem Dach entwickeln können aus?

Kürzester Weg: Variante 4 -> Variante 1 -> Variante 2 -> Variante 3 längster Weg

Zusätzlich haben wir eine neue PV Anlage auf der anderen Dachseite installieren lassen. Kann ich theoretisch die Sat Erdung an die Erdung der PV Anlage anhängen?

Habe versucht so ausführlich wie möglich zu sein. Ich hoffe es ist mit Hilfe der Skizzen verständlich.

Bin auf eure Antworten gespannt.

Danke.

VG
Skizze 1.jpg Skizze 2.jpg
 
Üblich ist eine Antenne ohne Erdung auch heute noch, nur eben weder heute noch früher richtig oder zulässig.
Zum Thema Blitz und Überspannungsschutz empfehle ich Dir den Dehn Blitzplaner, den man kostenlos herunter laden kann.
Neben der Antenne an sich, also Mast, und Reflektor, ist natürlich auch der eine Pol des Antennensignales zu erden, was dann an der Schraube dieses von Dir eingezeichneten Koax Verbinders gemacht wird.

Hier mal ein Auszug aus der VDE 0855-1:
"
11.3 Erdung und Potentialausgleich der Antennenanlage
...
Der Erdungsleiter muss geradlinig und senkrecht geführt werden, so dass ein möglichst kurzer und direkter Weg zur Erdungsanlage sichergestellt ist.
Als geeigneter Erdungsleiter gilt ein Draht mit einem Mindestquerschnitt von 16 mm2 Cu, isoliert oder blank, oder 25 mm2 Al, isoliert, oder 50 mm2 Stahl. Es dürfen nur Materialien verwendet werden, die sich untereinander nicht korrosiv verhalten.
Werden Litzenleiter verwendet, muss sichergestellt werden, dass sie in der Lage sind, Blitzströme zu tragen.
Feindrahtleiter dürfen nicht als Erdungsleiter verwendet werden. Sie sind nur für Leiter erlaubt, die keine Blitzströme führen.
Sofern der Erdungsleiter berührt werden kann oder an einem Ort installiert ist, an dem sich Personen in großer Anzahl oder über einen längeren Zeitraum aufhalten, ist ein Schutz gegen direkte Berührung zwingend erforderlich. Zu diesem Zweck ist es ausreichend, den Erdungsleiter innerhalb eines Schutzrohres (PVC, 3 mm dick) zu verlegen..."

Also nix mit einmal hoch und wieder runter Außen am Mast Erdugnsleiter anbringen und auf kürzestem Weg außen nach unten zur HES führen.
 
Also nix mit einmal hoch und wieder runter Außen am Mast Erdungsleiter anbringen und auf kürzestem Weg außen nach unten zur HES führen.[/QUOTE]

Würde also bedeuten, dass ich mich für Variante 1 oder 4 entscheiden müsste mit einer Erdungsbandrohrschelle. Wie sieht es aus mit den den anderen Leitungen welche evtl. gekreuzt werden bzw. das Kabel parallel verlaufen würde?
 
Hierbei habe ich festgestellt, dass die Schüssel weder eine Erdung hat noch ein PA vorhanden oder ein Überspannungsschutz eingesetzt ist.
Kurzum, eine ganz normale aber normwidrige Installation ohne Schutz gegen den elektrischen Schlag und transiente Blitzströme.:rolleyes:

War das damals so üblich?
1998 galt für Antennensicherheit die DIN EN 50083-1 (VDE 0855-1):1994-03 und auch nach der wie auch diversen Vorgängernormen waren Dachantennen erdungspflichtig und die Kabelschirme in den Schutzpotentialausgleich einzubeziehen.

Man kann aber nur Normen einhalten, die man als "Praktiker" ohne Normenzugriff auch kennt. :D
Der Mast hat innen (im Dachboden) einen Anschluss für das Erdungskabel.
Kann ich das (16mm) dort anschließen und dann den Mast entlang nach oben über das Dach, die Hauswand entlang über den Keller an die Haus Erdung anschließen?
Klemmen von Mastfüßen und früher Stellschrauben genannte Anschlüsse an Altmasten, sind alle nicht blitzstromtragfähig nach Klasse H = 100 kA zertifiziert.

Ob du es kannst weiß ich nicht, Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und Installationen nach NAV § 13 Elektrofachkräften vorbehalten, die aber auch nicht alle mit Normkompetenz glänzen. 16 mm Durchmesser wäre überdimensioniert, 16 mm² Querschnitt in Cu reicht aus. :)
Oder darf das Kabel nicht nach oben führen? Siehe Skizze 1.
Erdungsleiter sollten wie Ableitungen von Blitzschutzsystemen NICHT nach oben verlegt werden.
Ich würde die Leitung (4 mm) ebenfalls an den dann geerdeten Mast legen. Passt das so?
JA!
Ich habe 3 Möglichkeiten wie ich das Erdungskabel verlegen könnte. Siehe Skizze 2
Je kürzer eine Ableitung oder ein Erdungsleiter, umso besser, womit Variante 4 blitzschutztechnisch am besten wäre.
Kann ich die Leitung grundsätzlich einfach so über das Dach verlegen ob gibt es auch hier etwas zu beachten? Hält die Leitung die Temperaturen welche sich auf dem Dach entwickeln können aus?
16 mm² Cu hält auch die Erwärmung eines seltenen Monsterblitzes von über 200 kA aus und der ist auch blank mit abgebröselten Mantel noch normkonform. Das ist ein optisches Problem und bei Wind wird der Erdungsleiter auch klappern.
Zusätzlich haben wir eine neue PV Anlage auf der anderen Dachseite installieren lassen. Kann ich theoretisch die Sat Erdung an die Erdung der PV Anlage anhängen?
Nach Radio Eriwan: Im Prinzip JA!
  • Bei Gebäuden ohne Blitzschutzsystem ist für PV-Module lediglich eine Funkserdung aus mind. 6 mm² Cu empfohlen, für die Antennenerdung aber mind. 16 mm² Cu UND nach Klasse H = 100 kA zertifizierte Verbinder.
  • 16 mm² Cu kann man nur an HES für Blitzstrompotentialausgleich mit Zugklemmen normkonform anklemmen, Schrauben von Mastfüßen genügen nur zum Anschluss des PA-Leiters
  • Die HES muss auch mit einem funktionstüchtigen Erder vom Typ A (Fundament- oder Ringerder) oder Typ B (Tiefen- oder Oberflächenerder) blitzstromtragfähig nach Klasse H verbunden sein.

DIN VDE 0100-712 fordert, dass wenn ein PA- oder Erdungsleiter verlegt wird, dass dieser abstandslos mit den PV-Leitungen zu verlegen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben der Antenne an sich, also Mast, und Reflektor, ist natürlich auch der eine Pol des Antennensignales zu erden, was dann an der Schraube dieses von Dir eingezeichneten Koax Verbinders gemacht wird.
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) fordert die blitzstromtragfähige Erdung der Antennenträger aber keine zusätzlichen Brücken zu den Reflektoren.
Erdungsschienen in Klemmtechnik sind bei heute üblichen Trishield-Kabeln megaout, Stand der Technik sind Erdblöcke oder Erdwinkel.

DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) schrieb:
11.3.1.2 Erdungsleiter

Sofern der Erdungsleiter berührt werden kann oder an einem Ort installiert ist, an dem sich Personen in großer Anzahl oder über einen längeren Zeitraum aufhalten, ist ein Schutz gegen direkte Berührung zwingend erforderlich. Zu diesem Zweck ist es ausreichend, den Erdungsleiter innerhalb eines Schutzrohres (PVC, 3 mm dick) zu verlegen..."
Zum Glück gibt es in den Normen nicht viele solcher Formulierungen.
  • Da weder Personen in großer Anzahl noch ein längerer Zeitraum definiert ist, hat das für Antennensicherheit zuständige deutsche DKE/K 735 die Streichung von diesem schwammigen Passus im FDIS der neuen IEC 60728-11 beantragt.
  • So lange Erdungsleiter von Antennen mit gefährlichen Näherungen sogar innen verlegt werden dürfen, ist diese Bestimmung blitzschutztechnisch sinnfrei.
  • In den Blitzschutznormen sind für Privatgrundstücke ohne öffentlichen Zugang keine vergleichbaren Schutzmaßnahmen gefordert, in öffentlichen Bereichen aber 3-fach besser isolierende 3 mm PE-Rohre.
 
Hallo Dipol,

vielen Dank. :) das hilft.

Also Variante 4.
Hierzu noch ein paar Fragen.

Unsere Fassade an der dann auch das Kabel entlang verlegt wird ist aus Holz.
Geht das so in Ordnung?

Ich kann das Kabel einfach so über die Dachziegel verlegen ohne, dass ich etwas beachten muss?

Wie sieht es mit der Verlegung im Keller aus.
Passt das am Boden die Wand entlang?

Kann ich diese Schelle + Kabel nehmen:
Erdungskabel NYY-J 1x16 mm² + Erdungsbandschelle + Potentialausgleichsschiene | eBay

Muss ich noch etwas bzgl. des Bodengitters und Kellerfensters beachten?

VG
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurzum, eine ganz normale aber normwidrige Installation ohne Schutz gegen den elektrischen Schlag und transiente Blitzströme.:rolleyes:


1998 galt für Antennensicherheit die DIN EN 50083-1 (VDE 0855-1):1994-03 und auch nach der wie auch diversen Vorgängernormen waren Dachantennen erdungspflichtig und die Kabelschirme in den Schutzpotentialausgleich einzubeziehen.

Man kann aber nur Normen einhalten, die man als "Praktiker" ohne Normenzugriff auch kennt. :D

Klemmen von Mastfüßen und früher Stellschrauben genannte Anschlüsse an Altmasten, sind alle nicht blitzstromtragfähig nach Klasse H = 100 kA zertifiziert.

Ob du es kannst weiß ich nicht, Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und Installationen nach NAV § 13 Elektrofachkräften vorbehalten, die aber auch nicht alle mit Normkompetenz glänzen. 16 mm Durchmesser wäre überdimensioniert, 16 mm² Querschnitt in Cu reicht aus. :)

Erdungsleiter sollten wie Ableitungen von Blitzschutzsystemen NICHT nach oben verlegt werden.
JA!

Je kürzer eine Ableitung oder ein Erdungsleiter, umso besser, womit Variante 4 blitzschutztechnisch am besten wäre.

16 mm² Cu hält auch die Erwärmung eines seltenen Monsterblitzes von über 200 kA aus und der ist auch blank mit abgebröselten Mantel noch normkonform. Das ist ein optisches Problem und bei Wind wird der Erdungsleiter auch klappern.

Nach Radio Eriwan: Im Prinzip JA!
  • Bei Gebäuden ohne Blitzschutzsystem ist für PV-Module lediglich eine Funkserdung aus mind. 6 mm² Cu empfohlen, für die Antennenerdung aber mind. 16 mm² Cu UND nach Klasse H = 100 kA zertifizierte Verbinder.
  • 16 mm² Cu kann man nur an HES für Blitzstrompotentialausgleich mit Zugklemmen normkonform anklemmen, Schrauben von Mastfüßen genügen nur zum Anschluss des PA-Leiters
  • Die HES muss auch mit einem funktionstüchtigen Erder vom Typ A (Fundament- oder Ringerder) oder Typ B (Tiefen- oder Oberflächenerder) blitzstromtragfähig nach Klasse H verbunden sein.

DIN VDE 0100-712 fordert, dass wenn ein PA- oder Erdungsleiter verlegt wird, dass dieser abstandslos mit den PV-Leitungen zu verlegen ist.
Verstehe, Danke.
 
Unsere Fassade an der dann auch das Kabel entlang verlegt wird ist aus Holz.
Erdungsleiter dürfen auf Holz verlegt werden, kritischer wären Verbinder.
Ich kann das Kabel einfach so über die Dachziegel verlegen ohne, dass ich etwas beachten muss?
Es gibt zwar Vorgaben nach Blitzschutznormen und RAL für die Verlegung von Fang- und Ableitungen, aber nach IEC 60728-11 nichts vergleichbares für Erdungsleiter. Man darf Erdungsleiter auch wellig und ohne Befestigung verlegen, schön sieht das aber nicht aus.
Wie sieht es mit der Verlegung im Keller aus.
Potentiell brandauslösende Lichtbögen können nicht nur von Blitzschutzsystemen sondern ebenso von Erdungsleitern von Antennen oder PV-Leitungen überspringen.

Die Einhaltung von Trennungsabständen nach IEC 62305-3 ist aber ausschließlich gegen Blitzschutzanlagen gefordert. Undokumentierte Fundamenterder sind Blackboxen fraglicher Tauglichkeit und Blitzstromtragfähigkeit, zusätzliche Stützerder vor der Gebäudeeinführung von Erdungsleitern sinnvoll.
Wie schon erwähnt hält ein 16 mm² Kupferdraht auch seltene Blitzmonster weit über 200 kA aus. Aber weder die Banderdungsschelle noch die einstmals von Kleinhuis erdachte PAS ist Klasse H = 100 blitzstromtragfähig geprüft. Eine HES/PAS, die mit einer Schraube zwei PA-Leiter fixiert, würde ich auch nicht für Starkstrom-PA verwenden.

Von einem Tausch der bestehenden HES durch einen elektrotechnischen Laien warne ich.
Muss ich noch etwas bzgl. des Bodengitters und Kellerfensters beachten?
Was spricht denn dagegen den Erdungsleiter durch ein Loch mit leichtem Außenngefälle knapp unterhalb der Kellerdecke durch die Kellerwand einzuführen?
 
Erdungsleiter dürfen auf Holz verlegt werden, kritischer wären Verbinder.
Passt. Danke.
Es gibt zwar Vorgaben nach Blitzschutznormen und RAL für die Verlegung von Fang- und Ableitungen, aber nach IEC 60728-11 nichts vergleichbares für Erdungsleiter. Man darf Erdungsleiter auch wellig und ohne Befestigung verlegen, schön sieht das aber nicht aus.
Okay.

Potentiell brandauslösende Lichtbögen können nicht nur von Blitzschutzsystemen sondern ebenso von Erdungsleitern von Antennen oder PV-Leitungen überspringen.

Die Einhaltung von Trennungsabständen nach IEC 62305-3 ist aber ausschließlich gegen Blitzschutzanlagen gefordert. Undokumentierte Fundamenterder sind Blackboxen fraglicher Tauglichkeit und Blitzstromtragfähigkeit, zusätzliche Stützerder vor der Gebäudeeinführung von Erdungsleitern sinnvoll.
Kannst du das nochmals mit anderen Worten erklären?

Wie schon erwähnt hält ein 16 mm² Kupferdraht auch seltene Blitzmonster weit über 200 kA aus. Aber weder die Banderdungsschelle noch die einstmals von Kleinhuis erdachte PAS ist Klasse H = 100 blitzstromtragfähig geprüft. Eine HES/PAS, die mit einer Schraube zwei PA-Leiter fixiert, würde ich auch nicht für Starkstrom-PA verwenden.
Woran erkenne ich eine passende Schelle bzw. kannst du eine Empfehlen?
Von einem Tausch der bestehenden HES durch einen elektrotechnischen Laien warne ich.
Die HES will ich nicht tauschen. Ist halt in dem Angebot dabeim.
Was spricht denn dagegen den Erdungsleiter durch ein Loch mit leichtem Außenngefälle knapp unterhalb der Kellerdecke durch die Kellerwand einzuführen?
Grundsätzlich nichts. Jedoch sind unsere Kellerwände aus Stahlbeton. Ist mit etwas Mehraufwand verbunden

Du bist auf jeden Fall eine große Hilfe. Dankeschön.
 
Erdungsleiter dürfen auf Holz verlegt werden, kritischer wären Verbinder.

Es gibt zwar Vorgaben nach Blitzschutznormen und RAL für die Verlegung von Fang- und Ableitungen, aber nach IEC 60728-11 nichts vergleichbares für Erdungsleiter. Man darf Erdungsleiter auch wellig und ohne Befestigung verlegen, schön sieht das aber nicht aus.

Potentiell brandauslösende Lichtbögen können nicht nur von Blitzschutzsystemen sondern ebenso von Erdungsleitern von Antennen oder PV-Leitungen überspringen.

Die Einhaltung von Trennungsabständen nach IEC 62305-3 ist aber ausschließlich gegen Blitzschutzanlagen gefordert. Undokumentierte Fundamenterder sind Blackboxen fraglicher Tauglichkeit und Blitzstromtragfähigkeit, zusätzliche Stützerder vor der Gebäudeeinführung von Erdungsleitern sinnvoll.

Wie schon erwähnt hält ein 16 mm² Kupferdraht auch seltene Blitzmonster weit über 200 kA aus. Aber weder die Banderdungsschelle noch die einstmals von Kleinhuis erdachte PAS ist Klasse H = 100 blitzstromtragfähig geprüft. Eine HES/PAS, die mit einer Schraube zwei PA-Leiter fixiert, würde ich auch nicht für Starkstrom-PA verwenden.

Von einem Tausch der bestehenden HES durch einen elektrotechnischen Laien warne ich.

Was spricht denn dagegen den Erdungsleiter durch ein Loch mit leichtem Außenngefälle knapp unterhalb der Kellerdecke durch die Kellerwand einzuführen?
Das mit dem Zitieren habe ich noch nicht so ganz raus. :D :D sorry. Meine Rückfragen bzw. Antworten stehen nun im Vorgehenden Beitrag im Zitat.
 
Kannst du das nochmals mit anderen Worten erklären?
Ich streng mich mal an und versuche es. :)
  • Für Gebäude MIT Blitzschutzsystemen sind die Bestimmungen der Blitzschutznormenreihe IEC 62305 einschließlich der Einhaltung ausreichend isolierender Trennungsabstände für das LPS selbst und alle damit verbundenen metallischen Hausteile zu beachten. Arbeiten an LPS sind dafür qualifizierten Blitzschutzfachkräften vorbehalten.
  • Für Gebäude OHNE Blitzschutzsystem ist für Dachantennen primär die IEC 60728-11 relevant. Die lehnt sich in einigen Punkten an die Reihe IEC 62305 an und fordert wie diese Leiter und Verbinder, die nach Prüfnorm zertifiziert sind, lässt aber wider Logik und Vernunft gefährliche Näherungen gegen andere Elektroleitungen und metallische Hausteile zu. Installationen von Erdung und PA sind konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten, wobei es zunehmend Glücksache ist einen Eli des geringsten Misstrauens zu finden, der die Norm auch intus hat und keinen normwidrigen Unfug verzapft.
  • Dachaufbauten sind alle gleichermaßen einschlaggefährdet, die Anforderungen der Normen für Antennensicherheit und Blitzschutzanlagen an blitzstromtragfähige Leiter und Verbinder gelten aber nur MIT LPS für PV-Anlagen und Edelstahlkamine.
Innen durchgeführte PV-Leitungen und/oder Erdungsleiter von Antennen sind Einladungen an Blitzströme dort auch gegen Erde zu düsen, aber nach den Anerkannten Regeln der Technik (= Norm-Minimum) zulässig. Stand der Technik ist es Dachaufbauten mit getrennten Fangeinrichtungen gegen Direkteinschläge zu wappnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Dipol
Eine Brücke zum Reflektor hatte ich damit auch nicht gemeint.
Der Mast ist ja mit dem Reflektor gut Leitfähig verbunden.
Nur die Schirme der Koaxleitungen und damit der Ausgang des LNB selbst sind meiner Kenntnis nach nicht mit dem Mast/Reflektor leitfähig verbunden.
 
@Dipol
Eine Brücke zum Reflektor hatte ich damit auch nicht gemeint.
Der Mast ist ja mit dem Reflektor gut Leitfähig verbunden.
Gezahnte Halterungen haben zwar weit weniger Kontaktfläche als sicher angesehene 10 mm² aber potentielle Funkengeneratoren an Masthalterungen von Antennen im Freien sind im Gegensatz von zum Anschluss von Erdungsleitern genutzte Mastfüße unkritisch. Antennenrotoren sollte man schon überbrücken.

Nur die Schirme der Koaxleitungen und damit der Ausgang des LNB selbst sind meiner Kenntnis nach nicht mit dem Mast/Reflektor leitfähig verbunden.
Auch bei KATHREIN CAS-Antennen mit UAS-LNB, die als einzige am Markt weiterhin galvanisch mit dem Antennenträger verbunden sind, gibt es normativ keine Befreiung vom PA, der nach Blitzschutzonenprinzip möglichst nahe der Kabeleinführung ins Gebäude erfolgen soll.
 
War auch nicht angedacht die Schirme nicht in den PA ein zu beziehen.
 
@Dipol wie verhält es sich wenn der Strommast auf dem Dach höher als der Sat Mast ist?
Muss der Sat Mast mit Schüssel dann überhaupt geerdet werden?
Erdungsleiter dürfen auf Holz verlegt werden, kritischer wären Verbinder.

Es gibt zwar Vorgaben nach Blitzschutznormen und RAL für die Verlegung von Fang- und Ableitungen, aber nach IEC 60728-11 nichts vergleichbares für Erdungsleiter. Man darf Erdungsleiter auch wellig und ohne Befestigung verlegen, schön sieht das aber nicht aus.

Potentiell brandauslösende Lichtbögen können nicht nur von Blitzschutzsystemen sondern ebenso von Erdungsleitern von Antennen oder PV-Leitungen überspringen.

Die Einhaltung von Trennungsabständen nach IEC 62305-3 ist aber ausschließlich gegen Blitzschutzanlagen gefordert. Undokumentierte Fundamenterder sind Blackboxen fraglicher Tauglichkeit und Blitzstromtragfähigkeit, zusätzliche Stützerder vor der Gebäudeeinführung von Erdungsleitern sinnvoll.

Wie schon erwähnt hält ein 16 mm² Kupferdraht auch seltene Blitzmonster weit über 200 kA aus. Aber weder die Banderdungsschelle noch die einstmals von Kleinhuis erdachte PAS ist Klasse H = 100 blitzstromtragfähig geprüft. Eine HES/PAS, die mit einer Schraube zwei PA-Leiter fixiert, würde ich auch nicht für Starkstrom-PA verwenden.

Von einem Tausch der bestehenden HES durch einen elektrotechnischen Laien warne ich.

Was spricht denn dagegen den Erdungsleiter durch ein Loch mit leichtem Außenngefälle knapp unterhalb der Kellerdecke durch die Kellerwand einzuführen?

Hallo Dipol,

wie sieht es mit dieser Schelle aus?

Edelstahl- Erdungsband Erdungsbandschelle für Masten 100 mm Durchmesser | eBay

Passt die?

Eine weitere Frage hätte ich noch.
Wie verhält es sich wenn der Strommast höher als Sat Schüssel uns Sat Mast ist?
Dieser ist ebenfalls geerdet und würde theoretisch den Blitz auf sich ziehen oder?

Danke für deine Geduld. :)
 
@Dipol wie verhält es sich wenn der Strommast auf dem Dach höher als der Sat Mast ist?
Muss der Sat Mast mit Schüssel dann überhaupt geerdet werden?
Annahmen, dass Blitze doch g a a a n z bestimmt NUR in den benachbarten etwas höheren Baum oder auch einen hunderte Meter entfernten Kirchturm einschlagen, kann man in den Foren oft genug nachlesen. Das ist aber abseits vom physikalisch belegten Blitzkugelverfahren blitzschutztechnisch normfreies Wunschdenken.
  • Nur Antennen, die sich in 1971 willkürlich als sicher bezeichneten Fassadenbereichen mit 2 m Abstand unterhalb von Dachkanten und max 1,5 m Wandabstand befinden, sind von blitzstromtragfähiger Erdung bedingt befreit und sogar auch vom PA, wenn nur eine Wohnung angeschlossen ist und das Limit der Ableitströme eingehalten wird.
  • Bei Antennen, die mit normkonformen getrennten Fangeinrichtungen nach dem Stand der Technik gegen Direkteinschläge bestmöglich geschützt sind, müssen unabhängig von der Zahl der angeschlossenen Wohnungen und Endgeräte die Kabelschirme und auch der Antennenträger mit zumeist 4 mm² Cu in den obligatorischen Schutzpotentialausgleich mit einbezogen werden.
Die passt mechanisch, aber für die wirst du kein Prüfprotokoll für einen massiven oder schwieriger zu fixierenden mehrdrähtigen Erdungsleiter aus 16 mm² Cu finden. Traurig aber wahr, lediglich DEHN stellt die nötigen Prüfprotokolle mit nachvollziehbarer Zuordnung zur Leiterart (nur massiv oder auch mehrdrähtig) online ein.

Hier mit Prüfprotokoll als Mastschelle die eierlegende Wollmichsau für diverse Drahtarten:
Folie66.JPG

Von PRÖPSTER wurde mit persönlich versichert, dass auch deren Mastschelle 111 393 mit mehrdrähtigem 16 mm² Cu Klasse H erfüllt, das zugesagte Prüfprotokoll habe ich leider nicht bekommen.
Folie70.JPG

Eine weitere Frage hätte ich noch.
Wie verhält es sich wenn der Strommast höher als Sat Schüssel uns Sat Mast ist?
Ich gehe davon aus, dass mit Strommast der Freileitungsständer gemeint ist:
Weder Dachständer noch Freileitungen sind ein Ersatz für getrennte Fangeinrichtungen.
Auch mit getrennter Fangeinrichtung wäre der Antennenträger und die Kabelschirme noch mit gewöhnlich 4 mm² Cu an die HES zu verbinden, siehe oben.
Dieser ist ebenfalls geerdet und würde theoretisch den Blitz auf sich ziehen oder?
Das ist hoffentlich ein Irrtum, denn nach DIN VDE 0211:1985-12 dürfen weder Freileitungsständer noch deren Abspannungen mit den Gebäudeerdung galvanisch verbunden sein und es sind sogar Trennungsabstände einzuhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Annahmen, dass Blitze doch g a a a n z bestimmt NUR in den benachbarten etwas höheren Baum oder auch einen hunderte Meter entfernten Kirchturm einschlagen, kann man in den Foren oft genug nachlesen. Das ist aber abseits vom physikalisch belegten Blitzkugelverfahren blitzschutztechnisch normfreies Wunschdenken.
  • Nur Antennen, die sich in 1971 willkürlich als sicher bezeichneten Fassadenbereichen mit 2 m Abstand unterhalb von Dachkanten und max 1,5 m Wandabstand befinden, sind von blitzstromtragfähiger Erdung bedingt befreit und sogar auch vom PA, wenn nur eine Wohnung angeschlossen ist und das Limit der Ableitströme eingehalten wird.
  • Bei Antennen, die mit normkonformen getrennten Fangeinrichtungen nach dem Stand der Technik gegen Direkteinschläge bestmöglich geschützt sind, müssen unabhängig von der Zahl der angeschlossenen Wohnungen und Endgeräte die Kabelschirme und auch der Antennenträger mit zumeist 4 mm² Cu in den obligatorischen Schutzpotentialausgleich mit einbezogen werden.

Die passt mechanisch, aber für die wirst du kein Prüfprotokoll für einen massiven oder schwieriger zu fixierenden mehrdrähtigen Erdungsleiter aus 16 mm² Cu finden. Traurig aber wahr, lediglich DEHN stellt die nötigen Prüfprotokolle mit nachvollziehbarer Zuordnung zur Leiterart (nur massiv oder auch mehrdrähtig) online ein.

Hier mit Prüfprotokoll als Mastschelle die eierlegende Wollmichsau für diverse Drahtarten:
Anhang anzeigen 17345

Von PRÖPSTER wurde mit persönlich versichert, dass auch deren Mastschelle 111 393 mit mehrdrähtigem 16 mm² Cu Klasse H erfüllt, das zugesagte Prüfprotokoll habe ich leider nicht bekommen.
Anhang anzeigen 17346


Ich gehe davon aus, dass mit Strommast der Freileitungsständer gemeint ist:
Weder Dachständer noch Freileitungen sind ein Ersatz für getrennte Fangeinrichtungen.
Auch mit getrennter Fangeinrichtung wäre der Antennenträger und die Kabelschirme noch mit gewöhnlich 4 mm² Cu an die HES zu verbinden, siehe oben.

Das ist hoffentlich ein Irrtum, denn nach DIN VDE 0211:1985-12 dürfen weder Freileitungsständer noch deren Abspannungen mit den Gebäudeerdung galvanisch verbunden sein und es sind sogar Trennungsabstände einzuhalten.

Okay, dann mache ich mich an die Bestellung der Materialien. Ich werde nach getaner Arbeit ein paar Bilder hochladen.

Folgende Schelle kommt für den KATHREIN Mast in Frage:

DEHN Test Certificate 016610

Jedoch steht da nur etwas von 50 kA und nicht 100 kA.
Jetzt weiß ich auch nicht mehr weiter...
 
Sofern der Erdungsleiter berührt werden kann oder an einem Ort installiert ist, an dem sich Personen in großer Anzahl oder über einen längeren Zeitraum aufhalten, ist ein Schutz gegen direkte Berührung zwingend erforderlich. Zu diesem Zweck ist es ausreichend, den Erdungsleiter innerhalb eines Schutzrohres (PVC, 3 mm dick) zu verlegen..."
Thread-Reanimation aus Anlass des druckfrischen FDIS der internationalen Masternorm IEC 60728-11:2022-12: Dieser kryptische Satz wurde gestrichen.
 
Thema: Kabelführung für nachträgliche Erdung Sat Anlage EFH
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