Kabelisolierung defekt

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Hallo,

ich habe soeben ein für mich unerklärliches Phänomen bei Ölflex-Kabeln festgestellt.
Es verlaufen 4 Kabel 3x0,5mm² je etwa 15m lang von einer Unterverteilung durch HT-Rohre im Gartenboden und unter einer Terrasse entlang zu einer Abzweigdose. Die Abzweigdose war offensichtlich jahrelang nicht dicht, denn es war Feuchtigkeit und Erde drin.

An den Kabeln waren bisher Gartenleuchten angeschlossen. Die habe ich abgeklemmt, da der vorgeschaltete LSS B16A ausgelöst hat.
Auch ohne angeschlossene Gartenleuchten löst der LSS aus, sobald eines der Kabel angeschlossen ist, auch wenn das andere Ende offen ist.

Wenn ich bei offenem Ende zwischen Ader 1 und 2 oder zwischen 1 und PE mit einem DMM den Widerstand messe, dann werden 500 - 1200 Ohm angezeigt. Bei allen 4 Kabeln.


Gibt es dafür eine plausible Erklärung?
Die Kabel gehen im HT-Rohr doch nicht kaputt. Selbst wenn, dann geht doch erst mal nur eins kaputt und nicht alle 4.

Haben die Kabel wirklich den angezeigten Widerstand, oder wird das DMM durch Induktionsspannungen beeinflusst?

Was könnte den LSS auslösen?
 
Angesichts dessen, das die Leitungen(Kabel sind was anderes) eh so nie zulässig waren(mindestquerschnitt 1,5mm² bei fester Verlegung/ im Erdreich NYY etc.) ist es doch das einfachste, diese auszutauschen. Sollte dank Rohr doch kein Problem sein?
 
hallo

mit was für einer spannung wir gemessen ?

500V ?
1000V ?

lg
pat
 
ego1 schrieb:
Angesichts dessen, das die Leitungen(Kabel sind was anderes) eh so nie zulässig waren(mindestquerschnitt 1,5mm² bei fester Verlegung/ im Erdreich NYY etc.) ist es doch das einfachste, diese auszutauschen. Sollte dank Rohr doch kein Problem sein?

HT Rohr hat weder im Aussenbereich und schon mal gar nicht im Erdreich was zu suchen.

Lutz
 
Ich weiß, dass die Leitungen und Rohre für den Zweck nicht zulässig sind, aber sie sind da und meine Eltern werden daran wahrscheinlich auch nichts ändern.
Es liegt dort nur ein DN50-Rohr, es laufen 10 Leitungen durch und es sind mind. fünf 87°-Bögen auf dem Stück vorhanden. Da Ein neues Kabel einzuziehen dürfte nur mit sehr viel Glück gelingen, und würde das Risiko bergen, dass noch mehr kaputt geht.


Gemessen habe ich mit einem DMM im Widerstandsmessbereich, also mit Kleinspannung. Das ist nicht besonders aussagekräftig, aber mehr hatte ich nicht zur Verfügung.


Hat denn jemand eine Idee, warum der LSS bei offenen Leitungsenden anspricht?
 
Wenn du schon mit einem Multimeter einen Widerstand weit, ganz weit unter dem notwendigen Isolationswiderstand von 1 MOhm (gemessen mit 500V) hast, wird das unter Netzspannung oder 500V-Prüfspannung wohl noch schlechter sein - die Isolation ist demnach offenbar hinüber.

Ob sich da nun ein Nagetier veirrt und ausgetobt hat, das Rohr beschädigt wurde und dabei Leitungen getroffen hat, Baumwurzeln, Erdverschiebungen, ... Woher sollen wir das wissen? Da hilft nur nachschauen.
 
Auf jeden Fall ist das vorhandene Kabel abzuklemmen, egal ob man dort ein neues einziehen kann oder nicht.

ölflex ist meines Wissens nach nicht für die unterirdische Verlegung zugelassen.
0,5mm² geht natürlich auch gar nicht und schon überhaupt nicht mit 16A und gibt es überhaupt dafür einen FI?

Wenn alle 4 leitungen gleichzeitig das problem haben würde ich vermuten, daß diese aufgrund des unzureichenden Querschnitts vermuten, daß diese irgendwo einen zusammengeschmolzenen Klumpen bilden.

Wahrscheinlicher ist allerdings, daß sich entlang der Adern Wasser in die Leitung gezogen hat und den Kurzschluß bildet.
 
Octavian1977 schrieb:
Auf jeden Fall ist das vorhandene Kabel abzuklemmen, egal ob man dort ein neues einziehen kann oder nicht.

ölflex ist meines Wissens nach nicht für die unterirdische Verlegung zugelassen.
0,5mm² geht natürlich auch gar nicht und schon überhaupt nicht mit 16A und gibt es überhaupt dafür einen FI?

Ne, ein FI ist nicht vorhanden.
Die Sachen sind vor rund 20 Jahren von einem Elektrogesellen aus der Industrie angebracht worden. Da ist wohl alles verwendet worden, was gerade zur Hand war. Statt 4 Leitungen mit je 3x0,5 mm² hätte ja auch schmerzfrei eine Leitung mit 3x1,5 Platz gefunden.

Wenn alle 4 leitungen gleichzeitig das problem haben würde ich vermuten, daß diese aufgrund des unzureichenden Querschnitts vermuten, daß diese irgendwo einen zusammengeschmolzenen Klumpen bilden.

Es hing nie soviel Last dran, dass das passiert sein sollte. Insgesamt hingen da vielleicht 500W Lampenlast dran, die alle parallel geschaltet waren.

Wahrscheinlicher ist allerdings, daß sich entlang der Adern Wasser in die Leitung gezogen hat und den Kurzschluß bildet.

Klingt für mich bisher am Plausibelsten.
Allerdings müsste für den geringen Widerstand dann zum Wasser auch noch eine an allen 4 Leitungen halbwegs gleichmäßige Verrottung der Isolation stattgefunden haben.
Ich kann mir nur nicht erklären, was die Isolation kaputt gemacht haben soll. Ins HT-Rohr sollte höchstens Wasser, Sand und Erde eingedrungen sein. Das sollte die Isolierung in der Zeit nicht derart beschädigen, vor allen Dingen nicht so gleichmäßig.


Wenn jemand dafür noch eine Erklärung hätte, wäre ich daran sehr interessiert.



BTW: Die Leitungen habe ich beidseitig abgeklemmt.
 
Wenn dort Wasser in die Leitung eingedrungen ist beschädigt dies das Isoliermaterial nicht.
Bei nicht Wasserfesten Leitungen ist das Isoliermaterial auch nur bedingt wasserdicht.
Wasser dringt durch den Kunststoffe ein und bildet eine Leitfähige Verbindung. Da alle Adern gleichzeitig und gleichmäßig im Wasser liegen bildet sich natürlich der Prozess auch genauso gleichmäßig und gleichartig ab.
 
Wenn man davon absieht, das selbst vor 20 Jahren für Lichtstromkreise min. ein RCD500mA zwingend vorgeschrieben war und die Leitungen so Laienhaft wie sie Verlegt wurden, sollte darüber nachgedacht werden sie auszutauschen. Wer weiß, ob die Adern beim einziehen nicht beschädigt wurden, wenn so etwas ein Nichtskönner verlegt. Pfusch wird meistens nach dem Motto verschleiert. "Was man nicht sieht, kann auch nicht beanstandet werden. - Hauptsache Funktion!"
 
Für Lichstromkreise war noch nie ein FI vorgeschrieben. Heute nicht, und vor 20 Jahren erst recht nicht.

Die Notwendigkeit kann und konnte sich aus der Netzform und der einhaltung der Abschaltbedingungen ergeben, gefordert ist da aber nichts.
 
Snaves schrieb:
Wenn man davon absieht, das selbst vor 20 Jahren für Lichtstromkreise min. ein RCD500mA zwingend vorgeschrieben war und die Leitungen so Laienhaft wie sie Verlegt wurden, sollte darüber nachgedacht werden sie auszutauschen. Wer weiß, ob die Adern beim einziehen nicht beschädigt wurden, wenn so etwas ein Nichtskönner verlegt. Pfusch wird meistens nach dem Motto verschleiert. "Was man nicht sieht, kann auch nicht beanstandet werden. - Hauptsache Funktion!"

Hallo schon um 1973 also vor 40 Jahren wurden bei uns Fi mit 100 mA eingebaut. Allerdings nur einer für alles mfg sepp
 
Octavian1977 schrieb:
Wenn dort Wasser in die Leitung eingedrungen ist beschädigt dies das Isoliermaterial nicht.
Bei nicht Wasserfesten Leitungen ist das Isoliermaterial auch nur bedingt wasserdicht.
Wasser dringt durch den Kunststoffe ein und bildet eine Leitfähige Verbindung. Da alle Adern gleichzeitig und gleichmäßig im Wasser liegen bildet sich natürlich der Prozess auch genauso gleichmäßig und gleichartig ab.

Ich habe zwar nicht genau draufgeguckt, aber ich vermute, dass dort das einfache Ölflex Classic 110, oder etwas Vergleichbares liegt.
Bei Lapkabel habe ich keine Info dazu gefunden, ob das Kabel dauerhaft im Wasser liegen darf.

Wenn das Isolationsmaterial nach und nach Wasser durchlässt, dann erklärt das natürlich, dass die Leitungen jetzt einen vergleichbar schlechten Isolationswiderstand haben.

Hat hier schon mal jemand einen ähnlichen Fall erlebt? Gibt's von solchen Fällen Bilder, wie eine Leitung nach Jahren aussieht?
Durch das eingedrungene Wasser und der anliegenden Spannung müsste ja auch Elektrolyse und damit Sauerstoffradikale entstehen lassen, die das Kupfer oxidieren lassen dürften. Dadurch müsste es ja auch zu einer Verringerung des Leiterquerschnitts kommen.
 
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