Kabelkanal aus Spanplattenmaterial

Diskutiere Kabelkanal aus Spanplattenmaterial im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo. Ich habe zwar sehr gute Kenntnisse in Elektronik, aber es mangelt bei speziellen Kenntnissen der Elektroinstallation, daher folgende...
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SG

Guest
Hallo.

Ich habe zwar sehr gute Kenntnisse in Elektronik, aber es mangelt bei speziellen Kenntnissen der Elektroinstallation, daher folgende Fragen:

1.) Ist es erlaubt einen Kabelkanal aus Spanplattenmaterial zu installieren (gewerbliche Nutzung in einer gemieteten Halle)?

2.) Dürfen in diesen UP-Steckdosen ohne Hohlwanddose eingesetzt werden?

3.) Ist es zulässig neben Schaltern, Steckdosen und Kabel auch eine Druckluftleitung sowie die dazugehörige Entwässerungsleitung aus Metallrohr in dem Kanal zu installieren?

4.) Welcher Mindest-Kabelquerschnitt muß bei Drehstrom-Absicherung mit einem Leistungsschutzschalter (Sicherungsautomat) C16, C20, C25 und C32 verwendet werden?

Die maximale Leitungslänge beträgt 15 m.
Bitte nur qualifizierte Antworten.

MfG SG
 
Spanplattenkanal ?

Hallo SG , erstmal Willkommen im Forum !

-1. Ja warum nicht , einzuhalten sind dann u.a. Häufungsvariablen bei der Leitungsquerschnittsauslegung und geeigneter Absicherung !
Bei Kabeltrassen im gewerblichen Bereich kommen je nach Baurechtsamt(svorschrift) Brandschutz dazu , dann wird es unter Umständen nichts mehr mit dem Spanplattenkanal !
Kann aber sein, dass nur raumübergreifend Brandschutz gefordert wird - hier hilft das zuständige , örtliche Baurechtsamt weiter !

-2. Nein , Unterputzgeräte müssen Ihrem Einsatz entsprechend installiert werden ; Schutzart , Schutz gegen direktes/indirektes Berühren , muss gegeben sein -> Installationsdose ist Bestandteil der Installation !

-3. Leider allgemein : ja , wobei auf Taupunkte (Kondenswasserbildungen), örtliche Potentialausgleiche ,etc ... geachtet werden sollte !

-4. Hierbei werden Leitungsschutzschalter gemeint ?!
Kommt auf Verlegeart , Häufung , Spannungsfallrechnung , Temperatur- oder gar Sonderbereiche und Leitungslängen (schon vom Hauptverteiler kommend ) bis zum letzten Verbraucher , an !
-

Gruß ,
Gretel
 
tabelle kabelquerschnitt drehstrom

Danke für die Antwort.

zu 1.)
Natürlich kann man sich in Deutschland wieder unendlich lange mit rechtsverbindlichen Vorschriften beschäftigen...

Anzahl und Querschnitt der Leitungen kann ich nur abschätzen:
3x 3-phasig, 400 V, 32 A
3x 3-phasig, 400 V, 16 A
5x 1-phasig, 230 V, 16 A

Die Erwärmung wird nicht wie bei einer Kabeltrommel zur Überhitzung führen. Womit wir dann beim Brandschutz, genauer gesagt der Vorbeugung wären. Die Frage ist doch folgende: Gibt es ein (grundsätzliches) Verbot, daß ein Kabelkanal aus Spanplatten ausschließt? Ich gehe davon aus, daß ein Kabelkanal aus Spanplattenmaterial zulässig ist.

zu 2.)
Das sehe ich anders: Die Schutzart ist doch im Betrieb und nicht bei der Installation zu bewerten. Folglich ist diese durch den geschlossenen Kanal gewährleistet.

zu 3.)
Natürlich werden die Metallrohre, Druckluftbehälter etc. geerdet.
In puncto Kondenswasserbildungen bietet der geschlossene Kanal Vorteile. Durch den reduzierten Luftaustausch kann lediglich die im Kabelkanal enthaltene Luftfeuchtigkeit kondensieren. Es ist also mit keiner Bildung von Kondenswasser zu rechnen.

zu 4.)
Natürlich Leitungsschutzschalter.
Verlegeart: Im Kabelkanal, neben- oder übereinander
Temperaturbereich: Alles was ein Mensch aushält ;-) also 0..40°C, im Kabelkanal vielleicht 0..50/60/70°C.
Sonderbereiche: Nix besonderes, vergleichbar mit Industrie oder Produktion
Leitungslängen: Der Hauptverteiler ist in der Halle und bereits in den maximalen 15 Metern berücksichtigt.
Ich vermute, daß die Querschnitte wie bei B16, B20, B25 und B32 verwendet werden können, da es sich ja lediglich um eine trägere Sicherung mit höherem Kurzschlußstrom handelt. Allerdings weiß ich nicht Alles und lerne gerne hinzu.

MfG SG
 
Oh weh - ich kann Deiner Meinung nicht entsprechen !

Hallo SG ,

kommen wir mal zu 1.
der Häufung bei Verlegeart B1 (In Elektroinstallationskanälen ... ) nach DIN VDE 0298 T.4 Anzahl der mehradrigen Leitungen (oder Anzahl der Wechsel- oder Drehstromkreise aus einadrigen Leitungen) => 3x3(32A) + 3x3(16A) + 5x1(16A) = 23 Leitungen Faktor f2 bei Bündelung schon mal 0,45 !
Temperaturbereich 50°C für PVC-Isolation der Leitungen Faktor f1 = 0,71.
- -
Was heißt das für Deine Installation ?
->
Folgendes Beispiel :
Eine CEE16A Steckdose soll mit 5 x 2,5 mm² NYM-J installiert werden. Leitungslänge bei den obig genannten Bedingungen 5 m (Spannungsfall sei eingehalten mit unter 3%)!

- Aus Tabelle Verlegeart wird B1 (E-Kanal) ermittelt , aus nächster Tabelle die Strombelastbarkeit für 2,5 mm² und 3 belastete Adern = 21 A möglich .
Faktor f1 = 0,71 !
Faktor f2 = 0,45 !
Iz = I1 x f1 x f2 = 21 A x 0,71 x 0,45 = 6,71 A
Fazit die Leitung darf nach VDE 0298 nur mit B6A Automaten abgesichert werden !

So einfach -schwierig- ist das mit dem Auswahlverfahren , ohne Spannungsfallrechnung !

Das wird allerortens aber unterschätzt , erst im Schadensfall wird versicherungstechnisch (heutzutage gang und gebe !) darauf zurückkommend vor Gericht gestritten - und meistens sitzen die VGs am längeren (geldtechnisch gesehen) Hebel !

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2. Wie Du das ansiehst ist erstmal egal , denn der abnehmende Fachbetrieb wird diese Mängel in seinem Prüfprotokoll aufnehmen und dem Ausführenden die Verantwortung übertragen , denn nicht umsonst werden auch bei sonstigen Kanalinstallationen Installationsdosen vorgeschrieben !
Ende der Diskussion , alles andere ist als grob fahrlässig einzustufen !
->
Ist das dann ein kompetender, verantwortungbewusster Fachbetrieb , wird der die bemängelnden Anlagenteile abklemmen und auf Gefahr in Verzug hinweisen !
(Soweit mal zu dem geschlossenen Kanal ! )
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3. Wie es sich mit einem Kanal seitens Umgebungseinflüsse darstellt, zeigt leider nur die Zukunft !
Überaschungen sind da nicht auszuschliessen , gerade bei metallischen Leitungen !
Vorsicht ist dabei angesagt ! Meine Erfahrungswerte weisen Anderes aus ...

4. Die Leitungslängen beinhalten bei Spannungsfallrechnungen auch die Leitungen vom Übergabepunkt der Elektroeinspeisung an , dann zum Zähler und von dort zu den Unterverteilungen und dort bis zu dem letzten Verbraucher gerechnet .
Dass in der Industrie andere Verhältnisse vorliegen können , heisst nicht , dass diese ganz ausser acht gelassen werden können.
Abhängig sind diese DIN-NORM-Werte u.a. vom Anschlusswert und den gültigen örtlichen TAB der VNB/EVU.

Die Vermutung mit Charakteristik B ähnlich C kann - muss aber im Einzelfall geprüft werden - zutreffend sein bezgl. Anwendung vorort , denn der rechnerische Schleifenwiderstand (Abschaltbedingung) wird problematisch werden !
Abhängigkeit auch von der örtlich vorzufindenden Netzform !

Hinweise auf Auslösekennlinien bieten sich bei den gängigen Herstellerfirmen an :
Abb-Stotz und Hager , sowie Legrand , F&E , etc....

Gruß ,
Gretel
 
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