Kann man mit zu hoher Last Leitungen beschädigen;Sicherung?

Diskutiere Kann man mit zu hoher Last Leitungen beschädigen;Sicherung? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo. Ich bin völliger Neuling und habe sonst mit Elektrik nicht viel zu tun. Ich hoffe aber trotzdem hier hilfe zu finden. Ich bin Mieter und...
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darkman222

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Hallo. Ich bin völliger Neuling und habe sonst mit Elektrik nicht viel zu tun. Ich hoffe aber trotzdem hier hilfe zu finden. Ich bin Mieter und glaube, dass der Vermieter Reparaturkosten auf mich abwälzen will. Folgender Sachverhalt. Ich habe eine kleine Singleküche bei der alle Verbraucher an einer Steckdose angeschlossen sind. Diese Steckdose geht nun nicht mehr. Die Vermieterin kam mit einem Elektriker und hat gesagt: Klare Sache Bedienungsfehler. Ich hätte zuviele Geräte angeschlossen. Effektiv wenn ich alle Geräte gleichzeitig angeschalten hätte wären es 6500 Watt. Der Stromkreis ist mit einem 16Ampere Sicherungsautomaten ausgestattet. Das heisst, maximal möglich wären 3680 W gewesen. In meinem Fall hätte jedoch nach meinem technikverständnis einfach die Sicherung fliegen müssen und gut. Daher meine Frage: Sicherungen sind doch genau dafür da, dass man keine "Bedienungsfehler" machen kann. Und wenn ich zuviele Geräte anschließe dann fliegt doch einfach die Sicherung, die ja genau dafür da ist, dass die Leitungen vor Überbelastung geschützt sind. Dass die Steckdose nicht mehr geht, aus welchem Grund auch immer, deutet doch darauf hin, dass die elektro Installation fehlerhaft ist. Ich hoffe ihr könnt mir da Tipps geben. Danke!
 
Sicherungen lassen einen gewissen Überstrom einige Zeit zu. So kann bei einem B 16A Schutzschalter 1,45 mal 16 A 1 Stunde bestehen bleiben.
 
Durch Ausnutzung des Überstrombereichs entstehende Schäden sind aber Langzeitschäden. Wer (in wessem Auftrag) hat denn die Küche installiert und angeschlossen?

Und warum hat das Ding nur einen Stecker!?
 
Danke für die schnellen Antworten. Das ist keine fest installierte Küche, sondern so eine Kombi aus Kühlschrank und Kochplatte. Also eigentlich eher ein "Schrank" den man hinstellen kann wo man will und nichts fest installiertes. Dann steckt man das alles in eine Steckdose in der nähe und genau an die Steckdose kamen dann noch die anderen Verbraucher. Prinzipiell läuft der kühlschrank mit 60 Watt immer. Dann kanns sein, dass ich mal gekocht habe und dann noch Kaffee gemacht habe und im schlimmsten fall noch die Microwelle. Aber das war dann ja eher eine kurze Belastung und da hätte die sicherung ja auslösen müssen.(Microwelle (700W) 3 min; Kaffeemaschine (1400W) 1 min, parallel zu den zwei Herdplatten mit insgesamt 2900W, aber länger als 20 min laufen die Herdplatten ja auch nicht und einen Ofen hat die Küche nicht) Also denke ich, wie gesagt, ich bin Laie, dass ich den Überstrombreich nie wirklich und wenn überhaupt nicht über lange Zeit, genutzt habe. Die Frage ist nun, habe ich wirklich Schuld oder will der Vermieter den Schaden auf mich abwälzen und damit nicht zugeben dass der Fehler in der Elektroinstallation liegt, weil er ja eingentlich für die Betriebssicherheit sorgen muss.
 
Das ist zwiespältig, denn die Unterstellung der fehlerhaften Nutzung trifft vermutlich genauso zu wie die Tatsache, dass du als Laie dies nicht bewerten können musst und Dich auf die Sicherheitseinrichtungen der Anlage verlassen können musst.

Da du Dir zum Anschluss all dieser Geräte vermutlich eine Mehrfachsteckdose zur Hilfe genommen hast, hast Du Dir übrigens auch eine der Top Brandursachen hingetan zu dessen Nutzung Dich vermutlich die zu niedrige Ausstattung gezwungen hat.

Letztlich gilt in meinen Augen: Als Laie muss man sich auf eine Ordnungsgemäße Installation und die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen verlassen können. Richtig dimensionierte Schutzmaßnahmen lösen vor Entstehen eines Schadens aus.

Wenn deiner Vermieterin die gewöhnliche Nutzung ihres Wohnraumes als zu starke Beanspruchung ansieht, sollte Sie sich einmal über die empfohlene Ausstattung nach RAL RG 678 beraten lassen und fragen in welchem Verhältnis dazu ihr Wohnraum angesiedelt ist.

Da der tatsächlich bestehende Schaden offenbar noch gar nicht ermittelt wurde (?) nur mal zur Spekulation: Die meisten Schäden dieser Art entstehen an Klemmstellen (Verteiler, Abzweigdosen, Anschluss der Steckdose) und sind auf eine überalterte und/oder schlecht ausgeführte Verbindung zurückzuführen. Ganz häufig sind Schraubklemmen nach 30 Jahren einfach irgendwann locker oder Steck-Klemmen sind mit zu kurz abisolierten Adern genutzt worden. Auch die Steckkontakte einer Steckdose unterliegen in Ihrer Federkraft einem Verschleiß. In jedem Fall entsteht bei einem schlechten Kontakt eine anormal hohe Erwärmung die zu weiteren Schäden führt bis gar kein Kontakt mehr besteht.
 
Re: Kann man mit zu hoher Last Leitungen beschädigen;Sicheru

darkman222 schrieb:
Ich habe eine kleine Singleküche bei der alle Verbraucher an einer Steckdose angeschlossen sind.

Wenn es tatsächlich nur diese eine Steckdose gibt, ist die Argumentation der Vermieterin bzw. des Elektrikers (ein Verwandter vielleicht?) schon zeimlich dreist.

Selbst in Singleküchen kommen an ortsveränderlichen Geräten fast immer mehr als 3680 Watt zusammen (z.B.: Kaffeemaschine 1000 Watt, Wasserkocher 2000 Watt, Mikrowelle 1500 Watt...) Was also nun? Auf den morgendlichen Kaffee verzichten? Keinen Tee mehr zum Nachmittag? Die Mikrowelle bei E Bay verscherbeln?

Dafür sollten, wenn schon nur ein Stromkreis vorhanden ist, wenigstens mehrere fest installierte Steckdosen vorgesehen werden.

darkman222 schrieb:
Die Vermieterin kam mit einem Elektriker und hat gesagt: Klare Sache Bedienungsfehler. Ich hätte zuviele Geräte angeschlossen. Effektiv wenn ich alle Geräte gleichzeitig angeschalten hätte wären es 6500 Watt. Der Stromkreis ist mit einem 16Ampere Sicherungsautomaten ausgestattet. Das heisst, maximal möglich wären 3680 W gewesen

Das Anschließen der Geräte ist ja kein Bedienungsfehler. Der gleichzeitige Betrieb wäre es vielleicht schon - aber auch nur dann, wenn die Watt-Begrenzung an der Steckdosenleiste aufgedruckt oder eingeprägt ist oder die Vermieterin Dich explizit darauf hingewiesen hat, wie die Steckdosen in der Wohnung belastet werden können. Woher solltest Du das sonst wissen? Die Strombelastbarkeit von Schuko-Steckdosen kann man glaube ich noch nicht zum Allgemeinwissen rechnen.

Dass Sicherungen einen gewissen Überstrom eine gewisse Zeit lang tolerieren wurde ja schon gesagt. Die Leitungen selbst vertragen das in der Regel auch problemlos, wenn die Belastung über Nennstrom keinen Dauerzustand darstellt. Empfindlicher reagieren da Klemmstellen, an denen aufgrund des Übergangswiderstandes die Wärmeentwicklung größer ausfällt. Insbesondere die Klemmen an Steckdosen, vor allem an solchen von minderer Qualität, verzeihen eine temporäre Überbelastung dann schon mal nicht mehr.

Mein Rat: wenn die Vermieterin auf dem Argument "Bedienungsfehler" beharrt, dann frag' sie doch einfach mal nach der Bedienungsanleitung für die Steckdosen in dieser Wohnung... :wink:

Schöne Grüße,
Bernd
 
Vielen vielen Dank schon mal für die Antworten bisher. Das hat mir sehr weiter geholfen und mich in meinen Annahmen bestätigt :)
 
Die Sicherungsautomaten heißen nicht um Sonst "Leitungsschutzschalter"

Wenn In Deiner Verteilung noch L oder noch schlimmer H Automaten (z.B. H16A)eingebaut sind ist das durchaus eine Ursache für defekte Leitungen aufgrund von Übelastungen. Diese Automaten dürfen seit vielen Jahren nicht mehr verbaut werden da sie Leitungen bei Überlast schlecht schützen.
Der Austausch der Automaten wäre aber Vermietersache gewesen.

Vermutlich hat der Vermieter auch niemals eine Wartung an der elektrischen Anlage durchgeführt, zwar ist er dazu nicht verpflichtet, aber er hätte dadurch sicher einige Schäden verhindern können.
 
Es sind L Automaten, ich habe gerade geschaut. L16A V-EA51 Sursum. Langsam gibt alles einen Sinn. Daher kam auch gleich im selben Aufwasch ein Angebot (das ich zahlen soll) für eine "Modernisierung" unter anderem der Sicherungsautomaten, damit ich dann "die volle Leistung abrufen kann und nicht nochmal eine Überbelastung verursachen" wie die Vermieterin sagte. Nach Angebot sollen nämlich neue C Automaten verbaut werden. Langsam verstehe ich was hier mit mir gespielt wird. Nochmals vielen vielen Dank für die Antworten!
 
Die Leitungen werden nicht erneuert?

Ich zweifle stark, daß C die richtige Kategorie ist.
B wäre hier zunächst angebracht solange keine Maschinen mit erhöhtem Anlaufstrom verwendet werden (Haushaltsgeräte zählen nicht dazu)

Auf jeden Fall solltest Du keinen Auftrag unterschreiben.
Darfst Du auch eigentlich nicht da die Wohnung nicht Dein Eigentum ist.
Der Vermieter hat für den Ordnungsgemäßen Zustand der Wohnung zu sorgen. Da hier sicher keine Wartungen an der Anlage durchgeführt wurden kann man nicht behaupten, der Vermieter hätte alles getan um den vermeintlichen Schaden zu verhindern. Er hat sogar durch das nicht Austauschen der Automaten den Zustand Großteils verursacht.
Um die Kosten auf Dich umzulegen müsste er dir grobe Fahrlässigkeit oder Mutwilligkeit nachweisen.
Am Besten eine andere Wohnung suchen und ausziehen, ein langer Rechtsstreit macht auch keinen Spaß.
 
Octavian1977 schrieb:
Die Leitungen werden nicht erneuert?

Am Besten eine andere Wohnung suchen und ausziehen, ein langer Rechtsstreit macht auch keinen Spaß.

Na sicher doch ist am einfachsten....
Bekannte,Freunde,Verwandte,Arztbesuche nächster Weg zum Supermarkt spielt wohl für dich alles keine Rolle
oder was, nicht immer sind in der Nähe sofort Wohnungen frei die auch bezahlbar sind!
Wenn hier die Leitung beschädigt sein sollte, vermute
ich mal das es auch möglich (sein kann) das vielleicht
zu hoch abgesichert wurde?!
Habe ich schon des öfteren gesehen es war kein B16 Automat zur Hand sondern ein B20 der wurde dann eingebaut hat ja nur 4Ampere mehr.....
Es wird leider vergessen das natürlich dann eine weitaus größere Last als 20A fließt das mitunter über ne Stunde oder mehr hinweg.
Und auf alten Zählertafeln wurden sogar schon die
DII 25A GL-Sicherungen zum Absichern einzelner Stromkreise verwendet bis die Auslösen ist Leitung 3x1,5 NYM samt
Steckdose in Rauch aufgelöst.
Er sollte mal dringend in der UV nachsehen ob da auch ein 16er drinn ist vielleicht haben die ja auch schon gewechselt. :cry:
 
Es scheint so, dass die Vermieterin gemerkt hat, dass ich mich informiert habe, weil ich drauf bestanden habe, dass ich nicht danach sehen muss wieviel Leistung ich abfrage, weil die Sicherung das begrenzen muss. Heute war der Elektriker da (diesmal nicht der Chef) und meinte "Null weggeschmort, Klemme war locker" Und das beste kam am Schluss. Er sagte dann noch direkt zu mir "Die Rechnung geht an den Vermieter, sie sind da ja nicht Schuld" Nun aber nochmal zum Fachlichen. Dieses Zimmer ist eine Art Büro-Zimmer mit single Küche. Heisst also dass noch ein PC (800-900W) angeschlossen war. Ich dachte aber immer ich hätte den an einem separaten Stromkreis. Nun beschrifte ich heute, nachdem ja alle Dosen wieder gehen, die Dosen so, dass ich jetzt am Sicherungskasten sehen kann welche Steckdosen zusammen an welchem Stromkreis hängen und sehe, dass diese Dose zusammen mit 2 weiter entfernten Dosen zusammen hängt. Also waren die 3 Dosen in einem Stromkreis. Ich erinnere mich, dass ich oft während ich gekocht habe, der PC lief und ich auch noch Kaffee dazu gemacht habe. Wenn ich das zusammenrechne komme ich auf folgendes PC 900W , beide Herdplatten insgesamt 3000W und Senseo Kaffeemaschine 1400W. Das macht 5300 Watt!!! Damit hätte ich die Sicherung doch auf jeden Fall auslösen müssen. Wie gesagt, es sind L16A V-EA51 Sursum Automaten. Der PC ist auf jeden Fall jetzt an einem anderen Stromkreis angeschlossen.
 
Sooo, Trinkfest wegen Regens beendet :lol:

Nein, bei 5400W löst die Sicherung nicht sofort aus. Das wären etwa 23,5A und bezogen auf die maximale Absicherung von 16A wär das ein Faktor von etwa 1,47.
Dass das für die Leitung ne Katastrophe ist, lassen wir mal aussen vor.
Ich setzt das in die Kategorie "fahrlässig hingenommene Überlastung".

Das hält auch ne 16er ne ganze Zeit lang aus und Du kochst ja nicht ne Stunde lang Kaffee?
Der Rechner mag zwar ne Angabe mit 900W haben, aber er braucht sie nicht dauerhaft.
Sogar die Herdplatten schalten hin und wieder ab (die werden ja sonst zu heiss). Oder bei den alten Masseplatten wird halt nur ein Teilbereich aufgeschalten.

Das kann also durchaus mit ner 16er gehen, auch wenn das nicht grad schön und sogar fahrlässig ist!

Das Problem bei Steckdosen ist (besonders bei mindererer Qualität und gerade im Küchenbereich), dass die Übergangswiderstände mit der Zeit nicht besser werden sondern steigen.
Dadurch wird mehr Energie in der Dose verbraten und dann wird's warm - Richtig warm! Sogar bis zum Brand!
 
Also als ich in meiner letzten Wohnung probleme mit Schimmel hatte und der Vermieter da nicht wirklich einsichtig war bin ich auch ausgezogen.
Wohnungen gibt es wirklich genug, zumindest lässt sich in der Kündigungsfrist die meist drei Monate beträgt durchaus etwas finden.

In diesem Fall hat sich das aber ja wohl zum Guten gewendet.
 
Mit 900W wäre das eine krasse Kiste dein PC - Selbst ein High-End-Desktop mit Intels Core i7-2600, nVidias Geforce GTX 590, 16Gb Ram, SSD, HDD, BluRay und passender Anzahl an Lüftern und Kleinkrams zieht maximal ~540W unter Vollast... typische Gamer-PCs liegen eher bei ~350-420W... Netzteil-Leistung != Verbrauch ...
 
Also, ich kanns nicht oft genug sagen, aber danke für die Beiträge. Um alles kurz zusammen zu fassen. Ich mache 3D Computergrafik, heisst also mein PC muss was können. Das Netzteil ist mit 750W + 120W für den Monitor/Display angegeben. Der PC ist ein 2 x 6 Core Workstationsystem und dazu kommt noch die aktuell schnellste ATI gamer grafik karte :) von daher geht da sicherlich schon was an Leistung weg, aber sicherlich sind das maximal Werte. Und du hast auch recht Mr. 79616363 ! Die Herdplatten schalten sich im Betrieb aus und an. Das höre und sehe ich auch, aber daran dachte ich nicht. Also ich fasse zusammen, wohl gemerkt als Laie und nur so wie ich jetzt die ganzen Posts verstanden habe. Die Anlage ist alt, die L Automaten sind von 1990 oder früher. Aber das ist okay, weil die Vermieterin diese gesetzlich nicht erneuern muss, weil das damals Standard war. Also mache ich jetzt folgendes. Ich freue mich, dass ich gemerkt habe, dass ich unrechtmäßig zur Kasse hätte gebeten werden sollen. Die Anlage bleibt wie sie ist und der PC geht auf einen anderen Stromkreis, nachdem ich jetzt weiss dass er auch noch auf dem Küchenstromkreis war. Achso Octavian1977, in Wiesbaden ist die Wohnungssuche weitaus einfacher als in Mainz ;)
 
...das liegt nur an der schönen Aussicht auf Wiesbaden... :)
 
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