kein Schutzleiter?

Diskutiere kein Schutzleiter? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Ich habe heute bei meinem Bekannten Lampen in der Wohnung angeschlossen, dabei ist mir aufgefallen, dass es nur 2 Adern gibt. Das Haus...
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Steve555

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Hallo!

Ich habe heute bei meinem Bekannten Lampen in der Wohnung angeschlossen, dabei ist mir aufgefallen, dass es nur 2 Adern gibt. Das Haus ist schon sehr alt, ein FI-Schutzschalter ist aber vorhanden.
Da die Lampen aber nun zum Teil ein Metallgestell haben gehört dort eigentlich unbedingt ein PE angeschlossen.

Was ist das für ein Netz, wenn ich keinen PE habe? Darf ich die Lampen dann überhaupt anschließen, wenn keine Ader für den PE vorhanden ist? Worauf muss ich achten? Ist das überhaupt zulässig?
Im Fehlerfall würde das ganze Lampengehäuse dann unter Spannung stehen, wenn nun einer das Gehäuse berührt sollte aber eigentlich der Fi auslösen, sehe ich das richtig?

Wer kann mir helfen? Danke!

Steve
 
in dieser Installation handelt es sich vermutlich um eine klassische Nullung.
Das Gehäuse der Leuchte muß aber angeschloßen werden.

Die Sache ist allerdings, daß man keine Ferndiagnose stellen kann, ob es sich um eine zum Erichterzeitpunkt normgerechte Installation handelt ober um eine Heimwerkerinstallation a la Katastrophe.
Laß das am Besten durch einen Fachmann überprüfen.

Normalerweise gibt es keinen FI in einem TN-C Netz es sei denn er wurde nachträglich eingebaut. wahrscheinlich ist der FI auch nur für Bad und Außensteckdosen.

Adernfarben grau und schwarz?
 
Es kann sich genauso um ein TT-System ohne Schutzleiter handeln. Der FI lässt dies vermuten.
 
Hallo und danke für die Antworten!

Also ich bin selbst Elektriker, habe aber leider null Erfahrung mit Hausinstallationen von früher. Die Adernfarben kann man leider nicht mehr erkennen, da vom Streichen alles bedeckt ist. Man sollte es neu abisolieren, aber dafür ist es bereits zu kurz. Sollte evtl. im Stromkreisverteiler nachsehen.

Was heißt denn TT-System ohne Schutzleiter? Was ich mal gesehen habe ist, dass man bei den Steckdosen von früher vom N aus eine Brücke zum Schutzleiter macht. Das ist aber heutzutage unzulässig. Wie wird denn dann nun die Erde bei der Lampe angeschlossen? Gibt es darüber Literatur oder Vorschriften wie man solche Leitungen heutzutage fachmännisch anschließt?
Meiner Meinung nach gehören die alten Strippen alle raus.

Wer kann mir denn da noch weiterhelfen??

Danke!
 
Hallo,

Steve555 schrieb:
Meiner Meinung nach gehören die alten Strippen alle raus.

Wenn die Möglichkeit besteht dann ist das natürlich die beste Lösung.

Wenn nicht, ist die farbliche Kennzeichnung eigentlich erstmal uninteressant. Das einzige was man machen kann, ist die Adern zu prüfen. Also einen zweipoligen Spannungsprüfer aka Duspol nehmen und prüfen welcher Draht der Schaltdraht und welcher der Neutralleiter ist.

Jetzt hast du zwei Möglichkeiten, du schliesst die Leuchte mit klassischer Nullung an dann aber richtig, also zu erst auf den Erdungskontakt und dann auf den Neutralleiteranschluss oder du installierst eine Schutzisolierte Leuchte...

Wenn du die Möglichkeit mit der klassischen Nullung wählst, dann musst du dir im Klaren sein, dass es zu einer Gefährdung kommen kann. Wenn du das Risiko eingehen willst, dann schliesse die Leuchte so an, wenn nicht dann sage deinem Bekannten das es dir zu gefährlich ist.

Da jedoch ein RCD eingebaut ist, reduziert sich das Risiko zumindest so weit das bei einem Körperschluss und gleichzeitiger Unterbrechung des Neutralleiters zwar das Gehäuse unter Spannung steht, aber ein Fehlerstrom dann über den Körper deines Bekannten gegen Erde abfliessen sollte solange er nicht gerade den Neuralleiter als Gegenpol erwischt und dann würde der RCD auch abschalten.


Um es nochmal ganz klar zu sagen, das ganze ist mit einem gewissen Risiko verbunden...

Es gibt einige, die sagen das sie sowas niemals machen würden. Naja ich bin der Meinung das es besser ist ich mache es und minimiere das Risiko durch sorgfältges Arbeiten als das sie selber dran rumfummeln. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden...
 
Steve555 schrieb:
Also ich bin selbst Elektriker, habe aber leider null Erfahrung mit Hausinstallationen von früher.
Also wie jetzt? :roll:

Die Adernfarben kann man leider nicht mehr erkennen, da vom Streichen alles bedeckt ist.

Das kann doch wohl nicht wahr sein.

Was heißt denn TT-System ohne Schutzleiter? Was ich mal gesehen habe ist, dass man bei den Steckdosen von früher vom N aus eine Brücke zum Schutzleiter macht.

Du weißt aber schon, was Schutzmaßnahmen und Systeme nach Art der Erdverbindungen sind, oder?

Also Vorgehensweise ist hier genau wie immer und in allen anderen Situationen auch:

- Feststellen der Netzform/Schutzmaßnahme
- Überprüfung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahme
- Anschließen des Verbrauchers, wie es für dessen Schutzklasse bei der vorherrschenden Schutzmaßnahme erforderlich ist.

TN-C-System: Schutzklasse I: PE+N auf PEN, L1 auf L1
Schutzklasse II: N auf PEN, L1 auf L1
TT-System (ohne PE): Schutzklasse I: nicht möglich
Schutzklasse II: N auf N, L1 auf L1

Aber eigentlich solltest Du das wissen....
Andernfalls solltest Du Dich als Laien einstufen und auch so handeln, nämlich einen Fachmann beauftragen.

0V
 
Hallo bei Altistallattionen nam man es nicht so genau mit einem geschalteten Draht zumal sowohl der Leiter als auch der Neutralleiter meist nur schwarze Drähte waren /gab.Weshalb ich bei solchen Installationen keinen Draht an das Lampengehäuse anzuschließen würde. Immer wieder wird erklärt man sole mit einem Duspol feststellen welcher Draht der Leiter ist die Erklärung dazu habe ich jedoch noch nie gefunden.(Bei Gleichstrom kein Problem)Ich finde den Leiter schon aber wen ich schreibe wie, dann ernte ich nur Kritik! mfg sepp
 
Wenn in diesem Stromkreis tatsächlich in FI ist, wird der FI auslösen, wenn das Gegäuse durch klassische Nullung "geerdet" wird. Das geht also nicht. Wenn in einem Stromkreis ohne FI ein FI ist, dürfen nur Schutzisolierte Geräte verwendet werden. Eine Verbindung einer der beieden Leiter zur Erde würde den FI auslösen (bzw. der Strom über diese Verbindung).
 
Hallo,

wieso sollte der FI im normalen Betriebsfall, also ohne Fehler, auslösen wenn das Gehäuse geerdet wird?
 
sepp_s schrieb:
Immer wieder wird erklärt man sole mit einem Duspol feststellen welcher Draht der Leiter ist die Erklärung dazu habe ich jedoch noch nie gefunden.(Bei Gleichstrom kein Problem)Ich finde den Leiter schon aber wen ich schreibe wie, dann ernte ich nur Kritik! mfg sepp

Hallo,

es gibt einen Draht, der Spannung gegen "Erde" führt. Diesen Draht kann man auch mit einem einpoligen Spannungsprüfer aka Lügenstift ausfindig machen. Da es jedoch bei solchen einpoligen Spannungsprüfern auch dazu kommen kann das auf dem Leiter, der Erdpotential hat eine Spannung angezeigt wird, sind solche Prüfgeräte ungeeignet den Draht zu finden, der kein Erdpotential hat. Aber auch ein zweipoliger Spannungsprüfer ist nicht unbedingt dazu geeignet wenn man mit nur einem Pol die "Phase" sucht.

Wenn man ganz sicher gehen will, dann muss man sich zu dem einen Pol den man an einer der Adern hält ein sicheres Erdpotential suchen. Von mir aus einen Heizkörper, einen ordentlichen Potentialausgleich setzte ich jetzt mal vorraus ;) ,

Bei dem Leiter, der kein Erdpotential hat, wird der Duspol dann ~230V anzeigen. Bei dem Leiter der der Neutralleiter ist, wird der Duspol 0V anzeigen weil der Neutralleiter im Normalfall Erdpotential hat.

Wenn man nun einfach nur die beiden Adern gegeneinander prüft, weiß man letztendlich nicht welche Ader jetzt Erdpotential und welche Ader ein höheres Potential hat weil es bei Wechselspannung in dem Sinne kein plus und minus gibt.

In diesem Bereich der Wechselstromtechnik kann man nicht definieren wo plus und minus ist, man kann nur unterschiedliche Potentiale definieren...
 
@tome: Der Strom fließt über einen beliebigen Verbraucher, der nicht zwangsläufig in diesem Stromkreis sein muss, (Der FI löst also möglicherweise auch aus, wenn der Stromkreis ohne Last ist!) in den PEN. Dann teil er sich auf. Ein Teil fließt über den PEN, der andere Teil über das Gehäuse der Lampe zum geerdeten Sternpunkt. Es ist sogar möglich, dass Strom aus anderen Stromkreisen mit klassischer Nullung und ohne FI über das Gehäuse aus dem andern Stromkreis über eine Erd- oder Masseverbindung zu diesem Lampengehäuse und von dort über den PEN der Lampe zum Sternpunkt. Der PEN dieser Lampe ist ja parallel zur Erde geschaltet. Er ist an der Lampe und am Sternpunkt mit der Erde verbunden. In diesem PEN fließt also ein Strom, der nicht genau dem Strom im Außenleiter entspricht. Da kann sogar Strom fließen, wenn im Außenleiter keiner fließt. Sobald die Differenz zwischen dem Strom im Außenleiter und dem Strom im PEN größer als 30mA (bzw. 10mA) ist, löst der FI aus. Ich habe schon viele Altbaurenovierungen erlebt, wo ein neu eingebauter FI ausgelöst hat, obwohl die Sicherung noch gar nicht zugeschaltet war.
 
FI

@tome: Danke für die Antworten, genauso ist es mir jetzt klar.

@friedels-home.com: Wenn sich in dem Stromkreis ein FI befindet, und die Leuchte über eine klassische Nullung angeschlossen ist wird meiner Meinung nach der FI nicht auslösen, es sei denn, das Gehäuse der Leuchte hat noch irgendwie anders eine Verbindung zum PE. Davon gehe ich jetzt mal nicht aus. Wäre auch nicht normal.
Wenn aber mit klassischer Nullung das Lampengehäuse völlig isoliert gegen Erde ist kann der FI somit nicht auslösen.

Was sagt ihr dazu?[/quote]
 
Re: FI

Steve555 schrieb:
Wenn sich in dem Stromkreis ein FI befindet, und die Leuchte über eine klassische Nullung angeschlossen ist wird meiner Meinung nach der FI nicht auslösen, es sei denn, das Gehäuse der Leuchte hat noch irgendwie anders eine Verbindung zum PE. Davon gehe ich jetzt mal nicht aus. Wäre auch nicht normal.
Wenn aber mit klassischer Nullung das Lampengehäuse völlig isoliert gegen Erde ist kann der FI somit nicht auslösen.

Hallo,

genauso sieht es aus :)

Nach einem RCD darf es keine Verbindung zwischen dem Neutralleiter und dem PE geben. Da aber bei einer klassischen Nullung kein PE vorhanden ist, kann auch kein Strom darüber abfließen ;) und solange kein Strom am RCD vorbei fließt löst er auch nicht aus.

Wenn man nun eine Brücke zwischen Neutralleiter und dem Gehäuse macht, dann fließt kein Strom am RCD vorbei es sei den ein Fehler liegt vor. Ok jetzt kann man natürlich annehmen das durch die Verbindung von Gehäuse zur Decke ein Strom abfließen könnte, aber der wird nicht groß genug sein das ein RCD auslöst...

Und selbst wenn man nun das Gehäuse anfassen würde, und gleichzeitig ein geerdetes Anlagenteil, ist der Körper im Gegensatz zum niederohmigen Neutralleiter viel zu hochohmig als das dort ein großer Fehlerstrom abfließen könnte.
 
Da eine Verbindung des Schutzleiterkontaktes der Leuchte mit dem Neutralleiter zurecht verboten ist, kann man sich hier sämtliche spekulationen über ein mögliches auslösen des FI sparen!!!

Es bleibt dabei: Netzform und art des Leiters (PEN oder N)feststellen, und dann Leuchte Nullen oder eben nicht!
 
TNC-System

So....hab mich jetzt ein bisschen im Netz informiert und hoffe alles richtig verstanden zu haben. Also:

1. In einem bestehendem TNC-System ist kein RCD zulässig, bzw. macht auch überhaupt keinen Sinn, funktioniert ja nicht. Somit wird eine Leuchte oder eine Steckdose in klassischer Nullung angeschlossen. Dies ist zulässig, da es unter Bestandsschutz fällt.

2. Handelt es sich um ein TNCS-System mit RCD, und es ist eine zweiadrige Leitung vorhanden (L1+N) ist dies unzulässig. Einmal die klassische Nullung ist unzulässig und das anschließen ohne Schutzkontakt ist auch unzulässig. Darf es in dieser Form also nicht geben.



---> Nun gibt es aber noch den Fall wie bei meinem Bekannten, dass ein RCD nachgerüstet wurde.(Für´s Bad) Das heißt, es gibt in dem Haus zwei verschiedene Systeme. Einmal ein TNCS System für´s Bad mit RCD und Leitungen 3x1,5mm² und einmal das TNC System mit den Altlasten 2x1,5mm².

So sehe ich das jetzt. Wer hat denn sowas schonmal gesehen. Oder wer hat denn schonmal in einem alten TNC-System einen RCD für´s Bad nachgerüstet? Wie wird das gehandhabt? Lieg ich da richtig, dass man dann zwei verschiedene Systeme hat?
 
Hallo,

das ist nicht unüblich das man solche Installationen hat.


Das was du beschreibst wird oft gemacht um die Forderung das Steckdosen in Badezimmern über RCD abgesichert werden müssen zu erfüllen.

Dazu wurde einfach nur die eine Leitung erneuert und ein RCD eingebaut. Alternativ dazu kann man auch eine Steckdose mit eingebautem RCD installieren.

Im großen und ganzen hast du Recht du hast einmal ein TN-C Netz und einmal ein TN-C-S Netz. Wobei ich die Netzform ja gerne noch genauer unterscheide ;)

Denn für mich bezeichnet die Netzform das gesamte Netz. Also wenn ein Schutzleiter bis zur Steckdose geführt wird haben wir ein TN-C-S Netz vom Trafo aus bis zur Steckdose. Bei alten Installationen kann es aber bis zur Steckdose kein TN-C Netz sein da es für den PEN gewisse Regeln gibt zum Beispiel einen Mindestquerschnitt von 10mm².

Vielleicht hat ja jemand eine Idee um welches Netz es sich bei einer 2 adrigen Installation handelt :)

Auch wenn ich die Definition "Bestandsschutz" nicht mag, kann man diesen dazu benutzen alte Systeme weiterhin zu betreiben.

Und genau da liegt aber auch in meinen Augen die Problematik mit dem Bestandsschutz. Dieser gilt nur solange man keine Veränderungen an der Installation durchführt. Eine andere Leuchte zu montieren würde ich ja noch akzeptieren aber eine normale Steckdose gegen eine mit RCD austauschen fällt dann für mich schon nicht mehr in den Bestandsschutz.
Sobald man eine Installation ändert erlischt der Bestandsschutz und die Installation muss nach den aktuellen technischen Regeln ausgeführt werden.

Wenn man jetzt einen RCD für das Badezimmer installiert, muss man diesen nach den aktuellen technischen Regeln installieren. Das bedeutet die alte Zuleitung muss raus und es müssen Änderungen an der Verteilung gemacht werden. Sobald man Änderungen an der Verteilungen macht, erlischt der "Bestandsschutz" für die Verteilung... Also ist das eigentlich ein Fass ohne Boden und deshalb mag ich die Bezeichnung Bestandsschutz nicht. Weil eigentlich so gut wie jede Änderung dazu führen müsste das die komplette Installation erneuert werden muss. Das ist so eine typische Einrichtung, die man sich so drehen kann wie man es gerade braucht...

Der Elektriker hat keine Lust mehr zu machen weil er zu faul ist, kein Problem Bestandsschutz, der Kunde will nicht mehr bezahlen, kein Problem Bestandsschutz.

Für viele ist der Bestandsschutz ein Freifahrtschein zum pfuschen ;) wenn es hart auf hart kommt werden diese dann feststellen das der Bestandsschutz nur wenig mit der E- Installation zu tun hat und eigentlich im Baurecht für das Gebäude an sich gilt und auch ganz klar geregelt ist ;)
 
Re: TNC-System

Steve555 schrieb:
So....hab mich jetzt ein bisschen im Netz informiert und hoffe alles richtig verstanden zu haben. Also:

1. In einem bestehendem TNC-System ist kein RCD zulässig, bzw. macht auch überhaupt keinen Sinn, funktioniert ja nicht. Somit wird eine Leuchte oder eine Steckdose in klassischer Nullung angeschlossen. Dies ist zulässig, da es unter Bestandsschutz fällt.

2. Handelt es sich um ein TNCS-System mit RCD, und es ist eine zweiadrige Leitung vorhanden (L1+N) ist dies unzulässig. Einmal die klassische Nullung ist unzulässig und das anschließen ohne Schutzkontakt ist auch unzulässig. Darf es in dieser Form also nicht geben.



---> Nun gibt es aber noch den Fall wie bei meinem Bekannten, dass ein RCD nachgerüstet wurde.(Für´s Bad) Das heißt, es gibt in dem Haus zwei verschiedene Systeme. Einmal ein TNCS System für´s Bad mit RCD und Leitungen 3x1,5mm² und einmal das TNC System mit den Altlasten 2x1,5mm².

So sehe ich das jetzt. Wer hat denn sowas schonmal gesehen. Oder wer hat denn schonmal in einem alten TNC-System einen RCD für´s Bad nachgerüstet? Wie wird das gehandhabt? Lieg ich da richtig, dass man dann zwei verschiedene Systeme hat?

Sauber recherchiert! Ja, das ist richtig und in alten Häusern ein ganz normaler Fall, wenn früher nur die Klassische Nullung angewandt wurde und bei der Renovierung nur das Bad erneuert wurde.

Was ist jetzt Deine Frage?

0V
 
Re: TNC-System

Steve555 schrieb:
1. In einem bestehendem TNC-System ist kein RCD zulässig, bzw. macht auch überhaupt keinen Sinn, funktioniert ja nicht. Somit wird eine Leuchte oder eine Steckdose in klassischer Nullung angeschlossen. Dies ist zulässig, da es unter Bestandsschutz fällt.

Hallo,

da bin ich ja anderer Meinung, ein RCD ist zulässig und er funktioniert auch so wie er funktionieren soll.

Dem RCD ist es vollkommen egal wohin der Strom abfließt. Bei einem TN-C-S Netz fließt der Fehlerstrom bei einem Körperschluss des Gerätes direkt über den Schutzleiter ab und der RCD löst aus.

Bei der klassichen Nullung, fließt der Fehlerstrom jetzt nicht über den Schutzleiter ab sondern über den Nulleiter. Also wird eine Körperschluß nicht sofort erkannt. Wenn man nun die Leuchte anfasst passiert erstmal gar nichts weil der Widerstand des menschlichen Körpers viel zu hoch ist. Steht man nun ungünstig mit nackten Füßen auf einem feuchten Lehmboden, dann löst der RCD aus sobald der Strom der durch den menschlichen Körper zum Erdreich abfließt größer als der Nennefehlerstrom des RCD ist.

In einem TN-C-S Netz, in dem es eine Verbindung zwischen dem Neutralleiter und dem PE gibt, löst ein RCD auch aus wenn kein Fehler vor liegt (Ist ja eigentlich auch ein Fehler da es keine Verbindung zwischen N und PE geben sollte ;) ) da immer ein Strom über den PE abfließt. Selbst für den Fall das der RCD nicht auslöst ist weiterhin die Sicherheit gegeben, es ist also nicht so das der RCD nicht funktioniert, es ist eher so das der RCD genau das macht was er soll...

Die klassiche Nullung ist nicht verboten weil ein RCD damit nicht funktionieren würde, die klassiche Nullung ist verboten weil es bei einer Unterbrechung des Nullleiters dazu kommen kann das die volle Netzspannung an dem Gehäuse anliegt aber dieses nicht daran erkennbar ist das die Leuchte nicht mehr funktioniert. Hier bringt ein RCD sogar noch einen erheblichen Schutz solange man nicht den unterbrochenen Nullleiter und gleichzeitig das Gehäuse berührt. Aber ein RCD würde es auch nicht bemerken wenn man einen Aussenleiter und gleichzeitig den Neutralleiter in einem TN-C-S Netz berührt.

Also ein RCD macht immer das was er soll er funktioniert immer solange er nicht defekt ist. Je nach Netzform und Zustand des Netztes macht er das so wie wir uns das wünschen (TN-C, TN-S und TN-C-S Netz) oder eben so wie wir es als falsch definieren würden (TN-S oder TN-C-S Netz mit Verbindung zwischen N und PE hinter dem RCD)...

RCD im TN-C Netz => Zulässig, funktioniert und sinnvoll da zusätzlicher Schutz.

RCD im TN-C-S Netz => Zulässig, funktioniert und sinnvoll da zusätzlicher Schutz.
 
@tome
RCD im TN-C Netz => Zulässig, funktioniert und sinnvoll da zusätzlicher Schutz.

Tut mir leid, aber was du da schreibst ist eindeutig nicht wahr! :evil:

In einem TN-C-System ist der einsatz eines FI weder zulässig noch sinnvoll!

Ein PEN Leiter darf nicht geschaltet werden.
Im abgeschalteten zustand besteht unter den an den pseudo Null-Leiter hinter dem FI angeschlossenen Berührbaren Körpern und anderen leitfähigen Teilen, z.B. Heizkörper kein potentialausgleich. Die folge ist das gefährliche Berührungsspannungen auftreten können.

Ausserdem ist eine elektrische Anlage in der Form nicht korrekt zu betreiben, da mit Fehlauslösungen durch Betriebsströme die über andere auf PE Potential liegende Teile zu rechnen ist.
(z.B. Wasser/Heizungsrohre die zufällig in Berührung mit genullten Geräten kommen etc.)
 
ego1 schrieb:
@tome
RCD im TN-C Netz => Zulässig, funktioniert und sinnvoll da zusätzlicher Schutz.

Tut mir leid, aber was du da schreibst ist eindeutig nicht wahr! :evil:

In einem TN-C-System ist der einsatz eines FI weder zulässig noch sinnvoll!

Ein PEN Leiter darf nicht geschaltet werden.
Im abgeschalteten zustand besteht unter den an den pseudo Null-Leiter hinter dem FI angeschlossenen Berührbaren Körpern und anderen leitfähigen Teilen, z.B. Heizkörper kein potentialausgleich. Die folge ist das gefährliche Berührungsspannungen auftreten können.

Ausserdem ist eine elektrische Anlage in der Form nicht korrekt zu betreiben, da mit Fehlauslösungen durch Betriebsströme die über andere auf PE Potential liegende Teile zu rechnen ist.
(z.B. Wasser/Heizungsrohre die zufällig in Berührung mit genullten Geräten kommen etc.)

Hallo,

du kannst so viele Teufelchen machen wie du willst.

Das ändert aber nichts daran das ein RCD das Betriebsmittel in einem TN-C Netz allpolig abschaltet und damit keine elektrisch leitende Verbindung mehr zum Stromnetz besteht...

Wie dann ein Potentialunterschied zwischen einem Metallteil, dass irgendwo montiert ist und keine leitende Verbindung zum Stromnetz hat, und einem Heizkörper auftreten soll weiß ich nicht aber du scheinst es ja zu wissen und
kannst es mir bestimmt auch erklären.

Wenn dem so wäre, dann müsste es auch zu einem Potentialunterschied zwischen einem Heizkörper und einem Türrahmen kommen. Und bevor du jetzt mit aufbau eines Potentialausgleichs an kommst, sollte ich schreiben das ich weiß das alle metallischen Teile in den Potentialausgleich einzubeziehen sind. Ich aber eigentlich im Wohnungsbau noch nie einen geerdeten Türrahmen gesehen habe. Und ich auch an mir zweifeln würde wenn ich anfangen würde einen Hammer, eine Säge oder sonst was zu erden denn eine Leuchte, die nicht leitend mit dem Stromnetz verbunden ist, ist nichts anderes.


Ich habe auch nicht geschrieben das es nicht zum auslösen des RCD kommt wenn eine Verbindung zwischen dem Gehäuse und einem Heizkörper kommt. Aber das ist kein Fehlverhalten sondern das ist genau das was ein RCD machen soll. Und ich kann auch nicht wirklich das Problem erkennen das der RCD auslöst. Was hat ein elektrisches Betriebsmittel an einem Heizkörper zu suchen?
 
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