Keine Erdung

Diskutiere Keine Erdung im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Folgender Tathergang: Es sollte ein neuer Stromzähler eingebaut werden. Der für den Einbau zuständige Monteur baute nix ein, hinterließ aber eine...
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Einar

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Folgender Tathergang: Es sollte ein neuer Stromzähler eingebaut werden. Der für den Einbau zuständige Monteur baute nix ein, hinterließ aber eine Mängelanzeige: "Leichter Mangel - Stoffummantelte Leiter". Daraufhin engagierten wir einen Elektriker, der die Leitung vom Hausübergabepunkt im Dachgeschoß bis zum Stromzähler/Sicherungskasten im Keller austauschte. Daraufhin wurde der digitale Stromzähler eingebaut. Sowohl Stromzählermonteur, wie Elektriker hinterließen mündlich den Hinweis "Erdung fehlt".

Ich, als Laie würde gerne verstehen was das nun bedeutet? Die fehlende Erdung führte offenbar nicht zu einer schriftlichen Mängelanzeige und ist deshalb nicht so schlimm? Sollte eine Erdung trotzdem nachgerüstet werden? Welche Vorteile hätte das? Wie teuer würde das? Könnte anschließend ein FI Sicherungskasten eingebaut werden? Der Elektriker murmelte etwas von "würde er nicht machen" und "mehreren tausend Euro"??

Es handelt sich um ein 1938 gebautes EinfamilienHaus mit originaler Stromleitung ins Dachgeschoß. Soweit ich das aufgeschnappt habe ist diese Anbindung einphasig und 25A. Der Legende nach wurden in den 1980er Jahren alle Stromleitungen im Haus ausgetauscht. Da wo ich mal nachgeschaut habe, sehe ich 3 Kabel, jeweils eins davon ist gelbgrün. Ein Brennstuhl Personenschutz-Adapter BDI-A 2 30 IP54 hat bei allen gut erreichbaren Steckdosen (rund 70 % der vorhandenen Steckdosen) vom Speicher bis zum Keller per TestKnopf ausgelöst.

Hoffe auf Erhellung meiner Verwirrung.
 
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Sowohl Stromzählermonteur, wie Elektriker hinterließen mündlich den Hinweis "Erdung fehlt".
Hallo , vielleicht ist hier ein Potentialausgleich gemeint . Mach mal Bilder vom Hausanschlusskasten..
 
Garantiert der fehlende Potenzialausgleich in dieser Altanlage.

der eine neue Leitung vom Hausübergabepunkt im Speicher bis zum Stromzähler/Sicherungskasten im Keller einbaute.
Da schon eine Erneuerung innerhalb der Anlage stattfand (Hauptleitung) hätte der fehlende PA. gleich mit nachgerüstet werden müssen.
 
Was für eine uralte Installation,das sollte man doch mal auf den neuesten Stand bringen. Sorry,aber drei Sicherungen für ein komplettes Haus,sind schon lange überholt.
 
@Einar

Nicht jede "Meinung", die hier geäußert wird, muss zwangsläufig relevant sein.
Manche "leuts" wollen sich mit ihren "Empfehlungen" nur wichtig machen ! :mad:
.
 
Nun lieber "patois", mit absolut überflüssigen Kommentaren (und Anführungszeichen) kennst du dich ja hier im Forum bekanntlich am besten aus!
 
Man kann die ahnungslosen Fragesteller nicht oft genug darauf aufmerksam machen,
dass nicht alles, was hier von Forumsteilnehmern geschrieben wird, auch sinnvoll oder fachgerecht ist.
Wie gesagt, oft sind das eben nur wenig fundierte "Meinungen". :D
 
Wen hier wirklich alles dreiadrig ist kann und sollte man FI Schutzschalter für alle Endstromkreise nach rüsten.

Eine fehlender Potentialausgleich wäre sofort nach zu rüsten und kostet üblicherweise keine 1k€.
Ein fehlender Erder ist nicht zwingend notwendig, sollte man aber nachrüsten sofern machbar.
Das bietet sich besonders an, wenn um das Haus Bodenarbeiten statt finden, z.B. neue Wasserleitung, Trockenlegung/Isolierung etc.
Bei einem Haus von 1938 ist allerdings auch keine abgedichtete Bodenplatte zu erwarten und es ist somit möglich auch einen Staberder durch diese einschlagen zu lassen.
 
Vielen Dank für Eure Antworten! Jetzt stellt sich die Lage für mich so dar (bitte sagt mir, wenn ich falsch liege):

0. Die Absicherung der Elektrik ist auf dem Stand von 1938. Das entspricht natürlich nicht dem Stand der Technik, ist aber von Amts wegen nicht zu beanstanden, auch nicht fahrlässig, und daher vermute ich, müsste auch eine Versicherung im Fall des Falles damit zufrieden sein.


Wir könnten die Sicherheit erhöhen, in 3 Stufen:

1. Potenzialausgleich nachrüsten, Kosten: ca. 1000 € - x.
2. Potenzialausgleich und Erdung nachrüsten, Kosten: ?
(Das scheint die Empfehlung der zwei Elektriker, die unabhängig voneinander vor Ort waren.)
(Das Haus hat natürlich keine abgedichtete "BodenWanne", dafür einen Betonboden. Ob es ratsam ist, den zu durchstoßen?)
3. Potenzialausgleich und Erdung und FI Sicherungskasten nachrüsten, Kosten: ?

Mit 3. wäre man am heutigen Stand der Technik angekommen und ich meine eine ungefähre Vorstellung zu haben, was dieses Sicherheitsniveau ausmacht, Stichwort "FehlerstromSchutz". Wie aber könnte man den Sicherheitsgewinn von 1. und 2. beschreiben? Und wie sieht es mit den Kosten aus? Mir ist klar, dass so eine Kosteneinschätzung aus der Ferne nur grob und mit vielen wenns möglich ist.
 
Die Versicherung ist nur ein Teil des Problems was sich ergeben kann, die Regelt nur Dinge mit Geld.
Sollte es zu Personenschäden kommen ermittelt je nach Art die Staatsanwaltschaft und Richter fragen eher danach ob es möglich war den Schaden zu verhindern und ob Du da was dafür getan hast, oder hättest tun können.
So was wie "damals war das üblich" zählt da nicht seit 1938 sind sehr viele Jahre vergangen in denen man was hätte verbessern können.

Den Betonboden kannst Du problemlos durchstoßen bzw durch diese erst mal mit einem Betonbohrer ein Loch vor bohren.
zum Schluß mit Mörtel halt wieder bei spachteln.
diese Alten Bodenplatten sind nicht abgedichtet da richtet ein Metallstab hindurch keinen Schaden an.

zur Erreichung des heutigen Standes der Technik gehört noch wesentlich mehr aber Du meinst vermutlich Stand der Norm und dazu würde noch der Überspannungsschutz fehlen.

Was das kosten kann ist je nach Aufwand sehr unterschiedlich.
für 500€ kann man durchaus den Inhalt eines 0815 Verteilers aufrüsten, aber ist der Verteiler auch noch in Ordnung?
Sind die Leitungen in Ordnung? Auch das müsste man erst mal prüfen.

Es wäre nicht die erste Installation in der Fehler schlummern die erst durch den FI überhaupt erkannt werden.
 
Man sollte aber bedenken das auch in einem alten Haus unter dem Betonboden eine Abwasserleitung liegen kann. Trifft man die, kann's teuer werden.
 
Wenn da nur drei Leitungen aus der Verteilung abgehen, muss es im Hause doch unendlich viele Verteilerdosen und Abzweige geben. Auf den aktuellen Stand bringen heisst hier wohl auch Wände schlitzen und neue Kabel verlegen. Das ist in Eigenleistung ne Menge Staub und Arbeit. Hab ich grad hinter mir.
 
Der Legende nach wurden in den 1980er Jahren alle Stromleitungen im Haus ausgetauscht.

Wenn wirklich alle Leitungen ausgetauscht wurden, ist das schon mal eine sehr gute Voraussetzung nur mit einem Umbau im Keller und damit wenig Dreck und Staub, das Sicherheitsniveau entscheidend zu heben.

Ich würde neuen Zählerschrank, RCDs, Überspannungsableiter und Potentialausgleich machen lassen. Eine neue Erdung in Form eines Staberders durch die Bodenplatte bringt kaum einen Sicherheitsgewinn.

Der neue Zählerschrank soll natürlich zukunftssicher so groß gestaltet werden, dass eine heute übliche Anzahl von Stromkreisen bedient werden kann.

Um das momentan bestehende zu speisen, bietet sich an, drei RCBOs B16A 30mA zu montieren, oder wenn man aktuell mit 10A Absicherung arbeitet, C10A 30mA zu nehmen. Das muss der Eli klären.

Wenn man später nach und nach einzelne Zimmer renoviert und deren Elektrik erneuert, kann man jeweils eine neue Stichleitung für diese Zimmer vom Keller heraufziehen.

Vorteilhaft ist es, in der Zwischenzeit, die Abzweigdosen aus den 80zigern zu öffnen und neuzeitliche Klemmen zu installieren. Die alten Schraub-Dosenklemmen sind oft nicht mehr sehr zuverlässig.



P.S.: Schon faszinierend die 83 Jahre alte Bakelit-Zählertafel in Kombination mit dem digitalen Zähler. Oben auf liegt eine Diazed-Schraubsicherung, scheinbar 10A mit einem 6A Fußkontakt, wenn ich das richtig schätze? Da hat auch dann der Laie bei einem grünen 6A Passring auf 10A aufrüsten können. Scheinbar war das damals legal?
 
Man sollte aber bedenken das auch in einem alten Haus unter dem Betonboden eine Abwasserleitung liegen kann. Trifft man die, kann's teuer werden.

Danke für den Hinweis, aber da sollte nichts sein. Die Versorgungsleitungen liegen alle in der Straße und die Hausleitungen sehe ich ja, bzw. liegen mir sogar die alten Baupläne vor.
 
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Weil so ein Staberder Ausbreitungswiderstände in der Größenordnung 20...50 Ohm hat und somit kaum was bringt, für den Fall dass der PEN des Versorgers bricht. Man schaltet einen Großverbraucher ein und sofort zieht es den lokalen PEN auf 100..200Volt hoch. Ok, bei Kleinverbrauchern hilft es noch etwas, aber es ist ja nur eine Frage der Zeit, bis der E-Herd angeworfen wird.
 
Man kann noch DII Sicherungen mit 35A Nennstrom kaufen.
GTIN / EAN: 4028854000645

Wir nannten sie "Bescheißerle".

Erstaunlich, das hätte ich nicht gedacht! Aber sie in der Praxis einzusetzen, grenzt schon an vorsätzliche Brandstiftung.

Andererseits sind die Neozeds noch kleiner. Aber auch da würde ich 50A oder gar 63A grenzwertig sehen. Vor allem bei hohem Dauerstrom, wie E-Heizung oder E-Auto Ladung.
 
Erstaunlich, das hätte ich nicht gedacht! Aber sie in der Praxis einzusetzen, grenzt schon an vorsätzliche Brandstiftung.

Das nicht unbedingt ich kenne die auch von HAks also ganz alten. Die hatten D2 Sockel die zu und abgehende Leitung waren durchaus auf 35a ausgelegt. Nur der Sockel an sich nicht aber das hält das diazed system durch
 
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