Klassische Nullung, Doppelschalter und Dimmer?

Diskutiere Klassische Nullung, Doppelschalter und Dimmer? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Leute, ich bin derzeit dabei die halbe Wohnung zu renovieren und mache die Beleuchtung im Wohnzimmer neu. Es handelt sich um einen...
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HansMaulwurf

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Hallo Leute,
ich bin derzeit dabei die halbe Wohnung zu renovieren und mache die Beleuchtung im Wohnzimmer neu. Es handelt sich um einen Plattenbau aus der 1. Hälfte der 80er Jahre. Vor ca. 15 Jahren wurde hier saniert / modernisiert, wobei Steckdosen und Verteilerkasten erneuert wurden. Ob an den Beleuchtungskabeln in der Decke was gemacht wurde weiß ich nicht mehr, aber die haben auch ihre eigenen FI Schalter.

Jedenfalls habe ich mir Leuchten mit Metallgehäuse zugelegt, in denen 230 V LEDs zum Einsatz kommen sollen. Der Schalter fürs WZ ist ein Doppelschalter (1 Schalter, der mehrmals gedrückt werden muss) für 2 Leuchten. Aus der Decke kommen 2 Phasen (Grau) und 1 Erdungsleiter (Grau-Grün). Die Phasen gehen entsprechend nacheinander an, je nachdem wie oft der Schalter betätigt wird.

Die Leuchten haben nun natürlich einen 3. Erdungsanschluss, aufgrund der Metallgehäuse. Die erste Leuchte habe ich klassisch genullt, also N mit Erde gebrückt. Die Problematik, die Auftritt, wenn eine Leitung unterbrochen wird, ist mir bekannt, aber es ist ja nicht so, dass man damit großartig in Berührung kommt.
Die LED Spots, die an die andere Phase ran sollen, sollen über einen fernbedienbaren Dimmer laufen. Dieser hat auf der einen Seite einen normalen flachen Eurostecker und als Ausgang auch nur Blau und Braun.
Kann jemand sagen, ob es hier Sinn macht die Leuchten hinter dem Dimmer ebenfalls zu nullen, oder kann das Probleme verursachen?
So sieht das Ding von Innen aus:

http://s29.postimg.org/abp38tan7/dimmerkl.jpg

Danke schonmal und schöne Grüße!
 
Klassische Nullung ist seit 1973 verboten (oder ist es ein DDR Bau?)

Sanierung ist hier anscheinend unsachgemäß durchgeführt worden, oder unvollständig.
Nach Austausch Maßgeblicher Teile der Anlage hätte hier auch die klassische Nullung entfernt werden müssen.
Ein FI-Schutzschalter ist in einer genullten Anlage weder zulässig noch funktioniert dieser richtig.

Bei der klassischen Nullung wird nicht N mit PE (Erde)gebrückt sondern N sowie PE an den PEN (früher Nulleiter) angeschlossen, wobei dieser bei der klassischen Nullung unter 10mm² Querschnitt hat.

Ich empfehle Dir dringend die Leitungen zu erneuern und ein TN-S System zu erzeugen.

Die Arbeiten sind durch eine Elektrofachkraft zu tätigen bzw. zu überwachen.
Auch hast Du nicht die nötigen Kenntnisse die Leuchten zu montieren.
 
Octavian1977 schrieb:
Klassische Nullung ist seit 1973 verboten (oder ist es ein DDR Bau?)

So isses.

Octavian1977 schrieb:
Ich empfehle Dir dringend die Leitungen zu erneuern und ein TN-S System zu erzeugen.

Die Arbeiten sind durch eine Elektrofachkraft zu tätigen bzw. zu überwachen.
Auch hast Du nicht die nötigen Kenntnisse die Leuchten zu montieren.

Das ist natürlich leicht gesagt, aber wegen ein paar Leuchten in allen Zimmern die Wände und Decken aufreißen...
Es geht mir vor allem darum, ob es bei so einem Dimmer evtl. sinnlos oder gar gefährlich ist, PE + N zu verbinden.
 
Wie schon geschrieben ist das Verbinden von PE und N generell unzulässig, auch bei klassischer Nullung.

PE und N entstehen durch Aufteilung PEN und dürfen nicht wieder verbunden werden.

Für die Steckdosen sind 3 adrige Leitungen gelegt worden und die Lampenauslässe geblieben?
Eine grob mangelhafte Ausführung.

Da die Leuchte nicht einfach nur ein Gehäuse hat welches bei PEN-bruch unter Spannung steht sondern auch noch mit dem Gebäude verbunden ist, ist dieser Fehler nicht als geringfügig zu betrachten.
Insbesondere Bei Stahlbetonbauten ist eine Weiterleitung des Stromes problemlos möglich, Die Sicherung löst dabei nicht aus!

Hierzu kann man auch mal einen Fall heranziehen der sich schon vor etlichen Jahren ereignet hat, dabei war noch nicht mal klassische Nullung das Problem:

In Wohnung A wurde eine Leuchte montiert. Hierbei wurde die Phase so beschädigt, daß diese Verbindung mit der Gebäudekonstruktion erhielt. Leider reichte die Verbindung nicht aus um die Sicherung auszulösen.

Die Folge davon war, daß in der Nachbarwohnung B beim Einschalten des Lichtes in Wohnung A das gesamte Bad unter Spannung stand, was zu einem Unfall mit Todesfolge führte.
 
HansMaulwurf schrieb:
Die LED Spots, die an die andere Phase ran sollen, sollen über einen fernbedienbaren Dimmer laufen. Dieser hat auf der einen Seite einen normalen flachen Eurostecker und als Ausgang auch nur Blau und Braun.
Kann jemand sagen, ob es hier Sinn macht die Leuchten hinter dem Dimmer ebenfalls zu nullen, oder kann das Probleme verursachen?
Auf gar keinen Fall! Du weißt doch nicht, wie der Stecker eingesteckt wird. Dann hast du ja gegebenenfalls L mit PE gebrückt.
 
Danke für Eure Antworten.

Ich habe jetzt ein paar Steckdosen aufgeschraubt und es wurden wohl doch nur die Deckel getauscht. Überall kommen 2x PEN und 2x Phase aus dem Boden. Die Beiden Phasen werden mit dem einen Kontakt der Steckdose verbunden, die PENs (beide) mit dem anderen Kontakt UND der Schutzklammer. Insofern ist die Leuchte doch nicht falscher angeschlossen, als jedes andere Gerät hier?

Ich will das Risiko das du ansprichst auch gar nicht verwässern, aber eine beschädigte Phase ist nur eine von unzähligen Fehlerquellen, die man (und genauso einer meiner Nachbarn) machen kann. Ich achte beim Anschließen immer sehr penibel drauf und wollte solche Eventualitäten daher außen vor lassen und vom fehlerfreien Betrieb ausgehen.

Auf gar keinen Fall! Du weißt doch nicht, wie der Stecker eingesteckt wird. Dann hast du ja gegebenenfalls L mit PE gebrückt.

Obwohl der Ausgang des Dimmers ein + beim Braunen Kabel auf der Platine hat? Ich dachte, der polt das automatisch richtig.

Was mir noch dazu einfällt - er hat ja einen Eurostecker, bei dem die Polung erstmal keine Rolle zu spielen scheint. (Die braune Leitung geht jedoch direkt zu einer kleinen Sicherung) Statt des Steckers wollte ich ja ein Kabel anlöten, welches direkt mit den Deckenleitungen verbunden wird und auch auf die Farbe achten, also Braun an Phase.

Wäre es möglich, dass der Dimmer trotzdem das Gehäuse der anderen ausgeschalteten Lampe unter Strom setzt, weil alles über den selben PEN läuft?
Eigentlich ist es doch das gleiche, wie wenn ich eine 2er Steckdose habe und die eine Leuchte via Schuko Stecker einstecke und die andere nur über den Eurostecker :?:
 
Hallo Hans,
also, der Dimmer "polt gar nichts um".

Aus deinen Antworten/Fragen höre ich, dass du nicht sehr viel Kenntnis besitzt. Du solltest nicht dein Leben und das Anderer in Gefahr bringen und die Arbeiten lieber von einer Fachkraft ausführen lassen.

Eine "Nullung" hinter einem FI-Schalter funktioniert nicht! Der Fi schaltet den N ab.
 
HansMaulwurf schrieb:
Aus der Decke kommen 2 Phasen (Grau) und 1 Erdungsleiter (Grau-Grün).

Das bezweifle ich. Es ist nur ein Aussenleiter und graugrün gab/gibt es nicht.

Lutz
 
Hallo Lutz,
als Fachkraft solltest du wissen, dass er 2 geschaltete Adern eines Außenleiters meint.
 
werner_1 schrieb:
Aus deinen Antworten/Fragen höre ich, dass du nicht sehr viel Kenntnis besitzt. Du solltest nicht dein Leben und das Anderer in Gefahr bringen und die Arbeiten lieber von einer Fachkraft ausführen lassen.

Sonst würde ich nicht fragen :wink:
Wird die Fachkraft denn die Verantwortung für eine Installation in dieser steinalten Anlage freiwillig übernehmen, oder mir ebenfalls eine Komplettüberholung nahelegen? Das Geld dafür könnte ich nämlich nicht locker machen. Daher ja auch meine Frage, welcher Anschluss, im Rahmen dieser Möglichkeiten, am sichersten ist. Bzw. ob man so einen Dimmer rein theoretisch bedenkenlos an den Deckenauslass klemmen kann, ohne dass jemand ein Kabel anbohrt oder sonstige Naturkatastrophen.

In den anderen Zimmern kommen oben übrigens auch nur 1x Grau und GrauGrün raus. Das war in der DDR wahrscheinlich schon bunt genug.
 
HansMaulwurf schrieb:
Die LED Spots, die an die andere Phase ran sollen, sollen über einen fernbedienbaren Dimmer laufen. Dieser hat auf der einen Seite einen normalen flachen Eurostecker und als Ausgang auch nur Blau und Braun.
Kann jemand sagen, ob es hier Sinn macht die Leuchten hinter dem Dimmer ebenfalls zu nullen, oder kann das Probleme verursachen?

Der Dimmer schaut nach einer RGB Steuerung aus. Da kommt dann sekundär 12 VDC oder ähnliches heraus und da gehört nichts "genullt". Es wäre besser gewesen, wenn du das Ding mit geschlossenem Gehäuse fotografieren würdest.

Im übrigen schreibst du "Renovierung", (mehrere) FI's, klassisch genullte Steckdosen, etc. etc. Weiß du schon was ein FI ist und wie er ausschaut?

Ein Fachbetrieb wird dir im Rahmen des Möglichen und Erlaubten helfen und nebenbei wahrscheinlich zu einer Komplettrenovierung raten. Ob du den Rat annimmst, ist deine eigene Entscheidung, muss nicht sein.
 
Hast recht, habs mir nicht genau genug angeschaut. Es ist ein Amigo Verteilerkasten mit einem Haupt-FI, soweit ich das erkenne.
Unten ist die Trafoeinheit fürs Licht.

http://s28.postimg.org/506xexnuh/verteiler.jpg

http://s24.postimg.org/xe7t87t81/image.jpg

http://s27.postimg.org/p4vw6e527/trafo.jpg

Das Bad hat damals als einziges eine komplett neue Elektrik bekommen mit getrennter N und PE Leitung. Und bei den Wohnzimmerleuchten handelt es sich um diese Serie: http://www.wayfair.de/Brilliant-Spotrondell-3-flammig-Madeira-RLL1362-RLL1362.html
Durch den Holzboden kommen die mit nichts Anderem in Berührung und die Metallteile haben außen eine nicht-leitende Beschichtung.

Die LEDs sind wie ich schrieb alle für 230V. So auch der Dimmer. Er wird wohl in verschiedenen Versionen gebaut; der hier macht nur heller/dunkler, die RGB Ausgänge sind gebrückt.

http://s9.postimg.org/tl7jbm97v/dimmermnl.jpg

Es sollen 4 Einzelspots dran, parallel geschaltet.
 
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