Klassische Nullung im Haus oder anderes System?

Diskutiere Klassische Nullung im Haus oder anderes System? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, zum 1.6. beziehen wir ein Haus zur Miete... Ich habe mich jetzt ein bisschen genauer mit der Elektrik befasst und bin sehr verwirrt. Die...
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CorriDOHC

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Hi,
zum 1.6. beziehen wir ein Haus zur Miete... Ich habe mich jetzt ein bisschen genauer mit der Elektrik befasst und bin sehr verwirrt. Die Fakten:
- in jedem Zimmer befinden sich an jeder Steckdose drei Adern also L, N und der gelb/grüne Schutzleiter, außer in einem Zimmer, dort sind zwei Steckdosen mit zwei Adern und dann klassisch genullt
-in jedem Zimmer befinden sich mindestens 5 unterputz Steckdosen, in drei Zimmern sogar Sat Anschluss unter Putz (was ja noch nicht so uralt sein kann. Mir wurde gesagt das früher deutlich weniger Dosen verbaut wurden)
- die Lampen haben generell nur zwei Adern, hängen aber jeweils mit den Steckdosen pro Zimmer an einer Sicherung
- der Sicherungskasten ist so alt wie Oma und Opa zusammen und nur mit Schmelzsicherungen bestückt

Meine Frage nun: anscheinend ist vom Verteiler ja nur zwei Adrig vorgesehen, deshalb gehe ich davon aus das die drei Adern irgendwann wieder auf den zwei Adern zusammen laufen, anders nicht möglich da ja keingetrennter Stromkreis, auf jedenfall gehe ich bei dem alten Kasten davon aus... Hilft mir also der einzelne Schutzleiter trotzdem nix, weil es eh wieder zusammen geführt wird? Ich hatte mich schon gefreut das überall drei adrig ist, aber irgendwie stimmt da ja was nicht...
Ich hoffe ihr wisst was ich meine, hab davon leider keine Ahnung :/
 
Wie alt ist das Haus?

Wurde die Elektroinstallation von einer Elektrofirma überprüft?

Es gibt zwei Möglichkeiten:

1. Du hast ein teilweise erweitertes/modernisiertes TNCS (oder an vielen Stellen kreativ angestückeltes TNC) System - Wie schon vermutet werden PE und N irgendwo in einen Nullleiter münden. also eine Mischform aus klassisch genullt und separatem Schutzleiter. Falsch ist das nicht, weil die dreiadrigen einfach nachträglich installiert wurden, während die zweiadrigen noch Reste der Originalinstallation sind. Der Grund: Neu installiertes darf seit langem nicht mehr genullt werden. Seit nicht allzulanger Zeit (ca. 2007) müssen neu installierte Steckdosen über eine RCD geführt werden. Der RCD kann aber nicht schaden. Ist dieser wenigstens für die dreiadrigen Stromkreise vorhanden?

2. Da hat irgendein ***** sich einfach eine Steckdose mit Nullung hingemurkst, wo keine hingehört. Gehört in dem Fall umgehend behoben.

Du kannst versuchen, beim Energieversorger die angewendete Netzform zu erfragen.

Versuche, deinen Vermieter um entsprechende Modernisierung der wenigen verbliebenen Steckdosen mit Nullleiter.

An den Leuchtenauslässen ist das nicht so tragisch.. Verwende einfach SK2-Leuchten und alles ist gut.

Ist wenigstens das Bad und der Außenbereich dreiadrig und mit RCD?

Ansonsten meide es, Schukostecker in die alten Steckdosen einzustecken, sofern möglich.
 
Ich schätze das Haus ist aus den 50ern...der Vermieter wird nichts machen da er gerade das komplette Dach erneuert hat und vor einem Jahr die komplette Heizung...
Auch im Bad ist dreiadrig verlegt, wirklich überall außer in dem einen Raum...
Ein RCD ist leider nirgendwo vorhanden... Wie gesagt: der Sicherungskasten ist wirklich noch ein Aufputz Teil mit 12 Schmelzsicherungen ohne Verkleidung. In der Küche ist der Herd z. B. Auch schon modern verdrahtet, ich glaube 5 adrig...
Angenommen der PE und N laufen irgendwann in nem Unterverteiler wieder in einen nullleiter zusammen . Hab ich dann trotzdem das Problem wie bei der klassischen Nullung das Strom auf dem Gehäuse liegen kann wenn N unterricht oder ist das durch die drei Adrige Abführung schon sicherer?
p. S. In dem Raum wo die beiden genullten Dosen sind, kommen eh nur zwei Standleuchten der Schutzklasse 2 rein da Esszimmer... D. H. Von der Sicherheit her wäre das in dem Raum kein Problem
 
Der PE un der N laufen Generell irgendwo zusammen in Deiner Netzform.

Der Große Unterschied ist zur klassischen Nullung ist die Anzahl dieser PE N Verbindungen.
In modernen Anlagen gibt es diese Verbindung nur ein mal im Haus, von da aus drei adrig.
Das Problem der klassischen Nullung sind die menge an Klemmstellen für den Nulleiter, jede einzelne in Reihe ist ein Glied in einer Kette das schwächeln kann. Zudem ergibt sich zwangsläufig ein Potentialunterschied zwischen den einzelnen Schutzleitern verschiedener Steckdosen. Dies hat Ausgleichsströme zur folge die Kabelvernetzte Geräte (PC, Drucker, etc) sowie die Gebäudekonstruktion (Rohre moniereisen etc) schädigen.
Zudem können sich massive Störungen auf elektronischen Netzwerken ergeben.
 
Das war mir bereits bewusst...
Mir geht es primär um die Sicherheit, also ob mir diese drei Adern jetzt schon so was bringen und bei einem defekten N trotzdem erstmal abgeführt werden kann oder ob es im Endeffekt trotzdem als klassische Nullung angesehen werden muss und diese drei Adern mir gar keinen Vorteil verschaffen
und damit ich das richtig verstehe: sollten also oben am Sicherungskasten die gelb/grünen Schutzleiter ankommen wäre das am besten richtig? Denn das würde ja heißen das ab dort drei adrig verlegt ist
 
Bruch im Nullleiter = Spannung am Gehäuse, wenn mindestens einer der vom Fehler betroffene Verbraucher eingeschaltet ist.
Bruch im Neutrallleiter = Funktionsausfall.

Wo die Aufteilung stattfindet, ist hierbei egal. Jedoch sinkt die Gefahr des Nullbruches, je kürzer er gehalten wird. Wenn er also in der Verteilung bricht, steht trotzdem alles unter Spannung. Wie bereits geschrieben, machen die vielen Klemmstellen den PEN anfälliger.
 
Danke erstmal für die Antworten. Ist natürlich alles nicht so schön :(
 
Kopf hoch...

Die Wohnung, in der ich wohne, hat noch echtes TNC. Auch im Bad. :roll:

Ich lebe noch.

Wenn das ordentlich installiert worden ist, hält das durchaus. Viel mehr Sorgen würde ich mir machen, was die Vormieter so gefuddelt haben...

Versuche wenigstens, dem Vermieter zumindest eine RCD rauszuleiern (für die modernisierten Kreise). dann schiebste noch einen Schrank vor die ollen Null-Steckdosen und weg sind die.

Als Mieter kannste nicht viel mehr machen. :cry:
 
Franky666 schrieb:
Wenn das ordentlich installiert worden ist, hält das durchaus.
Halten tut das auch ohne den Anschluss des PE und mit einer 25A Absicherung. :wink:
 
Für TN-C was Jahrelang nicht geprüft und gewartet wurde, ist es fast egal ob das mal ordentlich installiert wurde oder nicht.
Problematik mit Ausgleichsströmen ergibt sich bei TN-C zwangsläufig und wird mit der Belastung stärker.

Ich hatte schon die ein oder andere Störung bei welcher der Neutralleiter unterbrochen war. Wäre das ein PEN gewesen, wär das anders ausgegangen.
 
könnte man, wird aber kaum gemacht.
Die Probleme des TN-C sind dadurch aber immer noch nicht weg.
 
Ich werde definitiv wenigstens durch nen Elektriker testen lassen, ob die Installation die vorhanden ist anstandslos funktioniert... Mit dem Rest müssen wir wohl leben und uns einfach an bestimmte Sicherheitsregeln gewöhnen und ein bisschen aufpassen. Da keine Kinder im Haus sondern nur zwei Erwachsene, klappt das wenigstens ein bisschen... An die beiden klassisch genullten Dosen kommen eh nur zwei Schutzisolierte Stehlampen, von daher nicht so tragisch...
demnächst muss ich erstmal raus finden ob die drei Adern wenigstens bis zum Hauptkasten durchgeführt sind, das wäre ja schonmal sehr hilfreich
 
Klassisch genullte Anlagen gibt es immer noch genug.
Immerhin sind diese Anlagen zu den derzeitigen Vorschriften errichtet worden und auch bei späteren Erweiterungen war bei Einhaltung der gegebenen Bestimmungen alles machbar gewesen.
Nur seit 2007 müssen RCD-s eingesetzt werden was aber in TN-C Anlagen nicht möglich ist.
So mit können Veränderungen in Bestandsanlagen nicht mehr so einfach durchgeführt werden.
Aber wenn man die Anlage in seinem derzeitigen Zustand so belässt und keine Veränderungen dort vornimmt, dann kann diese auch weiterhin so bleiben.
Es wird nämlich niemanden dazu gezwungen, eine Elektroanlage nach jeder Neubestimmung diese auf den neuesten Stand zu bringen, auch deinen Vermieter nicht.
 
Moin, moin!

Das sehe ich anders, nur weil es nicht verboten ist, ist es noch lange nicht vernünftig!
Klassische Nullung, da vermute ich Verteilerdosen mit uralten Klemmverbindungen.
Bewohner, die seit Generationen bohren, dübeln, mit Klingeldraht ändern...
Das würde ich schon erneuern!

Mit freundlichen Grüßen
Dino
 
Dino81 schrieb:
Das sehe ich anders, nur weil es nicht verboten ist, ist es noch lange nicht vernünftig!
Klassische Nullung, da vermute ich Verteilerdosen mit uralten Klemmverbindungen.
Bewohner, die seit Generationen bohren, dübeln, mit Klingeldraht ändern...
Das würde ich schon erneuern
Na dann sehe dich mal in deinen Umfeld um.
Wie viele alte Häuser gibt es dort, wo auch nichts vernünftiges ist aber die Bewohner und Besitzer leben damit.
Es ist immer eine Geldfrage, Hauswirt will nicht, Mieter macht selbst und ob das alles immer so richtig ist----
 
Na klar!

Hier die oft gehörten Erklärungen:
Wieso, funktioniert doch!(?)
Seit 20 Jahren, und jetzt kommen Sie und nörgeln!
Das hat noch damals mein verstorbener Mann gemacht, der konnte alles!
Den hab ich abgekniffen, sonst fällt dieser komische Schalter.
Anderes Kabel hatte ich nicht, aber funktioniert seit 5 Jahren!

Aber damit wird es nicht richtiger!
Wenn mir das Geld für die Bremsenreparatur am Auto fehlt, muss ich zu Fuß gehen!
 
Naja, an sich wirkt es nicht schlimm dort... Jede Steckdose ist ordentlich und mit den richtigen Farben verdrahtet, alles funktioniert, der Herd hat fünf Adern mit den richtigen Farben usw. Wechselschalter und Dimmer in zwei Zimmern funktionieren astrein... Ich weiß natürlich nicht wie es in den Verteilerdosen aussieht, aber es wirkt nicht wie hingepfuscht oder immer mal wieder verändert oder erweitert sondern sehr aufgeräumt
 
Strippe-HH schrieb:
Es wird nämlich niemanden dazu gezwungen, eine Elektroanlage nach jeder Neubestimmung diese auf den neuesten Stand zu bringen, auch deinen Vermieter nicht.

Das ist nur bedingt richtig ...

Das EnWG legt nicht nur fest, dass elektrische Anlagen sicher zu errichten, sondern auch sicher zu betreiben sind. Für den sicheren Betrieb ist es nicht nur maßgebend, dass die Anlage zum Zeitpunkt der Errichtung den gültigen Regeln der Technik entsprechend errichtet wurde und dieser Zustand ohne Schäden erhalten ist, sondern auch, dass die Anlage unter den zum Errichtungszeitpunkt festgelegten Betriebs- und Umgebungsbedingungen betrieben wird.

Eine 40 Jahre alte Anlage wurde niemals darauf ausgelegt, mit heute üblichen Betriebsmitteln betrieben zu werden!

Das mag immer kein Vermieter hören, aber einen entsprechenden Prozess würden sie reihenweise verlieren, wenn Mieter nicht immer so viel Müll schlucken würden und der nächste nicht schon Schlange stünde ...
 
[quote="T.PaulDas ist nur bedingt richtig ...

Das EnWG legt nicht nur fest, dass elektrische Anlagen sicher zu errichten, sondern auch sicher zu betreiben sind. Für den sicheren Betrieb ist es nicht nur maßgebend, dass die Anlage zum Zeitpunkt der Errichtung den gültigen Regeln der Technik entsprechend errichtet wurde und dieser Zustand ohne Schäden erhalten ist, sondern auch, dass die Anlage unter den zum Errichtungszeitpunkt festgelegten Betriebs- und Umgebungsbedingungen betrieben wird.
Das mag immer kein Vermieter hören, aber einen entsprechenden Prozess würden sie reihenweise verlieren.[/quote]

Las letztens in einem anderen Forum ein BGH-Urteil von 2008 dass Vermieter nicht dazu verpflichtet sind Anlagen in ihren Wohnungen regelmäßig überprüfen zu lassen.
 
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