KNX Grundlagen

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Mark685

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Hallo zusammen,

auch auf die Gefahr hin, das es einigen blöd vorkommt hier meine Frage an euch:

Mein Nachbar baut gerade ein Haus.
Der Elektriker baut ein KNX System ein.
Ich interessiere mich sehr dafür, wie das generell funktioniert.
Zum ersten, weil überall über KNX gesprochen wird und zweitens, weil ich in ein paar Jahren umbauen möchte.

Ich möchte das Prinzip von KNX im Grundlegenden verstehen.

Wie findet die Verkabelung statt?

Jeder Tastsensor, egal ob für Jalousie oder Beleuchtung wird mit einer Bus-Leitung durchgeschliffen und dann zur Verteilung gezogen?

Oder werden alle Jalousietaster mit einer BUS-Leitung durchgeschliffen und dann zur Verteilung zum Aktor gezogen?
Dann alle Tastsensoren mit einer weiteren BUS-Leitung für die Beleuchtung durchgeschliffen und zur Verteilung.

Bei Steckdosen funktioniert es wie in der konventiuellen Elektroinstallation, außnahme sind geschaltete Steckdosen?

Ist das so richtig verstanden?

Über antworten wäre ich sehr dankbar.
 
An einem Bus egal welcher Art hängen immer alle Teilnehmer parallel, bis zu einer bestimmten maximalen Anzahl.
Bei ISDN sind es z.B. 8 Teilnehmer.
Bei KNX sind es meines Wissens nach 256 Teilnehmer.

Ich Persönlich empfinde KNX als zu teuer und für die meisten Funktionen überflüssig.
Für Dinge die geregelt werden sollen (Heizung, Beschattung, Lüftung etc) ist ein SPS/Kleinsteuerungs System deutlich besser geeignet.
 
Es gibt praktisch einen 2-Draht Bus. Daran hängen alle Sensoren und Aktoren.
Sensoren konnen Taster Bewegungsmelder Temperaturfühler usw. sein. Aktoren sind halt alle Stellglieder Schalt und Dimmorgane usw.

Sinn des Ganzen ist, Funktionen einer Anlage nicht mehr fest zu verdrahten sondern programmierbar zu machen. Damit erreicht man eine hohe Flexibilität bei späteren Änderungen.
Das bedingt aber, das man KNX auch bis zum Ende durchführt. Also alle Aktoren auch direkt am Verbraucher sitzen. Dann ist es z.B. möglich anstelle einer Deckenleuchte z.B. mehrere an die gleiche Stelle zu setzen, die alle separat schaltbar und dimmbar sind ohne eine neue Leitung zu verlegen. Ebenso ist es dann z.B. möglich eine Steckdose ohne großen Aufwand schaltbar zu machen.
Leider wird in den meißten Fällen KNX aus Kostengründen nicht so konsequent umgesetzt. Aktoren für Verteilungseinbau sind wesentlich günstiger. Dadurch fallen aber 2 Vorteile weg, weniger Leitungsverlegung und bessere Flexibilität.
Übrig bleiben dann solche Sachen, das man sein Licht am Tablet schalten kann, ebenso die Rolladen oder von Unterwegs die Heizung ein und ausschalten.
Alles Sachen, die man wunderschön seinem Nachbarn zeigen kann, wie man es vor 30 Jahren noch mit der Modelleisenbahn gemacht hat. Der Spieltrieb hält bei den Meißten aber nicht wirklich lange an, und man macht dann sein Kellerlicht wieder am Taster der Kellertreppe an und aus und nicht mehr am Tablet Die Heizung lässt man auf Automatik laufen, wenn man das 3. Mal in die kalte Bude kommt, weil man auf der Arbeit vergessen hat sie zu aktivieren.
Das böse Erwachen kommt dann nach 10 oder 15 Jahren, wenn der ganze Quatsch das erste mal ausfällt und nach Murphys Gesetz passiert das garantiert zu Weihnachten, wenn man keinen erreicht, der sich damit auskennt.
Und spätestens dann fragt man sich, warum man den 5-10-fachen Preis einer Standartelektrik inwestiert hat, für Sachen, die man eigentlich nicht braucht, und die dann regelmäßig wieder Geld kosten für Software Techniker und defekte Komponenten.
:shock:
 
Bei knx muss du zunächst eins haben: "Ein dickes Portemonee" Eine normale Ein/Ausschaltung einer Leuchte kostet dir nur das Material das 30-50 fache gegenüber einem klassischen Schalter. Und dann muss das Teil noch programmiert werden, denn ohne Programmierung kann nix. Un der Schalter 'wenn kein 'Billig will ich' funktioniert noch in 50 Jahren, knx siehe -> bigdie. Ach kommt noch hinzu, dass sich kaum ein Ele sich mit der Programmierung so richtig auskennt. Weil das so teuer ist, lassen es wenige einbauen - wegen dem geringen Stückzahlen ist es so teuer und weil es so wenige machen, lohnt sich für die meisten E-Betriebe die teuren Schulungen nicht und Übung bekommt man auch nicht. Und wenn man ein Problem hat, kommt ein weit hergereister, der sich erst in die Anlage einarbeiten muss und richtig Geld kostet. usw.

Einzig bei Rolladensteuerung mag es sinnvoll sein, bei komplexeren EFH soetwas einzusetzen, wenn es alles zentral gesteuert werden soll. Mittlerweile gibt es auch preiswertere Funklösungen, aber - ein Jalousieschalter hält 50 Jahre und kann jeder tauschen, einen lokal programmierte hält 20 Jahre und lässt sich auch einfach tauschen - zu Not gegen einen anderen Hersteller -, ein komplexeres System ist noch 10 Jahren veraltet, nach 15 Jahren erhälst du keine Ersatzteile mehr und investierst notgedrungen komplett neu.

mfG
 
Aus meiner Sicht ist eine KNX Anlage nicht ein Ersatz für eine normale Elektroinstallation.

Ein Bäcker liefert seine Semmeln auch nicht mit einen Porsche aus.

Eine KNX Anlage ist für ein Gebäude sinnvoll sobald verschiedene Gewerke zusammen vernetzt werden sollen. Heizung, Klima, Fensterkontakte, Rollos, Lichtszenen, Verschattung, Zentralschaltungen, Bewässerung, Stromoptimierung, Energieüberwachung, Alarmanlage, Visualisierung, Fernzugriff und und und.

Konventionell ist so etwas garnicht realisierbar.

In übrigen kann man mehr als 60000 KNX Komponenten in eine Anlage einbauen.
 
Aus der Frage "Wir wird KNX instaliert?" werden Antworten auf "Wann lohnt sich KNX?" gegeben - Was sagt uns das? Hier schreiben zu viele Leute, die kein Geld mit KNX verdienen, es nicht aktiv bewerben und es daher für überflüssig halten.

Die Anzahl an KNX-Adressen ist auf über 60.000 Adressen ((255x16)x15+255 = 61455) begrenzt, wobei hier mehrere Linien und Bereiche zum Einsatz kommen. Eine Linie (der kleinstmögliche Ausbau ohne Koppler) kann maximal 256 Adressen ansprechen.

Physikalisch können diese Busteilnehmer als Linie, im Stern oder als Ring oder auch gemischt dazu installiert werden - das ist dem Bus herzlich Wurst, wobei Ringe nur ein Backup bei Schäden sind und einseitig aufgelegt werden.

Es muss in keinem Fall nach Funktionen getrennt werden - dies erfolgt rein Softwareseitig. Es ist in extrem großen Anlagen aber von Vorteil Ortgebunden zu bevorzugen - also Sensor und Aktor, die verknüpft werden auf der selben Linie zu haben - Die Kommunikation hat ihre Leistungsgrenzen - vor allem über die Koppler hinweg - hier kann es zu ungewollten Verzögerungen kommen. Sowas erreicht man im EFH aber erfahrungsgemäß nie.

Auch ist ein Busteilnehmer nicht zwingend gleichzusetzen mit einem Taster - Busankoppler oder Binäreingänge können durchaus mehrere Signale mit einer Adresse in versch. Kommandos überführen. So ist auch der Achtfachtaster i.d.R. ein Busteilnehmer (Es gibt Ausnahmen, das sind Details).
 
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