Kochfeld und Ofen - zusammen am gleichen Drehstrom-Kreis?

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WernerB

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Hallo miteinander!

Ich bin auf diese Forum gestoßen, weil mich eine Frage zu unserer neuen Küche umtreibt. Natürlich habe ich schon selbst viel dazu recherchiert, aber sicherheitshalber wollte ich meinen konkreten Fall schildern.

Wir haben kürzlich eine 5 Jahre alte Neubauwohnung gekauft und eine neue Küche bestellt. In der neuen Küche wird es ein separates Kochfeld (Bosch PKN645FP1E) und einen separaten Backofen (Bosch HBG675BB1) geben. Auch in der Vorgänger-Küche dort waren Kochfeld und Backofen schon getrennt (beides AEG-Geräte), allerdings war der Backofen an einer anderen Stelle.

In der Vorgänger-Küche hingen beide Geräte am gleichen Drehstrom-Anschluss (im Sicherungskasten 3 Sicherungen zu 16 A). Als wir nun den Elektriker zu Gast hatten, um den Anschluss aufzusplitten und den einen Teil zum neuen Ofen-Standort zu verlängern (bzw. ein Angebot dafür zu machen), meinte der, es sei (in Österreich) nicht mehr erlaubt, Kochfeld und Backofen an den gleichen Stromkreis zu hängen.

Gut, anscheinend war dem Elektriker, der die Anschlüsse für die alte Küche geplant hat, diese Regelung nicht geplant. Oder der Bauherr wollte sparen, wo's geht.

In jedem Fall meinte "unser" Elektriker, die Verlegung eines neuen Stromkreises sei ein ziemlicher Aufwand, weil der Sicherungskasten zwei Zimmer weiter ist. Wir wollen aber in der Wohnung keine Wände mehr öffnen etc. (außer dort wo danach ohnehin die Küche hinkommt).

So - jetzt meine Frage: Was riskieren wir da in der Praxis? Brennen wir das Haus ab? Oder fliegt uns nur die Sicherung, wenn wir alle Herdplatten voll aufdrehen und dann noch beim Backrohr die Pyrolyse einschalten?

Das Kochfeld hat einen Anschlusswert von 8300 W. Der Backofen hat 3600 W, also zusammen 11900 W.

Wenn ich jetzt amateurhaft 3 x 230 V x 16 A = 11040 W für den Stromkreis rechne, ist das ja nicht so viel weniger. Und wir werden realistischerweise nie alle vier Platten auf Stufe 9 drehen und dann die Pyrolyse beim Backofen aktivieren.

Oder sehe ich das durch die rosarote Brille?

Danke für Eure Meinungen.
Werner

Anbei noch Küche aktuell und Sicherungskasten, falls es jemanden interessiert.

küche1.PNG

zähler1.PNG
 
Welchen Querschnitt hat denn die Herdzuleitung? Wenn das 5x2,5mm² sind, sehe ich da kein Problem. Von Drehstromanschluss gehe ich aus.
 
meinte der, es sei (in Österreich) nicht mehr erlaubt, Kochfeld und Backofen an den gleichen Stromkreis zu hängen.
Diese angebliche Vorschrift in Österreich kenne ich (noch) nicht.
Allerdings hat sich mit der letzten Novelle einiges getan.
Kannst Du den Eli fragen, in welcher Norm das steht, bzw. sich das ableiten lässt?

Sollte es diese neue Regel tatsächlich geben, zählt jedoch der Zeitpunkt der Errichtung der elektrischen Anlage. War zu diesem Zeitpunkt diese Regel noch nicht in Kraft, also der gleichzeitige Anschluss 2er Geräte erlaubt, kannst Du das noch immer so machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf?
Meinst du ob die Küche des Wohnungsvorbesitzers schon verschlissen war?
Offenbar nicht, sonst hätte er sie nicht mitgenommen.
Aber was hat das mit der Frage zu tun???
 
Vielen Dank für die Antworten.

Die Kabel muss ich mir noch einmal genauer anschauen, aber es sind in meiner Erinnerung schon ordentliche Exemplare.

Der Elektriker wird den Anschluss wunschgemäß herstellen (also Ofen und Kochfeld an den gleichen Stromkreis) trotz seiner unheilvollen Warnungen. Ehrlicherweise kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das so ein Riesenproblem darstellt, da in der Anlage 50 Wohnungen mit der gleichen Verkabelung sind und die sicher auch nicht alle Kochfeld-Backrohr-Kombigeräte verbaut haben. Werde ihn jedenfalls noch nach der Norm fragen.

Noch eine Anschlussfrage:

Der Herd hat einen Schuko-Stecker. Kann man trotzdem das Drehstrom-Kabel splitten und dann am Backofen-Ende eine "normale" Steckdose verbauen? Oder würde man nur eine Phase mit einem normalen Kabel verlängern?

Als Laie finde ich ja die Vorstellung, für alle Fälle auch am anderen Ende der Küche einen Dreiphasen-Anschluss zu haben, attraktiver. Muss ich das dann speziell ordern beim Elektriker? Im Angebot steht jetzt nur "Geräteanschluss Herd versetzen".

Sorry wenn das eine dumme Frage ist; sind halt so Gedanken, auf die man dann kommt, wenn man keine genaue Vorstellung hat.
 
Der Herd hat einen Schuko-Stecker.

Ich denke, eher dass der Backofen gemeint ist?

Die vorhandene E-Herd Anschlußdose wird ausgewechselt gegen ein Exemplar mit zwei Leitungsauslässen (mit Zugentlastungen).

Dann erhält das Kochfeld zwei Außenleiter des Drehstroms und das Backrohr den dritten. Auch das Backrohr wird in der Regel ohne Schukostecker, also direkt angeschlossen. Außer dein Elektriker will da eine Schukosteckverbindung dazwischen schalten. Aber direkt wäre betriebssicherer.
 
Ich denke, eher dass der Backofen gemeint ist?

Die vorhandene E-Herd Anschlußdose wird ausgewechselt gegen ein Exemplar mit zwei Leitungsauslässen (mit Zugentlastungen).

Dann erhält das Kochfeld zwei Außenleiter des Drehstroms und das Backrohr den dritten. Auch das Backrohr wird in der Regel ohne Schukostecker, also direkt angeschlossen. Außer dein Elektriker will da eine Schukosteckverbindung dazwischen schalten. Aber direkt wäre betriebssicherer.

Danke für die Erläuterung! Ja, meinte natürlich den Ofen.

Das heißt, der Ofen kann dann maximal 230 V mal 16 A = 3680 W ziehen, also mehr als den Anschlusswert von 3600 W.

Und das Kochfeld maximal 2 mal 230 V mal 16 A = 7360 W? Wenn ich das mit dem Anschlusswert von 8300 W vergleiche, heißt das quasi, dass ich drei von vier Kochfeldern voll aufdrehen könnte?

Hatte heute tatsächlich schon Alpträume von einem lauwarmen Ceranfeld o_O
 
Der Backofen zieht max. 3600W während der Aufheizphase; danach taktet er, um die Temperatur zu halten. 16A sind OK.
Das Kochfeld zieht auch nur 8300W, wenn alle Kochfelder zum gleichen Zeitpunkt eingeschaltet werden. Danach takten die auch und die Aufnahmeleistung schwankt zwischen nahezu 0W und zufällig mal 8300W. Das ist auch OK an 2x 16A.
 
Hallo WernerB!

Wie auch Werner_1 schon schrieb, Du brauchst dir keine Sorgen machen, dass die Küche kalt bleiben muss.

Der elektrotechnische Laie stellt sich oft vor, wenn zum Beispiel bei einer 16A-Sicherung einmal 17A für ein paar Sekunden fließen würden, dass dann sofort abgeschaltet wird.

Das ist bei weitem nicht so. Da ist viel mehr Reserve drin.

Hatte da letztens mal Versuche angestellt. Mit zum Beispiel 23A löste ein 10A Automat erst in 2 Minuten aus.
Ein 16A Automat hielt mit 23A 30 Minuten.

Im Web findest Du zu den diversen Leitungsschutzschalten Kennliniendiagramme, die diesen Sachverhalt darstellen.

Und wenn deine Zuleitung als 5x2,5mm² ausgelegt ist, wird diese niemals überlastet werden können mit 3xB16A Automaten.
Auch, wenn die Kochstelle tatsächlich mal für eine Viertelstunde die rechnerische Maximalleistung überschreiten sollte.
 
Danke euch beiden für die beruhigende Einschätzung. Wir haben es jetzt so gemacht, der ausführende Elektriker hat darin auch kein Problem gesehen.
 
Wenn dieses Kochfeld so wie meist üblich auf zwei Phasen läuft bleibt die dritte für den Ofen.
Aufgrund der Leistung benötigt das Feld aber eine Absicherung von 20A was bei einem ordnugnsgemäß ausgelegten Herdanschluß aber problemlos machbar ist.
Der Ofen hat aber sicher einen Schukostecker und somit darf dieser nur mit 16A abgesichert werden.
In einer Dose zusammen ist das aber nicht möglich, da hierfür ein dreipoliger Automat zu verwenden ist und die gibt es nicht mit unterschiedlichen Nennströmen der einzelnen Phasen.

Mit einfach "passt schon" sehe ich diesen Anschluß nicht.
Das Auslösen einer Sicherung ist niemals ein Problem, sondern immer nur der Grund der dazu führt!
Anlagen sind passend und nicht mit Überlast zu planen.

Alternativ würde ich einfach zu einem Kochfeld mit maximal 7,2kW Anschlußleistung raten.
 
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