Kplt. DG an 5,2,5mm^2...Wechselstrom...E-Herd an 5x1,5mm^2 ?

Diskutiere Kplt. DG an 5,2,5mm^2...Wechselstrom...E-Herd an 5x1,5mm^2 ? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebe Forumsteilnehmer, ich habe bei meinem Schwager im Haus gestern etwas mitgekommen, was ich so eigentlich nicht glauben kann...
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Hallo liebe Forumsteilnehmer,

ich habe bei meinem Schwager im Haus gestern etwas mitgekommen, was ich so eigentlich nicht glauben kann. Bauausführung 1967 durch einen Elektrofachbetrieb, Meister persönlich:

!Wechselstromnetz!
Im Zählerkasten sitzen nach dem Wechselstromzähler drei 25A Sicherungen, angeschlossen jeweils über 4mm^2, soweit noch o.k.

Vom Zählerkasten geht dann nur ein 5x2,5mm^2 Kabel (Länge ca. 10m, Unterputz) zur Unterverteilung im Dachgeschoss, in der dann die Klemmleisten von PE und N gebrückt sind. (Ich nehme an, um Überlast von N zu minimieren...hab zwar grad keine Liste mit der Belastbarkeit von Leitungsquerschnitten zur Hand, aber was der 2,5mm^2 Neutralleiter bei 3x25A Last auf der Phase wohl machen würde...ist ja schließlich kein Drehstrom)

In der Unterverteilung hängen dann an der einen Phase 3x16A für den E-Herd und an den beiden anderen Phasen je 2x16A Sicherungen für Licht, Steckdosen usw. des restl. Dachgeschosses.

Von der Unterverteilung geht dann ein 5x1,5mm^2 Kabel (Länge ca. 3m in Holzbalkendecke u 3m unter Putz) zur Herdanschlussdose.

Mein Schwager hat eine neue Küche bestellt (E-Herd mit 4,6kw Anschlusswert) und dem Elektriker des Möbelhauses obige Verdratung aufgemalt. Dieser meinte (nur mündl.) das wäre für den neuen E-Herd (4,6kw Anschluss) zwar grenzwertig, ging aber noch...

o.k., das Ganze ging die letzten 40 Jahre gut und in der Küche war immer schon ein Herd...ich bin aber etwas misstrauisch, berechtigt?

Meine Fragen nun:

1. Ist PE+N heute im Altbaubestand eigentlich überhaupt noch zulässig?
2. Sind die parallel geklemmten PE und N (je 2,5mm^2 durch max. 3x 25A ggf. überlastet?
3. Ist der Anschluss eines E-Herdes mit 4,6kw an 5x1,5mm^2 möglich (PE+N ebenfalls wieder parallel geklemmt)?

Hat Jemand zufällig auch ne Downloadquelle für eine Liste, wie hoch Leiter - je nach ihrer Verlegart - belastet und max. abgesichert werden können / dürfen?

Macht es evtl. Sinn (ist es botwendig) schwächere Sicherungen setzten zu lassen, um eine potenzielle Überlastung der Kabel zu verhindern. Eine Verlegung neuer Leitungen scheitert schon daran, dass Treppenhaus und DG-Wohnung frisch renoviert sind...;-(

Ganz lieben Dank für schnelle und hilfreiche Antworten, die Küche soll wohl evtl. d. W. noch geliefert und montiert werden...

Martin
 
Zum einen scheint hier ein gewaltiges Problem bei der Absicherung zu bestehen.
Habe so das Gefühl, dass die Leitungen und Sicherungen für Drehstrom ausgelegt wurden, dieser aber gar nicht vorhanden ist.

An diversen Stellen wurden in dem Haus 5 adrige Leitungen verlegt, obwohl nur Wechselstrom vorhanden ist.
Das hat zur Folge, dass der N gnadenlos überlastet wird.

Dein Misstrauen ist mehr als berechtigt.
In meinen Augen ist die Anlage wie beschrieben Schrott und sollte schnellstens in Stand gesetzt werden.

Alleine schon wie es anfängt:
Wechselstromzähler, dann drei Sicherungen á 25A und dann auf 5adrig weiter.
Das ist bei Wechselstrom so nicht möglich.
Wie sind denn die drei Sicherungen angeschlossen ?
Kommt vom Zähler zum Beispiel ein 10qmm, welches dann auf drei Sicherungen aufgeteilt wird oder wie sieht das genau aus ?

Zusammenfassend muss ich aber sagen:
Bitte raus und dringend neu machen lassen. Vor allem, mit vernünftigen Querschnitten, gerade wenn Wechselstrom und ein Herd im Spiel ist.

Bei dem derzeitigen herdanschluss ein Wunder, dass die Bude noch nicht abgebrannt ist.
 
Danke...Liste, wieviel Leiter belastet werden dürfen?

Hallo Marcel,

danke für die klaren Worte...wird meinen Schwager wohl ein paar Kopfzerbrechen bereiten...

Um ihm das >>Problem<< in Zahlen zu belegen, suche ich nach einer Liste, wie hoch Leiter - je nach ihrer Verlegart - belastet und max. abgesichert werden können / dürfen?

Hast du eine Downloadquelle? Hab die Unterlagen zwar irgendwo, aber leier nicht griffbereit...

Fahre nachher mal bei ihm vorbei und fotografiere die Installatio... und der Elektriker vom Möbelhaus hat wohl auch übersehen, dass es sich nicht um Drehstrom, sondern Wechselstrom handelt....mit evtl. fatalen folgen, gelle...:-(


Viele Grüße

Martin
 
Hallo,
so eine Übersicht über die Verlegearten und maximalen Absicherungen findest Du entweder hier im Forum mit der Suchfunktion oder z.B. hier:

http://www.swm-infrastruktur.de/dokumente/swm-infrastruktur/pdf/download/Erlaeuterung_TAB_06.pdf


Bedenke dabei bitte immer:
Hast Du z.B ein 5x1,5 im Drehstromnetz und die Außenleiter sind jeweils mit 16A abgesichert, kann der Strom auf dem N auch maximal 16A betragen.

Bei Wechselstrom müssen die Ströme auf den drei Außenleitern addiert werden. Das heißt, bei maximaler Ausnutzung können auf dem N 48N fliessen und das ist mehr als gefährlich !!
 
Hallo,

also da bleiben mir fast die Worte weg beim lesen. Also ohne jetzt Panik zu machen aber DAS IST EXTREME BRANDGEFAHR.
Also extremer gehts schon kaum. 3 * 25A Wechselstrom also 75A da brauchste mindestens 16mm² für wenn nicht sogar 25mm². der N wird gnadenlos mit den 3 fachen belastet was er darf. Also das es so lange gut ging ist mir erlich gesag nur ein Rätzlel. Das sollte sich so schnell wie möglich eine Elektrofirma ascnahuen und alles umrüsten.


http://upload4.postimage.org/1345672/Bealstbarkeit.jpg

Schönen Tag noch

MFg MArcell
 
Marcel schrieb:
Bei Wechselstrom müssen die Ströme auf den drei Außenleitern addiert werden. Das heißt, bei maximaler Ausnutzung können auf dem N 48N fliessen und das ist mehr als gefährlich !!

aber bloß bei max. Leistung

Könnte mir aber vorstellen dass es evtl. doch Drehstrom ist, weil wenn das ganze so schon ohne größere Probleme 40 Jahre ausgehalten hat.....
 
Hab mir d Installation angesehen...ist Drehstromverdrahtung

Hallo Marcel und trekmann,

war eben mal bei meinem Schwager und habe mir die Installation selbst angesehen...erst mal vorneweg, mein Schwager hat Durchmesser gemeint und ich habe Querschnitt verstanden und das Haus wurde 1964/65 gebaut...ändert zwar nix am Grundsätzlichen, wollte ich der Richtigkeit halber aber erwähnen: Vom Zähler zu den drei 25A Sicherungen sind es also 10mm^2, die Versorgung der Unterverteilung erfolgt durch ein 5x4mm^2 Kabel. Als Drehstromverdrahtung wäre das ja o.k.

Ich glaube damit auch die Ursache, wie es zu dem Verdrahtungsfehlern gekommen ist, gefunden zu haben:

Das Haus hat einen Dachständer mit Vierleiter. Im Zählerkasten hängen aber drei schnuckelige kleine Wechselstromzähler, P1 geht ins UG, P2 ins Erdgeschoss und P3 ins Dachgeschoss, gegeneiander gemessen liegt Drehstrom an...;-) Bis vor die Zähler also ebenfalls schlüssig.

Dazwischen nimmt der Kuddelmuddel seinen Lauf...:-( Die Installation ist m. E. wohl als Drehstromverdrahtung ausgeführt, wird aber mit Wechselstrom versorgt. Vom Zähler geht 1x10mm^2 zur 1. 25A Sicherung, eine Bürcke verbindet dies mit der 2. und 3. 25A Sicherung...

Sowohl im Zählerkasten, als auch in der Unterverteilung sind die Klemmleisten für PE und N gebrückt, das DG hat also >>nur<< PEN als 2x4mm^2...

Da die Panzersicherung 35A hat, ist die Last für den PEN auch nur max. so hoch, keine 75A. Sicherlich der Grund, warum das >30 Jahre problemlos gelaufen ist. Die Maximallast in der Wohnung liegt wohl deutlich niedriger, denn die Panzersicherung hat schon über 30 Jahre auf dem Buckel...

Das es mit dem E-Herd keine Probleme gab, lag wohl auch am PEN (2x1,5mm^2), bei 4,5kw fackelt da ja wohl nix...

Ich habe meinem Schwager empfohlen, die Installation einem beim EVU zugelassenen >>Stromer<< zu zeigen und folgendes prüfen zu lassen:
- ist es evtl. möglichch einen Drehstromzähler einzu bauen und alle Brücken raus (m. E. d. beste Lösung)?
oder
- zwei der 25A-Sicherungen lahm legen, ergibt Sicherungsabstufung zur Panzersicherung und falls es notwendig ist PE von N trennen lassen
- Wie kann an die 5x1,5mm^2 Zuleitung der neue E-Herd mit 4,6kw angeschlossen werden, ohne neues Kabel zu ziehen (weiterhin PEN, 3x schwächere Sicherungen, nur noch eine 16A Sicherung oder ...)?

Was mich aber daran brennend interessiert, war es in den 60ger Jahren erlaubt, >>nur<< PEN zu installieren?

Und hat der Elektriker vom Möbelhaus wirklich Recht, dass an diese 5x1,5mm^2 Zuleitung >>Wechselstrom mit PEN<< der Herd angeschlossen werden darf?

Was meint ihr?

Liebe Grüße

Martin
 
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Thema: Kplt. DG an 5,2,5mm^2...Wechselstrom...E-Herd an 5x1,5mm^2 ?
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