Kreuzerder, hochohmig

Diskutiere Kreuzerder, hochohmig im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Elektro-Gemeinde, erstmal ein frohes neues Jahr für euch. Ich hab zu Jahresbeginn gleich mal ein Thema, wo mir der Kopf raucht. Ich habe...
Aber mal eine blöde Frage am Rande: im Handbuch des Messgerätes steht, dass 20 Ohm bei einer 3-Leiter Messung und 200, 2000 Ohm bei der vereinfachten Zweileiter-Messung verwendet werden.

Ich habe mit diesem Messgerät praktisch noch nicht gearbeitet, daher kann ich dazu keine Aussage treffen.
 
So, da bin ich wieder.

Von Kreuzerder zu Kreuzerder 0,0 Ohm. Vom Kreuzerder zur PAS 0,3 Ohm.

Anders hätte ich es auch nicht erwartet…
Das ist wiederum ein sehr niedriger Wert! Die Verbindung zwischen den Kreuzerdern untereinander und PAS hast du hoffentlich vorher aufgetrennt? Und es müsste doch bei euch auch jetzt zappelduster sein!
 
Das wäre jetzt echt die Frage… nicht das es daran liegt.

Weil im Endeffekt gibt das Messgerät bei Anschluss E die Prüfspannung raus. Anschluss C ist die entfernte Sonde. Eigentlich der gleiche Aufbau wie mit dem Trafo, nur ohne die Multimeter.

Man kann mit dem Messgerät auch normal den Widerstand messen, dazu werden die gleichen Anschlüsse verwendet.
 
Das ist wiederum ein sehr niedriger Wert! Die Verbindung zwischen den kreuzerdern und PAS hast du hoffentlich vorher aufgetrennt? Und es müsste doch bei euch auch jetzt zappelduster sein!

Die Verbindung zur PAS nicht, deshalb auch 0,3 Ohm. Die Verbindung der Kreuzerder nicht, das bekomme ich auf die Schnelle nicht hin. Wollte nur sichergehen, dass beide miteinander verbunden sind, das ist bei 0,0 mehr als gegeben :)

Gegen die Dunkelheit ist ein Kraut gewachsen. Kopf- und Taschenlampe :)
 
Gut, denn hast du aber nicht gemessen, was du eigentlich wolltest! Den Erdausbreitungswiderstand deines Erders.
Wichtig ist auch bei der Messung das entweder am PAS die Verbindung zum Erder oder zum PEN des Versorgers getrennt ist, sonst bekommt man falsche Werte. Auch schwanken die Werte jahreszeitlich und je nach Bodenfeuchte stark.

Viele Ele‘s machen es sich einfacher und messen nur zweipunktmäßig den Widerstand zwischen PEN und PAS bevor sie diesen anklemmen. Also ich bin ja als SV auf den Neubauten unterwegs und tauche unangekündigt auf. Ich habe in meinen fast 20 Jahren SV-Tätigkeit noch nie erlebt, dass einer dort einer solchen Messaufbau getätigt hat. Auch bei dem Messgeräten, die ich mir mal zu Eigenzwecken ausgeliehen habe, musste ich t.w. die Messleitungen aus der eingeschweißten Verpackung puhlen oder es sah immer sehr unbenutzt aus. Dabei wird mir immer wieder versichert, dass solche Messungen durchgeführt wurden.
 
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Einen PEN vom Versorger hab ich nicht.

Wenn ich den Widerstand ohne Spannung vom Kreuzerder zu einem Erdspieß in 1 Meter Entfernung messe, dann komme ich auf 14 Kiloohm. Sowas braucht man ja garnicht messen.
 
Einen PEN vom Versorger hab ich nicht.

Wenn ich den Widerstand ohne Spannung vom Kreuzerder zu einem Erdspieß in 1 Meter Entfernung messe, dann komme ich auf 14 Kiloohm. Sowas braucht man ja garnicht messen.
Also ich kenne dein Messgerät nicht, aber ansonsten sollten die eine Prüfspannung von 50V haben (bei entsprechden Widerstand) Ich sehe gerade, du hast einen Inselbetrieb per Generator. Messe einfach erst mal den Widerstand zwischen den beiden Erdern, bei abgeklemmter Zwischenleitung - alles unter 20Ω ist i.O.
 
Ich habe in meinen fast 20 Jahren SV-Tätigkeit noch nie erlebt, dass einer dort einer solchen Messaufbau getätigt hat. Auch bei dem Messgeräten, die ich mir mal zu Eigenzwecken ausgeliehen habe, musste ich t.w. die Messleitungen aus der eingeschweißten Verpackung puhlen oder es sah immer sehr unbenutzt aus. Dabei wird mir immer wieder versichert, dass solche Messungen durchgeführt wurden.

Leider ist eine aussagekräftige Messung des Erdungswiderstandes mit etlichen Aufwand verbunden. Diesen Aufwand treibt kaum jemand auf der Baustelle.
Schnelle Messungen kann man mit einer Erdungsmesszange machen, die gleichzeitig eine Spannung einkoppelt und dabei den Strom misst. Allerdings machen das die meisten in der Praxis gegen andere Erder oder den PEN, womit man praktisch die Reihenschaltung zweier Erder misst. Aber in der Regel reicht die Genauigkeit der Aussage aus, da der PEN meist deutlich niederohmiger ist, als der zu bestimmende Erder. Oder wenn man gegen einige parallel geschaltete Erder misst, wie bei Blitzschutzanlagen, hält sich der Messfehler auch in Grenzen.
 
So, mich hat das gewurmt und ich hab die Verbindung jetzt noch aufgetrennt. Und nun Zweifel ich völlig an meiner Kompetenz…

Also: Kreuzerder zu Kreuzerder mittels 2-Leitertechnik = haltet euch fest! 11,5 Kiloohm!!! Ja, 11,5 KILOOhm!

Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Also per normalem Multimeter nachgemessen. 11,6 kOhm. Mir sind fast die Augen rausgefallen.

Also neuer Versuch:
Die beiden Erdspieße 15 cm und mit 30 cm Abstand in den Boden gekloppt, Messleitungen angeschlossen. 7,9 kOhm. Per Multimeter 7,8 kOhm.

Sag mal, bin ich jetzt doof und stehen die Sterne heute Nacht in einem falschen Winkel zur Milchstraße?
 
Leitungen sind aber alle in Ordnung. Und das Messgerät funktioniert auch. Gerade an mehreren Widerständen getestet.
 
Nur eine Behelfsmessung bei 2 vorhandenen Erdern gegeneinander. Anhang anzeigen 21315
Ja das verstehe ich, was ich aber nicht verstehe:

Kreuzerder, mittlere Sonde, ferne Sonde ergibt: 462 Ohm im Durchschnitt

Kreuzerder, ferne Sonde (ohne mittlere) und ergibt durchschnittlich 26 Ohm. Dieses Messverfahren ist aber so vom Hersteller nicht vorgesehen.

Kreuzerder zu Kreuzerder ergibt 15,6 kOhm.

Und selbst wenn ich nur die beiden Erdspieße nehme, laden wir bei fast 8 kOhm.
 
Ich habe zwei 2 Meter Kreuzerder im Abstand von 4 Metern in den Boden geknallt und untereinander verbunden.
...
Der Boden war feucht.

Als Ergebnis bekomme ich 452 Ohm raus, was ich echt hoch finde.
Dass die Messwerte nicht stimmen können, geht doch schon aus einem Vergleich mit der groben Faustformel für nur einen Erder hervor. Humus-/Lehmboden hat einen spezifischen Erdwiderstand von 20 bis 200 Ωm, als Mittelwert wird zumeist 100 Ωm angesetzt, woraus sich nach Faustformel für einen Einzelerder 100 Ωm : 2 m = 50 Ω errechnet.

Nachstehend zwei Musterberechnungen mit ELiBsys-Rechenprogramm für zwei im Abstand von 4 m auf 2 m Tiefe eingetriebene Kreuzerder (l = 2,5 m!) bei spezifischen Erdwiderstand von 100 Ωm sowie mit für feuchten Ackerboden total überhöhtem Ansatz von 2.000 Ωm.
Erder A+B_Musterberechnung 2 Kreuzerder á 2 m.jpg
Ich bin kein Fan von Kreuzerdern, aber so lange die noch in diversen Normen wie u. a. der DIN VDE 0100-540 aufgeführt sind, ist deren Verwendung bedingt zulässig. Das Detail, wie zumeist Kupferdrähte an feuerverzinkte Kreuzerder ober- und sogar unterirdisch angebastelt werden, sehe ich als kritischer an.
 
Nur eine Behelfsmessung bei 2 vorhandenen Erdern gegeneinander.

Aber der Widerstand, der unter dem Voltmeter gezeichnet ist, muss zuerst weg (oder später weggerechnet werden)


Oder soll der den eigentlich zu messenden Widerstand zwischen den Erdern darstellen? Dann sage ich nichts mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir jetzt gerade von der Firma das Benning IT200 geholt. Gleicher Messaufbau, wieder 441 Ohm.

Messart: Erde, 3-L

So, nun bin ich mit meinen Lateien am Ende.

Anscheinend hat der Boden doch einen Erdwiderstand von > 2000 Ohm. Aber das will mir bei besten Willen nicht in den Kopf. Das pisst hier seit Tagen, der Boden ist fast überflutet…
 
Oder soll der den eigentlich zu messenden Widerstand zwischen den Erdern darstellen? Dann sage ich nichts mehr...
Ausgehend von den TE-Angaben zur Bodenart und deren Feuchtigkeit ist anzunehmen, dass die Reihenschaltung beider Erder in 4 m Abstand weniger als 2 x 50 Ω = 100 Ω und keine 15,6 kΩ ergeben sollte. Die Differenz liegt jenseits jahreszeitlich üblicher Schwankungstoleranzen.
 
Ich hab mir jetzt gerade von der Firma das Benning IT200 geholt. Gleicher Messaufbau, wieder 441 Ohm.
Woher hast du denn zu Mitternacht noch das andere Gerät herbekommen?
Also entweder stimmt deine Beschreibung des Bodens nicht - also kein feuchter Acker mit gewachsenen Boden unter oder Fehler im Messaufbau. Oder machst es so wie die Profis: Sack Steusalz in mehreren Eimern langsam auflösen und dann über die Erder kippen - Gleich messen
 
Ich hab nen Schlüssel :) komme also jederzeit an tolle Sachen.

Ich Zweifel ja selber mittlerweile an mir, an den Geräten und an der Wublizität der Erde.

Aber es ist „leider“ so, wie geschrieben. Feuchten Ackerboden, teilweise mit Gras drauf (kann man vergleichen, wie mit dem Gartenboden zuhause) und etwas lehmhaltig.

Messaufbau so, wie jeweils in den Anleitungen beschrieben.

Ich weiß auch nicht mehr weiter…

Und warum ich jetzt noch dabei sitze: Morgen kommt ein Bekannter und dann wird gepflastert. Dann komm ich an die Kreuzerder nicht mehr ran.
 
Ich bin kein Fan von Kreuzerdern, aber so lange die noch in diversen Normen wie u. a. der DIN VDE 0100-540 aufgeführt sind, ist deren Verwendung bedingt zulässig. Das Detail, wie zumeist Kupferdrähte an feuerverzinkte Kreuzerder ober- und sogar unterirdisch angebastelt werden, sehe ich als kritischer an.
Warum eigentlich nicht. Sollten nur lang genug sein (min. 3m) und min aus V2A. Also ich bin - wie du weiß - kein Fan von Fundamenterder, die in großzügig ausgekofferten und mit mineralarmen kapilarbrechenden K1-Kies aufgefüllten Fundamentgräben liegen. Wie deren Werte sind, wenn nach fünf Jahren alles schön durchgetrocknet ist und wegen dem großzügenen Dachüberstand auch nichts hinkommt, darüber gibt es keinerlei Daten. Dann wird hoffentlich der Erder ausreichend vom PEN des Versorgers gestützt.
 
Thema: Kreuzerder, hochohmig
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