Kreuzerder

Diskutiere Kreuzerder im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, bin neu hier. Ich bin Energieeletroniker und momentan mehr mit Industrie zu tun aber kenne mich auch in Gebäudetechnik aus. Hätte aber da...
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chris012

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Hallo, bin neu hier. Ich bin Energieeletroniker und momentan mehr mit Industrie zu tun aber kenne mich auch in Gebäudetechnik aus. Hätte aber da mal eine frage:

Ein freund macht gerade sein haus neu und er möchte das ich ein Kreuzerder in sein gewölbe keller schlage und hat diesen 1,5m schon gekauft.

Reichen da 1,5m? er bekommt auch eine Satanlage aufs dach. Der gewölbekeller ist schon 3m Tiefer als die strasse und sehr feucht.

Danke für die hilfe
 
Der reicht schonmal nicht für die Antenne und ist im Keller auch noch falsch aufgehoben dafür - für was soll die Erdungsanlage denn sonst noch herhalten?
 
von dem Kreuzerder geht es zur Haupterdungsschiene in der Garage, von da geht es zum HAS zum Zählerschrank und zur Sat Antenne.

Ich sagte ihm 2,5m. Aber die möchte er nicht rein schlagen :roll:

Vom Zählerschrank geht es mit 5x16 weiter an 3UV´s

Warum ist der keller da nicht ok?
 
We sollen die Verbindungen zwischen den Gebäuden aufgebaut werden? Rundstahl?

Soll der Quatsch nur dem Potenialausgleich dienen und den PE stützen oder auch als Blitzschutz genutzt werden?

Wie weitläufig ist das Gelände denn?

Allein für ne Satschüssel setzen wir min. 2 Erder zu 1,5m - die dann aber min. 1 Meter vom Fundament weg, 3m auseinander, untereinander verbunden und den Kopf min. n halben Meter unter Erdniveau ... Die Erdungsanlage muss zudem durchgemessen und protokolliert werden. Gibt es bislang garkeine Gebäude-Erder?
 
Er soll eigentlich nur als Potentialausgleich dienen.
wo aber auch eine Sat schüssel dran hängt.

ein direkter Blitzschutz gibt es dort nicht und ist auch nicht gewünscht vom bauherr.

Einen PE gibt es ja nicht zum stützen, vom Dachständer kommt ja nur der PEN. Gebäudeerder ist nichts vorhanden, zumindest nichts endeckt. Nachbar häuser haben da aber auch keinen, und viele ganz ohne.

Das grundstück ist ca 100m² groß mit garten.

Ein Fundament gibt es auch nicht, im gewölbekeller ist loser erdboden (es gibt keine Betonplatte)
 
So ein Gewölbe ist Selbsttragend und hat daher wohl ein Sandbett, ggf. gepflastert, aber ich denke es wird auf Punkt- oder Streifenfundamenten stehen ...

Wenn die Antenne nicht im Schutzbereich des Daches an der Fassade installiert wird MUSS ein äußerer Blitzschutz dafür her!
 
was ist mit äussrerer blitzschutz gemeint?

Also die ganzen häuser die wir mit der Firma installiert haben und auch ne sat schüssel aufm dem dach hatte- hat nur ein banderder im keller
 
Der äußere Blitzschutz sind die Fangeinrichtungen und Ableiter, die Blitzstromtragfähig an eine geeignete Erdungsanlage angeschlossen sind.

Diese Ableitungen müssen geradlinig und senkrecht geführt werden - an Dach und Außenhaut des Gebäudes auf kürzest möglichem Weg unter Berücksichtigung der Trennungsabstände zum Erdungsanschluß. Sowas holt man sich nicht ins Haus ...
 
naja der Bauherr ist bei der Feuerwehr und hat schon häuser mit blitzeinschlag gesehen.

mehr als ihm sagen das er das und das braucht kann ich nicht tun.

Gibt es irgendwo seiten von VDE wo ich ihm ausdrucken kann bezüglich des Potentialausgleich und länge des staberders?
 
Normen sind nicht frei verfügbar, du könntest aber Kapitel 9.5 des Dehn Blitzplaners ausdrucken ...
 
Man sollte vielelicht anmerken, daß man einen Erder mit Länge X nicht pauschal als Gut erachten kann.
Nach Einschalgen des Erders muß man den Erdungswiderstand messen und gegebenenfalls einen zweiten Erder schlagen oder wie es bei den Rundstaberdern üblich ist eine weitere Stange aufschrauben und weiter eintreiben.
 
ok habe es ausgedruckt.

Vielleicht kann der Meister der den bau bzw Zählerschrank abnimmt ihm was zu sagen :)
 
T.Paul schrieb:
... du könntest aber Kapitel 9.5 des Dehn Blitzplaners ausdrucken ...
Aber bitte beachten, dass die Bibel des Blitzschutzes mit Stand 2007 durch neuere Normen wie insbesondere die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 und DIN EN 62305 (VDE 0185-305):2011-10 teilweise überholt ist.

Ein einzelner Vertikalerder Typ A mit 2,5 m Mindestlänge oder deren zwei mit 1,5 m Länge müssen nach aktueller DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) nur niveaugleich, nach DIN EN 62305 (VDE 0185-305) aber bis 0,5 m bis unter Grund versenkt werden. Dabei ist jeweils ein Abstand von 1 m zum Hausgrund vorgeschrieben.

Das Einprügeln von Kreuzerdern ist innen wie außen selbst mit einem Schlagkopf Fron und Murks zugleich. Mit einer Vibrationsramme ist ein korrosionsfreier Edelstahlerdspieß mit 9 m Standardlänge meist in weniger als einer Viertelstunde versenkt.
 
Dipol schrieb:
Ein einzelner Vertikalerder Typ A mit 2,5 m Mindestlänge oder deren zwei mit 1,5 m Länge müssen nach aktueller DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) nur niveaugleich, nach DIN EN 62305 (VDE 0185-305) aber bis 0,5 m bis unter Grund versenkt werden.
Auf der letzten Sitzung der für die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) zuständigen DKE-Kommission wurde eine Angleichung der Erdertiefen beschlossen.

Die aktuelle Formulierung der DIN EN 62305 (VDE 0185-305):2011-10
Das obere Ende eines Vertikalerders muss sich mind. 0,5 m in der Erde befinden ....
Folglich sollte zu jeder Länge l1 eines Vertikalerders, ... 0,5 m addiert werden
bezieht sich auf die Mindest-Erderlängen von 1,5 und 2,5 m und ist ein Paradebeispiel für unnötige Verwirrung. In Zeiten hin und her übersetzter international harmonisierter Normen wäre mal ein Klartext wie folgt wünschenswert:
  • Ein Einzelerder muss mindestens 2,5 m lang sein und auf 3,0 m Tiefe versenkt werden
  • Zwei Einzelerder müssen mindestens 1,5 m lang sein und auf 2,0 m Tiefe versenkt werden
Genau so war es nämlich gemeint, siehe auch DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) Bild E.41b mit einem V4A Einzel-Erdspieß und Erdleiteranschluss über Grund.
 
Hallo,

dazu mal eine Zwischenfrage:

Wozu werden den die besagten "kurzen" Kreuzerder überhaupt verwendet?
 
edi schrieb:
Wozu werden den die besagten "kurzen" Kreuzerder überhaupt verwendet?
Ob kurz oder lang, ob Vertikal- oder Banderder, der Blitzstrom muss ins Erdreich abgeleitet werden. Nachstehend die (noch) aktuelle Passage der "Antennennorm".

DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) schrieb:
11.3.1 Erdungsanlage

Die Erdungsanlage muss nach einer der folgenden, in Bild 17 gezeigten Arten ausgeführt werden:

- Verbindung mit der Erdungsanlage des Gebäudes;

- Verbindung mit
  • Wenigstens zwei horizontalen Erdern von mindestens jeweils 2,5 m Länge, mit einem Winkel größer 60° verlegt, mindestens 0,5 m tief und nicht näher als 1 m vom Fundament entfernt oder
  • Mit einem vertikalen oder schrägen Erder von mindestens 2,5 m Länge oder zwei senkrechten Erdern von mindestens 1,5 m Länge in einem Abstand von 3 m und nicht näher als 1 m vom Fundament entfernt
Mit der Absenkung um 0,5 m wie in der DIN EN 62305 (VDE 0185-305) ergibt sich für einen 2,5 m langen Vertikalerder auch bei Frost eine vergleichbare Erdfühligkeit wie mit einem 5 m langen Banderder.
 
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