Kupfer ist bei Stromleitungen das Material der Wahl.

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Tinkerbell

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So die Überschrift eines Zeitungsartikel :roll:

Warum wohl :?: 4mm2 Alu passt nicht in die Klemmen und Silber ist zu teuer :!: Also ich mache das schon 33 Jahre und habe im Gebäude bis jetzt nur Kupfer verbaut und ihr?

Und ansonsten echte Panikmache: "Werden die Leitungen überlastet, weil zu viele unterschiedliche Funktionen angeschlossen sind, kann es sogar zu Bränden kommen. Gefährdet sind vor allem Installationen, die noch nicht mit einem FI-Schalter abgesichert sind. Bei immer mehr Smart-home und Entertainment Systemen kann der Bedarf nicht mehr gedeckt werden."
Statt einen Ölradiator jetzt mehrere Tabletts mit Ladegerät, wenn dass mal gut geht. Aua aua, wenn dann noch WLAN über das Kabel läuft, dann sind es einfach zu viele Funktionen für die alte Kupferleitung.

Sag mal Leute, wer von unserer Zunft schreibt so'n Stuss zusammen?

Tinkerbell
 
Die Panikmache läuft schon seit 40 Jahren. Warum wohl legen alle 2,5mm² für Steckdosen und 16mm² für eine Wohnungszuleitung? Ich glaube, das gibt es nirgends auf der Welt. Nachdem Europa nun entschieden hat, das man 1,5mm² weiterhin mit 16 A absichern kann bzw. jetzt sogar 20A erlaubt sind, muss man sich halt andere Märchen ausdenken um möglichst viel Kupfer zu verkaufen und daran zu verdienen. Also kommen jetzt absurde Rechnungen mit Neutralleiterüberlastung durch Oberwellen und anderer Schwachsinn auf die Tagesordnung. Und je öfter man das wiederholt, um so mehr Leute glauben daran. Und Irgendwann bringt BJ oder Gira dann bestimmt eine Steckdose auf den Markt, in die auch 4mm² Drähte rein passen oder es gibt dann versilbertes Cu, damit Powerlan besser funktioniert. Natürlich brauchen wir dann auch überall FIs Typ B denn die Entwicklung der Teile war teuer also muss man den Verkauf ankurbeln. Nützlicher Nebeneffekt, die darin verbaute Elektronik hält garantiert nur halb so lange wie ein herkömmlicher FI, man muss sie also auch noch öfter tauschen genau wie bei den neuen Smartmetern, die den alten Ferraris Zähler ersetzen.
 
Na 20A würde ich jetzt bei 1,5mm2 nicht machen. Hält die sicherlich aus, wenn nicht gerade unterm Dach vernagelt, aber wg. der Auslösecharakteristig der Automaten. Sicherlich wird es bestimmt bald welche mit einem Haufen Elektronik und einer supersteilen Flanke geben. Nebenbei miss die die Leistung und bildet diese per App auf einem Tablett ab. Nur leider hält der Automat nur 8 Jahre, weil dann die Begaubigungszeit abgelaufen ist.
Her damit, die VOB wäre vorbei, ein Folgeauftrag gesichert.

Und 20A wäre schon geil, dann braucht man nicht so viele Automaten - HS | FI | Herd | EG | OG = 12TE. Man da passt ja die ganze Hausinstallation auf ein Schiene! Alles VDE-Konform und kaum Verdrahtungsaufwand. Mit dem spitzen Bleistift gerechnet kann man es dem Kunden viel billiger anbieten!

Spass beiseite. Lieber hätten die Schreiber den Leser empfehlen sollen, dass spätestens noch 10-15 Jahren einer hinter die Deckel schaut und ihre E-Anlage überprüft. Und dies sachlich begründet und nicht damit das gute alte Kabel hält die Funktionen nicht aus.
Und ein FI-Schalter halte ich schon für wichtig, aber in erster Linie nicht zur Brandbekämpfung!


Tinkerbell
 
Die erhöhten Anforderungen sind durchaus realistisch, auch darf 1,5mm² bis 20A abgesichert werden in Verlegeart C als Wechselstromkreis.

Problem ist allerdings die heutige Bauweise von Wänden die bei nicht tragenden häufig auf Rigipsständerwänden zurückgreift. Dadurch ist hier die Verlegeart B in wärmedämmenden Wänden (durch die Dämmwolle darin) zu verwenden was selbst 16A für 1,5mm² zu hoch werden lässt. Hinzu kommt noch die erhöhte Häufung durch mehrere Stromkreise und der gestiegene Strombedarf. Zusätzlich treten durch die Elektronik auch noch immer mehr Oberwellenströme auf, bis jetzt ist das im Wohnbereich allerdings noch als gering zu betrachten. Heutige Installationen die ohne separate Verteilerdosen auskommen, verursachen auch noch einen erhöhten Leitungsweg.
Abgesehen davon möchte ich auch nicht den Strom auf dem Weg zur Steckdose verlieren sondern einen möglichst kleinen Spannungsfall erzeugen
Aluminium scheidet für mich komplett aus, da es meist doch teurer als Kupfer ist, da der Querschnitt etwa verdoppelt werden muß und dadurch erhöhte Häufung der Leitung auftreten und der Querschnitt weiter erhöht werden muß, zudem ist das teure das Verlegen und nicht die Leitung selbst. Bei Aluminium reden wir ja auch eher über Querschnitte die als einzelne nicht mehr zu verlegen sind (z.B. 1000mm²)
 
Hinzu kommt noch die erhöhte Häufung durch mehrere Stromkreise und der gestiegene Strombedarf
Welche Häufung? Häufung besteht, wenn alle Leitungen mit 100% belastet sind, das mach mir mal vor in einer Wohnung.
Und gestiegener Strombedarf?
Der Strombedarf steigt in Haushalten, wenn überhaupt, dann nur durch Informationstechnik und den Standby derselben. Großgeräte sind die letzten 30 Jahre nicht dazu gekommen.
Alu ist übrigens für Endstromkreise eh nicht mehr erlaubt, du wirst wahrscheinlich auch kein 2.5mm² Alu mehr bekommen. Unser Evu verwendet nach wie vor 50mm² für Hausanschlüsse und 150mm² im Verteilnetz.
1. ist es billiger als Cu bei gleicher Stromstärke
2. wiegt es viel weniger und lässt sich daher leichter verlegen
3. wird es nicht so gern geklaut, aufgrund des geringeren Schrottpreises
 
zu 1 meist eben nicht, siehe hierzu meinen Beitrag
zu 3 Geklaut wird alles auch hier zählt bei den Dieben das Gleiche wie unter 2 von Dir beschrieben: Es wiegt weniger und ist leichter zu "verarbeiten".

Das Wissen, daß Alu in geringeren Querschnitten nicht mehr erlaubt ist habe ich vorausgesetzt.

Die Frage ist auch was man hierbei als Verbrauch der Vergangenheit ansieht, also zu welchem Zeitpunkt.
1960 war es z.B. durchaus üblich, daß es für Mehrfamilienhäuser eine gemeinsame Waschmaschine (z.B. mit Münzeinwurf) gab, Trockner war eigentlich nicht vorhanden und Elektroherd eher die Ausnahme. Als Halogen 12V Strahler modern wurden, ist die Leistung der Beleuchtung oft von 60W Glühlampe auf 400W Halogenstrahler gestiegen, weil die ja so sparsam sind.

Für meine Familie reichen 1,5- 2 MWh Strom im Jahr das ist aber leider die Ausnahme.
 
Dann google mal
NAYY 4x150 10€/m
NYY 4x120 40€/m

Cu kostet also ca. das 4-fache
 
Octavian1977 schrieb:
1960 war es z.B. .... Elektroherd eher die Ausnahme.
Du solltest hier nicht verallgemeinern. Ich kann mir hier keinen Haushalt vorstellen, der 1960 keine (WaMa) > Korrektur: E-Herd - hatte. :(
 
Standard Ausstattung der Sozialen Wohnbausiedlungen war hier immer: 230V Wechselstromanschluß, 1x Münzwaschmaschine für das ganze Haus in der Waschküche, Herd mit Gas, oder wenn in Ausnahmen elektrisch dann als 230V Version mit kleiner Leistung, glaub 3-4kW war das.
 
Da waren wir im Osten weiter. Hier gab es zwar bis zum Ende Wechselstromzähler, aber WM und Herd hatte trotzdem jeder und der GS macht dann das Kraut auch nicht mehr Fett, zumal da heute kaum 5l Wasser drin sind. Dafür findet man heute kaum noch 5l und 80 Liter Boiler, eine WM muss nicht mehr 50 l Wasser heizen pro Waschgang sondern nur noch 10 und durch den hohen Preis sparen die Leute immer mehr. Ich kann daher an einen nennenswerten Mehrverbrauch nicht glauben.

Übrigens sprach ich von 30 Jahren ohne Steigerung und das ist bei mir 1984 und nicht 1960
 
Die Menge ändert aber nichts an der Anschlußleistung sondern nur an der Aufheizzeit und somit der verbrauchten Energie.

Ich glaub kaum, daß 1960 JEDER im Osten eine Waschmaschine hatte.

Gegen deine Argumentation spricht aber diese Aussage des Umweltbundesamtes: "Haushalte benötigten jedoch mehr Strom... Der Stromverbrauch stieg von 1990 bis 2011 um 19,2 % an..."

in den 6 Jahren von 84 bis 90 ist der Verbrauch sicher auch nicht gesunken und in den letzten 3 Jahren vermutlich auch nicht.

Schließlich hat man ja auch noch tolle Sachen wie die Pyrolyse für Backöfen erfunden...
 
Octavian1977 schrieb:
Die Menge ändert aber nichts an der Anschlußleistung sondern nur an der Aufheizzeit und somit der verbrauchten Energie.
Aber am Gleichzeitigkeitsfaktor
Octavian1977 schrieb:
Ich glaub kaum, daß 1960 JEDER im Osten eine Waschmaschine hatte.
Ich sprach von 30 Jahren, und 1984 hatte jeder eine.
Octavian1977 schrieb:
Gegen deine Argumentation spricht aber diese Aussage des Umweltbundesamtes: "Haushalte benötigten jedoch mehr Strom... Der Stromverbrauch stieg von 1990 bis 2011 um 19,2 % an..."

in den 6 Jahren von 84 bis 90 ist der Verbrauch sicher auch nicht gesunken und in den letzten 3 Jahren vermutlich auch nicht.
Wenn dann musst du schon alles lesen.
Der Anstieg ist einzig auf die Informationstechnik zurückzuführen steht da. Und für die Anschlussleistung spielt mein Router, Switch und Ladegeräte für Laptop usw. und auch der Fernseher mit 2m Diagonale keine Rolle also auch nicht für die Dicke meiner Kabel.
 
bigdie schrieb:
Die Panikmache läuft schon seit 40 Jahren. Warum wohl legen alle 2,5mm² für Steckdosen und 16mm² für eine Wohnungszuleitung? Ich glaube, das gibt es nirgends auf der Welt.

2,5mm² für Steckdosen lege ich schon lange nicht mehr - ist neben dem unnötigen Cu-Verbrauch auch ein fast dreifacher Aufwand beim Klemmen gerade in der UP-Dose. Must tiefer schlitzen und die Wago-Klemmen sind größer. 5ard. NYY ist selbst in 1,5mm² schon zäh, abgesehen davon wenn sich drei Kabel in einer Dose treffen haste schon Probleme. Haushaltsgeräte sind erheblich sparsamer geworden, nur noch Kochstelle, Backofen und DLE gönne ich 2,5mm².
Und bei ungünstiger Verlegeart gehe ich einfach auf 10A runter - Hat bis jetzt immer gereicht.

Naja Auslegung 63A für die WE-Zuleitung ist leider DIN. Würde sicherlich 32A reichen.

Tinkerbell
 
da verwendet Tinkerbell wohl die falsche Wagoklemme.

Wago Serie 2273
Die Klemme geht von 0,6mm² bis 2,5mm²


Die ist sogar kleiner als die althergebrachte graue Serie 273 für 1,5mm².

Zudem verstehe ich nicht warum der Backofen dann 2,5mm² bekommt, wenn alle anderen Stromkreise mit 16A 1,5mm² bekommen.
Für mich sind 16A immer gleich egal was ich damit versorge.
Ansonsten kann ich den Steckdosen auch 13 oder 10A verbpassen wenn ich der Meinung bin die brauchen eh keine 16A
 
werner_1 schrieb:
Tinkerbell schrieb:
... nur noch Kochstelle, Backofen und DLE gönne ich 2,5mm².
DLE mit 2,5mm²? :( :( :(
Was sschließt du denn für DLEs an?

Klein-DLEs - die für das Handwaschbecken mit ~3,5KW. Ich weiß, bei der kurzzeitigen Nutzung würde 1,5mm² reichen. Aber manchmal wird der einfach gegen ein 4,5KW getauscht, weil der 3,5 nicht genug bringt.

Tinkerbell
 
Octavian1977 schrieb:
da verwendet Tinkerbell wohl die falsche Wagoklemme.

Wago Serie 2273
Die Klemme geht von 0,6mm² bis 2,5mm²


Die ist sogar kleiner als die althergebrachte graue Serie 273 für 1,5mm².

Zudem verstehe ich nicht warum der Backofen dann 2,5mm² bekommt, wenn alle anderen Stromkreise mit 16A 1,5mm² bekommen.
Für mich sind 16A immer gleich egal was ich damit versorge.
Ansonsten kann ich den Steckdosen auch 13 oder 10A verbpassen wenn ich der Meinung bin die brauchen eh keine 16A
Stimmt, deshalb ist bei mir alles 1,5mm².
 
Die Nutzungsdauer spielt bei der Auswahl des Querschnittes keine Rolle.
Diese Vorgehensweise ist grob fahrlässig.

Allein die Sicherung gibt vor wie lange eine Leitung überlastet werden darf.
 
Wer redet von Nutzungsdauer? 1,5mm² kann ich mit 16A absichern, wenn der Spannungsfall passt. Meine Verteilung ist an einer Stelle, wo ich keine langen Leitungen brauche, also Spannungsfall kein Problem. Ergo geht bei mir GS, WM und Trockner über 1,5mm².
 
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