Kurzschluss: Funken und Hitze auch bei Fi-Schalter?

Diskutiere Kurzschluss: Funken und Hitze auch bei Fi-Schalter? im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo Ihr Fachleute, als Nicht-Profi-Elektriker mit gefährlichem Halbwissen will ich Euch mal "ausnutzen". Ich hoffe, Ihr verzeiht mir, dass ich...
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Eifelyeti

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Hallo Ihr Fachleute,
als Nicht-Profi-Elektriker mit gefährlichem Halbwissen will ich Euch mal "ausnutzen". Ich hoffe, Ihr verzeiht mir, dass ich mich zunächst nur für diese Frage registriert habe, aber deren Beantwortung ist für mich furchtbar wichtig. Ich werde nämlich am Montag vor Gericht als Angeklagter stehen, weil ich verdächtigt werde, einen Elektrobetrieb betrogen haben zu wollen.
Es geht um folgendes: Ich habe für die Reparaturzeit an meinem neuen Fernseher ein altes Ersatzgerät vom Reparaturbetrieb bekommen. Als ich dieses Ersatzgerät etwas verschieben wollte, kam ich mit der Hand an die Zuleitung. Deren Isolierung war wahrscheinlich durch das Hin- und Herschieben auf der Ladefläche durchgescheuert und nur provisorisch mit einer Lage billigstem Isolierband geflickt worden. Dieses Isolierband nun war verschoben und ich verursachte durch meinen Finger auf blankem (stromführenden) Draht einen Kurzschluss. Mein Haus-Fi sprang heraus, es ist weiter nichts passiert als dass ich eine kleine oberflächliche Verbrennung (2 mm Durchmesser) und eine kleine Spur im Lack meines TV-Tischchens hatte.
Ich habe mich natürlich bitter bei dem Betrieb beschwert und auch auf eine Wiedergutmachung für den Schreck bestanden. Daraufhin wurde ich angezeigt, es ist echt ein Hammer!
Genau dieser Elektriker ist beim ersten Gerichtstermin als "Fachmann" gehört worden, nicht als Sachverständiger. Der erzählte etwas von einem eingebauten FI-Schutzschalter im Fernseher, der bei einem solchen Kontakt auslösen würde und nicht rücksetzbar wäre, sondern in diesem Fall ausgetauscht werden müsse. Da das bei "meinem" Fernseher nicht der Fall war, vermute er, dass die Sache getürkt sei.
Ich meine, ich weiß, was passiert ist. Es gab einen Kurzschluss und es gab Funken mit Hitze. Natürlich bin ich nicht "klebengeblieben" und auch sonst gab es keine schlimmen Folgen. Aber dennoch. Ich habe nur keine Lust, als Betrüger dazustehen, wo ich doch nur meine berechtigten Ansprüche gestellt habe.
Was sagt Ihr dazu?
Gibt es einen eingebauten FI-Schutzschalter in Fernsehern (das war in meinem Fall ein alter Schneider, den Typ weiß ich leider nicht mehr)? Kann mir vielleicht jemand eine (möglichst zitierbare) Quelle nennen, wo steht, dass es auch bei auslösendem Fi-Schutzschalter zu Funken an der Kurzschlussstelle kommt?
Ich bedanke mich schon jetzt für hilfreiche Antworten!
 
grundlegend gibt es in elektrischen Geräten keine FI schutzschalter.

Fi-Schutzschalter müssen halbjählrich überprüft werden, allein deshalb macht es schon keinen Sinn, wenn dieser nicht zurückzustellen wäre.

Der Sinn eines FI-Schutzschalters (auch RCD gennannt) ist der Schutz von Personen vor elektrischem Strom und Brandschutz. Grundlegend werden dadruch nur zweitrangig Geräte geschützt.

Gehen wir mal von aus im Gerät wäre wirklich ein FI-Schutzschalter verbaut, dann würde dieser an einem Defekt am Anschlußkabel nicht auslösen da er erst hinter diesem Kabel im Gerät sitzt.
Ein FI Schutzschalter ist ein Summenstromwandler, das heißt er "misst" den Strom der auf dem Hinleiter fließt und den auf dem Rückleiter. Sind die Beiden Ströme zu stark unterschiedlich schaltet dieser ab.

Da der Elektriker Dir das Gerät zur Verfügung gestellt hat ist er auch dafür verantwortlich, Dir ein Gerät in die Hand zu drücken von dem keine Gefahr für Dich ausgeht.
Die Instandsetzung von Leitungen mit Isolierband ist keine Fachgerechte Reparatur, auch nicht mit teurem Isolierband!!!
Isolierband darf nicht zu solchen Zwecken genutzt werden, hier hätte eine Neue Zuleitung verbaut werden müssen.
Ein soches Verhalten eines Fachbetriebes ist grob Fahrlässig. Immerhin kannst Du froh sein, daß Du zu hause einen FI in der Verteilung hast der dann ja auch auslöste und Dich vor größerem Schaden geschützt hat. Solche Flikschustereien sind Lebensgefährlich!!!
 
Der Grund für diese Anzeige ist wohl, von dem Fehler des Betriebs abzulenken. Du hättest evtl. selbst Strafanzeige stellen sollen. Sowas halte ich persönlich für versuchte, fahrlässige Tötung!
Meines Wissens ist das strafbar, was der Elektriker da gemacht hat. Was wäre denn gewesen, wenn du keinen FI gehabt hättest?? :shock:

Das wäre doch mal wieder ein Fall für die Presse! :wink:
 
Hallo und willkommen.
Das muss ja einen gehörigen Schrecken gegeben haben.
Mal nebenbei, nach einem Stromunfall sollte ein EKG gemacht werden. Spätfolgen können auch nach 24 Stunden noch auftreten(Herzkammerflimmern).
Ganz verstehe ich aber deine Beschreibung nicht. :roll:
Ist der Elektriker der Lieferant des TV und zerrt dich jetzt vor den Kadi?
Was genau wird dir vorgeworfen?
Dann geht noch eine Klage gegen den Lieferanten des TV wegen gefährlicher Körperverletzung, die der mit dieser Reparaturmethode billigend in Kauf genommen hat.
Ein TV hat natürlich keinen eingebauten FI, könnte höchstens eine elektronische Gerätesicherung im Gerät gemeint sein. Diese muss dann wie ein Automat wieder eingeschaltet werden.
Dieser Elektriker ist schon richtig als Fachmann gehört worden, denn ein Sachverständiger muss auch über besonderen Sachverstand verfügen.
So, nun bin ich fertig mit Roman schreiben und die Finger tu´n weh. :lol:
 
boerni schrieb:
Dieser Elektriker ist schon richtig als Fachmann gehört worden,

Fachmann ?? wie kommen nur alle darauf das der Eli ein fachmann ist ?

1) Elektriker können wohl kaum aufgrund ihrer Ausbildung Fachmännisch in Thema RF Technik sein

2)
Deren Isolierung war wahrscheinlich durch das Hin- und Herschieben auf der Ladefläche durchgescheuert und nur provisorisch mit einer Lage billigstem Isolierband geflickt worden.

Sagt noch mehr darüber aus. Ein Fachmann hätte das Gerät so gar net erst aufgestellt. Eine Prüfplakette nach VDE hätte es so nie bekommen

Wäre schön die ganze Gschichte zu kennen

Mfg
 
Selbst wenn im TV ein FI eingebaut ist, kann er nicht die Leitung vor dem FI Schüzen. Genauso alle Sicherung im TV können nur im Gerät eine Wirkung haben.
Deine Zuleitung bis in das Gerät wird nur durch den Haus FI und LS geschützt.
 
Denn mal mehr!

Hallo,
zuerst einmal herzlichen Dank für die bisherigen Antworten. Tolles Forum hier!
@boerni: Ich hatte es nicht erwähnt, aber meine Frau hat die 112 gewählt, obwohl ich ja wirklich nur einen "kleinen" Schlag bekommen hatte. Die Sanis haben mich dann für fast 24 h auf die Intensivstation mit Dauer-EKG geschleppt. Also, von daher war schon alles richtig gemacht worden. Obwohl ich selbst es übertrieben fand.
Zur Vorgeschichte: Ich hatte einen neunen TV bei Saturn gekauft, dessen Bild (eine der letzten Röhren) aber nicht ordentlich ausgerichtet war, die Kathodenstrahlen für die einzelnen Farben sorgten für Doppelbilder. Dann holte der Servicedienst, der für Saturn arbeitet, das Gerät ab und stellte mir diesen Ersatz hin.
Nachdem ich den Schlag bekommen hatte, stellte ich fest, dass die Zuleitung, die dummerweise ganz unten ins Gerät führt, durchgescheuert war. Offensichtlich wurde dieses Leihgerät auf der Lkw-Ladefläche immer wieder hin- und her geschoben und dadurch war eben die Zuleitungsisolierung durch.
So. Jetzt sagt dieser Typ, als ich ihn nach Hause bestellt habe, es könnte ja gar nichts schlimmes passieren, weil ja einige Sicherungen da wären. Aber das war nicht das Problem. Meine damalige Frau, die jetzt meine Ex ist, ist psychisch krank und behauptete nach der Trennung, ich hätte alles nur vorgetäuscht und mir die Brandblase mit einer heißen Nadel zugefügt.Deshalb läuft auch das Strafverfahren, weil ich angeblich die Versicherung des Reparaturbetriebs täuschen wollte.
Nun habe ich im ersten Gerichtstermin zwar Beweisbilder vom Kabel etc vorlegen können, aber dieser TV-Meister hat dort etwas von einer internen Sicherung erzählt, die wie ein Fi wirke. Damit meinte er aber nicht die Schmelzsicherung, die ja nur bei einem Kurzen durchgeht, sondern eben so ein, ich sag mal, "Zaubergerät", das irgendwie feststellen würde, wenn ein Erdschluss da wäre und dann so auslöst, dass es ersetzt werden muss. Ein Zurücksetzen sei nicht möglich. Solch eine Sicherung wäre bei jedem Gerät vorgeschrieben, das einen Eurostecker hat.
Naja, mittlerweile habe ich meine Ex aus dem Verfahren entfernen können, weil gutachterlich die psychische Störung und die Verfolgungs- und Belastungsmanie festgestellt wurde. Ich sorge mich aber trotzdem, dass das Gericht durch die Aussagen des Meisters, es könne bei einem Anfassen eines stromdurchflossenen Leiters gar nichts passieren, ebenfalls der irrigen Meinung sein könnte, ich hätte "beschissen".
Aus dem Grund wüsste ich eben gern über die Technik Bescheid, um den Typen zu widerlegen.
Ich bin ja schon drauf und dran, mir auf die Schnelle noch einen alten TV zu besorgen und zum Gericht mitzunehmen. Dann isoliere ich die Zuleitung ab und bitte alle Anwesenden, doch mal anzufassen. Kann ja nichts passieren! :p
 
Mann, Mann, Mann!

Eine Brandblase in Verbindung mit FI-Auslösung ist ziemlich ungewöhnlich. Die Brandblase spräche eher für Zweiaderkontakt mit Automatenauslösung. Natürlich wissen wir, daß Haut unterschiedlich reagiert und daß psychosomatische Faktoren auch zu Überreaktionen führen können. Deine Vorgehen war vielleicht nach dem Nixfalschmachen-Handbuch-für-Vollbluttheoretiker korrekt, aber in der Sache völlig übertrieben. Was ohnehin gegen Dich spricht: Jedem zivilsierten Menschen wäre nicht sein maximaler eigener Profit wichtig gewesen, sondern daß zukünftig besser auf sowas geachtet wird (indirekt wird das natürlich durch die Vorladung des Meisters erreicht). Denn Dir ist ja nichts passiert, ohne FI hätte es dennoch böse ausgehen können. Für den Schadensersatz zählt aber nicht, was passieren könnte, sondern was tatächlich passiert ist. Würdest Du eine strafrechtliche (Privat-)klage wegen Körperverletzung führen (da springt für Dich kein Geld raus, sondern "nur" eine Strafe für den Täter), sähe das etwas anders aus. Wie auch immer: hier ist keine Rechtsberatung.

Elektrotechnische Fragen spielen in Deinem Fall keine Rolle, schon deswegen nicht, weil sie nicht klären können, ob Du das Ding absichtlich angefaßt hast, oder tatsächlich versehentlich. Ob Du das Ding überhaupt angefaßt hast, ließe sich durch die Analyse klären, ob verbrannte Hautpartikel am Kabel kleben.

Tatsächlich interessant ist zunächst die Frage, ob der (geflickte) Kabelschaden bei Anlieferung überhaupt schon vorhanden war. Schon die Nebenfrage, ob Du oder der Spediteur bzw. sein Auftraggeber für die Abnahme verantwortlich ist, erübrigt sich bzgl. Versicherungsbetrug. Wenn sich am/im Gerät nachweisen ließe, daß vor dem Gerät ein Stromfehler war, ist das zu Deinem Vorteil zwar kein Beweis, aber ein Indiz, daß Du zumindest irgendwie geschädigt wurdest. Was der Meister "so in der Art" gesagt hat, spielt wiederum keine Rolle. Eine Rolle spielt, was bzw. wie das und ob überhaupt was im Protokoll steht. Steht da drin, es sei völlig ausgeschlossen, vor dem Gerät sei ein Fehlstrom geflossen, weil eine entsprechende nichtreversible Sicherung im Gerät intakt war, ist das schon deswegen Blödsinn, weil damit sowieso nicht gesagt ist, das Teil hätte im konkreten Fall auch funktioniert. Wie gesagt, elektrotechnische Fragen spielen hier aber gar keine Rolle.

Wenn der Meister nichts als das ausgesagt hat, konnte er aus meiner Sicht (Dein Richter mag das auch entsprechend meiner obigen Amerkung anders sehen) nichts zum Verfahren beitragen, sodaß Dir zumindest seine Zeugenkosten keinesfalls auferlegt werden dürfen. Vermutlich durfte er aber bestätigen, daß die Kabelisolierung defekt war, und ist dann (soweit er nicht Elektriker, sondern Elektroniker ist) in Wirklichkeit um die Antwort drumrumgeeiert, daß er die Anschlußkabelisolierung im Vergleich zur Hochspannung und Hochfrequenz im Gerät -- die keinesfalls ins Stromnetz oder über den Antennenanschluß rausvagabundieren dürfen, was durch technische Maßnahmen abgesichert wird -- praktisch nicht so wirklich gefährlich findet.

Richtig ist außerdem: Schaltnetzteile sind meist/oft/immer mit FI-Schaltern abgesichert, die reversibel sein mögen oder nicht, aber in jedem Fall ausschließlich gegen Fehlströme hinter dem Netzteil, also *im* Gerät absichern. Zur Klärung Deines Falls hat das null Relevanz.
 
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