Kurzschlussstrom nur für Personenschutz?

Diskutiere Kurzschlussstrom nur für Personenschutz? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Habe ich das richtig verstanden, dass ein ausreichender Kurzschlussstrom nur für den Personenschutz im Fehlerfall (Erdschluss...
C

cilly

Beiträge
7
Hallo!

Habe ich das richtig verstanden, dass ein ausreichender Kurzschlussstrom nur für den Personenschutz im Fehlerfall (Erdschluss, Kurzschluss) relevant ist?

Das würde also heißen, ist der Kurzschlussstrom zu gering, sagen wir 40A bei einem LS-B16, dann würde der Leitungsschutz nicht beeinträchtigt werden?

Einziges Kriterium für einen funktionierenden Leitungsschutz wäre dann einfach die richtige Auswahl des Leiterquerschnitts entsprechende der Verlegeart und des Verbrauchers?

besten Dank!
 
Nicht nur Personen sondern auch Brandschutz.

Bei Kurzschlüssen entstehen an den Kontaktstellen nicht selten sehr hohe Temperaturen oder Funken.

Bei einem Kurzschluß sind Abschaltzeiten ein zu halten.
In Endstromkreisen 200mS im TT und 400ms im TN Netz.
In anderen Stromkreisen bis 5s
Für den Schutz ist es allerdings dringend an zu raten immer die 0,2s ein zu halten.
 
Nicht nur Personen sondern auch Brandschutz.

Bei Kurzschlüssen entstehen an den Kontaktstellen nicht selten sehr hohe Temperaturen oder Funken.

Bei einem Kurzschluß sind Abschaltzeiten ein zu halten.
In Endstromkreisen 200mS im TT und 400ms im TN Netz.
In anderen Stromkreisen bis 5s
Für den Schutz ist es allerdings dringend an zu raten immer die 0,2s ein zu halten.


Danke für deine Antwort!

Stimmt, Brandschutz ist ein weiterer Punkt.

Das die Abschaltzeiten eingehalten werden müssen ist mir klar, es geht mir mehr um das Auseinanderhallten von Personenschutz und Leitungsschutz.

Ich möchte damit wissen, ob der Leitungsschutzschalter auch dann die Leitung schützt, wenn der gemessene Kurzschlussstrom zu gering ausfällt.
 
Die Leitung ja denn die braucht nur die Begrenzung des Stromes oder der Zeit.
Wenn da bei einem B16A Stromkreis nur 40A fließen, ist es der Leitung egal ob dies nun darauf zurück zu führen ist, daß dies ein angeschlossenes Gerät verbraucht, oder ein Kurzschluß diesen erzeugt.

Die Abschaltzeit ist bei Fehlern aber immer extrem wichtig um die Energie zu reduzieren, die dem Fehler zur Verfügung stellt.
Hohe Energie = hoher Schaden

Und Energie ist immer Strom x Spannung x ZEIT
 
Die Leitung ja denn die braucht nur die Begrenzung des Stromes oder der Zeit.
Wenn da bei einem B16A Stromkreis nur 40A fließen, ist es der Leitung egal ob dies nun darauf zurück zu führen ist, daß dies ein angeschlossenes Gerät verbraucht, oder ein Kurzschluß diesen erzeugt.

Die Abschaltzeit ist bei Fehlern aber immer extrem wichtig um die Energie zu reduzieren, die dem Fehler zur Verfügung stellt.
Hohe Energie = hoher Schaden

Und Energie ist immer Strom x Spannung x ZEIT


Ich habe eigentlich noch nie so schlechte Werte gemessen, aber mir kam zuvor diese Frage in den Sinn:

Was passiert denn genau, wenn ich jetzt eine lange (z.B 50m) Kabeltrommel in einer alten nicht-FI-geschützten Steckdose einstecke.

Hier ist der Kurzschlussstrom wohl eh schon niedrig und wird massiv verschlechtert durch die Kabeltrommel.

Das passiert ja Oft, vor allem auf Baustellen, da ist zum glück alles FI-geschützt. Mir war nur nicht klar ob die Leitung auch zu schmoren beginnt :).


Danke für die Antwort!
 
die Leitung schmort da wenigier, aber du hast aufgrund des übermäßigen Spannugnsfalles dann ein Problem in dem angeschlossenen Gerät, was im besten Fall nicht mehr richtig funktioniert, im Ernstfall Schaden nimmt.
 
Was passiert denn genau, wenn ich jetzt eine lange (z.B 50m) Kabeltrommel in einer alten nicht-FI-geschützten Steckdose einstecke.

Ohne FI / RCD kann es passieren, dass im Extremfall, wenn die Leitung sehr lang ist, überhaupt keine Abschaltung passiert. Das ist dann fatal bei einem L-PE-Schluss, weil dann an dem Gehäuse des defekten Gerätes 115 Volt gegen Erde stehen bleiben.

Beim Einsatz von Leitungsschutzschaltern (Automaten) ist für den Personenschutz notwendig, dass ein genügend hoher Kurzschlussstrom fließt, um den magnetischen Auslöser zu werfen. Bei längeren Leitungen reicht es dann nicht mehr dazu und man muss warten, bis der thermische Bimetallauslöser anspricht. Das sind dann bei Strömen schon knapp unter der Auslöseschwelle des magnetischen, gleich mehrere Sekunden. Und das ist für den Personenschutz nicht tragbar.

Deshalb auch seit 2006 die Forderung nach RCD vor allen allgemein zugänglichen Steckdosen bis 32A. Denn die 30 mA werden immer erreicht.

Die Forderung nach schneller Abschaltung bei L-N - Schluss kann man nicht überall garantieren, zum Beispiel bei Notstromversorgung oder zu langen Verlängerungsleitungen.
 
Thema: Kurzschlussstrom nur für Personenschutz?
Zurück
Oben