Lampe montiert - Leitung getroffen?

Diskutiere Lampe montiert - Leitung getroffen? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe eine Lampe an die Decke montiert und dazu 2 Löcher in die Decke gebohrt. Die Decke dürfte aus Beton sein - es ging...
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-jj-

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Hallo zusammen,

ich habe eine Lampe an die Decke montiert und dazu 2 Löcher in die Decke gebohrt. Die Decke dürfte aus Beton sein - es ging jedenfalls relativ schwer zu bohren. Bei einem der Löcher habe ich nach ein paar Zentimetern plötzlich keinen Widerstand mehr gespürt, also die Bohrmaschine ist quasi einfach "reingerutsch" - wie wenn da ein Hohlraum ist. Ich habe die Bohrmaschine natürlich sofort ausgeschaltet und in das Loch reingeleuchtet. Ich konnte allerdings nicht wirklich etwas sehen (das Loch hat einen Durchmesser von 6mm).

Während der ganzen Aktion war die Sicherung in dem Zimmer ausgeschaltet. Der FI war drinnen und hat nicht ausgelöst. Nachdem wir die Lampe angeschlossen haben, haben wir die Sicherung wieder eingeschaltet und es hat alles ganz normal funktioniert (weder FI noch Sicherung sind rausgesprungen).

Jetzt mache ich mir Sorgen, dass die Leitung für die Lampe eventuell genau dort verlaufen könnte, wo ich gebohrt habe (also in dem Hohlraum) und sie dadurch beschädigt sein könnte. Wie gesagt, gesehen habe ich nichts in dem kleinen Loch - weder ein Kabel, noch einen Schlauch in dem ein Kabel verlegt sein könnte.

Ich habe etwas gegoogelt und habe ähnliche Fälle gefunden. Manche meinen, dass man die Stelle in der Wand aufspitzen sollte um das Kabel auszutauschen, andere meinen, dass nichts passieren sollte. In meinem Fall bin ich mir nicht sicher, ob die Leitung überhaupt beschädigt wurde.

Wäre super wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte. Ich kenne mich mit Elektrik nicht so wirklich aus. Ich habe nur Angst vor einem Kabelbrand oder ähnlichem ...

liebe Grüße
 
Wenn in dem Loch noch kein Dübel steckt, könntest du den Strom abschalten und mit einem dünnen Schraubendreher in dem Loch "stochern". Mit etwas Gefühl merkt man dann schon, ob sich dort Stein, Beton oder ein weicher Kunststoff einer Leitung befindet.
 
Hallo,

wenn die Decke aus nichtbaren Material ist, wird selbst bei einer angebohrten und verjüngten Ader nichts passieren. Wenn brennt es lokal weg und es wird etwas aus dem Loch qualmen. Die Last durch die Beleuchtung ist so gering, dass das kaum passieren wird. Mutige drehen eine Schraube hinein und messen, ob diese unter Spannung steht oder die Sicherung auslöst.
Das Loch nicht mit Silikon, sondern mit Montagekleber verschliessen.

mfG
F.T.
 
Also in dem Loch befindet sich jetzt ein Dübel und eine ganz kurze Schraube mit der die Lampe befestigt ist - wie gesagt, der "Hohlraum" kam erst nach mehreren Zentimetern.

Was bedeutet "nichtbares Material"? Also theoretisch könnte es zu einem Brand kommen?

In einem anderen Forum wurde mir geraten, durch einen Elektriker eine Isolationswertmessung durchführen zu lassen.
 
Hallo,

was heißt mehrere cm? 3, 8, 20? Glatte strukturfreie Betondecke oder Schalungsstruktur erkennbar? Bj des Hauses? Farbe des Bohrmehls durchgängig hellgrau und sehr fein?

mfG
F.T.
 
Also ca. 4-5cm, jedenfalls mehr als die Länge des Dübels. Die Schraube ist um einiges kürzer als der Dübel.

Es sieht eher nach einer glatten Betondecke aus, ja des Bohrmehl war recht fein und hellgrau.

Bj des Hauses weiss ich leider nicht. Das ganze ist bei einem Bekannten passiert. Aber schätzungsweise 80er-90er-Jahre

Könnte man durch eine Isolationswertmessung mit absoluter Sicherheit sagen, dass nichts beschädigt wurde?
 
Könnte man durch eine Isolationswertmessung mit absoluter Sicherheit sagen, dass nichts beschädigt wurde?

Nein, 100% nicht!
Angenommen Du hast die Isolation nur von der Phase "weggebohrt", wird die Isolationsmessung das wahrscheinlich nicht finden.

Wird das Bohrloch aber feucht (z.B. beim Tapeten ablösen) wird die Decke anfangen zu kribbeln oder der FI, falls vorhanden, löst aus.

Ciao
Stefan
 
Ok, des klingt aber beunruhigend. Was könnte man denn machen, um wirklich sicher zu sein, dass alles in Ordnung ist? Ist die einzige Möglichkeit, die Decke aufzuspitzen?

Wie gesagt, das ganze ist bei einem Bekannten und beunruhigt mich gerade sehr ...

Sollte das Kabel nicht eigentlich in einem Schlauch verlegt sein? Also wenn ich mit dem Bohrer den Schlauch kurz "getroffen" habe, dürfte das ja eigentlich nichts ausmachen... man siehts leider so furchtbar schlecht, in dem Loch ists einfach nur weiss/grau
 
Ich habe mit meiner oben beschriebenen Methode noch immer feststellen können, ob ich eine Leitung getroffen habe. 8)
 
Okay danke :) Ich werde es ausprobieren.
 
-jj- schrieb:
Also ca. 4-5cm, jedenfalls mehr als die Länge des Dübels. Die Schraube ist um einiges kürzer als der Dübel.
Ahoi,

ich würde ob dieser Angaben vielleicht bei künftiger Montage vom Lampen überdenken, wie ich Löcher bohre.

Loch: 4-5cm
Dübel: < 4cm
Schraube: <4cm

Also hätte wohl in deinem Fall auch ein Loch mit ~35mm gereicht. Bei Fertigteil Betondecken ist gerade 35-40mm das der Grenzbereich, ab dem man frühestens Leerrohre und Leitungen erwarten kann. Heißt künftig idealerweise Bohranschlag bei 40mm setzen. Reicht für 'nen Fischer SX6 mit 4,5x40er Schraube.

Grüße
Thomas
 
Also ich würde mir da weniger Sorgen machen, denn wenn jetzt immer noch alles funzt, kann man davon ausgehen dass da hoffentlich doch nichts passiert ist.
Warum denn immer sofort den Teufel an die Wand malen?

Und wenn es so eine Deckenkonstruktion ist wie im Bild, kann man erahnen warum es manchmal schwerer zu bohren ist o. vielleicht dann mal im Hohlraum ist:


http://s10.postimg.org/v8e7j48fp/Betondecken_Ziegel.jpg
 
Hallo,

glatte Struktur, hellgraues Bohrmehl, 5cm tief. Das ist die Filigranplatte einer selbsttragenen Betondecke, alles nicht brennbar. Die waren früher 5cm stark, jetzt 7cm. So tief kann man immer bohren ohne dass man etwas trifft, da die Leitungen über dieser gelegt wurden. Evtl. war da ein kleines Loch, was beim Schütten nichts abbekommen hat.

A. u.O. schrieb:
Also ich würde mir da weniger Sorgen machen, denn wenn jetzt immer noch alles funzt, kann man davon ausgehen dass da .... nichts passiert ist.
Sehe ich genauso. Sache vergessen und wieder ruhig schlafen.

mfG
F.T.
 
Das von @ A. u.O. gezeigte Bild ist eine Füllkörperdecke-keine Filigrandecke :wink:

Eine Filigrandecke besitzt keine "Einhängelemente"

Aber im Prinzip denke ich auch so nach der Beschreibung,das dort nur eine Kammer angebohrt wurde.

Gruß Helge 2
 
Danke für die zahlreichen Antworten.

Ja das mit dem Anschlag ist ein guter Tipp, werde ich in Zukunft so machen.
Ich habe nur deshalb eine so kurze Schraube genommen, damit die da auch sicher nirgends reinsteht. Die Lampe hält auch so ...

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es eine solche Deckenkonstruktion wie auf dem Bild ist. Denn darüber ist gleich die nächste Wohnung.

Bei Sachen mit Strom habe ich immer großen Respekt (um nicht zu sagen Angst). Das ganze ist schon etwas länger her und alle Anwesenden meinten, dass da nichts passieren könne. Und bis jetzt ist ja zum Glück auch nie etwas gewesen.

Wenn ich wirklich eine Leitung getroffen hätte, hätte dann nicht der FI auslösen müssen? Die Sicherung in dem Raum war draussen. Und würde die Lampe dann jetzt überhaupt funktionieren? Oder könnte es sein, dass die "nur" Erdung beschädigt wurde (dann würde der FI ja nicht auslösen soviel ich weiss)?

liebe Grüße
 
-jj- schrieb:
Oder könnte es sein, dass die "nur" Erdung beschädigt wurde (dann würde der FI ja nicht auslösen soviel ich weiss)?
Komplette Durchtrennung des PE lässt sich einfach messen. Liegen zwischen Außenleiter und PE 230V an, ist er nicht (komplett) durchtrennt.

Der FI würde anbei auch nicht auslösen wenn du nur den Neutral- oder Außenleiter gekillt hättest. In dem Fall würde einfach nur kein Strom fließen. Erst bei Schluss von N/PE oder L/PE durch die Beschädigung würde der FI fliegen. Bei vollem Kurzschluss besteht allerdings die Chance, dass der FI drin bleibt und der Leistungsschutzschalter fliegt. Bei anständigem L/N Schluss bleibt der FI auch drin, dafür fliegt auch der Leitungsschutzschalter.

Grüße
Thomas
 
-jj- schrieb:
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es eine solche Deckenkonstruktion wie auf dem Bild ist. Denn darüber ist gleich die nächste Wohnung.

Das gezeigte Bild ist eine normale Deckenkonstruktion die auch im privaten Wohnungsbau verwendet wurde/wird.

Darüber kommt der Druckbeton.

Ein User hat Dir doch schon eine Möglichkeit aufgezeigt.Stromkreis abschalten-Spannungsfreiheit überprüfen-Schraubenzieher oder Schweißdraht nehmen und in dem Bohrloch bischen rumstochern.
Ist da ein großer Hohlraum wurde eine Kammer von einer Holkörperdecke angebohrt.

Du kannst natürlich auch-wenn vorhanden-eine Endoskop-Kamera in das Bohrloch einführen.

Gruß Helge 2
 
-jj- schrieb:
Bei Sachen mit Strom habe ich immer großen Respekt (um nicht zu sagen Angst).
Respekt ist gut, Angst sollte man aber nicht haben, allenfalls, wenn es um Mittel-/Hoch-/Höchstspannung geht, ist eine gewisse Angst verständlich, da dort jeder Fehler der letzte ist.

Wenn ich wirklich eine Leitung getroffen hätte, hätte dann nicht der FI auslösen müssen?
Weißt du, wie ein FI funktioniert? Der FI hat einen Summenstromwandler (B-Typ: 2), durch den alle Leiter hindurchgeführt sind. Fließt innerhalb des durch den FI geschützten Stromkreises (L1, L2, L3, N) ein Strom, so fließt er in entgegengesetzter Richtung wieder durch den Wandler zurück und die Induktionswirkung der Ströme addieren sich zu 0. Fließt aus diesem Stromkreis Strom ab oder zu, z.B. in einen anderen Stromkreis, aus einem anderen Stromkreis oder gegen PE, hebt sich die Induktionswirkung dieser Ströme nicht mehr auf und es wird in einer Sekundärwicklung eine Spannung induziert, die über ein Schaltelement das Schaltschloss des FI zur Auslösung bringt. Wenn folglich ein- oder mehrere Leiter durch deine Bohrung beschädigt wurden, aber keine Verbindung zum PE besteht, warum sollte der FI dann auslösen?

würde die Lampe dann jetzt überhaupt funktionieren?
Sicher kann die funktionieren!

Oder könnte es sein, dass die "nur" Erdung beschädigt wurde (dann würde der FI ja nicht auslösen soviel ich weiss)?
Es könnte auch eine andere Ader beschädigt worden sein. Es können zwei Dinge passiert sein, wenn du eine Leitung angebohrt hast:
1.: Die Isolation ist beschädigt. Entweder die Mantelisolation oder auch die Aderisolation. Im Schlimmsten Fall kann es zu Überschlägen in der Leitung kommen. Auch Kriechströme könnten fließen, das allerdings speziell bei Feuchtigkeitseinwirkung.
2.: Du hast auch die Kupferseele eines oder mehrerer Leiter beschädigt. In dem Fall würde, je dünner der Leiter so geworden ist, der Widerstand an der Stelle größer werden. wird er zu groß, erwärmt sich die Stelle unter Last bis das Kupfer wegschmilzt und der Anschluss nicht mehr funktioniert. Dies ist aber bei einer geringen Last wie einer Lampe eher unwahrscheinlich. So oder so müsstest du schon ganz viel "Glück" gehabt haben, eine Leitung derart schwer zu beschädigen...

MfG; Fenta
 
Ahoi,

ich würde ob dieser Angaben vielleicht bei künftiger Montage vom Lampen überdenken, wie ich Löcher bohre.

Loch: 4-5cm
Dübel: < 4cm
Schraube: <4cm

Also hätte wohl in deinem Fall auch ein Loch mit ~35mm gereicht. Bei Fertigteil Betondecken ist gerade 35-40mm das der Grenzbereich, ab dem man frühestens Leerrohre und Leitungen erwarten kann. Heißt künftig idealerweise Bohranschlag bei 40mm setzen. Reicht für 'nen Fischer SX6 mit 4,5x40er Schraube.

Grüße
Thomas


Bedeutet das, dass man bei Neubauten i.d.R. (sofern alles nach Norm ausgeführt wurde), bei Bohrlängen mit max. 4 cm keine Leitung trifft und man eigentlich in die Decke bohren kann, ohne "Angst" zu haben, eine Leitung zu treffen, wenn man nicht tiefer als zwischen 4-5 cm kommt, wobei 5 cm würde ich gar nie ausprobieren!!
 
Thema: Lampe montiert - Leitung getroffen?
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