Lasttrennschalter oder Neozed als Vorsicherung für UV?

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lukasn40

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Hallo liebe Community,

ich bin neu hier und habe mehrere Fragen:

- Um eine Unterverteilung abzusichern, kann ich anstatt einer Neozed Einheit auch einen Hager HAB303 mit 32A verwenden?
- Wo liegen abgesehen vom Preis denn die Unterschiede?
- Und wieso werden heutzutage immer noch Schmelzsicherungen verwendet?
- Ist es überhaupt Pflicht eine Unterverteilung vor dem Fi abzusichern?
- Oder genügt auch ein einfacher Hager Ausschalter SH363N?


Über antworten zu diesen Themen wäre ich sehr dankbar, selbstverständlich weiß ich, dass all diese Arbeiten eine Elektrofachkraft ausführen muss, ich möchte mich allerdings einfach nur mal informieren.
 
Ob eine UV vorgesichert werden muss hängt von der vorgeschalteten Sicherung und der verlegten Leitung ab.
Ein Hauptschalter ist in der UV nicht erforderlich; dafür aber FIs.
Als Vorsicherung würde ich immer einen Sicherungslasttrennschalter verwenden. Dort sind Neozed-Sicherungen drin. Ein Leitungsschutzschalter (LSS; Sicherungsautomat) wäre als Vorsicherung nicht selektiv.
 
Die Unterscheide Deiner Beiden Elemente sind, daß das eine Eine Sicherung ist welche bei Überstrom abschaltet und das andere Ein Schalter der bei Überstrom abbrennt.

Der Trennschalter muß mit einer Sicherung vor Überlast geschützt werden.

Leitungsschutzschalter (Automaten) sind nur für Endstromkreise, davor sitzen immer Schmelzsicherungen.
Einzige Ausnahme ist der selektive Hauptleitungsschutzschalter, in grßen Anlagen gibt es auch noch Leistungsschalter.
siehe hierzu das Thema Selektivität.

Grundsätzlich mußt Du alles vor Überstrom mittels Sicherungen schützen, nur braucht dazu nicht jedes Teil seine eigene.

Sitzt vor Deinem Zähler schon eine 35A Sicherung, braucht Dein 40A FI z.B keine eigene mehr.
ist die kleinste Sicherung vor der UV aber 63A brauchst du entweder einen 63A FI oder vor Deinem 40A FI eine 40A Sicherung.

Aufgrund der anfälligkeit von Schraubsicherungen und der vielen Fehlbedienungsmöglichkeiten ist es an zu raten Sicherungslasttrennschalter (Linocur) zu verwenden.
 
Also ich sehe das so... Wenn die UV nicht in unmittelbarer Nähe ist, baue ich einen Schalter rein.
Eine Pflicht dafür konnte ich bisher nicht ermitteln, aber es ist sowohl für den Kunden, als auch den späteren Handwerker manchmal einfach besser, wenn man einen großen Schalter umlegt und alles ist aus.

Die Absicherung gehört, auch bei der Hauptstromversorgung, an den Anfang des Stromkreises, also definitiv nicht ni die UV.
Wenn dort nochmal sowas ist, dann höchstens als virsicherung für FIs, falls es unbedingt einer sein muss, der nicht zur Absicherung der Zuleitung passt.
Ansonsten nur Abgangssicherungen für Endstromkreise.
 
Wenn ich eine kleine UV habe dann lege ich die Zuleitung auf den Bedarf aus. Es ist schon ein Unterschied ob ich die Leitung für 63 A auslegen muss oder eben nur für 20 oder 25 A oder auch 35 A ! So und Schmelzsicherungen sind zwar zu LS Teil selektiv ( Überlastschutz ) aber eben nicht Kurzschlussselektiv ! Den Sinn die Leitung zur UV vor Überlastung zu schützen erfüllen sie aber 100 % tig ! Dir bringt es nichts wenn du einen 32 A LS als Vorsicherung verwendest und danach kommt ein 16 A LS dann können beide LS bei einem Kurzschluss auslösen den diese sind nicht selektiv zueinander !
 
- Um eine Unterverteilung abzusichern, kann ich anstatt einer Neozed Einheit auch einen Hager HAB303 mit 32A verwenden?
- Wo liegen abgesehen vom Preis denn die Unterschiede?

Neozed Lasttrenner sind funktionell im Prinzip gleich zu Neozed Elementen.
Sie sind allerdings komfortabler. Sie trennen alle 3Pole gleichzeitig, bieten gegenüber den Schraubkappen immer den optimalen Anpressdruck der Neozedsicherungen, und sind beim Wechseln der Neozedsicherungen fingersicher.

Und wieso werden heutzutage immer noch Schmelzsicherungen verwendet?
Weil sie selektiv zu den nachgeschalteteten Stromkreis Leitungsschutzschalter sind. (bei richtiger Dimensionierung)

- Ist es überhaupt Pflicht eine Unterverteilung vor dem Fi abzusichern?
Dazu muss man die gesamte Anlage betrachten.

wenn im HAK 63A NH sitzen, und die UV Zuleitung auf 63A ausgelegt ist, braucht man die UV nicht extra abzusichern.
wenn im HAK 63A NH sitzen, und die UV Zuleitung nur ein 6mm² oder 10mm² ist, muss man entsprechend vor sichern.
[edit] bei der Betrachtung muss in Deutschland auch ein eventuell vorhandener SLS berücksichtigt werden.

Weiters kann die Vorsicherung auch gleichzeitig den Überlastschutz der nachgelagerten RCDs übernehmen. Wenn die UV mit 35A Neozed vor gesichert ist, brauche ich mir in der UV über eine eventuelle Überlastung des RCD (fast) keine Gedanken machen.

Allerdings muss man hier aber auchd en Strombedarf der UV berücksichtigen. Wenn da ein fetter DLE dran hängt, wird man die Zuleitung auf 63A auslegen, nicht vor sichern, und den DLE dann mit einem 32A LS (nur als Beispiel) absichern.

- Oder genügt auch ein einfacher Hager Ausschalter SH363N?
Wen die UV nicht vor gesichert werden muss, würde ich zumindest eine Abschaltbarkeit vorsehen.
 
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Thema: Lasttrennschalter oder Neozed als Vorsicherung für UV?
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