LED Hintergrundbeleuchtung aus TV ausbauen - LED Treiber?

[Mattes_01]

Hallo zusammen,
ich habe ein neues Bastelprojekt.
Und zwar möchte ich mir aus einem defekten TV ein künstliches Fenster bauen, das von hinten beleuchtet ist.
Durch die Folien und Diffusoren aus dem TV bekomme ich eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung hin bei gleichzeitig einem sehr flachen Aufbau. Darauf kommt dann eine Backlit-Fotofolie und das Ganze dann an die Wand.

Allerdings muss ich die Diffusoren (also Plexiglasscheiben) auf das Maß des Fensters zuschneiden, was bedeutet, dass ich den LED Streifen (ist eine Edge Beleuchtung) nicht 1:1 nutzen kann.
Nun wollte ich euch fragen, was man hier für ein Netzteil für die LED Streifen nehmen kann/muss?

Ich habe vorsichtig am Netzteil beim Betrieb gemessen und komme bei einem 75 Zoll TV auf 88V Spannung, die je Stromkreis an die LED Streifen geht.
Mit einem klassischen 12V Netzteil/Treiber komme ich also nicht weit.
Und das Originale Netzteil vom TV ist mir zu klobig um es zukünftig zu nutzen.

Daher wollte ich euch mal fragen, ob es andere Treiber/Netzteile gibt, die man nutzen kann?

Außerdem wollte ich euch fragen, ob man ggf. so einen LED Streifen einkürzen kann?
So sehen die Streifen aus,
Wenn ich richtig gezählt habe, dann müssten es 30 LEDs je Stromkreis zu 88V sein, also 2,9V je LED, die müssten also in Reihe geschaltet sein.

Vielleicht habt ihr ja eine Idee.

Viele Grüße und lieben Dank schonmal.
Mattes

 

[Akkublitz]

Du kannst das vorhandene Netzteil ganz pragmatisch weiternutzen, indem Du die überzähligen LEDs mittels einer Litzenverbindung separat anordnest.

Vielleicht kannst Du deren Licht sogar irgendwie nutzen, andernfalls halt abdecken.

Wenn Dir das klobige Originalnetzteil nicht gefällt, wird es kompliziert:
Du brauchst einen entsprechenden Konstantstrom-Treiber (C.C.) mit dem erforderlichen Spannungsbereich.
Dazu wäre es gut, den LED-Strom (Ampere) im Betrieb nochmal zu messen.

Wenn die LEDs in serielle Gruppen geschaltet sind, muss die Anzahl der LEDs pro Gruppe gleich bleiben.
Dann ggf. wie bereits erwähnt LEDs über Litze auslagern.

 

[Mattes_01]

Moin Akkublitz und vielen Dank für die Rückmeldung.
Am liebsten würde ich halt ein separates Netzteil nutzen, weil das Originale halt recht offen ist und zudem recht klobig.

Ich vermute, dass die LEDs in Serielle Gruppen geschaltet sind:
Ich habe in Summe 6 Stromkreise (zwei je LED Streifen).
Jeder Stromkreis zieht 88V und versorgt 30 LEDs. Da müssen die ja in Serie geschaltet sein.

Stromaufnahme kann ich erst kommendes Wochenende messen, wenn ich eine Krokodilklemme besorgt habe. Evtl. kann ich mir da auch was auf der Arbeit ausleihen, das muss ich Dienstag mal schauen.

Zu deinem letzten Kommentar:
Das bedeutet, dass ich die LED Strips dann so anpassen muss, dass immer die selbe Anzahl an LEDs vorhanden bleibt (sprich links und rechts die gleiche Anzahl kürzen).
Wenn ich dann weiß, welche Stromaufnahme und Spannung ich benötige, wie wähle ich dann das Netzteil aus? Einfach einen passenden CC Treiber und fertig?

LG
Mattes

EDIT:
Ich habe ein Peaktech 6225 Labornetzgerät (0-30V, 0-5A) hier.
Kann das irgendwie helfen? Ich muss mal schauen, ob ich an die einzelnen LEDs drankomme, dann kann ich damit evtl. ein bisschen rumprobieren.

 

[Akkublitz]

Das Labornetzteil hilft da nicht, ein Multimeter dagegen schon - nämlich zur Prüfung des aktuellen Betriebsstroms am Beginn der Streifen bzw. jeder Streifengruppe. Dazu musst Du aber nicht unbedingt Krokodilklemmen besorgen.

Danach muss dann das neue Netzteil bzw. Der LED-Treiber ausgewählt werden.

Das Originalnetzteil könnte in ein passendes Universal-Kunststoff-Gehäuse eingebaut werden - die gibt es im Elektronik-Fachhandel.

Meine Empfehlung wäre, wenn irgendwie möglich das Originalnetzteil zu verwenden, weil das am unproblematischsten ist!

Die weitere Fernanleitung der Massnahme wird aufwendig sein, weil es nicht in der Weise "Plug&Play" ist, wie man das bei gewöhnlicher LED-Raumbeleuchtung kennt.
Wenn es Dir auch ums Experimentieren mit LEDs geht, dann nicht ausgerechnet mit denen im Display, denke ich...

 

[Mattes_01]

So, ich habe den Strom mal gemessen.Irgendwas ist komisch, oder ich verstehe das Messergebnis nicht:

Ich kann nicht auf dem abgesicherten Eingang messen, obwohl der Strom ja weit unter den 200mA liegen müsste. Und das Messergebnis springt, wenn ich den Messbereich wechsele. Irgendwie sehr eigenartig. Aber vielleicht hat das Multimeter auch einen Schlag, ist ja kein besonders gutes.

Was noch eigenartig ist bzw. was ich nicht verstehe:
Zur LED Leiste gehen 4 Kabel, 2x+2x-. So steht es auch auf dem Netzteil.
Ich messe 88V zwischen den beiden Kreisen. Das müssten also 2,9V je LED sein.
Messe ich aber auf dem Bild der Klemme (1.jpg) die beiden außeren Füßchen bekomme ich 176V. Das überrascht mich irgendwie

Hinzu kommt, dass wenn ich die Wago öffne die gesamte Leiste ausfällt, nicht nur 30 Stück (also nicht nur die Hälfte).

Außerdem noch zwei Bilder von den LEDs. Evtl. kann ja jemand das Modell der LEDs erkennen.
Ein Datenblatt finde ich nicht.
Das Originalnetzteil möchte ich nicht verwenden (zumindest bin ich noch nicht so weit ).
Zum einen, weil ich die Leisten unabhängig voneinander benutzen möchte (sind 3 Stück) und zum anderen, weil weil das Netzteil krass klobig ist.

Viele Grüße
Mattes

EDIT: Labornetzteil bringt mir übrigens nicht viel, weil das nur bis 30V geht :-/ Und die Isolation neben den LEDs möchte ich nicht aufkratzen um an eine einzelne LED ranzukommen.

Edit 2: Und vielen lieben Dank schonmal für deine hilfreichen Tipps!

 

[Akkublitz]

Naja, das Netzteil gibt offenbar 176 Volt aus und daran sind die zwei Streifen à 88 Volt in Reihe geschaltet - das passt ja rechnerisch zu 100%!

Du hast beim Multimeter die rote Messleitung auf Strommessung umgesteckt - aber hast Du die Messleitungen dann auch in Reihe geschaltet (d.h. die Zuleitung vom Netzteil zu den LEDs unterbrochen und dort das Multimeter eingeschleift)?

 

[Mattes_01]

Ja genau so. Ich habe in dem Bild 2 die linke Wago aufgemacht, eine zweite Wago an das offene Ende und das Digitalmultimeter dazwischen geklemmt

 

[Akkublitz]

Dann müsste auch ein Stromfluss zu messen sein!
Haben die LEDs analog zu den Messwerten auch Schwankungen bei der Helligkeit gezeigt?

 

[bigdie]

Versuche nicht die Streifen zu kürzen, das wird nicht funktionieren. An den LEDs herum löten klappt nicht, die Lötstellen bekommst du nicht warm

 

[eFuchsi]

Also soweit ich diese Streifen kenne, kann man an denen die Leiterbahnen sehr gut erkennen, und somit einen Schaltplan nachzeichnen, wie die verkabelt sind.
mit den Daten der LED kann man dann auch eine Netzteil auswählen.

 

[Octavian1977]

Wenn Du 2,6A Hast und im Bereich 2A (2000mA) mist hat das dem Gerät sicher nicht gut getan.
Dir sollte auch klar sein, daß die Spannung von 176V weit über der Schutzkleinspannung liegt und lebensgefährlich ist!
Die Leds sind garantiert dazu gedacht in einem Schutzisolierten Gehäuse betrieben zu werden!

 

[Mattes_01]

Hallo zusammen und vielen Dank für eure Rückmeldungen.

So, ich habe mal ein bisschen Messtechnik von der Arbeit mitgenommen um zu prüfen, ob heir bspw. eine gepulste Spannung anliegt (PWM), das ist aber nicht der Fall.
Es liegen konstant 87,0-87,5 V (gemessen mit Fluke 21 III und Fluke 125B) und 260 mA (gemessen mit Fluke 21 III) an.
Die Angaben gelten je 30 LEDs.

Auf einem LED Streifen sind 2x30 LEDs verbaut. Der LED Streifen hat zwei Anschlüsse/Stromkreise.

Die LEDs sind in Reihe geschaltet (siehe hierzu Bilder).
Kürzen kann ich den LED Streifen lediglich auf der einen Seite nach den ersten 30 LEDs Danach folgt der zweite LED-Stromkreis.

So, und jetzt denke ich mich mal in die benötigte Schaltung auf Basis vorhandener Netzteile (bspw. dem hier Click (40-108V DC Ausgangsspannung bei 350 mA) rein.
Alles garnicht so einfach mit den nicht-linearen Kennlinien.
Und die Vorlesungen zu der ganzen Thematik sind halt auch schon ein Weilchen her

Vielen Dank aber schonmal und viele Grüße
Mattes

PS: Helligkeitsschwnankungen gab es beim Messen keine.

Edith: Ich habe jetzt mal an einer LED die Isolation abgekratzt und mit dem Labornetzteil nachgemessen (auch auf die Gefahr hin die LED zu zerstören): Laut LED TV Backlight-Tester hat die einzelne LED eine Spannungsaufnahme von 2,9-3V. Das kommt ja auch mit den 88V auf 30 LEDs hin.
Strom habe ich auf 260mA begrenzt.
Siehe da, die LED leuchtet.
Sie leuchtet sogar noch bei 2,0mA, dann aber deutlich schwächer.
Ich muss also in den Bereich von 240-260 mA mit dem Netzteil kommen, damit ich eine ordentliche Ausleuchtung habe.

 

[bigdie]

So, und jetzt denke ich mich mal in die benötigte Schaltung auf Basis vorhandener Netzteile (bspw. dem hier Click (40-108V DC Ausgangsspannung bei 350 mA) rein.

Die Leds brauchen Konstantstrom 250mA, da kannst du nicht 350 nehmen

 

[Mattes_01]

Die Leds brauchen Konstantstrom 250mA, da kannst du nicht 350 nehmen

Ja, das habe ich mir schon irgendwie gedacht.
Und mit einem parallel geschaltetem Widerstand macht das vermutlich auch keinen Sinn.

Was mache ich denn, wenn ich ein Konstantstrom-Netzteil mit passendem Strom (250mA) finde, das aber nicht den entsprechenden Spannungsbereich abdeckt (bspw. zu hoch ist). Entsprechenden Vorwiderstand ausrechnen und davor schalten?

 

[bigdie]

Muss halt passen. Vermutlich können die Leds auch 300mA. Deshalb ist die Spannung untypisch 2,9V. Weiße Leds haben normal 3-3,5V. Aber im Gegensatz zu einer Led Leuchte soll ein Fernseher ja 10 Jahre halten. Oder die nutzen die volle Leistung nicht, weil man nicht genug Wärme ableiten kann.

 

[Mattes_01]

Alles klar, vielen Dank.

Ich hab nochmal eine kurze andere Frage:
Ich habe hier noch einen TV. Selbe Reihe, aber statt 75 Zoll nur 65.
Aufbau ist gleich, allerdings sind da die LEDs ein wenig anders, was mich wundert:
158V auf 27 LEDs (also 5,85V je LED). Dafür aber nur 154 mA. Das ist doch irgendwie komisch.
Die LEDs sehen auf den ersten Blick aber auch ein wenig anders aus, zumindest vom Anschluss her. Vielleicht sind das ja immer 2 LED Chips in einem oder so. Das hatte mich jedenfalls gewundert.

Ich baue die Tage mal einen Streifen aus dem anderen TV aus und hänge den ans Labornetzteil.

 

[bigdie]

Gibt auch LEDs, da sind 2 oder 3 in einem Gehäuse. Die haben dann 6 Beine. Sieht trotzdem aus wie eine.

 

[Drehfeld]

Dieser Treiber von TCI könnte passen: 127414
Strom kann über DIP-Schalter auf 250mA eingestellt werden. Spannungsbereich wäre dann 20-112V.
Datenblatt:
https://win.tcisaronno.com/downloads/?IDnode=5005&field=docs&language=EN
z.B. hier zu kaufen:
TCI Maxi Jolly HV 60 | 1-10V & PUSH | 127414 | 151414

 

[Mattes_01]

Dieser Treiber von TCI könnte passen: 127414
Strom kann über DIP-Schalter auf 250mA eingestellt werden. Spannungsbereich wäre dann 20-112V.
Datenblatt:
https://win.tcisaronno.com/downloads/?IDnode=5005&field=docs&language=EN
z.B. hier zu kaufen:
TCI Maxi Jolly HV 60 | 1-10V & PUSH | 127414 | 151414

Danke für die Rückmeldung.
Das ist sicher ein passender Treiber.
Was ist mit dem hier?
Der müsste auch gehen und ist ein kleines bisschen günstiger.
Oder übersehe ich etwas?
Viele Grüße
Matthias

 

[Drehfeld]

Der braucht aber eine Gleichspannungsversorgung und liefert keine 88V…