Leerrohre im Rohbau verlegen?

Diskutiere Leerrohre im Rohbau verlegen? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe vor langer Zeit Elektriker gelernt, mache jetzt aber schon länger was anderes. Demnächst steht bei mir der Hausbau an und da...
geht gerade um die Leerrohre die im Beton verlegt sind, da sind die natürlichen Feinde mehr die Armiereisen und die Rüttelflasche ^^
Bin aber auch auf deiner Seite, Leerrohre nur mit Leitung drin. Das mit dem nachträglichen Durchziehen ist die größte Grütze.
Und welchen Vorteil außer der doppelten und dreifachen Arbeit hast du gegenüber einer Beton- oder Erdleitungen so reinlegen?

Und ich weiß gar nicht, wie ihr es schaffen wollt. Gerade im EFH bis MFH-Bau kenne ich es fast nur noch so: Morgens die Decke gelegt, nachmittags Decke fertig.
 
Ja, der Aufwand zur Verlegung von Leerrohren ist enorm. Deswegen findet man das nur sehr selten.

EDIT: merke gerade, ich wiederhole mich und mein Vorschreiber argumentiert genauso.

Außerdem: Wesentliches Argument für die Leerrohre wäre ja, dass man was nachinstallieren kann. Dann müssen die auch entsprechend dick dimensioniert werden. Noch mehr Stemmerei, noch mehr Probleme mit der Statik...

Ah, hatten wir schon den Einwand, dass dann die Leitungen weniger Ampere vertragen?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Www
Bei mir persönlich, wenn ich neu bauen würde, würde niemals irgendwelche Leitungen oder Leerrohre in der Betondecke liegen. Dabei wäre es gleich ob Massivbau oder Ständerkonstruktion. Weil, wie du schon schreibst, ich keinen Vorteil darin sehe. Jedoch kann jeder, wenn er will, das handhaben wie es ihm gefällt. In dem Bezug auf das eigendliche Thema hab ich aus der Berufspraxis heraus meine Meinung zu verschiedenen Möglichkeiten wiedergegeben. Möchte einmal ein Selbstzitat dazu einschieben
Ich persönlich bin kein Fan von "mehr Leerrohr als Beton". Zumal es gerade am Beginn der Elektroinstallation doch noch das eine oder andere geändert wird und dann ist das Leerrohr doch an der falschen Stelle. Zuleitungen zu den Räumen ja, weil meist ändern sich ja die Türen eher selten, aber dann Querverbindungen zb. Tür zur Steckdose an der Wand mittels Rohr in der Decke dann eher nicht. Auch Netzwerk-, Telefon- oder Antennenleitungen würde ich nicht unbedingt in der Decke versenken.
Das ist die mir gängige Praxis, oftmals wird noch die Deckenleuchte mit eingelegt, da "Filigran-Decken" meist nur noch gespachtelt werden.

Und welchen Vorteil außer der doppelten und dreifachen Arbeit hast du gegenüber einer Beton- oder Erdleitungen so reinlegen?
Das ist eine Einstellungssache, und im Thread wurde auch schon über Temperaturbeschaffenheit von Leerrohren diskutiert. Das Meinungsspektrum ist da weit gestreut.
Ich persönlich würde keine Leitungen, egal welcher Art....was sind eigendlich Betonleitungen?...einfach so in die Armiereisen schmeissen, könnt ich nachts nicht mehr ruhig schlafen. Aber auch das kann jeder für sich selbst entscheiden. Kann man das als Vorteil nehmen? Ja und Nein.

Und ich weiß gar nicht, wie ihr es schaffen wollt. Gerade im EFH bis MFH-Bau kenne ich es fast nur noch so: Morgens die Decke gelegt, nachmittags Decke fertig.
Tja, wenn ich jetzt boshaft wäre würde ich sagen "weil wir es können" :D

Aber Spass beiseite, ist ja auch schon im Threadverlauf geschrieben worden, das Zauberwort ist "Absprache". Ja, das was du schilderst ist sicherlich bei dem heutigen BT-Geraffel normal, wenn man aber mal schaut wer für solche Buden arbeitet...
Zum Glück gibt es ja auch noch normale Baustellen, wo man Absprachen trifft und nicht mit dem Ring Leerrohr unterm Arm vor der fertig betonierten Decke steht. Was die Zeit betrifft, EFH EG-Decke, sagen wir mal 6 Räume mit 2 Fluren, eingelegt werden nur Zuleitungen und Deckenlampen, mit 2 Mann biste da in 1,5-2 Stunden durch. Mit Leerrohr und zwischen drin noch ne Tasse Kaffee schlabbern.
 
...Aber Spass beiseite, ist ja auch schon im Threadverlauf geschrieben worden, das Zauberwort ist "Absprache". Ja, das was du schilderst ist sicherlich bei dem heutigen BT-Geraffel normal, wenn man aber mal schaut wer für solche Buden arbeitet...
Zum Glück gibt es ja auch noch normale Baustellen, wo man Absprachen trifft und nicht mit dem Ring Leerrohr unterm Arm vor der fertig betonierten Decke steht. Was die Zeit betrifft, EFH EG-Decke, sagen wir mal 6 Räume mit 2 Fluren, eingelegt werden nur Zuleitungen und Deckenlampen, mit 2 Mann biste da in 1,5-2 Stunden durch. Mit Leerrohr und zwischen drin noch ne Tasse Kaffee schlabbern.
Das mit der Absprache ist klar. Die BH, die ihren Bau selber organisieren, koordinieren und überwachen, haben und brauchen auch meist keinen ext. SV, da die selber über ausreichend Sachverstand verfügen.
Aber die anderen mit null Ahnung oder von Haus aus keinerlei handwerkliches Rüstzeug mitbekommen haben, werden immer mehr. Es ist ja auch so - vieles, was man früher selber zusammengebaut oder -gebastelt hat, gibt es heutzutage billiger fertig zu kaufen. Und dann fehlt einem irgendwann die Übung und auch die Kenntnisse.

Jetzt zur Decke: Als ich damals gebaut habe, haben wir das Holz dafür noch selber aus unserm Wald geschlagen, mit dem Borkeisen abgeschält, zur Sägerei gebracht und zu Bretter und Balken sägen lassen. Mit den Brettern wurden die Rohdecken eingeschalt, Folie und beide Eisenlagen mit der Hand raufgelegt und dann geschüttet. Betonpumen mit Ausleger gab es schon, hatte ich mir auch gegönnt, die kam von weit her und war richtig teuer
Das ganze hat sich über Wochen hingezogen und man hat die Familie und Kumpels unentgeldlich damit beschäftigt. Und trotzdem hat mir die Decke inflationsbereinigt mehr als das Doppelte gekostet, als heuzutage eine fertig erstellte Planbetondecke in einem Tag raufsetzen zu lassen, ohne eine Finger zu krümmen. Und die Decke ist von unten glatt - nichts mit aufwändig spachteln oder Vertäfeln.
Und solcher Dachstuhl aus der Fabrik kostet nicht mal 1/4 gegenüber einem traditionel abgezimmerten.
Und die Firmen die sich auf Betondecken spezialisiert haben sind nun mal rund 1/3 günstiger, als die die sowas nebenbei in einer Woche machen, sind aber am gleichen Tag fertig oder es kostet extra, wenn die zum Eisen legen und schütten extra anrücken müssen. Das ist doch der Grund, warum es so läuft, wie es läuft. Also hat nicht nur mit Absprache zu tun, sondern auch mit Kosten und der BT/GÜ möchte maximalen Gewinn haben.

Und ganz ehrlich - ich würde heuzutage auch bauen lassen, da dies sogar günstiger wird, als selber machen. Als privater BH kommt man auch nicht an diese Einkaufspreise für Material und Handwerksleistungen bei weitem nicht mehr heran und man erspart sich ein Haufen Stress.
Ich weiß ja, was für Preise für welches Gewerk abgerufen werden. Manche Sachen werden Schwarz beim dt Handwerker sogar teurer, als was manche Osteuropäische Subunternehmer offiziell dafür nehmen. Und deren Qualität wird mit der Zeit immer besser, da die auch die entsprechende Übung haben.
 
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