Leerrohrführung Philosophiefrage?

Diskutiere Leerrohrführung Philosophiefrage? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag, und zwar sind wir gerade im Rohbau mit unserem EFH. Elektrik übernehmen wir so gut wie komplett in Eigenregie und haben aber einen...
D

DaBayer96

Beiträge
4
Guten Tag,

und zwar sind wir gerade im Rohbau mit unserem EFH. Elektrik übernehmen wir so gut wie komplett in Eigenregie und haben aber einen Elektromeister im Rücken für Fragen, Abnahme etc.

Leerrohre für zwei Etagen wurden schon gelegt. Haben hald meistens KNX, Strom und eben Rollo in den Raum gelegt.

Jetzt meinte er das wir doch lieber zum Brücken der Steckdosen innerhalb des Raumes Leerrohre in die Decke ziehen hätten sollen von zB. Türe zu den Fenstern rüber.

Meine Meinung: Lieber Schlitzen und wenn nicht möglich - senkrecht zum Fußboden und dann am Rand mit in die Dämmung des Estrichs legen. Dies halte ich vor allem für flexibler da wir zum jetzigen Stand noch nicht genau wissen wo wir die Steckdosen genau haben wollen. Das hätten wir im Winter lieber erst vor Ort auf der Baustelle festgelegt.

Wie sind eure Erfahrungen hierzu? Alles reine Philosophie-Frage?

Viele Grüße!
 
Ich persönlich halte von Leerrohren gar nichts. In den Schlitz von einem Leerohr kann ich 3 NYM verlegen, die zudem auch zu 3 verschiedenen Stromkreisen gehören können. In einem Leerrohr kannst du nur einen Stromkreis legen.
 
In einem Leerrohr kannst du nur einen Stromkreis legen.

Ist das so in Deiner Welt?

Komisch. In der VDE0100, Teil 520 heißt es:

"521.6 Elektroinstallationsrohre und Elektroinstallationskanäle
Mehrere Stromkreise sind in einem Elektroinstallationsrohr oder in einem zu öffnenden Elektroinstallationskanal zulässig, wenn alle Leiter für die höchste vorkommende Nennspannung isoliert sind und die Elektroinstallationsrohre oder zu öffnenden Elektroinstallationskanäle ausreichende Querschnitte haben."


(Die einzige Einschränkung wäre die, dass die VDE diesbezüglich geändert wurde, da ich das aus einer älteren Version zitiert habe, dann möge man mir das bitte korrigieren!)
 
Kann dich beruhigen, ist sie nicht.

Der Kobold kommt gleich um die Ecke mit Einzeladern. :oops:
 
@Axel Schweiß ich wüsste nicht das du Leerrohre für NYM verwendest sondern da werden wohl eher wie du schon sagst Einzeladern verwendet . Ein Kleiner aber feiner Unterschied !
 
Danke für eure Infos.
Also lieg ich doch nicht sooo falsch.

@eFuchsi Danke für den Tipp. Hätte das eh nur in nicht tragenden Wänden gemacht.

Wie verfällt sich das mit FBH und Leitungen? Müssen besondere Vorkehrungen bezüglich Temperatur getroffen werden?
 
Wie verfällt sich das mit FBH und Leitungen?

Die Leitungen liegen in einem Schutzrohr auf der Betondecke und sind umgeben von Dämmmaterial, nach ein paar Zentimetern beginnt der Estrich, in dessen oberer Schicht kommen erst die Heizungsrohre. Wenn du mit maximal 30°C Umgebungstemperatur und Verlegeart A2 rechnest, ist das ab 2,5mm² für 16A OK. Bei 1,5mm² wird es nichts mehr mit 16A Absicherung - wenn man nicht vielleicht doch eher von 25°C ausgehen kann. Tja, wie warm wird es denn wohl sein - eine Seite die Betondecke, die andere Seite erst mit Dämmung, dann Estrich, dann 35°C warmes Heizungsrohr und vielleicht maximal 26°C warmer Estrich? - Ich glaube nicht, dass man da wirklich mit 30°C rechnen muss.
Es spricht aber auch nichts dagegen, von der "das haben wir immer schon so gemacht" Absicherung mit den maximal zulässgen 16A mal nach unten abzuweichen.
 
Netzwerk -und Koaxialkabel nicht vergessen. Erst Planen und überlegen was man will und dann Bauen. So auf gut Glück ein paar Kabel legen, ist genau so Planlos wie der BER.
 
Da muss ich @Pumukel ausnahmsweise mal zustimmen. Mit Leerrohren gerade paar Nummern dicker oder mehrere Leitungen überschreitet man sehr schnell die zulässigen Schlitztiefen in den Wänden. Selbst für NYM muss großzügiger geschlitzt werden und ich muss ein Auge zudrücken, wenn es 25mm statt der erlaubten 10mm sind, da sonst sich die Kundenwünsche nicht unterbringen lassen. Ich sehe auch keine großen Vorteile von Leerrohr für Stromleitungen, die erhöhen nur den Aufwand und die Kosten. So sieht es in der Praxis aus.
Selbst Datenleitungen etc werden auf dem Neubau selten durchgängig im Leerrohr gelegt, sondern gestückelt gleich reingezogen und in der Wand so ohne hoch. Mit Austauschbarkeit bei paar netten 90˚-Bögen hat es sich eh schnell erledigt.
Und ob der Verlegeabstand gem DIN 18015 bei der heutigen Haustechnik noch sinnvoll ist, bleibt fraglich, da sich diese etwas überholt hat. Dadurch dass auch heutzutage Heizungs- und Lüftungsrohre „on floor“ verlegt werden, kommt man mit einem Fussbodenaufbau unter 18cm (12 Dämmung, 6 Estrich) eh nicht mehr hin und die Leitungen liegen tw. Im Flur vom OG auf gesamter Breite und übereinander.
 
Man kann Gerätedosen vom RoBo. in den Wandbereichen so anfahren wenn die Zuführung in der Wand eben so im 45°- Bogen verlegt werden.
Und das ist auch machbar da Installationszonen unterhalb der Gerätedose so 15cm ungefähr betragen.
Dann sind auch Leitungen auswechselbar wenn alles gutgeht.
 
1. gescheite Vollsteine für den Bau verwenden, dann ist auch Querschlitzen ohne Probleme möglich.
2. wenn das nicht geht Decke um ca 10cm abhängen und darin Halter für die Querleitungen einbringen.

Dritte Möglichkeit wäre ohne Schlitz auf die Wand legen und passend dick verputzen, spart Arbeit und Abraum
 
1. gescheite Vollsteine für den Bau verwenden, dann ist auch Querschlitzen ohne Probleme möglich.
Was sind bei dir „gescheite Vollsteine“? Poroton ja nicht, das hier rein statisch gesehen nur die äußerer Schicht als tragfähig gilt. Ob dies wirklich so ist lasse ich mal dahingestellt. Porenbetonis ein Vollstein, ebenso KS. In beiden sind waagereche Schlitze bei kleineren Dimensionen bis 17,5 nicht zulässig, aber ein Loch quer reinbohren wäre erlaubt. Es gibt ja Bohrer mit bis zu 2,5m Länge.
2. wenn das nicht geht Decke um ca 10cm abhängen und darin Halter für die Querleitungen einbringen.
Dritte Möglichkeit wäre ohne Schlitz auf die Wand legen und passend dick verputzen, spart Arbeit und Abraum
Erhöht aber die Kosten. Solche Schichtdicken gehen selten in einem Arbeitsgang und außerdem müsste dann ein Amierungsgewebe mit eingeputzt werden. Du bekommst eher Schwindrisse und Lunken, das das Wasser sich nie 100% gleichmäßig verteilt, d.h. es muss später vom Maler mehr abgespachtelt und geschliffen werden! Mehr Aufwand - mehr Geld. Wenn denn die gute alte Stegleitung. Diese ist trotz aller Unkenrufen immer noch als Einsatz unter Putz gestattet.
 
z.B. Kalk Sandstein, Vollziegel...
Waagerechte Schlitze in KS sind durchaus erlaubt es ist nur die frage was die Wand tragen muß und ob sie das noch erfüllen kann.
Wenn ich eine KS Wand auf 110% auslege kann ich 10% von dem Stein entfernen ohne Probleme zu bekommen.
Steine wie Poroton verlieren bei Schädigung der einen Tragekante 50% der Tragkraft, hinzu kommt dann noch ein Kippmoment, also ist der Stein dann zum Tragen nicht mehr zu gebrauchen.

Bei einer Putzdicke von 5cm braucht keiner eine Armierung, Schwindrisse gibt es auch keine, außerdem sind bis 5cm in einem Arbeitsgang machbar.
Armierung ist was für WDSV und schlecht haftende Untergründe, für eine verputzte Steinwand benötigt das keiner.
 
Thema: Leerrohrführung Philosophiefrage?
Zurück
Oben