Leistung mit induktiven Beiträgen interpretieren

Diskutiere Leistung mit induktiven Beiträgen interpretieren im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, generelles Verständnisproblem: Ich messe mit einem Leistungsmesser die aufgenommene Leistung in einem System mit induktiven...
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flowschi

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Hallo,

generelles Verständnisproblem:

Ich messe mit einem Leistungsmesser die aufgenommene Leistung in einem System mit induktiven Beiträgen. Das ist dann offenbar die Wirkleistung, da der Leistungsmesser die Blindanteile nicht erfasst?

Dann berechne ich die Leistung, in dem ich die in den ohmschen Widerständen umgesetzte Leistung aufsummiere.

Die beiden Werte unterscheiden sich offenbar von einander. Wie muss ich mir das jetzt vorstellen?

Welche von beiden Leistungen muss größer sein, und warum?

Dann noch eine Frage zum messen der Leistung: Es gibt ja so billige Leistungsmesser, die man einfach in Reihe zu den Verbrauchern schaltet.
Dann gibt es offenbar aber auch Laborgeräte, die über einen Strom- und Spannungseingang verfügen und damit die Leistung Messen oder berechnen? Besteht ein Unterschied in den gemessenen Leistungen?

Vielen Dank! :)
 
Hallo,

1.Also soviel ich noch weiß, mißt ein einfaches Leistungsmeßgerät nicht die Wirkleistung sondern die Scheinleistung. Es kann die Spannung erfassen und den Strom erfassen aber nicht die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom.

2.Die Scheinleistung ist gleich (meistens größer) als die Wirkleistung.

3.Die billigen Meßgeräte benötigen zum genauen Messen eine Sinuskurve während bei den teuren Meßgräten die Kurvenform völlig egal ist. Die teuren Meßgeräte "zerstückeln" eine Halbwelle in tausende von Einzelmessungen und errechnen den Durchschnitt. Das ist elektronisch gesehen natürlich viel genauer.

Ich hoffe ich habe es von meiner Ausbildung so noch alles richtig in Erinnerung. :D

Gruß
Benjamin
 
Danke soweit erstmal.

Mal konkret an meinem Beispiel:

Ich messe einen Trafo im Kurzschluss, und der Leistungsmesser misst laut Datenblatt die Wirkleistung.

Außerdem messe ich Spannung und Strom. Wenn ich jene multipliziere, kommt ein kleinerer Wert raus (10-20%).

Hat das was mit der Blindleistung zu tun, oder einfach mit irgendwelchen Verlusten?
 
Hallo,

Blindleistung sind ja keine Verluste.
Verluste treten durch den ohmschen Widerstand der
Leitung auf und durch das ständige umpolen des
Magnetfeldes im Eisenkern.
Es tritt immer eine Phasenverschiebung auf, wenn
Strom durch eine Spule fließt und der Trafo hat
ja mindestens 2 Spulen (primär und sekundär).
Vor dem Trafo (primär) ist in der Regel eine andere
Phasenverschiebung als hinter dem Trafo (sekundär).
Darum bringt das multiplizieren von Spannung und
Strom und die daraus resultierende Scheinleistung
nichts wenn man die Eingangsleistung in Relation
zur Ausgangsleistung setzen will.
Um die genaue Eingangs- bzw. Ausgangsleistung
festzustellen (Wirkleistung) muß auf jeden Fall die
Phasenverschiebung cos(phi) berücksichtigt werden.

Wenn du zwei Leistungsmessgeräte die den cos(phi) mit
berücksichtigen, einen an den Eingang und einen an
den Ausgang setzt und dann bei jedem Meßgerät die
Wirkleistung abließt, dann weißt du genau wieviel
Verlust der Trafo hat.

Gruß
Benjamin
 
Bevor Du einfach Spannung und Strom multiplizierst solltest Du vorher wissen welchen Strom und welche Spannung du mißt.
Da auch eine Spule immer aus einem rein ohmschen und einen Induktiven Widerstand besteht gibt es auch hier verschiedene Spannungen und Ströme.
Schätzungsweise hast Du einfach die Spannung parallel und den Strom in reihe zur Spule gemessen.
die Multiplikation beider ergibt die Scheinleistung.

Die Scheinleistung ist niemals kleiner als die Wirkleistung und bei induktiven Verbrauchern generell deutlich größer als die Wirkleistung.

Allerding misst Du hier einen Transformator mit sekundärseitigem Kurzschluß, dabei wirkt sich der Induktive Teil der Spule kaum aus. Der einzige Widerstand der sich dem Strom entgegensetzt ist der Drahtwiderstand der Spule.
Die Wirkleistung sollte hier fast gleich der Scheinleistung sein.

Dazu kommen aber noch Toleranzen der Meßgeräte.
beziehe diese bitte in die Rechnung mit ein.
 
Bevor Du einfach Spannung und Strom multiplizierst solltest Du vorher wissen welchen Strom und welche Spannung du mißt.
Da auch eine Spule immer aus einem rein ohmschen und einen Induktiven Widerstand besteht gibt es auch hier verschiedene Spannungen und Ströme.
Schätzungsweise hast Du einfach die Spannung parallel und den Strom in reihe zur Spule gemessen.
die Multiplikation beider ergibt die Scheinleistung.

Die Scheinleistung ist niemals kleiner als die Wirkleistung und bei induktiven Verbrauchern generell deutlich größer als die Wirkleistung.

Allerding misst Du hier einen Transformator mit sekundärseitigem Kurzschluß, dabei wirkt sich der Induktive Teil der Spule kaum aus. Der einzige Widerstand der sich dem Strom entgegensetzt ist der Drahtwiderstand der Spule.
Die Wirkleistung sollte hier fast gleich der Scheinleistung sein.

Dazu kommen aber noch Toleranzen der Meßgeräte.
beziehe diese bitte in die Rechnung mit ein.
 
Allerding misst Du hier einen Transformator mit sekundärseitigem Kurzschluß, dabei wirkt sich der Induktive Teil der Spule kaum aus. Der einzige Widerstand der sich dem Strom entgegensetzt ist der Drahtwiderstand der Spule.

Das ist eine sehr "gewagte" Aussage!

Solange du nicht genau weißt, wie die Messung durchgeführt wurde, ist diese Aussage nichts wert.

Den Ohmschen Widerstand der primären Spule kann er nur durch eine Messung mittels Gleichspannung/Gleichstrom ermitteln.

Ein sekundärseitig kurzgeschlossener Trafo darf nur mit reduzierter Wechselspannung an der Primärseite zur Messung betrieben werden. Sonst Rauchsignale!

Sobald Wechselspannung an die Primärseite des Trafo angelegt wird, enthält der Scheinwiderstand der Trafospule auch eine induktive Komponente. Das hat erst mal garnichts damit zu tun, ob der Trafo sekundärseitig kurzgeschlossen wurde oder nicht.
Nur die Größe dieser induktiven Komponente ändert sich durch das Kurzschließen.

Als Denkanstoß: die Induktivität wird von der Größe der Frequenz der zugeführten Spannung mitbestimmt, siehe Kreisfrequenz in den entsprechenden Formeln!

MfG
 
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