@Minerva84
Nun ja, selbst im Standby sind die Geräte nicht völlig spannungsfrei und die Bauteile sind nicht unendlich belastbar.
Keine Ahnung warum, aber oft sind nur Biester drin, die <i>nur</i> 400V aushalten.
Da hat der Hersteller dann an Bruchteilen von Cents gespart - Es lebe die BWL - Der Verzicht auf jeden Verstand und reine Gewinnoptimierung bis auf die x-te Kommastelle!
Dann noch ne kleine Überhöhung durch Induktionsspitzen drin und es kracht!
Minerva84 schrieb:
... Es sind aber verschiedene Geräte in verschiedenen Zimmern abgeraucht. Die gesammte Satellitenanlage, ein Wecker, Telefon, Stereoanlage, ein Switsch fürs internet und ein Cd Player.
Leider normal, denn das ist Elektronik und die ist nun mal etwas empfindlicher als die konventionelle Technik.
Speziell da hat es meist Schaltnetzteile drin und die sind nicht wirklich unempfindlich gegen Überspannungen.
Tja, die gute alte Weltraumtechnik der ehemaligen UdSSR - Da wurde noch mit Hammer und Säge gearbeitet und das ist robust ;-)
Hatten wir aber auch bei der Bundeswehr, da hätte es das Uralttechnik-Funkgerät auch nen EMP überlebt - Wir vermutlich nicht - Den EMP vielleicht schon, aber den Rest nicht ;-)
Minerva84 schrieb:
... Die großen Geräte wie fernsehr, Kühlschrank und Herd sind Gott sei Dank heil geblieben.
Dass der Fernseher heil geblieben ist, war wohl Glück. Herd und Kühlschrank gehören aber zu der leidensfähigen Gruppe ;-)
Minerva84 schrieb:
Der Elektriker meinete dass eigentlich alle abgeraucht sein müssten die auf Standby waren. ...
Die Aussage ist nicht ganz falsch. Es kommt aber halt immer drauf an, wie spannungsfest der Kram ist.
Wer was auf sich hält, der setzt 800V Typen ein. Wer bald was Neues verkaufen will, der nimmt 400er.
Minerva84 schrieb:
... dEr meinte er war schon 15 Jahre alt und nicht richtig fest.
Na ja, 15 Jahre sind nun noch wirklich kein Alter und solang sollt ne Anlage mindestens problemlos überleben.
Inspektionen sind lediglich zur Sicherheit.
Die Frage ist, warum da was nicht fest war. Waren da noch alte DoLü's drin, waren es schon sowas wie Wagos oder lag der Fehler in der UV, wo was nicht richtig angezogen wurde?
Letzteres ist fast mit Sicherheit zu vermuten, denn dort wird auf die nötigen Wechselstromkreise spätestens aufgeteilt. Sonderfälle sind selten.
Minerva84 schrieb:
...Er hat den Nulleiter ausgetauscht.
Öhm, ne 15 Jahre alte Inst als Rohrinstallation war in DE damals sehr unüblich :?: :!:
Wenn ich mir das versuche vorzustellen, dann wird das unwahrscheinlich, dass er ne neue N-Ader nachgezogen hat.
Ist der mit ner Einzugsspirale rumgerannt oder hat fluchend von zwei Seiten an ner Ader gezerrt? Kann ich fast nicht glauben - Wie lang hat er denn ungefähr gebraucht?
Je näher man aber nach AT oder CH kommt, desto wahrscheinlicher kann das sein.
In DE stell ich mir eher vor, dass er das verschmurgelte Ende entweder abgezwickt (und neu angeklemmt) oder nachisoliert hat. Letzeres wär falsch!
Minerva84 schrieb:
... Der Elektriker hat in der Steckdose im Wohnzimmer gemessen und nichts auffälliges festgestellt.
Bei dem Fehlerbild fast nicht vorstellbar! Der ist (bei so nem Fehlerbild!!!) wohl wirklich nur mit nem Duspol rumgerannt.
Minerva84 schrieb:
... Der Lichtschalter knackt nur ab und zu (selten). ein Freund meinte das kann auch sein wenn der in dem Moment Spannung aufbaut und der Strom ankommt. Stimmt das, dass es dann mal knacken kann?
Jein, aber fast stimmt es. Es hat weniger mit der Spannung sondern mit dem Strom zu tun. Leitungen sind nun mal Induktivitäten und haben (zusammen mit den vorhandenen Leitungskapazitäten) ein (wenn auch meist kurzes) Einschwingverhalten. Das ist aber so kurz, dass man das üblicherweise nicht merkt.
Schlimmstenfalls knarzt es halt kurz aus nem Lautsprecher.
Egal wie es in dem Fall nun genau ist, so eine kurze Störung ist nicht dramatisch - Vielleicht ist Dir das vor dem Vorfall nur noch nie aufgefallen.
Ein vereinzeltes Knacken im Lautsprecher oder so ist harmlos, wenn aber wo das Licht dunkler wird, dann ist Alarm!
Na ja, vielleicht kommt ein Protokoll nach - Kann schon sein, dass er das erst absegnen lassen muss.
Wenn das net kommt, dann ist's aber ne Sauerei!
Nach so nem Fehler (speziell wenn die Leitung geflickt wurde) muss das her!
Okay, 15 Jahre bei ner Leitung sind nicht bös, aber wenn ein thermischer Schaden vorlag???
Minerva84 schrieb:
... Wie kann man Stromunfälle verhindern, z.b. dass das Kabel nicht wieder locker wird und nochmal schmort?
Im Prinzip in der gängigen Praxis gar nicht! Da muss man immer noch drauf vertrauen, dass das korrekt ausgeführt wurde und da passiert im Regelfall auch nichts. Mit modernen Klemmen ist die Fehlerwahrscheinlichkeit sehr gering.
Solang es "nur ein Versicherungsfall" bleibt, hast Du ja hoffentlich das letzte Protokoll.
Mit etwas Aufwand wär es sogar möglich z.B. Sternpunktverschiebungen (direkte Auswirkung dieses Fehlers) sofort zu bemerken - Allerdings wüsste ich jetzt nicht, dass es das (meines Wissens nach) im Haushaltsbereich schon gibt.
Man könnt (mit künstlich eingeprägtem N-Strom) sogar noch trickreicher sein - Gibt's aber glaub net - Zumindest bei keinem mir bekannten Hersteller im "Normalbereich".
Viele Grüße,
Uli