Leitungen knacken und knistern

Diskutiere Leitungen knacken und knistern im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, Vor 14 Tagen ist bei mir zuhause etwas an den Elektroleitungen passiert. Morgens: Ich hatte 3 Lampen an Radio und die...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
M

Minerva84

Guest
Hallo zusammen,

Vor 14 Tagen ist bei mir zuhause etwas an den Elektroleitungen passiert.

Morgens: Ich hatte 3 Lampen an Radio und die Mirkrowelle. Als ich eine 4. Lampe anstellte wurde das Licht bei einer dunkler und blieb dann so auch nach mehrmaligen an- und ausschlten.
Dann begann mein Herd zu knisten und es knackte an der Lampe. Danach gingen reihenweise meine Glübirnen kaputt (brannten durch).
Der Elektriker kam und sagte dass der Nulleiter nicht richtig fest war und somit durchgeschmort ist. Er sagt ich hatte Glück, dass ich da war, weil das die meiste Ursache für einen Wohnungsbrand ist. Einige Geräte sind auch kaputt gegangen die am Stromnetz hingen.(nicht alle und es war egal ob sie eingeschaltet waren oder nicht)

Nun dachte ich alles sei in Ordnung, nur knackt manchmal der Lichtschalter in der Küche beim einschalten. Immer nur einmal (morgens beim 1. Benutzen aber nicht immer) beim an- und ausschalten dann nicht mehr. Ist das normal? es ist ein leises Knacken.
Eigentlich hat der Elektriker alles nachgeschaut ich bin nur seid dem Vorfall etwas ängstlich.

Was meint Ihr dazu?

Lg Minerva
 
Hast du ein Protokoll über durchgeführte Messungen (Schleifenwiderstand, Netzinnenwiderstand, (Isolation)) bekommen?
 
Au weia, das hört sich bös nach einem unserer Lieblingsverdächtigen an - N-Leiter Unterbrechung incl. Sternpunktverschiebung ... :shock:

Als Erstdiagnose bitte Spannungen an den Wechselstromkreisen (z.B. an den Steckdosen) messen. Wenn die deutlich von 230V~ abweicht, bitte sofort alles ausschalten und den Fehler suchen - Sonst geht einiges über den Jordan!

Wenn das noch unauffällig sein sollte, dann mit nem Oszi gucken (unbedingt auf Potentialtrennung achten!), ob das noch halbwegs nach nem Sinus aussieht. Etwas verbogen ist der Sinus fast immer, aber es sollten keine Zacken drin sein!

Wenn es wirklich irgendwo ein Wackler ist (und so sieht's aus!), dann ist das (im wahrsten Sinne des Wortes) <b>brandgefährlich</b>!

Achso, Eli war schon da? Dann hat er wohl nicht richtig geschaut! Die Symptome sind überdeutlich und es ist fast sicher, dass da noch nicht alles gefunden wurde!

Viele Grüße,

Uli

Nachtrag:

Hatte anfangs nicht alles gelesen, weil bei mir sofort alle roten Lampen und Alarmglocken an gingen.
Hab deshalb vielleicht etwas zu früh gebrüllt ;-)

Okay, leichtes Knacken ist jetzt noch nicht so wild, trotzdem wären die Protokolle mal interessant ...

Man sollt vielleicht auch drüber nachdenken, warum der N abgefault ist. Gibt's vielleicht stark asymmetrische Belastungen mit heftigen Phasenverschiebungen?
Okay, das ist eher selten. Meist war's nur ein lockerer Kontakt.
 
Welche Protokolle? Wer bitteschön macht bei einer der artigen Aktion ein Protokoll? Da wird der Fehler behoben, und gut ist. Jedenfalls draussen in der wirklichkeit.

Insofern kann eigentlich nur gesagt werden, dass ein knacken im Schalter keine gefahr darstellt, und vielleicht reiner Zufall ist.
 
Hallo ego,

wenn eine Leitung thermisch einen abgekriegt hat und eine Unterbrechung des N-Leiters vorlag, dann wird in jedem Fall ne Messung gemacht! Und wenn die Messung gemacht ist, dann werden die Daten auch dokumentiert.

Ohne die würd ich keinesfalls den Tatort verlassen! Könnt ja durchaus sein, dass das nicht der einzige Fehler war und noch was mitgerissen hat!

Viele Grüße,

Uli
 
Wer einen solchen Fehler behebt garantiert die Ordnungsgemäße Funktion nach der Behebung, sollte es dennoch zu einem weiteren Schaden durch einen Gleichartigen Fehler kommen sind die Prüfprotokolle der einzige Beweis, dass die Anlage oder der Anlagenteil zum Zeitpunkt der Messung fehlerfrei war. Wer so eine Messung nicht durchführt geht ein großes Risiko ein für spätere Schäden aufkommen zu müssen.

Im übrigen ...
Wer bitteschön macht bei einer der artigen Aktion ein Protokoll?
Ich!
 
Jau, mag ja alles sein.

Bestelle 100 Elektriker zu diesem Fehler, und ich wette max. 2 davon packen überhaupt ein Messgerät mit weitergehenden Funktionen als ein Duspol sie aufweist aus. Was noch lange nicht bgedeutet, das anschliessend auch ein Messprotokoll über die Wohnungsinstallation angefertigt wird. Erst recht nicht, solange dies keine Vorschrift ist.
 
ego, ich rate Dir die DIN VDE 0100 Teil 610 noch einmal GENAU zu lesen ... Und dann reden wir noch einmal über Pflichten ;)
 
Sorry, da geb ich Dir absolut nicht Recht. Wenn man mal gschwind ne Steckdose oder so austauscht, dann mag das Protokoll schon unter den Tisch fallen.

Bei so nehm Fehler oder nem größeren Eingriff in die Anlage aber keinesfalls!
Und selbst wenn 98 von 100 Mist bauen, dann ist das kein Grund für mich als 99ster in der langen Reihe der Gutgläubigen zu stehen!!!

Das mag durchaus üblich sein und mit (leider) eingefahrenen Gewohnheiten zu tun haben - Aber es ist nicht richtig!
Ich dürft mir sowas nicht erlauben!

Viele Grüße,

Uli
 
Hallo zusammen,

danke für eure Antworten. Er hat den Nulleiter ausgetauscht. Er meinte er war schon 15 Jahre alt und nicht richtig fest.

Der Lichtschalter knackt nur ab und zu (selten). ein Freund meinte das kann auch sein wenn der in dem Moment Spannung aufbaut und der Strom ankommt. Stimmt das, dass es dann mal knacken kann?

Wie kann man Stromunfälle verhindern, z.b. dass das Kabel nicht wieder locker wird und nochmal schmort?

Der Elektriker hat in der Steckdose im Wohnzimmer gemessen und nichts auffälliges festgestellt.

Es sind aber verschiedene Geräte in verschiedenen Zimmern abgeraucht. Die gesammte Satellitenanlage, ein Wecker, Telefon, Stereoanlage, ein Switsch fürs internet und ein Cd Player. Die großen Geräte wie fernsehr, Kühlschrank und Herd sind Gott sei Dank heil geblieben.
Woran liegt es dass einige abgeraucht sind (egal ob Standby oder aus) und manche nicht? Der Elektriker meinete dass eigentlich alle abgeraucht sein müssten die auf Standby waren..

Lg Minerva
 
Die folgen einer Sternpunktverschiebung sind von so vielen Faktoren abhängig, das lässt sich nicht pauschalisieren. Sowohl die verbauten Schutzschaltungen in den Geräten gegen Überspannung, sofern vorhanden, als auch die Asymmetrie und die daraus auf versch. Geräte unterschiedlich einwirkende Spannung sind von Außen nicht schnell zu erfassen, dazu müsste man nun von allen Geräten Schaltpläne haben, jeden Stromkreis in der Wohnung dokumentieren, die genauen Betriebzustände zum Zeitpunkt des Schadens kennen und dann noch Stundenlang zeichnen und rechnen und kann dann immer noch etwas übersehen haben. Und das die Absolutspannung bei Wechselstrom auch noch netterweise permanent im Wandel ist (230/400V sind Effektivwerte, die Spitze-Spitze-Spannung liegt zwischen den Außenleitern bei 1130V innerhalb denen es hin und herschwankt ...), macht es das errechnen einer absoluten Situation nur zu einem Bruchteil einer Sekunde unter theoretischen Annahmen ermöglicht...

Man bedient sich in der kurzlebigen Praxis daher vereinfachter Formen, maßgeblicher Unterschied bei den Geräten dürften aber in der Tat die Spannungsfestigkeit und zum Teil (z.B. beim E-Herd) die Art der Abschaltung sein - elektronik ist fast nie wirklich aus, ein richtiger 7-Takt-Schalter an einer Kochplatte kennt aber einen wirklich mechanisch vom Netz getrennten Zustand, den auch die(se) Überspannung nicht überbrücken kann.
 
Logisch kann ich's mir hinrechnen wie ich will. Trotzdem muss man für den Normalfall (über die Dauer) von halbwegs konstanten Werten ausgehen.

Wenn ich aber bei ner Messung schon Winkel von deutlich über/unter 120° sehe, dann sollt ich anfangen drüber nachzudenken, ob da was mit der Kompensation nicht stimmt.

Wenn das natürlich nur für einige wenige ms ne Abweichung zeigt (Z.B. Bei Einschalt/Umschaltvorgängen), dann ist mir das auch bums.

Viele Grüße,

Uli
 
@Minerva84

Nun ja, selbst im Standby sind die Geräte nicht völlig spannungsfrei und die Bauteile sind nicht unendlich belastbar.
Keine Ahnung warum, aber oft sind nur Biester drin, die <i>nur</i> 400V aushalten.
Da hat der Hersteller dann an Bruchteilen von Cents gespart - Es lebe die BWL - Der Verzicht auf jeden Verstand und reine Gewinnoptimierung bis auf die x-te Kommastelle!

Dann noch ne kleine Überhöhung durch Induktionsspitzen drin und es kracht!

Minerva84 schrieb:
... Es sind aber verschiedene Geräte in verschiedenen Zimmern abgeraucht. Die gesammte Satellitenanlage, ein Wecker, Telefon, Stereoanlage, ein Switsch fürs internet und ein Cd Player.

Leider normal, denn das ist Elektronik und die ist nun mal etwas empfindlicher als die konventionelle Technik.
Speziell da hat es meist Schaltnetzteile drin und die sind nicht wirklich unempfindlich gegen Überspannungen.

Tja, die gute alte Weltraumtechnik der ehemaligen UdSSR - Da wurde noch mit Hammer und Säge gearbeitet und das ist robust ;-)
Hatten wir aber auch bei der Bundeswehr, da hätte es das Uralttechnik-Funkgerät auch nen EMP überlebt - Wir vermutlich nicht - Den EMP vielleicht schon, aber den Rest nicht ;-)

Minerva84 schrieb:
... Die großen Geräte wie fernsehr, Kühlschrank und Herd sind Gott sei Dank heil geblieben.

Dass der Fernseher heil geblieben ist, war wohl Glück. Herd und Kühlschrank gehören aber zu der leidensfähigen Gruppe ;-)

Minerva84 schrieb:
Der Elektriker meinete dass eigentlich alle abgeraucht sein müssten die auf Standby waren. ...

Die Aussage ist nicht ganz falsch. Es kommt aber halt immer drauf an, wie spannungsfest der Kram ist.
Wer was auf sich hält, der setzt 800V Typen ein. Wer bald was Neues verkaufen will, der nimmt 400er.

Minerva84 schrieb:
... dEr meinte er war schon 15 Jahre alt und nicht richtig fest.

Na ja, 15 Jahre sind nun noch wirklich kein Alter und solang sollt ne Anlage mindestens problemlos überleben.
Inspektionen sind lediglich zur Sicherheit.

Die Frage ist, warum da was nicht fest war. Waren da noch alte DoLü's drin, waren es schon sowas wie Wagos oder lag der Fehler in der UV, wo was nicht richtig angezogen wurde?

Letzteres ist fast mit Sicherheit zu vermuten, denn dort wird auf die nötigen Wechselstromkreise spätestens aufgeteilt. Sonderfälle sind selten.

Minerva84 schrieb:
...Er hat den Nulleiter ausgetauscht.

Öhm, ne 15 Jahre alte Inst als Rohrinstallation war in DE damals sehr unüblich :?: :!:
Wenn ich mir das versuche vorzustellen, dann wird das unwahrscheinlich, dass er ne neue N-Ader nachgezogen hat.
Ist der mit ner Einzugsspirale rumgerannt oder hat fluchend von zwei Seiten an ner Ader gezerrt? Kann ich fast nicht glauben - Wie lang hat er denn ungefähr gebraucht?

Je näher man aber nach AT oder CH kommt, desto wahrscheinlicher kann das sein.

In DE stell ich mir eher vor, dass er das verschmurgelte Ende entweder abgezwickt (und neu angeklemmt) oder nachisoliert hat. Letzeres wär falsch!

Minerva84 schrieb:
... Der Elektriker hat in der Steckdose im Wohnzimmer gemessen und nichts auffälliges festgestellt.

Bei dem Fehlerbild fast nicht vorstellbar! Der ist (bei so nem Fehlerbild!!!) wohl wirklich nur mit nem Duspol rumgerannt.

Minerva84 schrieb:
... Der Lichtschalter knackt nur ab und zu (selten). ein Freund meinte das kann auch sein wenn der in dem Moment Spannung aufbaut und der Strom ankommt. Stimmt das, dass es dann mal knacken kann?

Jein, aber fast stimmt es. Es hat weniger mit der Spannung sondern mit dem Strom zu tun. Leitungen sind nun mal Induktivitäten und haben (zusammen mit den vorhandenen Leitungskapazitäten) ein (wenn auch meist kurzes) Einschwingverhalten. Das ist aber so kurz, dass man das üblicherweise nicht merkt.
Schlimmstenfalls knarzt es halt kurz aus nem Lautsprecher.

Egal wie es in dem Fall nun genau ist, so eine kurze Störung ist nicht dramatisch - Vielleicht ist Dir das vor dem Vorfall nur noch nie aufgefallen.

Ein vereinzeltes Knacken im Lautsprecher oder so ist harmlos, wenn aber wo das Licht dunkler wird, dann ist Alarm!

Na ja, vielleicht kommt ein Protokoll nach - Kann schon sein, dass er das erst absegnen lassen muss.

Wenn das net kommt, dann ist's aber ne Sauerei!
Nach so nem Fehler (speziell wenn die Leitung geflickt wurde) muss das her!

Okay, 15 Jahre bei ner Leitung sind nicht bös, aber wenn ein thermischer Schaden vorlag???

Minerva84 schrieb:
... Wie kann man Stromunfälle verhindern, z.b. dass das Kabel nicht wieder locker wird und nochmal schmort?

Im Prinzip in der gängigen Praxis gar nicht! Da muss man immer noch drauf vertrauen, dass das korrekt ausgeführt wurde und da passiert im Regelfall auch nichts. Mit modernen Klemmen ist die Fehlerwahrscheinlichkeit sehr gering.
Solang es "nur ein Versicherungsfall" bleibt, hast Du ja hoffentlich das letzte Protokoll.

Mit etwas Aufwand wär es sogar möglich z.B. Sternpunktverschiebungen (direkte Auswirkung dieses Fehlers) sofort zu bemerken - Allerdings wüsste ich jetzt nicht, dass es das (meines Wissens nach) im Haushaltsbereich schon gibt.

Man könnt (mit künstlich eingeprägtem N-Strom) sogar noch trickreicher sein - Gibt's aber glaub net - Zumindest bei keinem mir bekannten Hersteller im "Normalbereich".

Viele Grüße,

Uli
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Leitungen knacken und knistern
Zurück
Oben