Leitungsdimensionierung für Durchlauferhitzer

Diskutiere Leitungsdimensionierung für Durchlauferhitzer im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Forengemeinde, zuerst ein paar Worte über mich. Ich bin gelernter Elektriker und 31 Jahre alt (wie der Name schon vermuten lässt :D) Nun...
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Armin84

Guest
Hallo Forengemeinde,

zuerst ein paar Worte über mich. Ich bin gelernter Elektriker und 31 Jahre alt (wie der Name schon vermuten lässt :D)
Nun bin ich jedoch schon länger fast ausschließlich im Kleinspannungsbereich aktiv und stehe nun vor einem Problem.
Es geht darum einen Durchlauferhitzer anzuschließen bzw. die passende Leitung und Absicherung zu wählen.
Da ich mir etwas unsicher bin suche ich Rat.

Der Durchlauferhitzer besitzt folgende Eckdaten:

~400V 3/PE 50Hz 30A
21kW

Typenschild:
http://s2.postimg.org/ja5q2v7dx/Unbenannt.jpg


Meine erster Gedanke war daher ein Leitungsquerschnitt von 4² und eine Absicherung mithilfe eines C 32A Automaten.

Da die Leitung offen verlegt wird, sollte ich Häufungsfaktoren ausschließen können.
Umgebungs Temperatur sollte bei 10°C - 30°C liegen (eine nicht klimatisierte Halle)

Beim Spannungsfall bin ich auf ein Ergebnis von 8,19V gekommen mit der Formel:

deltaU = (wurzel 3) * I * l
(Leitwert Cu) * A

Bei einem zulässigen Wert von 3%, bis zum Zähler, sollte alles unter 12V in Ordnung sein.
Oder nicht?

Wie schon am Anfang gesagt bin ich mir etwas unsicher und für jede Hilfe dankbar. Ich bin mir eigentlich sicher das ich etwas vergessen/übersehen habe.

Grüße
Armin
 
Leitungslänge? 33m???
Schleifenimpedanz am Anschlußpunkt der Leitung?
Spannungsfall vom Zähler bis zum Anschlußpunkt der Leitung?
Verlegeart?

Neben dem Spannungsfall ist die Leitung auch nach dem Mindestkurzschlußstrom zu berechnen.

Warum Absicherung mit C Charakter? Dies macht keinen Sinn da von einem ohmschen Verbraucher wie einem DLH kein erhöhter Einschaltstrom zu erwarten ist, also B32A wählen.
damit wird ein Kurzschlußstrom von 160A notwendig + 30% Meßtoleranz = 208A.

4mm² wäre nach VDE 298-4 nur für Verlegeart C oder E zulässig. (direkt auf oder unter Putz, oder mit Abstand zur Wand.) Dabei ist noch kein Reduktionsfaktor, wie z.B. Leitungshäufung berücksichtigt.

einen FI 30mA sollte auch Verwendung finden, auch wenn leider nicht vorgeschrieben.
 
Hallo Octavian,

danke für die schnelle Antwort.
Die Leitungslänge hast du ja schon richtig berechnet :D
Sorry für die fehlende Angabe.

Schleifenimpedanz sowie der Spannungsfall vom Zähler aus müssen noch gemessen werden. Bisher war ich nur einmal vor Ort und hatte nicht die passende Gerätschaft dabei.
Die max. 12V Spannungsabfall waren aber richtig oder?
(Also bei 400V von Zähler bis Verbraucher)


Mit dem Automaten hast du natürlich völlig recht :oops:

Wie schon erwähnt wird die Leitung offen verlegt (Kunststoff Kabelschellen)
Dies sollte laut meinem Europa Tabellenbuch unter Verlegeart C fallen.
Leitungshäufung tritt in diesem Fall auch nicht ein. Es ist einzigste Leitung die an dieser Wand so geführt wird. Keine anderen Leitungen in unmittelbarer nähe.

FI/RCD

0,03A In40A Typ A richtig?

Grüße
Armin
 
Den Spannungsfall zwischen Zähler und Anschlußpunkt mußt Du berechnen, da hilft messen nicht.
Für den Verteiler ist die Wechselstromformel mit 230V zu verwenden, da dort keine symmetrische Last vorliegt.

Als Grundlage ist hierzu die Absicherung zu verwenden.

Wenn das fertig ist wird sicher keine 2,05% Spannungsfall mehr für die Leitung übrig sein.
Folglich wird das eher auf 6mm² hinauslaufen.
In der DIN 18015 ist auch noch ein Auslegungskriterium für DLH Zuleitungen enthalten, entweder Absicherung oder Leistung, muß ich noch mal nachlesen.

FI z.B. Hager CDS440-D und z.B. Hager MBS332 für den LSS
Phasenschiene KDN 363F
 
Als Leitung min. 4x6mm² vorsehen. Ein FI ist im TN-System nicht nötig.
 
nicht vorgeschrieben, nötig durchaus.
geringer Preis und Aufwand für eine deutliche Erhöhung der elektrischen Sicherheit.
insbesondere wo Wasser Strom und Lebewesen nahe aneinander kommen.
 
Hallo für derartigen Belastungen wird ohne viel rechnen ein Kabel mit 5x6 m²verwendet auch dann wen der blaue Draht nicht nötig ist.
mfg Sepp
 
Hallo Forengemeinde,

ich danke euch für die zahlreichen und informativen Antworten. :)

Habe mir 6² + 32A Automat + FI (auch wenn nicht vorgeschrieben) gekauft.

Grüße
Armin
 
Octavian1977 schrieb:
Den Spannungsfall zwischen Zähler und Anschlußpunkt mußt Du berechnen, da hilft messen nicht.
Für den Verteiler ist die Wechselstromformel mit 230V zu verwenden, da dort keine symmetrische Last vorliegt.

Als Grundlage ist hierzu die Absicherung zu verwenden.

Wenn das fertig ist wird sicher keine 2,05% Spannungsfall mehr für die Leitung übrig sein.
Folglich wird das eher auf 6mm² hinauslaufen.
In der DIN 18015 ist auch noch ein Auslegungskriterium für DLH Zuleitungen enthalten, entweder Absicherung oder Leistung, muß ich noch mal nachlesen.

FI z.B. Hager CDS440-D und z.B. Hager MBS332 für den LSS
Phasenschiene KDN 363F
Spannungsfall rechnet man nicht für den Verteiler, sondern für den einen Stromkreis.
Wenn ich also 10m 4x6 vom Verteiler bis zum DLE habe, und 5m 4x10 vom Zähler bis zum Verteiler.
Dann habe ich 0,41% für das 6mm² und 0,12% für das 10mm² und das macht 0,53% Und da spielt keine Rolle, wie die Verteilung abgesichert ist.
 
Das ist falsch!
zunächst ist der Verteiler zu rechnen mit seiner Absicherung, dann die Strecke Verteiler zum DLH.
Der Spannungsfall ist dann die Summe aller Strecken.

In dem Verteiler ist ja schließlich nicht nur allein der Durchlauferhitzer abgesichert.

Nachzulesen wäre das auch in der VDE 0100-520 Punkt 5: "...Für die Berechnung des Spannungsfalls in jedem Leitungsabschnitt ist der Bemessungsstrom der jeweils vorgeschalteten Überstrom-schutzeinrichtung zugrunde zu legen..."
 
Octavian1977 schrieb:
Das ist falsch!
zunächst ist der Verteiler zu rechnen mit seiner Absicherung, dann die Strecke Verteiler zum DLH.
Der Spannungsfall ist dann die Summe aller Strecken.

In dem Verteiler ist ja schließlich nicht nur allein der Durchlauferhitzer abgesichert.

Nachzulesen wäre das auch in der VDE 0100-520 Punkt 5: "...Für die Berechnung des Spannungsfalls in jedem Leitungsabschnitt ist der Bemessungsstrom der jeweils vorgeschalteten Überstrom-schutzeinrichtung zugrunde zu legen..."
Spielt keine Rolle, du rechnest jeden Stromkreis einzeln.
 
bigdie schrieb:
Spielt keine Rolle, du rechnest jeden Stromkreis einzeln.
Du kannst/musst zwar jeden Stromkreis einzeln rechnen, aber für das Stück Zähler - UV kannst du nicht mit den z.B. 16A eines Steckdosenkreises rechnen, sondern musst schon mit dem tatsächlich fließenden Strom rechnen. Und das kann nun mal der Sicherungs-Nennstrom sein.
 
Der Spannungsfall richtet sich nach dem tatsächlich fließenden Strom des Endstromkreises.
 
bigdie schrieb:
Der Spannungsfall richtet sich nach dem tatsächlich fließenden Strom des Endstromkreises.
Das stimmt. Und in der Zuleitung zur UV fließen nun mal keine 6A eines Leuchtenkreises, sondern die Summe aller Endstromkreise.
Und wenn du nicht mit dem Sicherungsnennstrom der Vorsicherung rechnest, betrügst du dich selbst.
 
werner_1 schrieb:
bigdie schrieb:
Der Spannungsfall richtet sich nach dem tatsächlich fließenden Strom des Endstromkreises.
Das stimmt. Und in der Zuleitung zur UV fließen nun mal keine 6A eines Leuchtenkreises, sondern die Summe aller Endstromkreise.
Und wenn du nicht mit dem Sicherungsnennstrom der Vorsicherung rechnest, betrügst du dich selbst.
Und wie hoch ist die Summe aller Endstromkreise? Nenne mir jetzt bitte nicht den Phantasiewert von 63A und erkläre mir jetzt nicht auch noch, das ich den Spannungsfall für einphasig berechnen muss. Der DLE ist ein reiner Drehstromverbraucher und der Spannungsfallanteil über den N interessiert ihn garantiert nicht.
 
Den Spannungsfall hat man immer schon mit dem Nennstrom der Sicherung gerechnet. Es geht ja nicht darum welcher Strom tatsächlich fließt, sonder welcher fließen könnte.

Und ich vermute, dass steht auch irgendwo in der VDE so drin.
 
bigdie schrieb:
Und wie hoch ist die Summe aller Endstromkreise?
Ja, das frage ich dich.

Garantiert nicht der Nennstrom eines Endstromkreises.
 
fuchsi schrieb:
Es geht ja nicht darum welcher Strom tatsächlich fließt, sonder welcher fließen könnte
Nein. Der Spannungsfall ist einzig und allein - bei gegebener Leitung - vom tatsächlich fließenden Strom abhängig. Und da niemand weiß, wie hoch der irgendwann ist, musst du mit dem Nennstrom der Vorsicherung rechnen; denn der könnte mal fließen.
 
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