Leitungsführung unter Badewanne im Bereich 0 erlaubt ?

Diskutiere Leitungsführung unter Badewanne im Bereich 0 erlaubt ? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen. Ich möchte gerne ein paar Mantelleitungen, welche das Badezimmer versorgen unter bzw. in der Wand wo später die Badewanne steht...
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onkelicke

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Hallo zusammen.

Ich möchte gerne ein paar Mantelleitungen, welche das Badezimmer versorgen unter bzw. in der Wand wo später die Badewanne steht anordnen.

Der Elektriker meint, es wäre nicht möglich.

Nun habe ich mir mal die VDE angeguckt und stelle fest, das die Leitungsführung nicht den Bereichen 0-4 unterliegt - lediglich Anschlüsse für Geräte dürfen in diesen Bereichen teilweise nich erstellt werden.

Das einzigste was für die Leitungsführung interessant wäre ist dass
a) die Leitungen im Badezimmer auch nur das Bad versorgen
b) keine Stegleitung (logisch)


Gibt es noch irgendwelche andere Sachen, die dem Elektriker recht geben oder hat er einfach was durcheinander gebracht ?
 
onkelicke schrieb:
Ich möchte gerne ein paar Mantelleitungen, welche das Badezimmer versorgen unter bzw. in der Wand wo später die Badewanne steht anordnen.

Berech 0 UNTER der Badewanne? Unter der Badewanne ist, soweit ich weiß, der Bereich 1.
Bereich 0 = IN der Badewanne (oder IN der Dusche), da willst du wohl nichts verlegen, oder?

Im Bereich 1 darfst du alles, was IP X5 hat.
 
Zu dem Titel Deines Beitrags:
"Leitungsführung unter Badewanne im Bereich 0 erlaubt ?"

Zur Info (wie Bert eben schon schrieb):
Der Bereich "0" ist der Bereich innerhalb der Wanne und endet am Wannenrand.
Das gilt bei freistehenden Wannen und bei gemauerten. Bei gemauerten endet er auf der Wannenseite der Mauer.
Unter der Wanne, wie auch darüber, ist es Bereich 1!
Früher war unter der Wanne nichts definiert, aber das war einmal. So weit ich weiß wurde der Bereich 1 für die Zone unter der Wanne (Stellfläche bis Rand) 2002 eingeführt.

Zur Frage:
Wenn diese Leitungen ausschliesslich für Anschlüsse und Vorrichtungen im Bad gedacht sind (die dann den Schutzzonen entsprechend ausgeführt sein müssen), spricht nichts dagegensprechen, die Leitungen dort entlangzuführen. Alle Leitungen müssen einen Schutzleiter haben und über einen FI mit maximal 30mA geschützt sein.

Eine Verlegung außerhalb der Bereiche, auf die eine Last (Wanne) einwirkt, setze ich dafür voraus!
Die Verwendung von Leitungen, die dauerhaft für das dort herrschende Klima geeignet sind, setze ich ebenfalls voraus!
Der Bereich unter einer Wanne ist auch bei fest gemauerten Wannen alles andere als trocken, fast immer jedenfalls nicht auf Dauer!

Auch wenn es inzwischen zulässig ist, leitfähige Wannen nicht mehr an den PE anzuschließen, würde ich das in dem Fall trotzdem tun.

Die Restwanddicke von 6cm für nicht zum Raum gehörende Leitungen ist grundsätzlich vorzusehen. Ist das unvermeidbar weniger, müssen 30mA-FI (also auch Schutzleiter) auch diese absichern.
Es ginge also, auch andere Leitungen dort zu verlegen, sofern kein anderer Weg möglich ist.

Bei genauer Auslegung hat Dein Elektriker also nicht recht, aber ...
... wenn es mit vertretbarem Aufwand vermeidbar ist, würde ich es an Deiner Stelle anders machen.

Egal, was jemals eine DIN VDE von anno irgendwann erlaubt, werde ich selbst solche Bereiche zur Leitungsführung bevorzugt meiden.
Deinem Elektriker gilt also meine Sympathie wegen umsichtiger Planung ...
... und gleichzeitig mein Bedauern, weil Du es anders willst und damit derzeit recht hast. ;-)

@Bert:
IPX5?
Ich finde hier nur IPX7 für Bereich 0 und IPX4 für Bereiche 1 und 2.
Das gilt aber nicht für Leitungsführung, sondern nur für das Errichten von Betriebsmitteln.
Hab grad extra nochmal gefahndet... ;-)

[edit]
Hier noch ein Link zum Thema:
http://www.elektrogemeinschaft-halle.de ... 00-701.pdf
[/edit]
 
Danke schonmal für die Tipps!

Ich meinte natürlich Bereich 1 (unter der Wanne...)
schon logisch, das keiner Leitungen in der Wanne legen möchte, wäre vielleicht auch etwas ungemütlich auf einem Kabelkanal Platz zu nehmen ;)

Die Alternative für die Verlegung unter der Wanne bzw. im Wannenbereich wäre die Verlegung von Kabel für DHL/Waschmaschine/Spiegellampe im Wandbereich des Spiegels senkrecht von der Decke runter in die Vorwand.... und das ist mir ehrlich gesagt in einer Mietswohnung, wo öfters mal ein Spiegel getauscht wird zu mies....

Blöde Frage noch: Am liebsten hätte ich die Leitungen unter der Wanne nach dem putzen von Elektriker dort Aufputz verlegt - die gehen quasi von "unter der Wanne" direkt in die Vorwand. Macht also in meinen Augen kein Sinn unter der Wanne zu schlitzen und dann in die Vorwand... gibt es da irgendwas gegen einzuwenden?

Das die ganzen Klamotten per FI geschützt und einen Schutzleiter haben werden versteht sich von selbst...
 
413xx schrieb:
Auch wenn es inzwischen zulässig ist, leitfähige Wannen nicht mehr an den PE anzuschließen, würde ich das in dem Fall trotzdem tun.

Von dieser Maßnahme würde ich eher abraten. Da sämtliche ins Bad kommenden leitfähigen Rohrverbindungen sowieso in den zusätzlichen Potentialausgleich eingebunden sind, ist eine Spannungsverschleppung zur Wanne nahezu ausgeschlossen.

Demenstprechend bietet der Anchluß der Wanne an den Potenitialausgleich keinen großen Vorteil. Zudem kann sich die Maßnahme unter bestimmten Umständen auch sehr nachteilig auswirken. Die Vorschrift, die Wanne in den Potentialausgleich mit einzubeziehen, war ja nicht umsonst schon immer umstritten.

Grüsse

Marsu
 
@Marsu

Nur um meine Beweggründe zu erklären und ohne hier eine Diskussion dazu lostreten zu wollen:

Ich weiß, dass das (vor allem früher) schon immer umstritten war.
Allerdings stammt m. E. nach ein Viertel des Zankapfels noch aus der Zeit, als RCD's leider noch nicht allzu verbreitet waren, sprich die Elektroinstallation ca. 20-30 Jahre älter als die Wanne oder Duschtasse, um die es ging.
Ein weiteres Viertel des Streits entstammt der Diskussion, ob bei längeren Rohrwegen bis zum bestehenden zentralen PA der Rohrleitungen...
Da nunmehr sämtliche leitfähigen Rohrleitungen aller Disziplinen in den PA einzubinden sind, und zwar im Bad oder direkt davor, darf man das dem Papier nach als erledigt betrachten.

Liegen an/bei/unter der Wanne keine Leitungen, sehe ich es ohne Zweifel auch so, wie Du: keinen PA an der Wanne.

Liegen dort entlang aber Leitungen, ist eine Einzelfallbeurteilung vielleicht doch gar nicht so verkehrt, denn...

Fakt ist, dass ich vor ca. 20 Jahren den letzten Geruchsverschluss aus Metall unter einer Wanne an einem metallenen Abwasserrohr verbaut habe.
Fakt ist ebenso, dass Wannenfüllarmaturen nur in den seltensten Fällen so weit in die Wanne ragen, dass sie schon beim Kleinkindbaden eine leitfähige Verbindung schaffen, wenn es der Ablauf aus genanntem Grund nicht tut. Nicht jede Wanne hat einen metallummantelten Duschschlauch der das zufällig übernimmt. In Duschen klappt das erst recht so gut wie nie.
Fakt ist auch, dass Fliesenfugen mit zunehmendem Alter nicht gerade dichter werden und somit ein immer größerer Teil an Feuchtigkeit in die Wand und gerne auch unter die Wanne eindringt - bei gleichzeitiger Alterung der verlegten Mantelleitungen. Vor allem Mieter schauen dem oft viel länger tatenlos zu als Eigentümer (weshalb schon so mancher Wannenausbau erstaunlich leicht vonstatten ging)!

Sollte es unter der Wanne durch Alterung und Feuchtigkeit o.ä. zu einem Fehler kommen, bildet möglicherweise erst ein Mensch die Brücke, die den RCD auslösen lässt - aus der Wanne/Dusche an die dortige Armatur oder 'mal eben rüber' zum Waschtisch.

Danke, ich habe das einmal (ja, mit RCD) im Urlaub am eigenen Leib erfahren dürfen. Mir hat es gereicht!

Noch am selben Nachmittag hatte ich eine (freundlich verlaufene) Diskussion zum Thema mit dem Hauselektriker... der die Duschtasse probeweise fliegend mit der Wasserleitung verband, nach dem Auslösen des FI noch mal mit Gerät nachmaß und erst blass und dann hektisch wurde.
Für uns gab es erst mal direkt ein neues Zimmer, dort wurde sogar vorher noch gemessen und der Mann in blau war die ganze Woche über auf drei Etagen mega-beschäftigt - mitten in der Saison! Ursache: auf dem Rohboden unter der flachen Duschtasse verlief die Versorgung der Bäder und gut 10 Jahre nach Einbau wurde der Mantel der Leitung seiner Aufgabe nicht mehr ganz gerecht, warum auch immer.

Bei Anbindung der Duschtasse an den PA wäre das wohl wesentlich früher aufgefallen, ohne dass ich höchstselbst das Messgerät gespielt hätte...
... es kommt also drauf an = meine Meinung.
 
413xx schrieb:
@Bert:
IPX5?
Ich finde hier nur IPX7 für Bereich 0 und IPX4 für Bereiche 1 und 2.

Ich bin nur ein Elektrodepp, daher keine Garantie, aber ich habe mal gelesen, daß im Bereich 1 nur IP X5 (geschützt gegen Strahlwasser) installiert werden darf (natürlich sind Betriebsmittel gemeint).
 
@Bert
Manchmal ist man von Haus aus vorsichtiger als man sein müßte. Geht mir auch ab und an so. Ich finde das aber nicht wirklich schlimm. :wink:
IPx5 wär' natürlich 'ne Ecke sicherer, aber...

... ich bin nicht mal Elektrodepp, noch weniger einer, der was zu entscheiden hat, wenn es darum geht das festzulegen.
Das haben andere für mich gemacht.
Ich habe nur wiedergegeben, was veröffentlicht ist.

Guckstu: http://eltechnik.50webs.com/0100-701_e.htm
... und dann weiter unten unter 701.512.2.1
Da steht das selbe zu Betriebsmitteln.

Und wenn meine grauen Zellen grad nicht Kirmes haben, schliesst das Verbrauchsmittel mit ein.
Mein fest installiertes, fest angeschlossenes Verbrauchsmittel namens Durchlauferhitzer, auf das zudem auch noch 701.53 und 701.55 zutreffen, ist z.B. auch im Bereich 1 nutzbar, obwohl der nur IP24 erreicht, wie die meisten seiner Kollegen.

Ich könnte also, ... hab's aber nicht, weil er seinen Stammplatz weitab von Bereich 2 gefunden hat.
War mir irgendwie lieber.
Den Kasten bekomme ich auch ohne Strahlwasser sauber, also was solls... :lol:
 
413xx schrieb:
@Bert
Manchmal ist man von Haus aus vorsichtiger als man sein müßte...

Da hast du recht, Vierhundertdreizehndoppelx. :)

Wie erwähnt, ich bin nur ein Elektrodepp, d.h. ich habe über Elektroinstallation nie etwas gelernt, aber die Umstände hier im Haus zwingen mich, einige Nachbesserungen/Betriebsmittelaustausch durchzuführen, deshalb hole ich mir die konkreten Infos für dieses Vorhaben - aus Büchern und hier im Forum, und hier wurde mir schon viel geholfen, wofür ich mich bei dieser Gelegenheit noch einmal bedanke.
DANKE JUNGS!

Als ich im Badezimmer die Lichtschalter ausgetauscht habe, hatte ich bei meiner Recherche auch zum Badezimmer etwas gelesen. Und da stieß ich auf die Schutzart IP-X5 im Bereich 1; ganz konkret in Hans-Joachim Geist: "Elektroinstallation. Planung und Ausführung"; 10. Aufl. 2006, Elektor-Verlag, Seite 204-206.
Ich kann nicht beurteilen, ob das Buch nach allen heute gültigen Normen geschrieben ist, aber ich habe im Bereich 2 einen ortsfesten DLE, da habe ich beim Kauf schon geguckt, daß er IP-25 hat (vielleicht war ich da übervorsichtig...). Nicht, daß ich den DLE mit der Dusche reinigen möchte, aber es kann passieren, daß einem beim Haarwaschen der Duschkopf in der Hand "abrutscht", und der DLE könnte (unbeabsichtigt) Strahlwasser abkriegen. Ist mir zwar nie passiert, aber so weit hergeholt ist es nicht, insbesondere im Haushalt mit kleinen Kindern (sollte es mal Enkelkinder geben...).

Nichtsdestotrotz, mein Beitrag war nur als "Info in die Sammeltüte" gemeint. Derjenige, der sich damit beschäftigt, kann/soll/(eigentlich muß!) dann gucken, ob es für ihn zutrifft. Aus meiner Erfahrung sind auch solche "nicht ganz genau zutreffenden Infos" hilfreich, weil sie einen bei der Recherche zu weiteren Quellen bringen, zumindest mir geht es so. :)
 
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