Leitungslänge berechnen

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bred_pitt

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Ich möchte auf dem Dachboden (Neubau) die bestehende Elektroleitung verlängern, um ein paar neue Steckdosen und Lichtschalter zu setzen. Der Dachboden ist noch nicht vollständig ausgebaut und bevor die Wände verputzt werden, bietet es sich halt an, jetzt die Kabelschlitze zu fräsen.

Mein Problem: Ich mache mir Sorgen um die Leitungslänge, bzw den Leitungsquerschnitt. Für das Dachgeschoss befindet sich im Sicherungskasten eine B16-Sicherung. Die Distanz zwischen Keller (wo der Sicherungskasten hängt) und Dachgeschoss beträgt knapp 9 Meter.

Jetzt hab ich ähnliche Fragen schon in anderen Foren gefunden und dort wird bei einem Leiterquerschnitt von 1,5 mm² mit einer max. Kabellänge von 17 Metern gerechnet.

Aufgrund der vielen Abzweigungen komme ich aber auf eine deutlich höhere Summe: Etwa 40 Meter Kabel will ich insgesamt verlegen.

Die große Summer ergibt sich aus Gegebenheiten wie diesen: Der Strom für eine neue Steckdose soll in 4 Meter Entfernung von einer bereits vorhandenen Steckdose abzweigen. Das nötige Kabel soll zudem um eine Tür herumgeführt werden. Insgesamt braucht also sie allein schon über 9 Meter Kabel.
Zwei der vier Lichtschalter sind außerdem für Lampen vorgesehen, die fünfeinhalb Meter entfernt an das andere Ende des Raumes sollen. Für den Wechselschalter einer der beiden Lampen kommen vier Meter Kabel unter Putz hinzu. Insgesamt sind das wieder über neun Meter. Kann ich das also überhaupt machen?

Da im Raum verteilt bereits drei Steckdosen montiert sind (vom Elektriker beim Hausbau) frage ich mich, wie sich die Leitungslänge also berechnet. Alle Steckdosen gehören ja zum gleichen Stromkreis und hängen an der selben Sicherung. Dennoch werden sie seperat nach unten geführt, müssten also im schlechtesten Fall zusammen knapp 30 Meter Kabel benötigen.
 
Der Spannungsfall ist nach DIN 18015 im Wohnungsbau auf 3% zwischen Zähler und Anschlussvorrichtung (Steckdose oder Leuchtenanschluss, ...) zu begrenzen. Hieraus ergibt sich bei einem Strom von 16A 1-phasig eine maximale Länge von ~17-18 Meter bei 1,5mm² CU und 28-30 Meter bei 2,5mm² CU.

Die Differenz entsteht durch versch. angesetzte Leitwerte für das Kupfer und der Tatsache, dass auch die Verdrahtung des Bereichs zwischen Zähler und Sicherung sowie der Übergangswiderstand der Steckdosenkontakte zu berücksichtigen wäre.

Der tatsächliche Spannungsfall lässt sich mit entsprechenden Messgeräten anhand des Netzinnenwiderstandes nachträglich messen/errechnen.

Die theoretische max. Leitungslänge errechnet sich per L=((UDelta%*U*A*y)/(2*100*I*cosPhi))

UDelta% = Spannungsfall in Prozent
U = Spannung in V
A = Querschnitt in mm²
y = Leitfähigkeit
I = Strom in A
cosPhi = Leistungsfaktor
 
bred_pitt schrieb:
Für das Dachgeschoss befindet sich im Sicherungskasten eine B16-Sicherung. Die Distanz zwischen Keller (wo der Sicherungskasten hängt) und Dachgeschoss beträgt knapp 9 Meter.

Bleiben also noch ca. 9 m.

bred_pitt schrieb:
Aufgrund der vielen Abzweigungen komme ich aber auf eine deutlich höhere Summe: Etwa 40 Meter Kabel will ich insgesamt verlegen.

Entweder Querschnitt erhöhen oder runtersichern.

bred_pitt schrieb:
Da im Raum verteilt bereits drei Steckdosen montiert sind (vom Elektriker beim Hausbau) frage ich mich, wie sich die Leitungslänge also berechnet.

Der scheint nicht gerechnet zu haben noch nicht mal überschlagen.

Lutz
 
Zunächst wäre erst mal der Spannungsfall an der vorhandenen Steckdose zu ermitteln.

Dazu wird der Querschnitt der Leitung benötigt.
Wird diese Zuleitung schon an einer Unterverteilung abgenommen, muß der Spannungsfall vom Zähler bis zu dieser UV auch noch abgezogen werden.

Meist ist der zulässige Spannungsfall an den vorhandenen Steckdosen schon ausgereizt oder überschritten, deswegen empfiehlt sich ein Anschluß an eine vorhandene Steckdose nicht.

Bei einer längsten Stecke von 49m wirst Du auf einen durchgängigen Querschnitt von 6mm² kommen.

Meine Empfehlung:
Neue Zuleitung für das Geschoß in 5x10mm² vom Hauptverteiler und eigene Unterverteilung.
 
Ich hab die Topologie auch nicht so recht verstanden, die zu den über 40m Stromkreis führen - sowas ist unüblich und vermutlich ließe sich das vernünftiger installieren mit wesentlich weniger Leitungslänge ...
 
Er wird ganz einfach die länge aller verlegten Leitungen addiert haben.

Auschlagebend ist aber die weiteste Strecke vom Unterverteiler im Keller bis zur letzten Steckdose.

Die darf eigentlich nicht länger als 18m sein, wenn in 1,5mm² installiert, in der Praxis schert daß aber fast niemanden.
 
Die 18m werden aber schon am Anschlußpunkt (Bestandssteckdose) erschöpft sein, denn dann wären auf den 18m genau 3% Spannungsfall.
 
Er wird ganz einfach die länge aller verlegten Leitungen addiert haben.

Auschlagebend ist aber die weiteste Strecke vom Unterverteiler im Keller bis zur letzten Steckdose.

Ja genau, ich hab alle Kabelstücke addiert, um zu erfahren wieviel ich kaufen müsste.

Dass nur die weiteste Strecke ausschlaggebend ist beruhigt mich schon einmal.
Wer immernoch nicht weiß, was ich meine: Auf den 18 Metern Kabelstrecke zweigen ja andauernd Leitungen für Licht und Steckdosen ab. Weil die an Wänden entlanggeführt werden ergeben sich zusammenaddiert automatisch große Strecken.
Das ist ja in jeder Etage so: Die Hauptleitung etwa im zweiten Stock muss sich ja aufgabeln, um jedes Zimmer zu versorgen. Wir haben pro Stockwerk eine Sicherung im Stromkasten.

Vielleicht hat der Elektriker auf dem Dachboden die Leitungen für die Steckdosen auch unter dem Estrich entlang geführt. Das kann ich natürlich nicht sehen. Alles was ich sehe sind Lehrrohre, die offenbar nach unten führen. Kann natürlich sein, dass die unter dem Estrich einen Knick machen.

Tja Ausmessen und Rechnen überlasse ich besser dem Elektriker. Ich will aber die Kosten gering halten. Also gefällt mir der Austausch der Sicherung vorerst am Besten. Das wird wohl nicht so aufwendig für ihn sein. Hab in einer Tabelle (Google sei Dank) gelesen 10A erlauben fast 30 Meter Kabellänge. Das wird auf jeden Fall reichen und auf den Dachboden kommen eh keine Großgeräte.

Dickeres Kabel ist mir zu aufwängig. Außerdem will ich in das vorinstallierte System nicht reinpfuschen. Danke auf jeden Fall für die vielen Antworten. Besonders die Anmerkung bezüglich der am weitest entfernten Steckdosen ist hilfreich.[/quote]
 
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