Leitungsquerschnitt

Diskutiere Leitungsquerschnitt im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - hallo erstmal, ich bin niegelnagelneu hier und hab mal ne frage: elektrisch bin ich etwas vorbelastet und da kam mein nachbar auf die idee, dass...
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steffen64

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hallo erstmal, ich bin niegelnagelneu hier und hab mal ne frage:
elektrisch bin ich etwas vorbelastet und da kam mein nachbar auf die idee, dass ich ihm helfen könnte. also hab ich 2 räume mit steckdosen und licht versorgt und dazu als zuleitung nym 3x1,5qmm verwendet. nun kam ein richtiger elektriker und meinte, dass seit 2007 2,5qmm gefordert sind. ist dem so? wenn ja, warum?
danke für kompetente antworten.
grüße
 
Die Wahl des leitungsquerschnittes hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Erstens mal, wie hoch wird der Stromkreis abgesichert.
Dann kommen noch so Dinge wie leitungeverlegung, Häufung, leitungslänge usw. dazu.


Ich denke, wenn Ihr den betreffenden Stromkreis mit einem Leitungsschutzschalter B13 absichert, sollte sich ind en meisten Fällen 1.5mm² ausgehen.
Obwohl man das ohne Kenntnisse der örtlichen gegebnheiten natürlich nicht so pauschal sagen kann.
 
danke für die schnellen antworten. allerdings zielte meine frage in richtung TAB oder so ähnlich. dass in abhängigkeit von länge, strombelastbarkeit, häufung usw. sich ggf der querschnitt ändern muß, ist klar. aber gibt es irgendeine vorschrift, die besagt, dass ein (steckdosen)-stromkreis grundsätzlich mit 3x1,5qmm versorgt werden muß?
danke
 
ups, fehler. ich meinte natürlich mindestens 3x2,5qmm... :D
 
Nein, grundsätzlich nicht - es ist aber so häufig der Fall, dass man es pauschalisiert oft so sagt ...
 
wie gesagt, es kann passen, muss aber nicht.

Dazu kennen wir Deine Gegebenheiten nicht.

Im Zweifelsfall mit B13 anstatt 16A absichern.
 
Die Tabellen und Rechnungen zur Querschnittdimensionierung haben sich in den letzten Jahren nicht geändert, allerdings die Bauweise der Häuser und anscheinend auch das Bewustsein der Elektriker.

ein 1,5mm² ist für eine Absicherung mit 16A in den meisten Fällen nicht ausreichend. Besonders bei Verlegung in wärmedämmenden Wänden (z.B. Leichtbauständerwand mit Isolierung)
Auch der Spannungsfall von maximal 3% kann mit 1,5mm² kaum eingehalten werden, da hier in den günstigsten Fällen gerade mal 18m Leitungslänge zulässig sind,
 
Octavian1977 schrieb:
, da hier in den günstigsten Fällen gerade mal 18m Leitungslänge zulässig sind,

18m dürften wohl in den meisten "normalen" Wohnungen
auch hinkommen (zur UV) meist sogar nur 10m von UV im Flur bis zur letzten Steckdose in der Wohnstube.
Das mit den 1,5er würde ich nicht pauschal als problem sehen.
Was ich eher monieren würde es liest sich so als wenn mit nur einer NYM Leitung 2 (ZWEI!) Räume versorgt weerden, daß mag man mal in den fiftis so gemacht haben
heute eigentlich nicht mehr ein Kurzschluss in einem Raum würde ja dann auch den anderen lahmlegen.muss nicht sein auch die Beleuchtung sollte nach Möglichkeit
in jedem Raum einen eigenen Stromkreis erhalten-dieser muss auch nicht mit 16A abgesichert werden
in der Regel reichen hier 10A.
 
Also die Wohnung in der das mit den 10m von UV bis zur letzten Steckdose funtkioniert will ich sehen.
Luftlinie vielleicht, aber die ist völlig wurst, Kabellänge zählt und da muß ich nur um einen Türrahmen herum um schon 5m zu verbrauchen.
Zudem sind von der UV bis zum Ende 18m schon zuviel, daß der Spannungsfall vom Zähler aus zu rechnen ist.
Einen wünschenswerten Spannungsfall von unter 1% bis zur UV ist utopisch.
Bei der heute üblichen verteilungsweise in einem 1 Familienhaus direkt vom Zählerschrank alle Endstromkreise zu verlegen ist der Spannungsfall niemals einzuhalten und sogar in manchen Fällen der Ik kritisch.
 
die 18 Meter sind ausserdem klassisch ausgerechnet für eine 16A Absicherung.

Rechnet man das mit einem LS B13 durch, geht sich das in den allermeisten Fällen in fast jedem Privathaushalt aus.
 
Hallo,

diese ganze Rechnerei der Leitungslänge (B16 / B13) ist doch wenig aussagekräftig:
Es macht doch garantiert einen Unterschied ob ich 18m ungeschnittenes Kabel vom LLS bis direkt in die Steckdose habe oder die 18m übertriebenermaßen 50 Verbindungsstellen (Abzweigdosen) im Leitungsverlauf haben!
Ich schätze dann sind nur noch 5m Gesamtlänge erlaubt, den Rest des erlaubten Spannungsabfalls ergenen die Verbindungsstellen?

Ciao
Stefan
 
sko schrieb:
Hallo,

diese ganze Rechnerei der Leitungslänge (B16 / B13) ist doch wenig aussagekräftig:
Es macht doch garantiert einen Unterschied ob ich 18m ungeschnittenes Kabel vom LLS bis direkt in die Steckdose habe oder die 18m übertriebenermaßen 50 Verbindungsstellen (Abzweigdosen) im Leitungsverlauf haben!
Ich schätze dann sind nur noch 5m Gesamtlänge erlaubt, den Rest des erlaubten Spannungsabfalls ergenen die Verbindungsstellen?

Ciao
Stefan


Da ist bestimmt was Wahres dran, und eben 50 Klemmstellen tragen wohl auch nicht gerade zur Verringerung des Schleifenwiderstandes/Impedanz bei und die ist ja dann für die Bemessung der vorgeschalteten Sicherung (LSS) auch mit verantwortlich und wird ja eben "am Ende", also bei den 18m gemessen.-
 
Octavian1977 schrieb:
Kabellänge zählt und da muß ich nur um einen Türrahmen herum um schon 5m zu verbrauchen.

Dann wurde mitunter auch falsch geplant....
Gehe jetzt mal von einer Neuinstallation aus wo man solche "umschiffungen" im Vorraus erkennen kann.
Oft ists do so einfach die UV sitz im Flur
dahinter zB. das Schlafzimmer da brauch ich nicht um
Türrahmen rum zufahren, von UV nach unten in die
Installationszone (wie vorgeschr.) der steckdose
Wand durchbohrt Dose gesetzt und von dort weiter auf
die anderen Steckdosen da kommt man in einer -normalen-
Wohnung von ließchen Müller gut mit 15m hin,glaub mir das mal habe schon genug solcher 0815 Wohnungen installiert, klar bei ner 100qm Eigentumswohnung sieht das anders aus... :lol:
 
Muß ich beim Spannungsfall vom maximal möglichen oder vom voraussichtlich zu erwartenden Strom ausgehen? Es wird ja wohl kaum jemand seine Leitung ständig mit 16A betreiben (16A-Automat vorausgesetzt).
Akki
 
Moi Akki*,

nach meiner unmaßgeblichen Meinung ist bei der Berechnung des Spannungsfalls der zu erwartende Betriebsstrom zugrunde zu legen und nicht der Nennstrom des vorgeschalteten Überstromschutzorgans. Ich kann allerdings nicht mit einer VDE-nummer aufwarten, die meine Meinung stützt. Allerdings konnte das hier bisher nach meiner Erinnerung auch niemand von denen, die die gegenteilige Auffassung vertreten.

Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass das Thema ohnehin oft völlig verkürzt diskutiert wird, insofern als der Einfluss der Leitertemperatur auf den Spannungsfall so gut wie nie berücksichtigt wird. Wenn eine 18 Meter lange Leitung mit einem Querschnitt von 1,5mm² über mehrere Stunden mit einem Strom von 16A belastet wird und die Leitertemperatur auf 60°C ansteigt, beträgt der Spannungsfall nämlich stolze 9,4V (!) und nicht jene für 20°C gültigen 6,8V, mit denen vereinfachend immer gerechnet wird.

In Steckdosenstromkreisen von Wohnungsinstallationen, wo vielleicht mal ein Bügeleisen für eine Stunde oder ein Staubsauger für eine halbe Stunde laufen, muss man jedoch nicht päpstlicher sein als der Papst.

Schöne Grüße,
Bernd

*) olet sä suomesta?
 
Hallo Bernd,

ja, da ist einiges ziemlich ausgefuchst und es geht schon manchmal in die Haarspalterei. Wer ein ep-Abo hat, kann hier einen schönen Artikel nachlesen, ich wollte es jetzt doch etwas genauer wissen:
http://www.elektropraktiker.de/nc/fachi ... ails=60077

Wenn ich den Artikel richtig interpretiere (da wird schon wieder gemutmaßt) scheint der max. Spannungsfall nur eine Empfehlung zu sein - in der NAV habe ich auf die Schnelle auch nur die 0,5% bis zum Zähler gefunden.

In o.g. Artikel wird aber gesagt (vorausgesetzt man legt die DIN 18015 zu Grunde -was offenbar eine Vertragssache ist-, daß bei Steckdosenkreisen vom Bemessungsstrom auszugehen ist. Insoweit muß ich meine vorherige Frage ungünstig beantworten. Bei Stromkreisen mit fest angeschlossenen Verbrauchern oder wo man definitiv erwarten kann, daß der Maximalstrom nicht abgerufen wird, kann man wohl aber von niedrigeren Werten bei der Berechnung ausgehen und damit eine größere Kabellänge tolerieren.

Frage mich allerdings, zu wieviel Prozent die 17m eingehalten werden, denn B16 und 3x1,5 ist ja schon ziemlich üblich.

Grüße
Akki
 
Hallo Akki,

Danke für den Link zu dem EP-Artikel, den werd ich mir demnächst in Ruhe zur Gemüte führen. Für dieses Normen-Blablabla brauch ich immer etwas mehr Zeit, um durchzublicken... :lol:

Normen hin und her, in Sachen Spannungsfall bin ich für eine pragmatische Betrachtungsweise ohne übertriebene Pedanterie. Klar, wenn DIN 18015 vereinbart ist, sollte man sich schon danach richten und da verstehe ich auch, wenn der Eli die Leitungen dann großzügiger dimensioniert, als man's unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit tun würde.

Letztlich spielt ja auch die Spannung, die unten am HAK ankommt, eine Rolle. Wenn Du im letzten Haus im Dorf wohnst und mit weniger als 220V leben musst, hast Du ein viel vitaleres Interesse an der Einhaltung der Spannungsfall-Obergrenze, als wenn Dein Haus direkt neben dem Trafo steht und Du unbelastet 245V an Deinen Steckdosen misst. Da kann dann schon fast über die absichtliche Erzeugung eines höheren Spannungsfalls nachdenken, damit nicht ständig ein Leuchtmittel nach dem anderen abraucht...

Schöne Grüße,
Bernd

P.S.: Du hast dann wohl trotz des finnischen Männer-Vornamens, den Du als Nick hast, keinen finnischen Background, richtig?
 
Natürlich richtet sich der Spannungsfall nach dem verwendeten Betriebsgerät am Stromkreis.
Nur bei einer Stecksdose ist nicht abzusehen was dort betreiben wird.

Vor 30 Jahren hätte sich sicher keiner vorstellen können, daß es mal Plasma TVs mit 2kW Anschlußleistung gibt.
 
Octavian1977 schrieb:
Natürlich richtet sich der Spannungsfall nach dem verwendeten Betriebsgerät am Stromkreis.
Nur bei einer Stecksdose ist nicht abzusehen was dort betreiben wird.

Vor 30 Jahren hätte sich sicher keiner vorstellen können, daß es mal Plasma TVs mit 2kW Anschlußleistung gibt.

Hat aber auch nicht jeder, die Hersteller sollten aber hier mal drüber nachdenken ob sie die Teile nicht mit
geringerer Leistung bauen können, sollte sich auch im Verbrauch niederschlagen.
 
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Thema: Leitungsquerschnitt
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